Ausprobiert: MacBook Pro 13 Zoll, Early 2015
Am 9. März war es mal wieder soweit. Apple hatte etwas vorzustellen und zog dabei schlussendlich nicht nur die Apple Watch, sondern auch noch das MacBook und die aktualisierten MacBook Air- und MacBook Pro-Modelle aus dem Hut. Und irgendwie war es witzig zu beobachten: Da stellte Apple eine neue Tastatur und ein Trackpad im MacBook vor, eben jenes Trackpad ist aber derzeit nur in den MacBook Pro-Modellen der 13 Zoll-Ausgabe zu finden.
Und so war es an der Zeit, mir eine Geräteklasse anzuschauen, um die ich bislang einen großen Bogen machte: das MacBook Pro mit 13 Zoll Retina-Display. In der Vergangenheit setzte ich auf ein MacBook Air, ich besaß aber auch das MacBook Pro in seiner 15 Zoll-Ausgabe mit Retina-Display.
Warum ich bislang nicht auf die 13 Zoll-Variante schaute?
Ganz klar, eine Sache der Auflösung – beziehungsweise der Darstellung. Jetzt mag sich einer mit dem Finger an den Kopf tippen, denn das MacBook Pro bietet mit seinem Retina-Display auf 13 Zoll doch satte 2560 x 1600 Pixel bei 227 ppi – das muss doch wohl reichen, oder? Jein. In meinem Einsatz bietet das MacBook Pro eben doch weniger Fläche als das MacBook Air, welches eine Auflösung von 1440 x 900 Pixeln hat. Ein Retina-Display arbeitet etwas anders.
Hier hat man auf Wunsch ein Mehr an sichtbarer Fläche und OS X skaliert sehr gut, sodass man auf schmalen 13 Zoll viel erledigen kann. Die Voreinstellung ist aber eine andere – das ist bei jedem Apple-Gerät mit Retina-Display der Fall. Dieser eigens kreierte Name ist eine Verringerung der sichtbaren Fläche zugunsten der Bildqualität. Die gestochen scharfen Bilder und Schriften, die viele Displays in den Schatten stellen? Standardmäßig kann man diverse Modi einstellen, die Einstellungsmöglichkeiten verraten auch, wie sich die Fläche in Pixeln darstellt:
Retina Modus – wirkt wie 1280 x 800:
Mehr Fläche – wirkt wie 1680 x 1050:
Und die Option in der Mitte – wirkt wie 1440 x 900:
Ausgestrahlt werden in der Standardeinstellung zwar die vollen 2560 x 1600 Pixel, die Inhalte werden allerdings anders dargestellt, sodass alles feiner wirkt. Was sonst in einem Pixel dargestellt werden musste, hat in der Retina-Darstellung eben vier Pixel Platz – alles zugunsten der angenehmen Ansicht. Wie erwähnt: ist extrem gut anzuschauen, aber auch optional.
Ansonsten? Das MacBook Pro hat in den letzten Generationen abgenommen. Bedenkt man, dass ein MacBook Air nur 1,35 Kilo wiegt, so erscheint ein MacBook Pro mit 1,58 Kilo als gar nicht so schwer. Liest sich wenig, ist im direkten Vergleich aber deutlich spürbar – zumindest für mich. Ansonsten hat sich in Sachen Optik und Haptik nichts zum Vorgängermodel geändert.
Optisch tut sich nur wenig bei Apple, ein einmalig kreiertes Design wird nur in Nuancen verbessert und ich kann da sehr gut mit leben, dass auch die älteren Geräte aussehen, wie das neuste. Der Lauf der Zeit wird auch Apple zwingen immer neuere, intuitivere Geräte zu produzieren. Das 2008 eingeführte MacBook Air dürfte den Zenit erreicht haben, für Apple kann es nur in die Richtung Retina-Display gehen, denn ich denke nicht, dass man den Formfaktor einfach zugunsten der neuen MacBook-Klasse aussterben lässt.
Mal schauen, was die Evolution der Notebook-Geräteklasse (egal von welchem Anbieter) so zaubert, das 2008 verlachte MacBook Air ist in seiner heutigen Form ein Verkaufsschlager – und wenn sich die Geschichte wiederholt, dann stehen uns große Umbrüche bevor – siehe neues MacBook.
