Wuala: wie viel Schweiz steckt noch drin?

Der Schweizer Service Wuala zieht sich seit Jahren hier durch das Blog. Einer der ersten großen Cloudspeicher, der für die Massen gut und einfach nutzbar war. Zudem gab es Verschlüsselung und immer wieder die Aussage: „die Daten sind sicher, wir sitzen in der Schweiz“. Diese Aussagen änderten sich auch nicht, als Wuala Teil von LaCie wurde, die wiederum Teil von Seagate sind.

Wuala Logo

Seagate ist ein US-Unternehmen und nachdem Wuala sich fragen lassen musste, wie viel Einfluss die USA auf den Dienst haben, hieß es unter anderem: „Wir sind unter LaCie Schweiz (bzw. schlussendlich Seagate Irland) eingegliedert.“.

Vollmundige Aussagen, da fühlt man sich doch irgendwie sicher? Auch viele unserer Leser kommentierten in den letzten Jahren immer wieder, dass sie froh seien, dass die Daten auf Servern in Europa liegen, zudem verschlüsselt sind. Dennoch ist Wuala wohl doch nicht ganz unangreifbar für Ansagen aus den USA.

Auf der Facebook-Seite des Unternehmens kommentierte ein Nutzer aus dem Iran, dass er auf seine Daten nicht mehr zugreifen könne, der Zugang gesperrt sei und er seine wichtigen Daten nicht mehr nutzen könne.

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Nun die Antwort von Wuala: Es wurde ihnen leid tun, was dem Nutzer widerfahren ist. In Zeiten, in denen immer mehr Cloudspeicher schließen müssen, hätte es für Kunden Vorteile, dass Wuala zu Seagate gehört. Dies würde aber auch implizieren, dass man US-Vorschriften befolgen müsse, zu denen das dem Nutzer aus dem Iran auferlegte Embargo gehört.

Hier darf man sich nun tatsächlich die Frage stellen, wie viel Schweiz noch im Cloudspeicher Wuala steckt. Klar, hier geht es um einen Bürger des Iran und nicht um ein westliches Land, welches wohl kaum mal eben unter Embargo eines US-Dienstes fällt. Dennoch zeigt es, wie Wualas Unabhängigkeitsbekundungen zu deuten sind. (danke Cecil!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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58 Kommentare

  1. ja das Problem mit US Anbietern…

  2. Danke für den Artikel, ich werde mich von Wuala zurückziehen. die eigene Cloud scheint die einzige Konsequenz zu sein.

  3. Ich hab meinen Account stillgelegt als sie damals von Seagate gekauft wurden.

  4. Solang wir die Merkeline noch ertragen müssen, die ja vollständig an den Strippen der Transatlantic-Brücke hängt, dürften wir wohl sicher nicht so schnell ausgesperrt werden. Sollte es aber ausnahmsweise ein Politiker mit Rückgrat ins Kanzleramt schaffen, haben wir hier sehr bald Iraker Lebensbedingungen. Und dann dürfte das das kleinste Problem sein. Aber eher friert die Hölle zu, als dass z.B. Gregor Gysi Kanzler wird.

  5. Das haut dem Fass den Boden raus … Noch immer werben diese Fieslinge mit dem Claim „Wuala is the secure cloud storage from Switzerland:“.

    Ist wie in einer Wildwest-Filmstadt, alles nur grosse Fassade. Wuala hat mit Schweiz und swiss made NULL zu tun.

    Was noch viel schlimmer ist? Bei allen anderen Cloud-Anbietern weisst Du, dass sie Kollborateure mit der dunklen Seite der Macht sind.

    Wuala aber versprach, ganz anders zu sein. Sie haben uns belogen, wissentlich und über Jahre. F*** Wuala.

  6. Habe grosses Interesse, diverse Dateien „sicher“ in einer Cloud zu hinterlegen, um von überall Zugriff darauf zu haben. Dabei ist mir natürlich auch wichtig, dass die Daten, wie oben erwähnt, in Europa liegen. Bin natürlich auch auf Wuala gestoßen, war drauf und dran mir einen Account anzulegen. Doch nun „das“! Welche Alternativen habe Ich denn nun?

  7. Zum Zeitpunkt der Übernahme habe ich meinen Account gekündigt, zum Glück.

    Was lernt man daraus?
    1. Die US-Regierung besteht aus machtgeilen und rasstischen Ar***geigen, denen der Besitz von Nicht-Amis schnurzpiepe ist.
    2. US-Unternehmen haben keine Eier in der Hose und sitzen lieber im Dickdarm der Regierung drin, anstatt Anstand und Moral walten zu lassen.
    3. Die IT-Industrie ist eine Blase und moralisch abgrundtief verdorben. Das sollte man alles platzen und neu aufgebaut werden.
    4. Sicherheit my ass. Die Daten sind doch verschlüsselt. Würde man auf IP-Logs verzichten, könnte man sagen: Iranische Kunden? Welche iranischen Kunden? Ham‘ wir nich‘, kennen wir nich‘. Aber hey, Amis und Datensparsamkeit? Ohne Gier geht da gar nix, man kann ja jeden gesammelten Datenschnippsel irgendwo an den Mann bringen.
    Da Wuala nun zugibt, Anfragen der USA folgen zu wollen, muss man auch von Backdoors in der Crypto ausgehen. Wuala = Lügnerpack = lügt beim Premium-Service = Abzocker = meiden.

  8. Ui. Schnell Daten abziehen von Wuala.

    Das wars dann wohl. Macht aber nichts. Tut auch nicht weh.

