Google schließt auch CalDAV-API
Das CalDAV-API (application programming interface, zu deutsch Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung) ist ein wenig in den letzten Tagen untergegangen. Wie auch der beliebte Google Reader sitzt das CalDAV-API derzeit in der Green Mile ein und wartet auf den digitalen Tod.
Der normale Benutzer, der mit solchen Begrifflichkeiten vielleicht nichts anfangen kann, denkt sich vielleicht nichts dabei, doch das Abschalten ist definitiv eine Nachricht wert. CalDAV ist ein offenes Protokoll, das es ermöglicht, auf Kalenderdateien über WebDAV zuzugreifen.
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Entwickler konnten in der Vergangenheit durch das API Anwendungen bauen, die Googles – also eure – Kalenderdaten nutzten. Ab dem 16. September ist dies aber nicht mehr möglich. Ab diesem Tage bekommen nur spezielle Entwickler, die auf einer Whitelist stehen, Zugriff auf das API. Das dürfte zum Beispiel Microsoft sein, die gerade CalDAV-Support in ihr Windows Phone-Betriebssystem einbauen.
So kann es sein, dass ihr in Zukunft einfach keine tollen Kalender-Apps bekommt, die auf das offene Protokoll CalDAV setzen, weil Google diesen Weg versperrt hat. Was Google aber ermöglicht? Die Nutzung des eigenen Google Calendar API.
Warum? Kann man nur raten. Das Google Calendar API ist weder offen, noch unbegrenzt: mehr als 10.000 Abfragen täglich kosten Geld. Und nun dürft ihr euch weiter ein eigenes Bild von Googles angeblicher Offenheit und Liebe zu offenen Protokollen machen. Sieht jedenfalls für mich etwas anders aus.
Bedeutet das, dass jeder externe Zugriff auf den eigenen Google Kalender flach fällt? Finde ich extrem blöd…
Es sollte noch erwähnt sein, dass der Zugriff auf die API per Whitelist weiterhin möglich ist. Man kann sich als Entwickler anmelden und dann weiterhin Zugriff bekommen.
@Sibbl: hättest du gelesen, hätte sich dein Kommentar erledigt, wurde nämlich erwähnt 😉
ah okay – solange ich dann von extern noch per XML oder iCal zugreifen kann bleibt neben den Google-Reader-Absenz ja für mich jedenfalls alles beim alten…
Da bin ich ja glatt froh drüber ein Galaxy Nexus mein Eigen zu nennen, da drin wird Google ja vermutlich nicht so viel sperren…
Das Google vor einigen Wochen erst die Einstellung von Active Sync damit begründet hat, das man keine proprietären Protokolle wolle und man als Benutzer doch auf die offenen Standards CalDav und CardDav wechseln soll und jetzt die Einstellung von CalDav ankündigt hinterlässt mehr als nur einen faden Beigeschmack.
Und ein Fingerzeig darauf, das Datenhaltung in der Cloud auch von jetzt auf gleich nicht mehr funktionieren kann. Benutzer die bisher den Kalender aufgrund der Vorteile einer Synchronisation von mehreren Geräten per CalDav genutzt hatten – sei es jetzt mit einem iPhone, iCal auf dem Mac, Thunderbird mit Plugin – müssen nun wieder eine andere Lösung finden.
Sehen wir es doch mal nüchtern: „Tolle Kalender-Apps“ gibt es nicht. Es gibt einfach nur Sch… Sorry, aber als jemand, der seit vielen Jahren keinen Terminkalender aus Papier hat, sondern sich über die Palm-Serie, den Palm-Desktop, Lotus Organizer und anderen Produkten schließlich zu Outlook vorgearbeitet hat, kann ich nur sagen: Outlook nehmen oder sterben gehen. Auf dem Smartphone sind Kalender das nackte Grauen. Keine Ahnung wieso. Es gibt nur Schrott. Da wundert es nicht, daß Google weiterhin für zahlende Kunden eine Schnittstelle zu Outlook anbietet. Und dies auch weiter tun wird, weil es für Firmenkunden nunmal keine Alternative gibt, die dem Microsoft-Produkt das Wasser reichen kann.
Deshalb ist es doch auch egal ob du bei Apple, Microsoft oder Google bist.
Jeder versucht sein eigenes Süppchen zu kochen…
Samsung, wie beim S4 demonstriert, ja auch.
Vllt. verstehen das jetzt auch langsam die verschiedenen Fanboy-Lager und beginnen wieder ihren Niveauverlust umzuwandeln in dem sie jeden Menschen und seine Vorlieben ohne „Wenn“ und „Aber“ akzeptieren!!!
Ich darf ja hoffentlich auf diesem Blog noch träumen… oder?
Der Kalender war für mich der wichtigste Grund überhaupt, zu einem Smartphone zu wechseln. Sollte es meine vorzugte Kalender App (aCalendar) nicht auf die Whiteliste schaffen, hätte ich ein Problem. Und google über kurz oder lang einen „Kunden“ weniger. Ich hatte ernsthaft überlegt, mir beruflich ein kostenpflichtiges google Apps anzulegen. Das überdenke ich nun aber zweimal.
@vulkanpost Deshalb hab ich mich u.a. für mein WP8 entschieden und bisher bereue ich es nicht. Ich ändere meinen Termin in Outlook, meinen Kundenkontakt und schwups ist es auf meinem Lumia aktualisiert…. in Windows 8 kurz in die Kalender-App, Termin geändert und mein Smarty ist aktuell. Ich brauche kein Programm X oder Y im Netz suchen, welches ich erst einmal umständlich installieren muss. Mein BS erledigt dies für mich o.a. Outlook wenn ich es besitze.