Die Hardware
Apple setzt beim MacBook Pro 13 Zoll mit Retina-Display auf ein 13,3 Zoll großes IPS-Display, welches 2560 x 1600 Pixel bei 227 ppi beheimatet. In Sachen Prozessor hat man hier verschiedene Varianten zur Auswahl, die kleinste Variante hat den Intel Core i5 mit 2,7 GHz, ein Dualcore-Prozessor der fünften Generation (Intel Broadwell).
Alle MacBook Pro dieser 13 Zoll-Klasse werden standardmäßig mit 8 GB ausgeliefert, sind aber optional mit 16 GB zu haben. Auch in Sachen des Speichers hat man verschiedene Optionen – so findet man 128, 256 und 512 GB vor – und optional eben 1 TB, was die ganze Sache noch etwas teurer macht. Das MacBook Pro 13 Zoll mit Retina-Display ist 1,58 Kilo schwer und hat eine maximale Höhe von 1,8 Zentimetern, ist 31,4 Zentimeter breit und 21,9 Zentimeter tief.
Durch die neu verbaute Prozessorgeneration hat auch die Grafik einen Schub bekommen, so ist nun standardmäßig die Intel Iris Graphics 6100 verbaut. Mit dieser ist das eine oder andere Spielchen locker möglich, was aber schade ist: es gibt immer noch Spiele, die nicht auf die Intel Grafikchips optimiert sind. Cities: Skylines ist eines dieser Spiele.
Das bessere Sim City erschien vor kurzem und heimste bei Spielern ordentlich Lob ein. Lässt sich auf dem MacBook Pro zwar installieren und starten – aber der Spielspaß in Sachen Frames geht, sobald etwas mehr Leben in eure Stadt kommt. Liegt halt nicht am Gerät, sondern leider an der Nicht-Optimierung durch das Spiel.
Weiterhin setzt Apple auf eine 720p FaceTime HD-Kamera, den MagSafe 2, 2x Thunderbolt 2, 2x USB 3.0, HDMI, einen Kartenleser, zwei Mikrofone und einen Kopfhöreranschluss an den Seiten des MacBook Pro. Sofern FireWire oder RJ45 benötigt werden würde: wer hätte es gedacht, es gibt einen Adapter. In Sachen drahtloser Kommunikation setzt man auf Bluetooth 4.0 und 802.11ac WLAN, welches natürlich mit IEEE 802.11a/b/g/n kompatibel ist. Wir finden weiterhin die Standardtastatur mit 79 Tasten vor.
Als MacBook Air-Besitzer kann ich sagen: die im MacBook Pro fühlt sich um einiges wertiger an. Wohl auch ein Grund, warum Apple im neuen MacBook die Tastatur neu erdacht hat, um dort eine noch bessere Experience hereinzubringen. Da freue ich mich auf die ersten längeren Texte, ich konnte die Tastatur schon bei der Vorstellung kurz ausprobieren. Ist wesentlich besser als im MacBook Air gelöst. Was noch neu ist im 13 Zoll Modell des MacBook Pro: das Force Touch Trackpad, welches auch im neuen MacBook zu finden ist. Es soll präzise Zeigersteuerung und druckempfindliche Funktionen ermöglichen sowie Force Klicks, Beschleunigung und drucksensitives Zeichnen. Doch dazu später mehr.
Haptik und Optik
Ich persönlich mag die Optik und Haptik der Apple MacBooks. Ich selber setze seit 2008 ausschließlich auf die MacBooks als mobiles Hauptarbeitsgerät, damals war es das erste MacBook Pro aus Alu, nur kurz hatte ich davor das Gerät aus Kunststoff besessen, welches aber auch einen eigenen Charme hatte.
Ich mag diese Zeitlosigkeit im Design, klare Formen und es gibt eben nicht 10 verschiedene Geräteklassen, die mit jeweils unterschiedlichem Design aufwarten. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Das MacBook Pro ist wertig verarbeitet, der Unibody lässt keine Spalten zu, lediglich der Bildschirmrahmen scheint nicht mehr in das Jahr 2015 zu passen, nur das MacBook Air erscheint schlimmer.
