Deutsche Bahn stellt Touch&Travel zum 30. November ein

artikel_touchtravelIch kann mir vorstellen, dass es viele Nutzer gibt, die noch nie von Touch&Travel gehört haben. Jetzt allerdings lohnt sich das große Bekanntmachen mit der App aber auch nicht mehr, denn das Ticket-System der Deutschen Bahn wird am 30. November 2016 eingestellt. Laut Marktforschungen ist es so, dass Kunden im Nahverkehr eine „Alles-aus-einer-Hand“-App mit Informationen und zusätzlichen Services von ihren jeweiligen Verkehrsverbünden/- unternehmen erwarten. Viele Verbände bieten deshalb auch eigene Apps an. Vor diesem Hintergrund (und wahrscheinlich, weil man im Peak nur 100.000 Nutzer hatte) teilt die Deutsche Bahn mit, dass Touch&Travel zum 30. November 2016 eingestellt wird.

Dass der Dienst eingestellt wird, das ist schon seit März 2016 klar, ein genaues Datum fehlte aber bislang. Bis dahin können Nutzer Touch&Travel wie gewohnt weiter nutzen. Die Kündigung des Nutzungsvertrags will man Nutzern bald zukommen lassen. Aber: Gleichzeitig ist man mit den Verbünden auf der Suche nach Lösungen, um die komfortablen Check-in/Check-out-Funktionalitäten in bestehende Verbund-Apps zu integrieren. Wann und ob da allerdings was passiert, steht in den Sternen.

(danke Hans!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Die ganze Nahverkehrssituation ist in Deutschland einfach nur traurig. Für jede Stadt braucht man eine eigene App. Touch&Travel war zumindest in einigen Regionen verfügbar. Handyticket ist noch eine Alternative, aber die App ist auch ziemlich grässlich. So muss man sich auch 2016 mit lokalen Apps herumschlagen, die von irgendwelchen lokalen Klitschen programmiert worden sind und häufig sogar noch die Anpassung an größere IPhones fehlt.

  2. Oder einfach Auto fahren. Ganz so beliebt scheinen Menschen als Kunden im ÖPNV ja nicht zu sein. 😉

  3. Der Link zur Originalquelle wäre mal ganz angenehm.

  4. @Dober: Kam per Mail. Und nun?

  5. Dann halt die Mail zitieren, aber es steht auch auf der Seite:
    http://www.touchandtravel.de/

  6. Deutschland hinkt hier meilenweit hinter den Niederlanden zurück. Dort gibt es seit Jahren die OV-Chipkaart, die überall funktioniert, egal ob Bus, U-Bahn oder Zug. Kein lästiges Ticketkaufen mehr, einfach überall ein und auschecken.

  7. Das System war perfekt, wenn man wie ich ein spontaner Mensch ist und bei Fahrtantritt noch nicht genau weiß, wann und wie man zurückkommt oder ob man noch irgendwo anders vorbei fährt. Sehr schade!

  8. Fand es auch gut, nur etwas umständlich mit dem aushecken am Zielort.

  9. Und ich hatte mir gerade überlegt, das zu besorgen. Schade.

  10. Fand es immer super und habe es ständig genutzt. Wenn man demnächst in eine fremde Stadt kommt, muss man erst die passende app laden, verifizieren, Kontodetails eingeben und dann nutzen. Oder man lernt fix das jeweilige Tarifsystem.

  11. @Matthias: ich gebe dir Recht, wir hinken da sehr weit zurück. Dass die OV-Chipkaart in den Niederlanden „seit Jahren“ funktioniert, ist allerdings auch nicht wahr. Die Niederlande haben das in einem zähen Prozess erreicht, der 20 Jahre politisches Ringen erforderte und erst in den letzten 1-2 Jahren abgeschlossen wurde.
    Diesen politischen Prozess, der in Verkehrsverbünden und Aufgabenträgergesellschaften viele recht gut bezahlte Jobs kosten wird, scheut man hierzulande. Und so verballert jeder Verbund viele schöne EU-Fördergelder für höchstinnovative Einzellösungen, mit denen man grad bis zum eigenen Tellerrand ein Ticket kaufen kann und jeder reklamiert für sich, nur den Kunden im Fokus zu haben.

  12. Es fehlt halt am Willen. Oder an einem Unternehmen, dass eine Brücke über die Tarifsysteme schlägt und alles in einem vereint…

  13. „Laut Marktforschungen ist es so, dass Kunden im Nahverkehr eine „Alles-aus-einer-Hand“-App mit Informationen und zusätzlichen Services von ihren jeweiligen Verkehrsverbünden/- unternehmen erwarten. “ Da stell ich mal die Martkforschung in Frage. Ich denke eher, dass der Kunde, egal in welchem ÖPNV-Gebiet er sich bewegt, möglichst einfach ein- und auschecken möchte. Bundesweit.

  14. Das war auch zu modern für Deutschland, solche Technologie hat hier, genauso wie kontaktloses Bezahlen keine Chance. In Hong Kong kann man mit einer einzigen PrePaid-Karte die Metro, Busse, den Kaffee, den Burger oder im Supermarkt bezahlen ohne einmal den Geldbeutel aufmachen zu müssen. Aber wir schaffen nichtmal ein einheitliches Ticketsystem. Selbst auf bahn.de ist es nicht möglich Verbindungen mit Nahverkehr zu kaufen: „Preisauskunft nicht möglich“. Deutschland ist einfach überall hinterher. Laut IFTTT sind wir bei der IoT-Statistik nichtmal in den Top15, selbst Tschechien ist drin. Glasfaser ist auch Neuland. Aber Braunkohle, das können wir, billigen Kohle-Strom exportieren statt Thorium-Reaktoren -.- Es ist einfach nur noch traurig wie Deutschland überall nur noch hinterherläuft und der Mittelstand das Einzige ist was das Land noch halbwegs Konkurrenzfähig hält, wobei der langsam sowieso von China geführt wird (KUKA, Aixtron, Osram, Kion, …). Aber solange die Steuern sprudeln, muss ja nichts investiert werden.

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