Ich weiß nicht ob evolution unter ubuntu die google api nimmt oder CalDAV, sollte es letztes sein muss wohl ne Alternative her 🙁
Von google ist das auf jeden Fall nicht nett… Damit es nicht kommerziell genutzt wird könnten die bei CalDAV ja nur ne bestimmte Anzahl an Zugriffen für eine ip erlauben oder sowas, weil ist ja durchaus verständlich dass für einen Haufen Anfragen Geld verlangt werden soll, so werden aber auch private Kunden vertrieben.
Noch eine anschliessende Frage. Du schreibst, dass die Google Calendar API bei mehr als 10.000 Abfragen täglich Geld kostet. Das bedeutet doch für den App Entwickler/Anbieter, dass er ratzfatz in diesen Bereich kommt, wenn seine App beliebt ist. Somit wären die Tage der guten, kostenlosen Kalender-Apps gezählt. Oder verstehe ich das falsch?
Sehe ich das richtig, dass dann ab September z.B. der Zugriff auf meinen Google Kalender über das Lightning Plugin von Mozilla Thunderbird nicht mehr funktionieren wird (das geht doch auch über diese Schnittstelle oder)?
Weiß jemand ob das den Rainlendar Google Sync betrifft? Das wäre richtig Kac**.
na super, demnächst ist gmail auch nur noch über WebMailer erreichbar. 😉
Die Frage mit Rainlendar lag mir auch gerade auf der Zunge. Sonst finde ich schon, dass es ganz gute Kalender-Apps gibt (@vulkanpost) Mag ein wenig Spielerei sein aber für den Desktop eben Rainlendar, für WP8-Phine Week view 8, da gibt es dann aber ein paar kleine Beschränkungen seitens Microsoft worauf der Entwickler immer wieder nett hinweist, die er aber zu umgehen versucht…
Aber ok, die Ansprüche sind unterschiedlich.
Wenn jetzt aber wirklich JEDER versucht, von gewissen Quasi-Standdards weg sein eignens Süppchen zu kochen – na gute Nacht. Dann muß man bald professionelle Hard- und Software-Scout bemühen, um für sich das geeignetste System zu finden… 😉
Hi,
nachdem ich den Artikel gelesen habe, fuktioniert die Synchronisation mit dem Mac Kalender nicht mehr. Die stampfen jetzt ganz schön viel ein, was ich immer gut fand. Hat immer super funktioniert, da ich ein Galaxy S2 habe und so meinen Kalender immer synchron halten konnte. Wie funktioniert das jetzt noch? Habe auf dem Mac jetzt im Kalender einen Google Acoount ausgewählt, aber es passiert nichts. Hat jemand einen Tipp?
Frage in die runde. Ich nutze nicht caldav übers iphone aber unter den gmail Account kann man auch kalender auswählen. Ist das damit auch betroffen? Vielen dank
Wie funktioniert denn der Google Provider in Thunderbird? Läuft der auch über CalDav oder nutzt der die Google API. Das wäre schon blöd, wenn ich Thunderbird nicht mehr syncen könnte.
Grüße
Tobi
Hallo
Ich nutze CalenGoo auf iPhone und iPad, sowie Google Provider in Thunderbird. Bei letzterem bin ich auch auf Antwort gespannt, bei CalenGoo kann ich mit einer Antwort vom Entwickler auf meine Mailanfrage bei ihm weiterhelfen, ob das Probleme machen wird (ich hatte ihm Cachys Artikel geschickt):
„Nein, da CalenGoo bereits von Anfang an die dort ebenfalls erwähnte und von Google empfohlene Google Kalender
API verwendet. CalenGoo benötigt also die CalDAV API nicht und funktioniert auch dann noch, wenn diese nicht mehr zur Verfügung
steht.
Auf der Webseite steht auch, dass mehr als 10.000 Zugriffe Geld kosten
würden. Das stimmt nicht, bisher kann man sich auch kostenlos ein
größeres Kontingent einräumen lassen. Allerdings ist es tatsächlich
so, dass Google die Anzahl der Zugriffe mitzählt und es, genau wie bei
allen anderen Cloud Diensten, daher möglich wäre, irgendwann Gebühren
einzuführen. Allerdings könnte man dann ja auf iCloud oder andere
Dienste zur Synchronisierung ausweichen, sofern diese dann noch
kostenlos sind. Ich werde natürlich versuchen CalenGoo immer so
schnell wie möglich an solche Gegebenheiten anzupassen! 🙂
Falls Sie sonst noch Fragen haben, schreiben Sie mir bitte gerne wieder!
Mit freundlichen Grüßen
Dominique Gunia“
@dischue: Es gibt Outlook. Punkt. Der Rest ist Schweigen. Auf dem Smartphone bekommt man nur Frickelzeug mit Ansichtsoptionen des Grauens. Am Sinnvollsten ist noch der Android-Kalender in der „Agenda“-Ansicht. Der Rest mit den ganzen Balken-Graphiken, die nur halb sichtbar sind, ist albern. Das nutzt mir rein gar nichts. Der Kalender auf WP8 ist übrigens noch bescheidener. Wer Zeitmanagement professionell betreibt, hat leider wenige Optionen. Wenn Google meint, sie müssten CalDav einmotten, dann ist das womöglich eine Option, die nur Wenige betrifft.