Ausprobiert: Jawbone Up
Seit ein paar Tagen teste ich das Jawbone Up, ein Gadget aus dem Bereich Sport, Fitness oder auch Healthcare – je nachdem, aus welchem Blickwinkel man das Armband sehen will. Die groben Kernfunktionen? Schritte zählen, Schlaf messen und auf Wunsch auch Vorschläge zu körperlicher Bewegung geben. Des Weiteren kann man, sofern gewünscht, auch seine Mahlzeiten eingeben.
Das Jawbone Up kommt in verschiedenen Farben und Größen auf den Markt und kostet derzeit um 129 Euro. Das Jawbone Up wird mittels 3,5er Klinkenstecker mit dem Smartphone synchronisiert, Bluetooth steht nicht zur Verfügung. Apps gibt es für Android und iOS, ich selber setzte in meinem Test auf die Android-App.
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Die App verfügt über einige Unterpunkte, auf die ich kurz eingehen möchte.
Innerhalb der App kann man sich ein Profil anlegen und seine Ziele definieren. Ziele sind gelaufene Schritte und natürlich die erholsame Nachtruhe. Die Software des Jawbone Up gibt dabei Vorschläge zu Schlaf und Bewegung. Sofern man ein Team bildet, dann kann man explizit regeln, inwiefern eigene „Erfolge“ den anderen Team-Mitgliedern sichtbar sind. Sollte es euch peinlich sein, dass ihr nach nur drei geschlafenen Stunden mit dem Team-Mitglied an der Arbeitsstelle aufschlagt, dann solltet ihr diesen Punkt vielleicht besser nicht aktivieren.
Eventuelle Bewegungs-Trends sind ebenso einsehbar, wie das Verhältnis Schlaf und Bewegung. Diese Zahlen lassen sich als Timeline oder auch in Graphen einstellen. Das zu den Funktionen Schlaf und Bewegung. Während die Bewegung automatisiert festgehalten wird, muss der Schlaf mitgeteilt werden. Gehe ich also ins Bett, dann betätige ich ein Knöpfchen am Jawbone Up, um dem Band mitzuteilen, dass ich nun nächtigen werden. Nach dem Aufstehen? Die gleiche Prozedur. Vergessener Schlaf kann manuell nachgetragen werden. Auch das Nickerchen, neudeutsch auch Nap, kann erfasst werden, statt einmal drücken wir den Button am Armband zweimal.
Interessanterweise versucht das Jawbone Up mittels Actigraphie zu unterscheiden, ob wir nur leicht oder tief schlafen. Diese Ergebnisse werden ebenfalls visualisiert. Auch lässt sich innerhalb der Software ein Alarm festlegen, der euch morgens leicht aus dem Schlaf holt – in einer Leichtschlafphase wohlgemerkt.
Faule Socken können sich übrigens nicht nur morgens wecken lassen, sie können sich auch informieren lassen, wenn sie zu lange am Schreibtisch oder auf der Couch gesessen haben und dem süßen Nichtstun gefrönt haben. Hier rappelt dann das Jawbone Up und ermahnt den Träger, doch mal wieder ein Ründchen Bewegung in den Tagesablauf einfließen zu lassen. Problematik hierbei? Hier wird Laufen gemessen, die Runde Fahrrad wird nicht gemessen, da der Arm ja meistens fixiert ist und nicht bewegt wird.
Auch die Mahlzeiten können eingetragen werden. Hier empfand ich es als besonders nervig, dass man zwar viel Fertignahrung vorfindet, bei frischen Artikeln muss man immer von Hand Kalorien und Co eintragen. Das nervte mich dahingehend, dass ich schon nach einem Tag die Lust verlor, etwas einzutragen. Hier wird meistens aus frischen Zutaten gekocht und hier hätte das Eingeben der Inhaltsstoffe länger gedauert, als das reine Zubereiten der Nahrung. Wer keine Gewichtsprobleme hat, der ist eh fein raus und wird seinen Körper unter Kontrolle haben – bei Menschen ohne Bewegung und dem Hang zu Übergewicht sieht es da vielleicht anders aus. Da hilft kein Armband, sondern einfach nur andere Ernährung und mehr Bewegung.
Der Akku des Jawbone soll 10 Tage halten, macht er aber nicht. Eine Woche ist realistisch, kommt auch drauf an, inwiefern ihr Weck-Sensoren nutzt. Aufgeladen wird ganz normal per USB. Das Jawbone Up kann beim Duschen getragen werden, mich hat es persönlich auch nicht beim Tragen gestört, lediglich beim Arbeiten am Notebook empfand ich es ab und an als störend.