Tastatur und Trackpad
Die Tastatur hat gute Druckpunkte, ist nicht laut und fühlt sich – wie bereits erwähnt – rustikaler als beim MacBook Air an. Auf Wunsch kann die Tastatur beleuchtet werden. Für mich ist keine Umgewöhnung nötig, ich tippe am MacBook wie am Rechner, denn auch hier setze ich auf die Tastatur identischen Abmaßes – einen separaten Bereich für Zahlen brauche ich in meiner Funktion als „Mensch, der Dinge ins Netz schreibt“, bislang nicht.
Kommen wir zum neuen Tackpad, welches jetzt Force Touch Trackpad heißt. Ich nehme mal Menschen die Angst: wenn ihr an neueren Books arbeiten wollt, wie bisher, so ist dies kein Thema. Man kann vieles nutzen – muss es aber nicht. Ich arbeite beispielsweise mit einem Mix aus aktiven Ecken, Gesten und Antippen statt Klicks. Muss ich bei meiner Frau ans MacBook, so macht mich dies wahnsinnig, weil sie andere Einstellungen hat. Was aber kann ich nun machen? Multitouch und Gesten kennt ja mittlerweile jeder.
Ich kann beispielsweise zum Zoomen mit meinen Fingern auf dem Trackpad ziehen, oder mit drei Fingern nach oben schieben, um eine Übersicht zu bekommen. Ehrlich? Ich liebe das und bin bis heute der Meinung, dass es bislang kein Hersteller hinbekommen hat, solche Lösungen wirklich geschmeidig unter Windows zu realisieren. Glücklicherweise ist dies nicht nur meine Meinung, sondern dieses Thema war auch Bestandteil unseres Techlounge-Talks mit einem Microsoft-Mitarbeiter auf der CeBIT 2015 in Hannover.
Microsoft versucht auch mit Herstellern und Entwicklern zusammenzuarbeiten, um dem Nutzern eine verbesserte Experience zu bieten. Es wird Zeit, echt. Es gibt so viele gute Windows-Geräte, an denen ich schon Lust-technisch scheitere, wenn ich ein nerviges Trackpad nutzen muss. Die Schnittstelle Mensch > Maschine muss echt geil sein, dann macht das Benutzen auch Laune. Und ja, mir ist das wichtig.
Was hat denn dieses Trackpad nun wirklich mehr? Erst einmal bekommt ihr natürlich alles, was ihr bereits im Vorfeld kanntet, unter der Haube verstecken sich aber zusätzliche Drucksensoren, die Unterschiede in eurer Druckstärke erkennen. Mehrere Zustände heißt auch: Mehr mit einem Finger machen – theoretisch. Zudem gibt es jetzt ein haptisches Feedback.
Man drückt und tippt also nicht mehr ohne Feedback herum, bestimmte Aktionen geben euch ein Feedback über das Trackpad. So könnt ihr beispielsweise zum Anzeigen der Übersicht, der Funktion Nachschlagen und der Steuerelemente einen Finger nutzen und diesen kräftig auf das Trackpad drücken. „Kräftig“ definiert ihr dabei selber, denn die Klickstärke ist ebenfalls justierbar. Muss man wissen wie man sich das justiert – man kann natürlich auch weiterhin mit drei Fingern tippen, das Antippen war bislang ja meine favorisierte Einstellung.
Zu den Apps, die die neuen Möglichkeiten ausschöpfen, gehören derzeit iMovie und Quicktime, so lassen sich Filme beispielsweise schneller abspielen, wenn man fester auf das Trackpad drückt. Kleine Frustrationsersparnis für euch, die mich zig Minuten kostbare Lebenszeit kostete: die aktuelle Version von Chrome unterstützt die neuen Möglichkeiten nicht, so könnt ihr zwar weiterhin per Tap mit drei Fingern das Nachschlagewerk aufrufen, Force Klick und somit das starke Klicken mit einem Finger wird aber derzeit nur von Safari unterstützt.
Man muss sich etwas Zeit nehmen und schauen, ob Force Touch etwas für den einzelnen Nutzer ist. Wer gerne festgefahren in seinem Nutzungsszenario ist, der tut sich mit neuen Möglichkeiten oft schwer. Force Klick gibt Feedback und erlaubt eine neue Anzahl von anderen Interaktionsmöglichkeiten mit dem Betriebssystem. Per Klick lassen sich so beispielsweise Karten-Previews für Adressen aufrufen, aber auch schnell Dateien umbenennen. Hier einige konkrete Beispiele für Force Klick, die auch Apple nennt:
- Suchen: Wenn man einen Force Klick im Text einer Webseite oder E-Mail anwendet, erscheint ein Popover mit Suchergebnissen für diesen Text. Die Informationen stammen aus Quellen wie dem Lexikon, Wikipedia und mehr.
