Pearl Android Tablet-PC Touchlet X2
Heute klingelte der DHL-Mann bei mir und brachte mir das Android-Tablet von Pearl, welches ich hier schon vorgestellt hatte. Es handelt sich um das Touchlet X2 und dieses wird mit Android 2.2 ausgeliefert. Ich versuche mich mal in kurze Worte zu fassen, da ich mich noch mental auf die Bundesliga & Bier vorbereiten muss. Das Gerät hat einen 17,8 cm großen resistiven Bildschirm.
Angetrieben wird das Touchlet X2 von einer 800 MHz CPU, welche von 256 MB RAM unterstützt wird. Auch dabei: WLAN und ein G-Sensor. Interner Speicher sind 2 GB NAND, welcher sich mit einer microSD-Karte noch einmal um bis zu 32GB erweitern lässt. Webcam mit VGA-Auflösung befindet sich in der Front. Bevor ich hier zu vernichtend werde: immer den Preis von 169 Euro bedenken 😉
Ich hab mal wieder riesiges Glück gehabt. Schon beim Auspacken fiel mir der große Einschnitt im Karton auf. Da hatte man beim Umpacken wohl zu großzügig mit dem Packmesser zugeschlagen. Das zog sich dann auch bis auf mein Testgerät durch, Einschnitt seitlich des Displays. Aua.
Also mal wacker ausgepackt, angemacht und angeschlossen. Wertige Verarbeitung des Steckers. Dieser brach nämlich gleich. Nach dem Anschalten: gewöhnliche Android-Oberfläche. Kein Google Market. Nur ein eigenes App Center, welches von AndroitPit gebaut wurde. Aber: keine Verbindung möglich. Nein, nicht nur bei mir, auch andere Testgeräte-Besitzer konnten sich nicht verbinden.
Damit wäre für Otto-Normal-User der Spaß vorbei. Außer Surfen nichts gewesen. Alternativ muss man sich einen alternativen Android Market installieren. Nachtrag: das Datum steht standardmäßig auf 2020, dieses auf das aktuelle ändern, dann klappt’s auch mit dem App Center. Danke an René von mobiflip, wir plauderten im Messenger und probierten das Gerät quasi synchron aus.
Ohne Market ist so ein Gerät ja langweilig, also mal ein paar APKs auf das Touchlet X2 geschoben. Tweetdeck, Angry Birds und Frozen Bubble. Lediglich letzteres funktionierte. Jau. Dann habe ich schon gute Laune. Das ist in etwa so, als versuche man seit ner halben Stunde nen Faden ins Nadelöhr zu bekommen. Da bekomme ich ne Halsschlagader wie ne Fleischwurst sag ich euch 🙂
Ja ich weiß: der Hobel kostet 170 Euro. Für viele ist das aber ne ganze Stange Geld. Ich persönlich werde mich wohl nie an resistive Touchscreens gewöhnen können. Beim Surfen musste ich zum Scrollen leichten Druck ausüben, damit überhaupt etwas geschah. Kurzer Anriss: resistive Screens gibt es bereits länger, ihr tippt halt zum zoomen an, nicht so wie beim iPad, wo ihr mit Daumen und Zeigefinger vergrößern und verkleinern könnt. Ist hier ganz gut beschrieben.
Dieses „wow, cooles Gadget“-Gefühl wollte bei mir bisher leider nicht aufkommen, was es mir schwer macht, ein Fazit zu ziehen. Wer im WLAN Surfen will – mit einem Display, welches größer als das des Handys ist – ja der könnte vielleicht etwas damit anfangen. Alternativ frage ich nachher mal meinen Besuch, welchen Eindruck das Touchlet X2 auf sie macht. Das Gerät wird sicherlich einige Liebhaber finden, da der Preis recht niedrig in Vergleich zu anderen Geräten ist. Man bekommt noch etwas für sein Geld. Wer mehr blinki-blinki und Fluffyness will, der muss eben tiefer in die Tasche greifen. Alles eine Frage des: Was will ich und was will ich dafür ausgeben?
Falls ihr größere Fotos braucht, diese habe ich hier hochgeladen.
Was ist denn nun an dem Ding nicht so toll, außer dass es eben einen resistiven TS und noch kein Market hat?? Ein paar mehr Infos zu deinem Fazit wären nicht schlecht. Wenn der Rest den teureren Geräten nicht nachhinkt dann kann das Teil ja schon mal nicht so schlecht sein.
Womit sich mir wieder die Sinnfrage stellt. Was sollte man mit einem Tablet wollen das weder UMTS besitzt noch einen guten Maket mitbringt, geschweige denn Fähigkeit besitzt Apps ans laufen zu bringen. Für 170 Euro sicher keine schlechte Sache aber einen Reiz verspühre ich nicht dieses Teil kaufen zu wollen.
Meins kommt wohl nächste Woche: „Ihre Bestellung vom 02.11.2010 wurde am 11.12.2010 verpackt und per DHL auf den Versandweg gebracht.“ Da bin ich ja mal gespannt 😉
Robert: du hast doch Apps. Gibt einen eigenen Market dafür, das App Center.