Es ist interessant seine Schritte zu sehen und auch den Schlaf. Doch wirklichen Mehrwert habe ich persönlich dadurch nicht. Jawbone wird mit dem Up sicherlich einige Personenschichten ansprechen, ich persönlich gehöre anscheinend nicht dazu. Mir bringt es nichts, zweimal am Tag ein Armband mit meinem Smartphone zu synchronisieren und zu sehen, ob ich Bewegungs- oder Schlaftechnisch gut oder schlecht unterwegs bin. Ja, der Hauch von hippem Lifestyle schwingt bei so einem Jawbone Up mit, der bei mir nicht so recht passen will. Dennoch ist so ein Armband eine clevere Erfindung, wir werden definitiv mehr davon hören, wenn die Gerätschaften noch mehr können als bis jetzt. Da ist einfach noch Luft nach oben.
Persönliches: ich selber habe definitiv viel zu viele Kilos auf den Rippen. Dies liegt an der Tatsache, dass ich seit über 4 Jahren von der bewegten Tätigkeit in die sitzende am Schreibtisch übergegangen bin. Dumm nur, dass sich die Ernährungsgewohnheiten nicht geändert haben. Zeit für Bewegung? Nehme ich mir leider nicht. Was mir hilft? Das Gleiche wie damals, ich protokollieren meine Nahrungsaufnahme mittels der Weight Watchers-App, was in Zeiten des Grillens nicht immer leicht ist und so die Abnahme verzögert wird. High Tech-Gadgets? Seit drei Jahren setze ich auf eine Withings-Waage nebst deren Apps, die das Körpergewicht messen. Mehr benötige ich nicht.
Fazit zum Jawbone Up? Nischen-Gadget, welches zwar wenig Funktionen bietet, diese aber recht gut meistert. Mit 129 Euro definitiv kein Schnäppchen. Hier müsst ihr Preis und Leistung für euch persönlich abwägen.
Man nimmt ja auch nicht ab, weil man Sport treibt 😉 Der Schlüssel zum Ziel ist immer ein Kalorienbilanzdefizit. D.h. du musst dauerhaft an deiner Ernährung arbeiten.
Danke dir. Auf den Artikel hab ich jetzt schon gewartet. Was machst jetzt mit dem Ding? Nimmst es noch weiter her?
Ich stell mir seit dem es das „Armband“ gibt die Frage warum es dies gibt… – Ich meine, mit Runtastic und co. kann ich auch mit Smartphone-Only meine Bewegung messen und mittracken. Auch eine Schlafüberwachung ist mit Sleep as android und co möglich… Sicher nicht so detailliert wie hier, aber ein richtiger Läufer wird eine Pulsuhr haben und die sind heutzutage auch schon so weit, dass sie die verbrannten Kalorien mitzählen.
und richtiges und falsches Essen merkt man spätestens beim täglichen wiegen…
@Tom: Ich habe das als Testgerät angefragt und werde dieses zurückschicken.
Naja…. in der hektischen Zeit heutzutage jammert jeder, dass er zu viele Termine hat und zu nichts mehr kommt. Andererseits nehmen sich Leute die Zeit, wie lange man was macht… – die Zeit, in der ich mich mit diesem Teil beschäftige, verbringe ich lieber anderweiteig.
Aber wie es so ist – der Tag hat 24h und jeder teilt sich diese nach seinen Prioritäten ein. Ich bin ja wirklich Technikbegeistert, aber dieses Gadget schafft es leider nicht in meinen persönlichen 24-Stunden-Plan.
was für ein goldiges Kerlchen [2.Foto]
106% Schlaf? Heißt, du schläfst zu viel. XD
Genauer als ein misst so ein Tracker schon. Beim SP muss man eben stets daran denken, es mit sich zu führen. Sonst wird logischerweise der Weg vom Schreibtisch zur zum Kaffeeautomaten / zur Kantine / zur Raucherpause / in die Nachbarabteilung nicht erfasst.
An meisten reizen würde mich die Weckfunktion, aber nur dafür sind 130€ zu viel.
… genauer als sin Smartphone …
1/3 günstiger in der Bucht…mal testen
Dachte schon man hängt sich das Teil hinters Ohr – wegen Jaw Bonn /Jaw Head, die Bezeichnung für den Einmachglasartigen US navi Haarschnitt.
.. Btw kleiner Tipp vom Züchter in Bezug auf abnehmen, kenne jemanden der durchs Studium übelst Fett geworden ist – dass geht dann nur noch mit viel Technik bzw Strom, gibt so Ketten, wie Body Street, die mit Anzügen mehrere Muskelgruppen unter Anleitung und Strom zum Anspannen bringen. Denn es hat niemand, der 40 Kilo zu viel wiegt die Zeit und den Anreiz über mehr als ein halbes jahr 3-4 Mal die Woche Krafttreining zu machen + 2 Mal Kardinal.