- Adressen: Mit einem Force Klick auf eine Adresse erscheint eine Kartenvorschau.
- Veranstaltungen: Mit einem Force Klick auf Daten und Veranstaltungen fügt man diese zum Kalender hinzu.
- Link-Vorschau: Mit einem Force Klick auf einen Link in Safari oder Mail wird eine integrierte Vorschau der Webseite angezeigt.
- Nachverfolgungsnummern: Mit einem Force Klick auf eine Nachverfolgungsnummer in Safari oder Mail werden Versanddetails in einem Popover eingeblendet.
- Dateisymbole: Mit einem Force Klick auf ein Dateisymbol wird eine Quick Look-Vorschau von der Datei angezeigt.
- Dateinamen: Mit einem Force Klick auf einen Dateinamen im Finder oder auf Ihrem Desktop kann man den Dateinamen bearbeiten.
- Dock: Mit einem Force Klick auf ein App-Symbol im Dock kann man auf App Exposé zugreifen. Damit werden Ihnen alle offenen Fenster für diese App angezeigt.
- Mail: Wenn man eine Nachricht mit einem Bild- oder PDF-Anhang erstellt, kann man mit einem Force Klick auf das Bild Markup aktivieren. Damit können Nutzer Anmerkungen im Anhang hinzufügen.
- Nachrichten: Mit einem Force Klick auf eine Konversation in der Seitenleiste werden Details und Anhänge angezeigt. Mit einem Force Klick auf das Token eines Kontakts im Chat-Header wird die Kontaktinfo in einem Popover angezeigt.
- Erinnerungen: Mit einem Force Klick auf eine Erinnerung wird ein Infofenster mit Details angezeigt.
- Kalender: Mit einem Force Klick auf eine vorhandene Veranstaltung wird ein Infofenster mit Details angezeigt. Mit einem Force Klick auf einen Tagungsteilnehmer wird die entsprechende Kontaktinfo in einem Popover eingeblendet.
- Kartenstandorte: Mit einem Force Klick auf einen Kartenstandort kann man dort eine Stecknadel setzen.
- iMovie: Hat dein iMovie-Projekt eine animierte Karte oder einen animierten Globus, kann man über einen Force Klick auf die Karte in der Timeline auf das Style-Menü zugreifen. Damit kannst du aus vier verschiedenen Stilen wählen.
Das Ganze ist eine durchaus durchdachte Sache, die ein wenig Umstellung erfordert, wenn ihr das Ganze nutzen wollt. Systemnah ist bereits viel umgesetzt, mal schauen, welche App-Entwickler ihre Apps dahingehend tweaken. Wie stark die jeweilige Klickstärke sein muss, ist von euch einstellbar, leicht, mittel und stark sind hierbei die Optionen.
Davon unberührt ist natürlich die Option, weiterhin mit einem Drei-Finger-Tap zu agieren. Dennoch kann ich jedem ans Herz legen: probiert die neuen Möglichkeiten ruhig einmal aus, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, mit einem Finger viele Dinge zu erledigen, dann möchte man diese nicht mehr missen.
Lautsprecher
Der Lautsprecher ist gut, kommt vom Klangvolumen zwar nicht an das MacBook Pro mit 15 Zoll heran, ist aber noch einmal ein paar Nuancen besser als der Lautsprecher im MacBook Air. Lediglich in der höchsten Lautstärkestufe werden manche Titel mit zuviel Höhen dargestellt, was sich zumindest auf mein Ohr nervig auswirkt.
Display
Über das Display habe ich eingangs schon etwas geschrieben. Wir haben eine native Auflösung von 2560 x 1600 Pixel bei 227 ppi auf dem MacBook Pro mit 13 Zoll. Das ist jede Menge Platz, um diverse Anwendungen voll zu sehen und zu genießen. Hier müsst ihr immer für euch entscheiden,was euch wichtig ist: der Retina-Effekt mit weniger Fläche zur Darstellung – oder eben mehr Fläche.
