iOS 11: Diese Neuerungen kommen im Herbst für diese Geräte
Apple hat die Keynote der WWDC ordentlich vollgepackt. Ein großer Abschnitt war auch iOS 11, das System, das im Herbst final für alle unterstützten Geräte kommen wird. Apple hat nicht alle mauen Funktionen gezeigt, nur ein paar Highlights, die es aber durchaus in sich haben. Angefangen bei ARKit, Apples einfacher Implementierung von AR-Inhalten – nicht nur für neue Geräte, denn auch für ältere Geräte wird ARKit zur Verfügung stehen und somit eine neue Nutzung erlauben.
Die Demo von ARKit sah beeindruckend aus, aber das sehen Demos meistens. Es wird sich zeigen, was Entwickler damit anstellen werden. Sie können ab sofort damit „herumspielen“, damit im Herbst zum Public Release dann auch gleich passende Anwendungen zur Verfügung stehen. Apple sieht iOS bereits jetzt als die größte AR-Plattformm mit mehreren hundert Millionen Geräten, die ARKit unterstützen. Marker oder ähnliche Dinge werden dabei nicht benötigt, alles wird über die Hardware des iOS-Gerätes berechnet.
iMessage hat mit iOS 10 Apps erhalten, diese werden in iOS 11 einfacher erreichbar sein, es wird ein App-Dock in iMessage geben, das alle Apps direkt anzeigt, die sich nutzen lassen. Dazu gehört auch eine neue Form von Apple Pay, in Ländern, in denen Apple Pay unterstützt wird (immer noch kein Wort zu Deutschland), kann man so auch einfach Geld via iMessage verschicken.
Siri wird nicht nur mit einer neuen Stimme (männlich und weiblich) ausgestattet, sondern vernetzt sich auch selbst, sollte der Nutzer mehrere Apple-Geräte nutzen. Das hilft auch beim Machine Learning, Siri erkennt so im Laufe der Zeit immer besser, was der Nutzer vorhaben könnte.
Siri erhält außerdem ein Übersetzungs-Feature. So wird nicht nur Text übersetzt, sondern auf Wunsch auch gleich ausgesprochen. Steht anfangs für Englisch zu mehren Sprachen zur Verfügung, soll aber schnell erweitert werden. Auch im Bereich Kontext wird Siri schlauer. Sucht man beispielsweise etwas auf einer Webseite, wird der News-Bereich auch automatisch mit diesen Themen befüllt.
Außerdem werden dann beispielsweise auch gleich Wörter in das Wörterbuch übernommen. Auf der Bühne wurde das anhand eines Beispiels mit Island gezeigt, komische Namen waren direkt in iMessage verfügbar. Kann durchaus praktisch sein. Trotz dieser „Siri“-Vernetzung bleiben alle gesammelten Daten jederzeit verschlüsselt und sind nur für den Nutzer verfügbar.
„Do not disturb while driving“ mag wie ein kleines Feature klingen, ist aber eigentlich eine großartige Sache. Aktiviert man die Funktion, erhält man keine Benachrichtigungen mehr, wenn man in einem Fahrzeug sitzt. Allerdings kann man auch etwaige Anrufer oder Nachrichten-Schicker mit einem Hinweis informieren. Und in dringenden Fällen kann eine Nachricht auch durchgeschleust werden.
iOS 11 bringt auch neue Kamera-Funktionen. So können Porträt-Fotos unter iOS 11 mit Bildstabilisierung und TrueTone-Blitz aufgenommen werden, auch HDR ist möglich. Bei Live Fotos gibt es neue Effekte, man kann die kurzen Videos nun mit verschiedenen Effekten wie Hüpfen oder in Endlosschleife abspielen.
Ein neues Bildformat gibt es auch, High Efficiency Image File Format (HEIF) wird ab iPhone 7 zum Einsatz kommen. Das verringert die Dateigröße, bleibt aber weiterhin flexibel verwendbar, kann also auch einfach geteilt werden. Passend dazu wird ab iOS 11 auch HEVC für Videos unterstützt, hier ergibt sich ebenfalls eine Reduktion er Dateigrößen.
Eine große Veränderung erfährt auch der App Store. Es soll wieder einmal leichter werden, tolle Inhalte zu entdecken. Vor allem aber soll der Nutzer am besten möglich in den App Store gelockt werden. Dazu gibt es nicht nur jede Menge App-Sammlungen, die zum Stöbern einladen sondern auch App und Spiel des Tages.
Mehr Videos, auch beispielsweise Let’s Play-Videos werden ebenfalls im neuen Store möglich sein, außerdem erkennt man besser, wenn Apps einmal von Apple „geehrt“ wurden. Was auch neu ist: In-App-Käufe lassen sich im Store nicht nur direkt sehen, man findet auch gleich einen „Get“-Button im App Store, um diese dann direkt zu kaufen.
Apple Home, die Steuerzentrale für das Smart Home, erfährt ebenfalls ein Update. Neu hinzu kommt die Steuerung von Multiroom-Soundsystemen. Diese Steuerung ist auch direkt über Apple Music möglich. Unterstützt werden alle Air Play 2 Lautsprecher, auch das Apple TV kann so zum „Empfänger“ werden.
Das Kontrollzentrum wird ebenfalls vereinfacht. Hier befinden sich nun alle Bedienelemente auf einer Seite, die auch über den ganzen Bildschirm geht. Außerdem wurde der Benachrichtigungsbildschirm überarbeitet, er bietet nun einen noch einfacheren Weg, alle Benachrichtigungen zu sehen.
Ebenfalls sehr nett: Die neue Dateien-App sammelt alles an einem Ort, egal ob die Dateien lokal, in iCloud Drive oder bei anderen Anbietern wie Box, Dropbox oder weiteren gespeichert sind. Mit der Verfügbarkeit von Drag & Drop über das gesamte System hinweg lassen sich Bilder und Texte einfacher bewegen.
Apple Music erhält neben der Multiroom-Unterstützung auch eine neue Möglichkeit, Musik mit Freunden zu erleben. Man kann sich verbinden und dann sehen, welche Playlists oder welche Musik am häufigsten von anderen gehört wird.
Auch Entwickler erhalten zahlreiche neue Möglichkeiten. Neben dem eingangs bereits erwähnten ARKit wird es auch ein MusicKit geben, dass Drittanbieter-Apps Zugriff auf Apple Music gewährt. So kann Shazam beispielsweise direkt Playlisten anlegen.
HomeKit wird auch einfacher zu nutzen sein. Vor allem für Hersteller, denn es gibt neue Möglichkeiten, Geräte für die Software zu authentifizieren. Wie Apple anmerkt, eine tolle Möglichkeit, für bereits bestehende Geräte. Da wird es wohl bald eine Flut an HomeKit-kompatibler Hardware geben, deutete sich mit den Ikea-Leuchten ja schon ein bisschen an.
Und dann war da noch SiriKit, eine tiefere Siri-Integration in Drittanbieter-Apps. