Google wird Apps mit In-App-Käufen künftig nicht mehr kostenlos nennen

Eine erfreuliche News zum Freitag Abend gibt es von Google. Oder der Europäischen Kommission. Je nachdem, wen man dafür verantwortlich machen will. Auf jeden Fall wird Google sogenannte Freemium Apps künftig nicht mehr als „kostenlos“, bzw. „free“ bezeichnen. Das ist aber nur eine der Änderungen, die Google ab Ende September im Play Store anwenden wird. Schuld daran ist das Drängen der Europäischen Kommission, die beschlossen hat, dass App Stores entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Kunden durch In-App-Käufe nicht in die Irre führen zu lassen.

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Die Maßnahmen richten sich hauptsächlich an Kinder, die so vor In-App-Käufen geschützt werden sollen. Die Europäische Kommission bedauert zudem, dass Apple noch keinen Plan vorgelegt hat. Apple sagt in einem Statement hingegen, dass man bereits mehr als jeder andere in der Branche Schutzmechanismen für In-App-Käufe integriert hat und mit iOS 8 weitere Schutzmaßnahmen, zum Beispiel eine Kaufbestätigung durch die Eltern, implementieren wird.

Eine spannende Sache, die durchaus Auswirkungen auf den gesamten App-Markt haben kann. Freemium-Games sind für den Großteil der Umsätze in den App Stores verantwortlich. Nicht zuletzt weil sie erst einmal kostenlos (als kostenlos gekennzeichnet) geladen werden können. Fällt dieses „Kostenlos“-Label weg, wird zwar immer noch kein Geld fällig, aber es könnten auch eine Menge Ausprobier-Downloads wegfallen, wenn von vornherein klar ist, dass das Spiel oder das Programm Geld kosten wird.

Die jetzige Kennzeichnung „Bietet In-App-Käufe an“ ist kaum wahrnehmbar und informiert auch nicht wirklich über Folgekosten. Das wird ein neues Label allerdings auch nicht. Wird sich zeigen, inwiefern sich eine neue Kennzeichnung und die anderen Maßnahmen (die Google noch nicht verrät) auf die Downloads auswirken wird.

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14 Kommentare

  1. An sich ist das eine gute Idee, aber auf der anderen Seite könnte man gleich denken, der EU Bürger ist zu dumm zu lesen und muss von Mutter EU bemuttert werden. Jeder, der ein Smartphone bedienen kann, sollte eigentlich auch in der Lage sein die App Beschreibung zu lesen bzw. einfach mal die Augen aufzuhalten.

    Bei Kindern sehe ich eher die Eltern in der Verantwortung und nicht an erster Stelle die EU. Aber wenn man so sieht, wie die Kinder heutzutage aufgezogen werden (gilt nicht für alle) dann bekommt man schon mal Angst um seine Rente.

  2. Sparbrötchen says:

    @WarpigtheKiller
    Ob ich zu dumm bin, weiß ich nicht (O.K. das war vielleicht der Beweis) aber Programme mit In-App Käufen meide ich wegen der Kostenintransparenz, aber da meiste sowieso Spiele sind, ist es mir auch egal.

    Aber in der letzten Zeit fällt mir auf, daß häufiger auch ersthafte Programme nicht mehr in einer Free und einer Kauf-Version angeboten werden, sondern daß man den Key als In-App Kauf besorgen muß.

    Was mir an dieser Stelle fehlt und das wird sicher auch für die Spiele gelten, ist daß ich irgendwo *übersichtlich* alle In-App Komponenten des Programms aufgelistet bekomme, inklusive der Einzelpreise und eines evtl. vorhandenen Maximalpreises.

    Ansonsten kauft man die Katze im Sack, gewöhnt sich an ein Programm und „plötzlich“ kostet die Pro-Version X Euro.

  3. Frage wäre dann nur noch, ob Facebook auch nicht mehr als „kostenlos“ bezeichnet wird, wenn es jetzt dann den „Buy“-Button im Newsfeed gibt 😉

    Zurück zum Thema: Wenn dann müsste Google die Apps genau prüfen, ob die In-App-Käufe zwingend erforderlich sind (pay-to-win bei Games) oder ob diese nur ein paar nette Goodies freischalten (eher in Richtung in Freemium)

    Grüße,
    Flo

  4. Finde ich gut.
    Hoffentlich gibt es dann wieder ‚echte‘ Apps, die man kaufen kann/muss, statt alles über In-App, das hat mir nämlich noch nie gefallen.

  5. So wie ich es verstehe tauchen diese Apps nun auch nicht mehr auf, wenn man den Reiter „Kostenlose Apps“ auswählt, eine Hauptkategorie die viele verwenden.

  6. @WarpigtheKiller
    Die EU hat sich bei dem Thema wohl primär deshalb eingeschaltet weil es viele Anbieter gerade für Kinder Apps massiv übertrieben haben.

  7. unbennant says:

    @WarpigtheKiller: Ziemlich überheblicher Stuss, den Du da von dir gibst. 🙄

    Es geht darum, dass in den Beschreibungen oft erst gar nichts über Folgekosten zu lesen ist und man erst nach der Installation feststellen muss, dass man nur eine Demo oder eingeschränkte Version vor sich hat und für den vollem Funktionsumfang zahlen muss.
    Das hat nix mit dummen EU Bürgern und Bemutterung zu tun, es geht um Transparenz und Verhinderung von unlauterem Wettbewerb. So wie bei den Produktbeschreibungen im Supermarkt.

  8. napfekarl says:

    Für Eltern, die nicht wissen, wie man App- und Inapp-Käufe von vornherein unterbinden kann, ist das eine gute Maßnahme. Allerdings bin ich der gleichen Meinung wie WarpigtheKiller: Eltern sollten sich mehr mit den Dingen auseinandersetzen, die ihre Kinder beschäftigen.

  9. Einfach mal den Testzeitraum von einer (lächerlichen) Viertelstunde auf eine Woche verlängern und die Bezahl-Apps verlieren ihren Schrecken.

    • @Schröppke
      Das ist auch keine Lösung, das würde dem Missbrauch wieder Tür und Tor öffnen.
      Ich fand die 24 Stunden die es vorher waren durchaus fair, aber leider wurde das gerade bei Spielen massiv missbraucht und viele hatten sich Spiele geladen, diese an einem Tag durchgespielt, und dann wieder zurück gegeben. Daher wurde der Testzeitraum deutlich reduziert.
      Wobei natürlich 15 Minuten ein Witz sind, in der Zeit kann man sich von den wenigsten Apps einen Eindruck verschaffen.
      Da gefällt mir der Apple Ansatz doch deutlich besser. Es gibt zwar keinen „zurück geben“ Button direkt im App Store, aber wenn irgendeine App die Erwartungen nicht erfüllt, oder nicht sauber funktioniert kann man die App problemlos zeitlich unbegrenzt zurück geben.

  10. Also eine zeitlang stand ja wirklich an gar keiner App mehr FREE dran. Was von der ganzen Geschichte letztlich über blieb?: Den Tab ‚kostenlos‘ gibt’s nicht mehr und im Kleingedruckten einer App steht ggf. die Preisspanne für In-app purchases drin. Alles in allem eher enttäuschend.

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