Notfalls müsst ihr halt switchen. Lange Texte finde ich angenehmer in Retina-Optik, manche Arbeiten lassen sich eben doch besser mit höherer Auflösung ohne Retina-Modus erledigen. Das System und die Apps skalieren gut, sodass ein Switch problemlos möglich ist.
Was ich an meinem Gerät nun nicht sehe, dass sind Probleme, die einige Nutzer in der Vergangenheit hatten. Hier gab es Nutzer, die ein Ablösen der Antireflexionsschicht feststellten, zudem gab es bei früheren Panels (Apple setzt meines Wissens auf Samsung und LG), die ab und an zu Mirroring neigten. In Sachen Antireflektionsschicht gibt es eine Webseite, die diverse Betroffene mit ihren MacBooks zeigt. Mal schauen, wie hier noch seitens Apple agiert wird.
Ansonsten ist der Blickwinkel sehr gut, das Display so hell, dass ich es meistens indoor auf geringerer Helligkeitsstufe verwende. Draußen im Sommer wird das natürlich anders, hier darf man weiterhin auf volle Pulle Helligkeit gehen und am besten darauf achten, dass die Sonne nicht auf das Display scheint – das empfinde ich als sehr anstrengend für meine Augen. Hier werden matte Displays immer Vorteile gegenüber den Glare-Displays haben, da unsere Augen immer automatisch versuchen, etwaige Spiegelungen zu filtern.
Leistung
Hier fällt es schwer eine pauschale Aussage zu treffen, da ich derzeit auf das kleinste erhältliche Modell von Apple setze. Es hat einen Intel Core i5 mit 2,7 GHz, ein Dualcore-Prozessor der fünften Generation (Intel Broadwell), der von 8 GB RAM unterstützt wird. In meinem Leben als Schreiberling mit seltenen Arbeiten in Bereich der Video- und Bildbearbeitung kann ich sagen: läuft alles rund und problemlos. Für die Freunde des Benchmarks habe ich noch einmal den Geekbench durchlaufen, der dürfte ja für den einen oder anderen vielleicht interessant sein.
Die Benchmarks wurden auf 64 Bit ausgeführt. Je nach Anwendung können 10 Prozent mehr Leistung bei den neuen Prozessoren im Gegensatz zum Vorgänger zu erwarten sein. Hier sehen wir die Unterschiede zum MacBook Air. Verbraucht ein Prozessor ordentlich Strom, dann kann er auch mehr Leistung liefern. In Air und Pro kommen meines Wissens unterschiedliche Prozessoren zum Einsatz, die sich in der Leistungsaufnahme unterscheiden. Wer also auf 13 Zoll bleiben will und kein Leichtgewicht wie das Air benötigt, der ist mit dem Pro vielleicht besser beraten.
Zudem habe ich auch den Speicher einem Test im laufenden Betrieb unterzogen, denn Apple nutzt in den neuen MacBooks einen schnelleren Speicher. Hier findet man meiner Meinung nach die größten messbaren Erfolge vor, dies macht sich in der Gesamtperformance auch bemerkbar – bei allen Anwendungen, die lesend oder schreibend auf den Speicher zugreifen.
Lesend erreichte ich hier Werte von über 1200 MB/s, während es schreibend immerhin noch über 600 MB/s waren. Zum Vergleich hänge ich hier noch einmal die Werte von anderen Geräten im Vergleich an, ich kann hier noch mit einem Mitte 2012er MacBook Pro mit Retina-Display (2015), einer Erstausgabe des MacBook Air in 11 Zoll (von 2011), einem MacBook Air Early 2014 und einem MacBook Pro Late 2012 aufwarten. Ich denke, der neue Speed-König ist damit gewählt.
Übrigens: bei normalem Arbeitsvorgängen wie dem Schreiben arbeitet das MacBook Pro fast lautlos. Wichtiger Punkt für mich, ich hasse es, wenn ich am Abend surrende Lüfter höre. Hier reiht sich das MacBook Pro nahtlos an den Vorgänger, bzw. das Schwestermodell Macbook Air ein: im Normalbetrieb fast nicht zu hören, bei Videoschnitt, aufwendigen Flash-Geraffel & Co ist der Lüfter klar zu hören.
Hier diverse Geräte in der Übersicht:
MacBook Pro 13 Zoll, Early 2015:
MacBook Pro 13 Zoll, Late 2012:
MacBook Air, Early 2014:
MacBook Air, 2011:
MacBook Pro 15 Zoll, 2012
Akku
Apple hat im neuen MacBook Pro auch den Akku aktualisiert. Durch die neuen Core-Prozessoren habt ihr im MacBook Pro bis zu 10 Stunden Akkulaufzeit. Das ist mehr, als es im Vorgänger der Fall ist. Reell kann man natürlich andere Akkulaufzeiten erreichen, schaut man auf halber Helligkeitsstufe Filme, so ist deutlich mehr drin, während man unter Vollast den Akku auch wesentlich schneller klein bekommt. In meinem Alltag komme ich so auf 8 bis 9 Stunden Akkulaufzeit, aber das ist schon ein Mischbetrieb und nicht nur mit Safari durch das Netz browsen.
Roundup
Das neue MacBook Pro wartet mit interessanten Neuerungen auf. Dies ist einmal der signifikant schnellere Speicher und das neue Trackpad, welches neue Möglichkeiten für Mac-Nutzer eröffnet. Zudem wurde alles soweit aktualisiert, sodass man ein modernes Gerät in die Hand bekommt, wenn man sich zum Kauf entschließt. Die Leistung ist ausreichend, die Formen zeitlos und die Verarbeitung sehr gut. Das Display weiss weiterhin zu begeistern und auch lange Texte machen auf der Tastatur keine Probleme.
Was man kritisieren kann, dass ist der nicht erweiterbare Speicher. Auch Menschen, die auf Non-Glare-Displays schwören, werden dem neuen MacBook Pro nichts abgewinnen können. Wer ein altes MacBook Air hat und irgendwann umsteigen will, der hat derzeit zwei Optionen. Entweder man greift zum MacBook Pro, welches ein Mehr an Gewicht und eine andere Bauform hat, oder man wartet auf eine kommende Generation MacBook Air, die vielleicht ein Retina-Display mitbringt und endlich einen dünneren Rahmen mitbringt.
Umsteigen von der Vorgänger-Generation? Trotz der neuen Spielereien behaupte ich einmal für mich persönlich, dass ich in meinem Beruf dies nicht haben müsse. Bei uns im Team sind auch noch 2012er-MacBooks im Einsatz, die auch unter OS X Yosemite ordentlich und performant arbeiten.
Ist ja auch eine Frage des finanziellen Aspektes – MacBooks haben einen stolzen Preis, so geht es beim MacBook Pro derzeit mit 1449 Euro los. Wer häufiger – also alle 2 bis 3 Jahre wechselt, der darf sich natürlich immer den Wiederverkaufswert vor Augen holen. Ich kaufte 2012 das MacBook Pro in seiner 15 Zoll-Variante für knapp 2300 Euro – drei Jahre später bekommt man immer noch bis 1200 Euro dafür.
Ein Plus und ein Minus in Stichpunkten?
Plus:
– Haptik
– Performance
– Akkulaufzeit
– Trackpad
Minus:
– Display spiegelt (Ansichtssache)
– Hoher Anschaffungspreis in höherer Ausbaustufe
– keine dedizierte Grafikeinheit (nur das 15“ Modell hat eine)
– Speicher nicht erweiterbar
Solltet ihr technische Fragen zum MacBook Pro 13 Zoll (Early 2015) haben, dann hinterlasst diese in den Kommentaren, ich versuche dann zeitnah, diese zu beantworten.
Falls jemand wegen dem Wallpaper fragt: https://cloudup.com/ihFF3odsgZi
ich finde ja immer seltsam laptops unter 15 Zoll mit Glare anzubieten. Das ist gerade im Sommer kontraproduktiv. Siehe auch Tablets.
Bietet Apple keine matten Display mehr als Option an?
Ich bleib bei meinem MacBook Pro Retina Late 2013 15″ Zoll mit Zugpferd Intel Iris Pro.
Ich hatte übrigens mit der Intel Iris Pro bei keinem Spiel Probleme, damit habe ich schon mit hohen Grafikeinstellungen flüssig Tomb Raider für Mac (2013), Tomb Raider Underworld, Diablo 3, Batman Arkham City gezockt. Selbst unter Windows 8.1 war das alles kein Problem.