Caschy, du kannst gedanken lesen 😉 Hatte diese Woche den Pearl-Katalog aufm Küchentisch und wollte dich schon fragen, ob du den Hobel schon kennst. Jetzt ja 😉
Wie schätzt du die Hardware ein für Android 2.3 und weitere Versionen? Oder schnauft das Teil schon bei A2.2?
@caschy: wie gehts nun weiter mit dem gerät? speziell wegen dem „messerabdruck“. reklamation?
oder hast du es mit deinem defy verwechselt 😉
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum man sich noch ein Tablet mit resistiven Touchscreen antun sollte. Vor allem bei einem Android Tablet, das Archos 70 (Cortex A8 Prozessor, Android 2.2, kapazitiver Touchscreen!) kostet nur 250 Euro und hat aktuellste Hardware und Software.
@Paul Peter: ich hatte echt keine Muße tiefer einzusteigen, lieber schreibe ich noch einen zweiten Beitrag, aber ich persönlich finde dass man auch Spaß haben muss bei der Bedienung. Deswegen würde ich wahrscheinlich mehr ausgeben und zum Archos 101 mit 8 GB greifen, welches rund 299 kostet.
@Andr: Weils billig ist 🙂 „nur“ 250€, das sind immerhin nochmal 80€ mehr als das X2 🙂
Resistiv ist auf jeden Fall genauer als kapazitiv, einer der Vorteile.
@nippelnuckler: Werde ich ganz normal anschreiben und den Vorfall schildern. Ist ein testgerät, welches wieder zurück muss.
@Andrzej
Warum überhaupt noch resisitve Touchscreens ? Ganz einfach weil ich darauf mit unterschiedlichen Druckstufen schreiben/zeichnen kann wie auf einem Blatt Papier. Mit kapazitiven wischi-waschi Touchscreens kann ich im produktiven Einsatz nichts anfangen.
Es kommt halt immer auf den Anwendungsfall an. Ich warte immernoch das ein Hersteller es schafft beides zu kombinieren.
Mein Blick fiel immer mal wieder auf das Touchlet im Pearl-Katalog (Klolektüre) und Dein Fazit bestätigt wohl das, was ich mir gedacht hatte. Der Preis ist wohl das einzige Argument für das Gerät, wenn mal evtl. wirklich *nur* Surfen und E-Mails abrufen will. Aber wie hier schon erwähnt gibt es für wirklich nur ein wenig mehr Geld bessere Alternativen, u.a. das Archos 70. Ich habe seit wenigen Wochen ein Archos 101 – mittlerweile mit Android 2.2. Ich bin ganz zufrieden, hoffe aber noch auf einige Verbesserungen durch kommende Updates.
@Michael: das Gerät wird definitiv auch für mehr langen. Ich habs nur noch nicht getestet – steht ja auch im Text.
Resistive Touchscreens gibt es auch öfter in matt, im Gegensatz zu den kapazitativen, die ich bisher nur in hochglänzend kenne, womit sie für das Lesen von Ebooks nicht so toll sind. Läuft denn die Kindle-App? Kannst Du das mal ausprobieren? Danke. Dann würde es mich fast reizen, das mal auszuprobieren.
(Das Notionink Adam wirst Du hoffentlich auch testen, wenn verfügbar 😉 )
Vielleicht kannst du daran ja auch noch einen UMTS Stick testen? Das soll ja angeblich funktionieren. Und leider ist es kein X2G? Sonst wäre Google Nav, oder Navigon mal interessant gewesen.
Woran kann es denn liegen das Tweetdeck und Angry Birds nicht gehen? Es ist doch ein modernes Tablet mit aktuellem Android…
Was mal noch interessant wäre. Welche CPU werkelt in dem Gerät, Cortex A8 ? Wie groß ist der Akku und wie lange hält er ? Gibt es Ersatz Akkus ? Gibt es irgendwo Ladegeräte für den Akku ? Ist der Akku überhaupt austauschbar ? Gibt es ein Kfz Ladegerät ? Erkennt das Ding externe USB Datenträger ?
Bis jetzt ist es für mich nur eines unter vielen ähnlichen China Tablets. Bin schon mal gespannt, ob dafür auch Firmware Updates kommen werden.
@Sven: Man kann den Akku nicht selber wechseln. Es ist ein 800Mhz Prozessor, aber wahrscheinlich kein Cortex A8, kommt mir langsamer vor. Hab mal gehört es soll eine Marvell CPUI sein. Ein angeschlossener USB Stick wollte nicht funktionieren, leider ist auch der USB Port komisch gelegt. Aktuell ist Android 2.2.1 drauf, also recht aktuell 🙂
@caschy: Wenn du so einen Artikel unter „kurz fassen“ verstehst, was ist dann ein langer Artikel? 😀
@Syntax
Beides zu kombinieren wird wohl zumindestens bei dem momentanen Entwicklungsstand sehr schwierig werden, denn dafür sind beide Varianten in ihrem technischen Aufbau wohl zu verschieden. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt…