Keine Sperrtafeln mehr: YouTube einigt sich mit Gema
„Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar.“ YouTube Nutzer kennen den Spruch vielleicht noch aus vergangenen Jahren, abgelöst wurde er durch eine rote „Sperrtafel“. Der Hintergrund ist aber der gleiche, ein fortwährender Streit zwischen YouTube und der Gema. Die Sperrtafeln sollte man ab heute nicht mehr sehen, denn – mann kann es eigentlich gar nicht glauben – es wurde eine Einigung zwischen YouTube und der Gema erzielt. YouTube zahlt nun brav Lizenzgebühren, die Gema lässt dafür die Klagen fallen, die bisher eh nicht besonders erfolgreich waren wohl aber dafür gesorgt haben, dass man in Deutschland recht wenig Musik via YouTube konsumieren konnte.
So richtig glücklich ist man bei der Gema über diese Einigung aber dennoch nicht. Thomas Theune, der bei der Gema als Direktor Sendung & Online für die Verhandlungen mit der Google-Tochter verantwortlich ist, sieht diese Einigung zwar als Meilenstein und auch als Signal für andere Videoplattformen. Gema-Justitiar Tobias Holzmüller ist allerdings nicht ganz so glücklich über die Einigung, wie er gegenüber FAZ.net mitteilt:
„Wir sind froh über den Vertrag. Er führt zu einem Gleichklang mit der Rechteabgeltung im Fernsehen, Radio und bei anderen Onlinediensten, die unsere Urheber bereits vergüten. Unbefriedigend ist, dass wir auf freiwillige Zahlungen angewiesen sind, weil nach aktueller Urteilslage eigentlich die Uploader und nicht die Plattformen die Vergütung schulden. Das muss sich ändern.“
Den Künstlern dürfte es letztendlich egal sein, wer sie vergütet, solange sie denn überhaupt etwas für die Verbreitung ihrer Musik via YouTube erhalten. Interessant ist, dass es sich um freiwillige Zahlungen von YouTube handelt, diese dürften schätzungsweise unter denen liegen, die die Gema forderte. Aber: Auch die zurückliegenden Jahre werden vergütet, ab 2009.
Die Vereinbarung gilt nicht nur für de werbefinanzierte YouTube-Form, sondern auch für die Bezahlvariante, die bisher nur in den USA erhältlich ist. Bisher, denn mit dieser Einigung steht einer Ausbreitung auf beispielsweise Deutschland nichts mehr im Weg – zumindest keine rote Sperrtafel. Auch bei YouTube freut man sich über die Einigung.
Was denn jetzt los? Es geschehen doch noch Wunder!
Was, nein?! Was? wie jetzt WAAAS? oO Träume ich noch, habe ich Satiere-Tags übersehen oder ist das ganz böser Clickbait den ich gerade nicht entzuffern kann? oO Ernsthaft? oO Bin total überrascht und durcheinander gerade, gibt es einen Haken? O.O
Glaub ich erst wenn ich es (nicht mehr) sehe 😀
Dann kann ich meinen VPN-Dienst in dieser Sache ja wieder einmotten. 🙂
Oh meine ganzen Japan Videos funktionieren endlich 🙂
Trotzdem schade das Google nachgegeben hat, aber ist ja bald wieder Weihnachten, da verdient die Gema wieder gut….
ich bin ganz feucht, so geil ist das… endlich werden 2 mark 50 pro monat an die gema überwiesen. ihr seid die bescheden… mal im ernst: was da bei rumkommt, ist doch nichts. und die gema hat schließlich recht…
Mensch „Der Postillon“ hat ein neues Design bekommen, obwohl es mich sehr an einen anderen Blog erinnert… :/
In den weiteren Nachrichten: „NSA stellt Spionageprogramm ein — Der Weltfrieden wurde verkündet — Die Hölle ist zugefroren“
Ich hätte NIE, aber wirklich NIE gedacht, dass dieser Tag mal kommt
Schade das Google nachgegeben hat. Fand das klasse. Einfach mal den Service mehr oder weniger einstellen, wenn es keine Einigung gibt. Jeder Künstler sollte für seine Kunst bezahlt werden und im besten Fall davon leben können. Aber genau dafür sorgt die Gema eben nicht.
Noch besser wie die Nachricht selbst sind die Kommentare dazu. 🙂
@ishimaru85 und Christian,
ich sehe hier nicht, das Google nachgegeben hat. Google hatte ja von Anfang an auf Ihren „freiwilligen“ Betrag bestanden und die GEMA wollte mehr. Wer hier also als Verlierer vom Feld zieht, ist die GEMA.
Ich denke aber, dass es noch nicht das Ende war. Das Zitat: „…dass wir auf freiwillige Zahlungen angewiesen sind, weil nach aktueller Urteilslage eigentlich die Uploader und nicht die Plattformen die Vergütung schulden. Das muss sich ändern.“ lässt schlimmes vermuten. Die GEMA bekommt es einfach nicht in den Kopf rein, dass der Uploader der „Aufführer“ des Musikstückes ist und wird alles daran setzen die Gesetzte zu verdrehen.
Wäre nicht das erste mal, dass die Verwertungsgesellschaften „ihre“ Gesetzte so geschrieben bekommen, wie sie es wollen.
Liebe GEMA, ist euch eigentlich bewusst, dass oft die Musikverlage Rechteinhaber an den Musikstücke sind und diese selbst uploaden? Hier müsste also genau der Gebühren zahlen, der diese auch wieder ausgeschüttet bekommt.(nach Abzug eurer Gebühren, Provision und Wasserkopfverwaltungskosten). Und nun überlegt mal, warum Google hier den Betrag zahlen soll, wenn der Rechteinhaber „Aufführer“ und „Empfänger“ ist.
Ich habe tatsächlich kurz überlegt, ob heute der 1. April ist.
Es wird Zeit für einen neuen Feiertag.
@Klaus Rede Dir das doch nicht schön! Als ob lediglich die Musikverlage, Labels und Agenturen Videos hochladen. Das meiste Zeugs bei YouTube ist doch schamlos geklaut. YouTube startete als Videoportal, damit die Leute ihre Privatfilmchen hochladen. Lang, lang ist’s her.
Hat was von ’89
Der Tag an dem die Sperre fiel.
Wow dies ist ja klasse für Deutschland. Auch für mich. Dann werden meine Videos bei den Deutschen nicht mehr grundlos gesperrt. Hatte dies schon. In der Schweiz habe ich ja glücklicherweise nie probleme.
erst fällt die Störerhaftung bei öffentlichen WLANs weg, jetzt einigen sich YT und die GEMA, 2016 ist ein krasses Jahr! 😀
Wichtig wäre vor allem, die Monopolstellung der alten „Nazi-Organisation“ Gema (sie wurde in dieser Art erst im III Reich geschaffen) zu brechen und endlich einen Markt zu schaffen. Eine Folge dieses Monopols ist ja gerade auch die schlechte Vergütung von neuen oder kleinen Anbietern und das scheffeln von Großen.
Das wurde auch mehr als Zeit!
Habe sicherheitshalber noch mal auf den Kalender geschaut.
Freiwillige Zahlungen? GEMA?! Paralleluniversum?
@nockunoi
Bin dafür. Deutschlandweit. In einigen Bundesländern ist ja heute offiziell ein Feiertag.