Aber freut mich, dass das mein Nachfolger MacBook nicht viel besser ist. Zum Arbeiten brauche ich schon 15″ Zoll Display, denn 13″ Zoll wird irgendwie unterwegs zum Entwicklern kritisch.
Danke für den ausführlichen Bericht. Mal sehen ob das MBP 2015 mein 11″ Air ablösen wird… als alter IBM Thinkpad User bin sehr verwöhnt, was gute Tastaturen angeht und deshalb sehr gespannt auf die neue.
@jmk also ich komme super damit zurecht, ich finde persönlich matte Displays irgendwie nicht so dolle. Ich hatte mal vor dem MacBook Pro ein Samsung Chronos 7 Serie 17″ Zoll mit mattem Display. Im Vergleich finde ich das vom MacBook brillianter, gerade auch bei Fotos.
Hallo Cashy,
das Pro 13 Mitte 2014 hat, je nach Modell die Bezeichnung MGX72, MGX82 oder MGX92.
Welche Bezeichnung hat deins, wurde die Bezeichnung geändert?
Danke dir
Man hat wohl bis zu 30% weniger Stromverbrauch bei Glossy-Displays und die Farben wirken einfach kräftiger, lebhafter und echter. Finde ich Ansichtssache und ich mag auch lieber matte Displays und wünsche mir ehrlich gesagt ein 14″ Gerät. Schade das Apple nie ein 14″ versucht hat mit einer nativen Auflösung von 1600x irgendwas Pixel (ggf. auch gerne FHD) oder Ähnlichem wäre es sicher gut gegangen.
Zum Rest, ich finde das Trackpad von Apple nach wie vor absolute Königsklasse und im Allgemeinen sind die Geräte eigentlich immer sehr gut verarbeitet. Auch wenn die letzten Modelle manchmal etwas quantitiv waren (GPU Disaster 2011er Serie etc.) , es gibt selten so gute „Windows“ Geräte im mobilen Sektor.
Für Webworker finde ich das Air eigens das am besten geeignetste. Aber letzten Endes entscheidet das doch eh jeder für sich 🙂
@jmk Hast du schon einmal damit gearbeitet? Ich war anfangs(von Thinkpads mit mattem Display kommend) auch sehr skeptisch. Inzwischen haben sich die Bedenken als haltlos erwiesen.
Apple hatte extra ab den 2013ern die Beschichtung geändert, damit diese eben nicht mehr spiegelt. Man kann sich zwar daran gewöhnen, zumal das Apple-Display auch relativ hell ist, aber ein mattes Display ziehe ich immer noch vor. Richtig schlimm ist es bei dunklen und spiegelnden Displays, siehe die Lenovo Flex-Reihe. Die Sache mit der defekten Displaybeschichtung hat mich auch besorgt, habe seitdem extra ein Microfasertuch zwischen Tastatur und Display liegend.
Was übrigens viel zu selten als positiver Grund aufgezählt wird: das Display ist im 16:10-Format. Besonders bei kleineren Geräten merkt man den Höhenunterschied zwischen 16:10 und 16:9 schon deutlich. Ich hatte sehr lange ein 12″ mit 16:9 Display, bei dem mußte ich immer herabsehen, was nach einer Zeit am Schreibtisch sitzend doch recht unangenehm werden konnte.
Die Sache mit dem Speicher wurde ja schon angesprochen. Das finde ich sehr schade. Beim Air und dessen Ausrichtung kann ich dies irgendwie noch verstehen, beim Pro habe ich da weniger Verständnis.
Bezüglich Trackpad – bin eher Wischer statt Drücker, d.h. ich benutze eher die Wischgesten und Dopeltap statt die Tasten. Jetzt das ganze Trackpad als Druckplatte zu benutzen klingt für mich nicht wirklich angenehm, da hätte ich immer die Sorge etwas geht kaputt oder es findet ein Verschleiß statt. Müßte man aber mal ausprobieren wie robust das Pad wirklich wirkt. Naja, sollen jetzt erstmal andere für eine längere Zeit das Pad ordentlich „durchdrücken“, bis bei mir wieder ein neuer Rechner ansteht dürfte die Technik dann hoffentlich abgehärtet genug sein 😉
zumindest beim iMac sind die glossy displays deutlich verbessert wurden, spiegelungen sind seit dem letztes update kein thema mehr. beim macbook sollte das eigentlich auch kein problem mehr sein, oder? wenn ich mir die premium notebooks (1000-1500€) im windows bereich angucke, dann spiegeln die auf jeden fall sehr viel stärker.