    Was hat der Iran angestellt? Unschuldige Menschen mit Drohnen bombardiert? LAender angegriffen. Irgendwo fuer Chaos gesorgt?
    Achso, seit 25 Jahren behauptet die CIA ja der Iran sei nur noch Monate von der ersten Atombombe entfernt. Jedes Jahr hoert man das seitdem. Na, dann. Tschuess Wuala.

  9. @ ReadySteady: synology.com. Was schönes raussuchen, einrichten und wenigstens ein bisschen Privatsphäre haben. Oder einen eigenen Server einrichten (da tut es ein gebrauchter PC für 50 Öcken) und da Owncloud oder XPEnology installieren.

    Alles andere macht langfristig keinen Sinn. Was bis heute nicht in der Hand amerikanischer Firmen ist, wird eben auch peu a peu aufgekauft und der jeweilige Datenbestand assimiliert. Man kann jetzt von Cloud zu Cloud ziehen, oder sich etwas eigenes hinstellen und langfristig Ruhe haben.

  10. So eine sauerei! Ein lokaler Server in meiner Wohnung ist keine Alternative, ich möchte meine Daten auch vor Einbruch & Feuer gesichert haben. Deshalb nutze ich eine Cloud.

    Wie sieht es mit der Strato Cloud aus? Die machen auch immer viel Werbung
    http://www.strato.de/online-speicher/

  11. besucherpete says:

    Das „eigene“ wird niemals den Komfort eines „richtigen“ Cloud-Anbieters haben. Das geht schon los mit der geringen Upload-Bandbreite, die vielfach zur Verfügung steht, außerdem hast Du noch ein weiteres Gerät zu Hause rumstehen, was Strom verbraucht und irgendwo auch mal gewartet werden muss. Sicher, das ist alles zu verschmerzen – aber doch nicht für den „Normalo“ da draußen. Das ist eine Alternative für Nerds oder zumindest technisch interessierte, aber keinesfalls etwas, was man dem Nachbarn einfach so anbieten kann.

  12. besucherpete says:

    Daten online abzulegen ist „von Haus aus“ unsicher. Ein Restrisiko wird es immer geben, bei jedem Anbieter. Du als Nutzer weißt nie wirklich, wer was mit Deinen Daten anstellt. Du kannst einfach nur darauf vertrauen, dass die Aussagen eingehalten werden. Und man darf auch nicht vergessen, dass auch Geschichten wie Owncloud u.ä. keinesfalls die Gewähr bieten, dass kein Dritter an Deine Daten kommt. Wer garantiert denn, dass da nicht auch ein Backdoor eingebaut ist? Richtig, niemand. Sicher, das mag nun etwas konstruiert sein, aber mal ehrlich, dass sind doch die ganzen Geschichten über die „bösen Datenabgreifer USA“ doch auch. Im Grunde weiß doch hier niemand wirklich genau, wer mit wem und in welchem Umfang kooperiert.

  13. Scheint ganz interessant als Alternative zu sein: https://tresorit.com/
    Server Schweiz, Unternehmen aus Ungarn
    Client-Seitige Verschlüsselung vor Upload
    5 GB kostenlos / 100 GB, 9,99 € p.m.
    Gibt es Erfahrungen? Alternativen?

  14. Another One Bites the Dust…….

  15. @ Markus Weng: Natürlich ist das eine Alternative. Vielleicht nicht gerade die einfachste und bequemnste, aber wie gesagt, Du kannst auch weiter von Anbieter zu Anbieter ziehen und hoffen dass sich irgendwann mal einer findet, der

    a) ehrlich
    b) diskret
    c) zuverlässig
    d) integer
    e) sicherheitstechnisch up-to-date
    f) etc.

    ist.

    Oder: Ein lokaler Server in Deiner Wohnung und einer bei Eltern / Freunden / Nachbarn / etc. 😉

    Ob Strato da unbedingt drunter fällt? Wohl kaum. Es ist ja inzwischen bekannt, dass der BND u.a. Server von Strato im Datencenter Frankfurt anzapft und die Daten den USA zur Verfügung stellt: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/bnd-laesst-sich-abhoeren-von-verbindungen-deutscher-provider-genehmigen-a-926221.html

    Generell: Ich glaube, wir hatten in den letzten Monaten mehr als genug Berichterstattung die einem eigentlich klar machen dürfte, dass alles, was bei deutschen Anbietern auf den Servern liegt genauso gut auch direkt in den Staaten auf Servern liegen könnte, da kämen sie auch nicht leichter dran.

  16. Gibt es eigentlich Cloud Anbieter welche Owncloud hosten?

  17. Es ist doch schon länger bekannt gewesen das die Server von Wuala nicht nur in der Schweiz standen sondern auch bei Hetzner & Domainfactory.

    Nach der Übernahme durch Seagate war aber abzusehen das der Service bald teuer wird.

    schade drum!

  18. Name unwichtig says:

    Wenn ich eine passende (und einfache 😉 ) Alternative wüsste, wäre ich auch schon weg von Wuala. Aber mein Lieblingsfeature, die funktionierende (!) Synchronisation meiner bestehenden Ordnerstruktur, hab ich so noch nirgends entdeckt; jedenfalls nicht außerhalb amerikanischer Anbieter.

    Eine Zeitlang hatte ich Jottacloud (aus Skandinavien) ausprobiert, Leider wird dort nur der eigens angelegte Ordner gesynct – alles andere erfährt nur ein Backup in der Cloud.

  19. Warum nutzt ihr nicht irgendeinen stabilen Anbieter, sei es jetzt Google oder Dropbox oder Skydrive und ladet nur vollverschlüsselte Daten hoch (aka Clientseitig z.B. mit Truecrypt, ecfs, ecryptfs)?

    Im Zweifelsfall wird in ein nach außen hin erreichbares NAS sicherlich auch eingebrochen werden können, selbst wenn es bei euch in der Bude steht.

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