Dabei hat er auch noch eine „Fleischdiät“ gemacht. Zucker sofort aus dem Haus geworfen und keine Beilagen mehr gegessen. Was Süßes war dann Margerquark mit Wasser und whey Protein Pulver.
Hat bei ihm eine sehr Krasse Veränderungen hervorgerufen. Und wer sich sagt er egal, Diät das ist was für Frauen und männliche Prinzessinnen – im Prinzip schon, jede 10 Kilo weniger sind 2 cm mehr Penislänge.
Interessant wäre in wieweit das mit dem Schlafphasenwecker funktioniert…
.. Die App Loox kann man in diesem sinne auch empfehlen
@membersound
Das Wecken aus einer leichten Schlafphase funktioniert mal mit mehr oder weniger Erfolg.
Ich hab es jetzt ein paar Mal ausprobiert und musste feststellen, dass es immer dann recht gut klappt (d.h. man wirklich leichter aufsteht), wenn man zu wenig Schlaf bekommt.
Beispiel:
Ich musste jemanden um 3.30 Uhr zum Flughafen bringen, da kam ich mit dem „Smart Alarm“ echt besser aus dem Bett.
Wenn ich das aber genutzt habe um zur „normalen“ Zeit aufzustehen, hab ich da nicht viel von gemerkt. Das hat sich angefühlt, wie immer.
Ich nutze das Teil seit ca. zwei Monaten, kann eigentlich alles bestätigen, allerdings ist es für mich ausreichend, Schlaf, Bewegung und das sonstige Training (kann manuell nachgetragen werden) erfassen zu können, Essen eingeben ist mir auch zu aufwändig (vielleicht überlege ich es mir noch, nachdem Google jetzt mit der neuen Funktion nachhilft). Bislang motiviert es mich, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen …
@membersound: das mit dem Wecken funktioniert gut, bei mir meist 5 bis 10Minuten vor der eigentlichen Wechzeit (wobei ich das mittlerweile wieder von einem normalen Wecker machen lasse, habe zu wenig geregelte Zeiten)
Hab seit einiger Zeit den FitBit One. Synct sich per Bluetooth mit Smartphone und PC (dongle ist dabei). Ist superklein und passt perfekt in die 5’te Jeanstasche.
Was ist der Sinn: Man sieht, wie viele Schritte man schon gegangen ist. Und wenn es Abend ist, und es stehen erst 8500 auf der Uhr, dreht man halt noch eine Runde. Stockwerke erfasst er auch. Schlaf muß man auch von Hand „starten“ und „stoppen“ – Unterbrechungen werden via Bewegung erfasst. Dafür muss er in ein Armband gefummelt werden.
Wecken geht auch – aber nicht adaptiv zur Phase, sondern nur stumpf zur Zeit.
Fazit: Motiviert zur Bewegung. mich zumindest. Your mileage may vary
Ohne Fremdwerbung machen (und Caschys Objektivität in Frage stellen) zu wollen: In der aktuellen c’t gibt es nen lesenswerten Testbericht, auch bez. der Genauigkeit der vrsch. Tracker.
Wenn euch so etwas zu mehr Bewegung motiviert, dann ist ja gut. Ich finde solche Gadgets sind für die ganz faulen Menschen. Solche, die sogar zu faul sind, um selbst darauf zu achten, ausreichend Bewegung im Alltag zu haben. Investiert das Geld lieber in ordentliche Laufschuhe und geht regelmäßig ein bisschen joggen. Da hat euer Körper mehr von und ihr müsst nicht jeden Tag wie besessen irgendwelche Zahlen verfolgen.
Oliver hätte ebenso gut den Rat geben können, einfach nicht dick zu werden, dann hätte man solche Probleme gar nicht erst.
Vergleichstest in der aktuellen C’t. Da wurde auch die Genauigkeit gemessen, manche weichen beim Schrittzählen über 10% ab.
Technologisch bedingt wird es hier immer Abweichungen geben, genauer als die für das Smartphone verfügbaren Lösungen sind diese Dinger allerdings schon. Das UP lässt sich übrigens auch mit den Withings Dingern integrieren und verwendet dann das aktuelle Gewicht zur Berechnung des Kaloriengrundumsatzes. Die Integration mit Runtastic o.ä. soll wohl auch funktionieren. Die selbst eingegebenen Nahrungsmittel bleiben übrigens in der Bibliothek und können einfach wiederverwendet werden, der Barcode Scanner liefert für gekaufte Lebensmittel auch brauchbare Ergebnisse. Die intelligenten Alarme funktionieren für das Wecken aus dem Leichtschlaf super (und ich fühle mich dabei tatsächlich besser) aus dem Tiefschlaf (sollte das genau zur eingestellten Zeit der Fall sein) bekommt mich das Bändchen allerdings nicht wach…