Interessieren würde mich, wie das neue MacBook Pro mit der 6100er Intel Grafik mit nem externen 4k Display klar kommt. Oder gar mit zwei. Ich fürchte ja doch, dass es da alles andere als rund läuft im Office Betrieb. Du hast nicht zufällig eins rumstehen um das mal zu testen?
Ich hab aktuell ein 2012er MacBook Pro Retina und das spackt schon mit dem integrierten Display unter Yosemite
Hallo Carsten,
kqnnst du mir verraten wie sich das neue mbp touchpad mit windows verträgt? Erfahrungsmässig ist das touchpad ja immer schlecht gewesen (inbesondere beim scrollen) hat sich das endlich verbessert? Das wär dann nämlich das Kaufargument für mich!
Hi Caschy, Danke für deinen ausführlichen Bericht! Bekräftigt mich in meiner Entscheidung, mein Mid 2012-Macbook 13“ abzulösen.
Und was die Größe angeht, finde ich 13“ perfekt – 15“ ist mir zum mitnehmen irgendwo doch zu klobig, und zuhause steck ich das Macbook eh an den 24“ Bildschirm und per Hub an die anderen Geräte (Maus, Tastatur, Grafiktablett etc.)
Werde es mir also bald auf jeden Fall holen, in ner richtig guten Konfiguration, dann tuts auch einige Jahre gute Dienste 🙂
Und wegen dem Glare-Display: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Display im Gegensatz zu anderen Notebooks weniger spiegelt. Und man hat halt mehr Brillanz und „Dynamik“ 🙂
@W
Hab hier – mit altem 2012er Touchpad – keinerlei Probleme mit Windows. Läuft in Parallels, fühlt sich so an wie in OS X.. 🙂
Kann ich auch gerne mal testen, was genau macht dir denn Probleme?
Zitat Caschy: „Wohl auch ein Grund, warum Apple im neuen MacBook die Tastatur neu erdacht hat, um dort eine noch bessere Experience hereinzubringen.“
Auf welcher Apple-PR-Schulung lernt man denn solche Sätze? m(
Warum kein Sim-Einschubfach? Soll ich weiterhin durch Strassenschluchten wandern in der Hoffnung auf ein ungesichertes wlan? Oder die nächste Mc Donald Filiale suchen, damit ich Zugriff auf wlan habe? Klar: ich kenne die Möglichkeit, ein wlannetz über ein iPhone Hotspot einzurichten. Aber nicht jeder hat ein iPhone; und der Akku des iPhone geht in die Knie. Ein Stick mit Sim ist ebenfalls vorsintflutlich. Apple ist in dieser Hinsicht Steinzeit!
Die Produktlinie muss ebenfalls neu aufgestellt werden. 12, 13, 15 Zoll macht keinen Sinn. Ich vermute zukünftig 12, 14 Zoll. Das macht Sinn. Meine Prognosen: Mc Book Pro Retina 13″ fällt bald weg und wird durch 14″ ersetzt. Praktisch findet schon jetzt ein Abverkauf mit Rabatten statt.
@Caschy reicht wenn die IFA in Berlin ist lass die CeBIT mal in Hannover. :-p
Bitte nicht steinigen. Aber diese Preise sind einfach unglaublich krank. Wiederverkaufswert ist für Computerverhältnisse gut, aber immer noch unfassbar viel Geld, was man da „verliert.“ Du redest von nur ca 50% Verlust in drei Jahren. Klingt gut für einen Laptop. Aber das sind trotzdem 1100€. Da kann ich mindestens einen sehr guten Windows Rechner für kaufen…Auch sehr gute Geräte wie das dell xps 13. Altes Thema, aber ist einfach so… Trackpad hin oder her.
Trotz meiner Kritik zum Preis (siehe oben) ein sehr guter Beitrag!
@Itzolino
Auch gute Windows Notebooks erreichen locker den Betrag eines Macbook Pros bzw. übersteigen diesen sogar noch um einiges.