Google: WLAN-Daten doch nicht komplett gelöscht
Der, die, das, wer, wie, was – wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm! Erinnert ihr euch noch an den kleinen Fauxpas, der Google unterlaufen ist? Während man in bester Street View-Manier durch die Gegend gondelte, nahm man unerlaubterweise Daten aus ungesicherten Netzwerken auf.Der ganze Spaß wurde hier im Blog schon behandelt, der erste Beitrag ist tatsächlich schon über zwei Jahre alt.
Diese Sammelei wurde natürlich untersucht und wenn man die Historie verfolgt, dann wird man das Gefühl nicht los, dass das Scannen System hatte. So gab es widersprüchliche Aussagen und kurzzeitig zauberte man auch ein Bauernopfer aus dem Hut. Im Mai 2012 dann neue Erkenntnisse. Kein Einzelner, sondern ein ganzes Team war involviert. In der Zwischenzeit versprach Google natürlich, sämtliche Daten zu löschen.
Angesichts des komischen Beigeschmacks, die dieses „Versehen“ hinterlässt, hätte man durchaus meinen können, dass die Googler da jetzt reinen Tisch machen und sich nicht noch mehr in die Unglaubwürdigkeit reiten. Nun musste man allerdings wieder Fehler eingestehen: in Großbritannien hat man eben nicht alle Daten gelöscht. Kleine Mengen seien zum Vorschein gekommen, als man Street View-Daten durchforstete.
Zitat aus dem Artikel: „“Google entschuldigt sich für diesen Fehler“, erklärte der Datenschutzbeauftragte von Google, Peter Fleischer, in einem Schreiben an die britische Datenschutzbehörde ICO. Auch die zuständigen Einrichtungen anderer Länder würden darüber informiert.“. Ich habe euch mal einen Artikel herausgesucht, der auch die Mail als PDF enthält.
Es liest sich natürlich erst einmal ganz nett. Google merkt, dass noch Daten da sind und tritt die Flucht nach vorn an – muss aber einräumen, dass das Versprechen irgendwie doch nicht gehalten wurde. Nun steckt man nach eigenen Aussagen noch mehr in die Energie in die Sichtung der Daten, um sicherzustellen, das auch wirklich alles gelöscht ist. (via)
Die einen haben Probleme beim rückstandsfreien Löschen, die anderen shreddern einfach mal Akten, die nicht vernichtet werden sollten.
Wie wäre es mal mit Transparenz und Open Source beim Betriebsablauf?
Wer hat denn heute noch´n ungesichertes Netzwerk – und darum gings doch, oder? Von gesicherten haben die also nix, oder seh´ich das falsch?
Also sieht die Historie ungefähr so aus:
1. Nein, wir haben keine Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt
2. Doch, wir haben Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt, aber es war nur eine einzige böse Person beteiligt
3. Wir haben Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt, aber es war doch nicht nur eine Person, sondern ein ganzes Team beteiligt
4. Wir löschen die gesammelten Daten
5. Wir haben doch nicht alle gesammelten Daten gelöscht, aber jetzt holen wir das nach. Ganz sicher. Versprochen. Großes Indianer-Ehrenwort.
6. … to be continued …
Sorry, aber Glaubwürdigkeit kommt anders rüber. 😀
😉 Das ist Google 😉 🙂 😉
@ Grainger:
Schöne Zusammenfassung. Du solltest hier mal „Steno-Bloggen“ 🙂
Komisch, das ist aber komisch, dass ein Unternehmen wie Goggle seine Datenbanken nicht im Griff hat. Geradezu absurd, solche Ausreden!
Wenn ein Team zur Erfassung udn Auswertung existiert, dann existieren auch Algorithmen für diesen Zweck.
Dazu möchte ich nur das sagen: Wer damals an ein Versehen geglaubt hat, ist wirklich leichtgläubig. Und solange keine 8-stelligen Bußgelder gegen die Auswertung und Nutzung der Daten verhängt werden, wird Google gar nichts löschen. Warum denn auch?
JaJa, der Onkel Google.
Dass der Krake fleißg sammelt, dass ist wohl jedem klar. Aber trotzdem gestattet sich (fast) jeder den Luxus, deren Dienste mehr oder weniger komplett zu nutzen. Wie das letztendlich alles zusammengefasst und verarbeitet wird, das weiß wohl nur der Onkel selbst.
Allerdings brauchen oder sollten wir uns darüber nicht mal so sehr aufregen. Neulich, so erinnere ich mich, in den Nachrichten gehört zu haben, dass unser lieber Vater Staat die Daten eines jeden Bürgers verhökern will.
Spriche: Die Meldedaten (Adresse, Name, Vorname…) anderen Unternehmen (oden wem auch immer) zur Verfügung zu stellen. Ohne vorher den mündigen Bürger nach dessen Einverständnis zu fragen.
Im Vergleich dazu sind Google & Co doch kleine Fische. Dessen Sammelwut könnte man – theoretisch – entgehen, indem man genau auswählt, was man wo anklickt und installiert. Außerdem gibbet es hier AGB und Datenschutzerklärungen.
Auf Angie, Wolle, Guido & Co. hingegen haben wir keinen Einfluss.
Fehlte nur noch, dass man in Regierungskreisen den Datenschutz bezüglich Google kritisiert. Vor dem nächsten Wahlkampf bestimmt, um paar Wählerstimmen zu sammeln.
Ich möchte hier den Onkel nicht schönreden, aber andere, innerdeutsche Behörden sind hier noch viel schlimmer. Oder was ist z.Bsp. mit Schufa, oder GEZ? Die haben doch wirklich „richtige“ Daten (Adresse, Gehalt, Steuern, Familie…)
@Christian:
Da hast Du Dich aber gewaltig verhört bei Vater Staat. Ach, nein, nur leider nicht richtig gelesen. Denn leider stellen es die meisten Medien so dar, wie Du es beschrieben hast. Nur liegen sie damit falsch. Die Medien sind aber nun mal links orientiert und haben ein Interesse an einen Machtwechsel. Die Wahrheit bei den Meldegesetzen ist:
1.) derzeit ist es völlig erlaubt daß jeder Zugriff auf sie bekommen kann. 2.) der originale Gesetzentwurf sah hierzu ein Opt-in Verfahren vor, also daß jeder Bürger der Weitergabe zustimmen muß. 3.) Opt-in wurde gegen Opt-out ausgetauscht. 4. In der Summe ist der jetzige Lösungsvorschlag natürlich nicht gut, allerdings ist er immer noch besser als der status quo. Und das sagen die Medien nicht, bzw. nur wenige weisen daraufhin.