Twitter: Neue Maximallänge für Tweets ist 280 Zeichen

Das ist eine große Überraschung. Der Kurznachrichtendienst Twitter hat verkündet, nicht mehr länger an seiner 140-Zeichen-Grenze festzuhalten. Diese entstanden damals aufgrund der 160-Zeichen-SMS-Begrenzung, so konnte man Inhalt und auch eine Erwähnung in einer SMS an Twitter senden. Twitter hat nun festgestellt, dass unterschiedliche Sprachen unterschiedliche Textlängen produzieren. So bestehen beispielsweise die meisten Tweets auf Japanisch aus 15 Zeichen, die meisten englischen Tweets aber aus 34 Zeichen. Und während 9 Prozent aller englischen Tweets an das 140-Zeichen-Limit stoßen, sind es nur 0,4 Prozent der japanischen Tweets.

So versucht Twitter diese doch einschneidende Änderung zu erklären. 280 Zeichen soll das neue Limit sein, das wird aber nicht sofort jedem zur Verfügung stehen. Twitter ist sich bewusst, dass diese Änderung durchaus Auswirkungen auf das Netzwerk haben kann. Damit diese auch positiv sind, werden die Tweets mit mehr Zeichen erst einmal mit einer kleinen Gruppe getestet bevor sie dann für alle verfügbar gemacht werden.

Einen Zeitrahmen nennt Twitter im dazugehörigen Blogpost nicht, man wird es aber wohl mitbekommen. Ja, auch diese Änderung wird wieder für einen großen Aufschrei sorgen, der in ein paar Tagen vergessen wird, um dann noch einmal hochzukochen, wenn die langen Tweets dann tatsächlich da sind. Aber Twitter ist nicht in der Position, sich auf seinen Funktionen ausruhen zu können. Vor allem der Nutzerzuwachs ist ein Problem, da sehr gering, da muss man vielleicht auch einmal mit dem brechen, was einen bekannt gemacht hat. Oder man verdoppelt es eben.

Was sagt Ihr zum dieser Änderung? Ich finde es nicht tragisch, obwohl ich die 140-Zeichen-Begrenzung sehr charmant empfinde. Diese wurde aber durch diverse Funktionen sowieso schon so gut wie ausgehebelt, sodass man auch gleich längere Tweets nutzen kann. Man sollte nie vergessen, dass man sich das, was man bei Twitter sieht, selbst aussucht.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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22 Kommentare

  1. Ganz großer Mist. In der Kürze liegt die Würze.

  2. Für deutschsprachige Nutzer ein Segen! Als ob wir mit 280 Zeichen, plötzlich ganze Romane schreiben könnt. Ist trotzdem noch knapp genug, um den Reiz nicht zu verlieren und erleichtert die Verständlichkeit bei manchen Sprachen.

  3. Und Trump reibt sich schon fleißig die Hände…

  4. Also ich begrüße die Änderung. In der deutschen Sprache führen die 140 Zeichen nur zu unschönen Abkürzungen oder zerstückelten Tweets. App.net hatte zu seiner Zeit 256 Zeichen unterstützt, was ein schöner Sweet-Spot war.

  5. Seh ich wie mit GIFs, die auf einmal in jedem Messenger unterstützt werden. Plötzlich wird was unterstützt was eigentlich nur künstlich begrenzt wird und Stück für Stück werden Kleinigkeiten den Menschen zur Verfügung gestellt und alle dann so: Yeah, total abgefahren, dass das jetzt möglich ist, hätte ich nie gedacht, da haben sicher viele produktiv arbeitende Menschen dran gearbeitet, um das zu verwirklichen.

    Naja, dann wird das Internet in Zukunft eben noch weiter mit unsinnigen am Thema vorbeigehenden Hashtags überfüllt, damit bei jedem Terroranschlag auch jeder mitbekommt, dass ein Influencer jetzt nicht nur eine neue Hautcreme verwendet sondern am Morgen auch noch falschen Tee getrunken hat und jetzt unbedingt Werbung für eine andere Teesorte mit heilender Wirkung machen muss^^

  6. Dann kommt der POTUS ja überhaupt nicht mehr zu Regieren (bzw. Golfen). Und ich darf noch mehr CNN sehen, weil’s so lustig ist.

  7. Die 140 Zeichen sind das Merkmal von Twitter. 280 Zeichen sind als würde der BVB plötzlich seine Vereinsfarben ändern.

  8. Alle wünschen sich eine Edit Funktion. Stattdessen erfindet man Verschlechterungen.

  9. Die Vereinsfarben vom BVB wurden fürher auch mal gewechselt (sie waren Blau-Weiß).

  10. ich gebe Simon recht – eine Editfunktion wäre sinniger gewesen. Die 140 Zeichen haben/hatten ihren Reiz.

  11. Sehr schade. Das 140 Zeichen-Limit hat doch die Spreu vom Weizen getrennt. Kurz und prägnant zu formulieren, setzt halt gewisse geistige Fähigkeiten voraus. Laberer, Hasstiraden-Absonderer u.ä. brauchen wir bei Twitter nicht, die dürfen sich gerne weiter bei Facebook ausbreiten.

  12. Fein. Manches passt auch nach langem Grübeln darüber, wie man einen Text kürzen kann, nicht in 140 Zeichen rein. Oder es muß mit Abkürzungen gearbeitet werden. Es hält niemanden davon ab, weiterhin kurze Tweets zu verfassen.

  13. Ach Sascha…schon wieder eine falsche Überschrift. Korrekt wäre hier wohl „Twitter: Maximallänge für Tweets mit 280 Zeichen wird getestet“

  14. @Günter Richtig, die alten deutschen, angeblichen Denker, alle Schwachmaten. Schade dass ihr mich und viele andere bei Twitter nicht braucht. Aber ich lese mal weiter die Tweets von Trump, um irgendwann auch komplizierteste Dinge für Leute wie dich & euch halbwegs anzubringen.

  15. … in 140 Zeichen

  16. @ Günter

    Degeneration in der Ausdrucksfähigkeit ist nicht Fortschritt sondern Regression. Die eigene infantilisierte Ausdrucksweise auf Sprechblasenniveau noch als intellektuelle Leistung zu feiern ist dann wohl nur noch mit dxmm und auch noch stolz darauf zu erklären. Twitter als Echokammer ideologisierter hardcore freaks dämmert ohnehin seinem wirtschaftlichen Untergang entgegen. Da hilft auch kein anheben der Zeichenanzahl weiter. Twitter ist tot.

  17. Es ist schade, dass Twitter dieses Alleinstellungsmerkmal aufzugeben bereit zu sein scheint.
    Ich wäre allerdings auch kein Freund einer Editierfunktion: Mann stelle sich nur mal vor, einen Tweet mit einem Herzchen zu verzieren, der dann im Anschluss vom Autor ins Umgekehrte „korrigiert“ wird …
    Außerdem müsste auf den einen oder anderen unfreiwilligen Bonmot des @realDonaldTrump verzichtet werden, wenn er das ganze #covfefe verbessern könnte …

  18. Klaus Mehdorn Travolta aka Matze.B says:

    140 sind zu wenig – man muss doch oft arg abkürzen. Wir werden ja sehen was sich aus 280 bei Twitter entwickelt.

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