9 Gigapixel-Bild zeigt die Milchstraße – und 84 Millionen Sterne

Heute habe ich hier schon mal einen Artikel geschrieben, der mich an einen bestimmten Blick auf die Welt erinnerte und mir ins Gedächtnis rief, wie winzig man als Mensch eigentlich ist. Vorhin ging es um die Grand Canyon-Tour der Google Street View-Mannschaft. Da musste ich mich an das Gefühl erinnern, als wir den Canyon mit dem Hubschrauber durchflogen haben und man sich vorkam wie ein Staubkorn im Universum. Als ich eben ein Bild von der Milchstraße sah, war dieses Gefühl wieder da und erinnerte mich an eine Nacht in Schleswig-Holstein, in der ich erstmals in meinem Leben wirklich mit bloßem Auge die Milchstraße sehen konnte. Lichtsmog sei Dank ist sowas tatsächlich ein Erlebnis für den Jungen aus der großen Stadt. Aber genug Gefühlsduselei – ich wollte euch eigentlich lediglich auf ein sagenhaftes Bild hinweisen, aus welchem mein Screenshot nur einen winzigen Teil darstellt:

Auf der Seite des ESO (European Southern Observatory) könnt ihr das gesamte Werk bestaunen oder ihr folgt direkt diesem Link und erhaltet dann das ganze Bild inklusive Zoom-Funktion. Es handelt sich hier um ein – sage und schreibe – 9 Gigapixel-Bild, welches über 84 Millionen Sterne der Milchstraße abbildet. Dabei müsst ihr evtl ein wenig Geduld mitbringen, bis sich das Werk komplett aufgebaut hat und aufgrund von Flash funktioniert es auch nicht auf jedem mobilen Gerät.

Vermutlich braucht man lediglich 15 Minuten, um euch diesen Artikel zu schreiben. Dennoch sitze ich hier jetzt schon bestimmt seit einer Dreiviertelstunde, weil ich immer wieder irgendwo rein- oder rauszoomen muss und immer wieder aufs Neue geplättet bin. Wem das noch nicht reicht, was die unendlichen Weiten angeht, dem sei gesagt, dass diese 84 Millionen Sterne nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Milchstraße ausmachen. Man geht davon aus, dass die gesamte Milchstraße zwischen 100 und 300 Milliarden (!!) Sterne beherbergt – das 9 Gigapixel-Werk bildet dabei lediglich ein Prozent dessen ab, was wir als den Nachthimmel bezeichnen. Gemacht wurde das Bild mit der Auflösung von 108200 x 81500 Pixeln in Chile in der Atacama-Wüste erstellt mit dem sogenannten Vista-Teleskop. Das gigantische Bild soll aber nicht nur dafür sorgen, dass uns die Kinnladen runterklappen, sondern soll auch die Forschung vorantreiben – durch eine spezielle Infrarot-Technik erhält man einen viel besseren Blick auf die Milchstraße und hofft darauf, auch möglichst erdähnliche Sterne zu entdecken.

Quelle: ESO via The Verge

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28 Kommentare

  1. erdähnliche Sterne? 😉

  2. Also ich bin froh dass die Erde kein Stern ist 😛

  3. wenn man jetzt noch überlegt, dass vielleicht jeder einzelne stern noch so acht (bis neun – ich vermisse pluto) planeten hat, wirds ganz schön schwer, davon auszugehen, dass wir „alleine“ im universum sind 😉

  4. @flo wieso? Dann hätten wir endlich unbegrenzte Energie zum Nulltarif direkt vor der Haustür. (Bräuchten wir allerdings auch für die ganzen Klimaanlagen ^^)

  5. Ich glaube eher Sonnen-ähnliche Sterne, bei denen verspricht man sich Sonnensysteme die Planeten wie die Erde enthalten. Aber hat schon was, könnte man im Kino noch als Wallpaper einsetzen 😀

  6. Die Ladezeiten sind auch gigantös :)Warte seit 5 Minuten auf höher Zoomstufen… und just in diesem Moment bekomme ich eine Fehlermeldung 🙂

  7. 3lektrolurch says:

    9 Giga-Pixel sind für ein Foto schon ganz schön viel, aber als Bilddatei nix Ungewöhnliches. Was Raster-Landkarten angeht kommt man schnell auf solche Grössen. Eine App auf meinem Smartphone geht locker mit Grafiken um, die 100k x 100k gross sind, mit fast keiner Warzezeit beim Zoomen und Scrollen.

    • @3lektrolurch: da hast Du wohl eine andere Definition von Bilddatei als ich. 😉 Nach Deiner hatte wohl Google Maps (als sie noch keine Vektorgrafiken hatten) eine der größten Bilddateien. Und auch die konnte man laden, zoomen, dass scrollen ohne Wartezeit.

  8. Die App würd ich gern mal sehen…

  9. Kann man das gesamte Bild irgendwo herunterladen?

  10. Leuchte auf mein Stern Borussia.. Heute war er gaaaanz hell 😀

  11. Schade, hier fehlt noch eine Legende, zumindest von den erdnächsten Objekten, damit man zur Orientierung weiss wo was ist und das nicht nur den Hobbyastronomen vorenthalten bleibt 🙂

    Trotzdem bin ich beeindruckt. Eins der Spielereien für Normalsterbliche, mit denen man anfangs gerne zuviel Zeit verbringt, ähnlich Google Maps, dann Earth, dann Streetview, die ständig Updates erhalten und man dann wieder hineingesogen wird. Wobei hier wie gesagt ein bisschen die Interaktivität fehlt, im Vgl zu den Google Diensten. Indirekt passend dazu finde ich „Eyes on the Solar System“ von der NASA sehr interessant. Man kann da das Universum erkunden und dabei in der Zeit vor und zurückgehen und so die Wege der ISS oder eines Satelliten durchs Sonnensystem verfolgen. Wenn das hier einen Beitrag wert ist, dann ist es EotSS sicher auch 🙂 probiert’s aus… dann seht ihr was die Nasa heute und in der Zukunft noch so treibt/treiben wird 🙂

  12. Großartig

  13. @mavvy
    Orientierung ist doch ganz einfach: In der Bildmitte ist das Zentrum der Galaxie. Mehr muss man intergalaktisch gesehen nicht wissen.

    Aber die Hyperraumumgehungsstraßen könnte man wirklich mal einzeichen!

  14. 3lektrolurch says:

    @ Christian
    TwoNav

  15. Mit den Daten könnte man doch google maps erweitern, bzw. google sky!

  16. OT: Bester Meister aus 4 Ligen : BVB !!!

  17. Das ist das neue „Wo ist Walter?“-Bild. Liebe Community, viel Spaß beim suchen.

  18. naja, dann zum Thema einfach noch mal passend den „Galaxy Song“ von Monty Python… 🙂

    http://www.youtube.com/watch?v=buqtdpuZxvk

  19. Wollte so etwas in der Art aus Einzelfotos auch einmal herstellen, habe aber leider kein (bezahlbares) Programm gefunden, mit dem man solche Bilder produzieren kann. Hat da vielleicht jemand eine Idee?

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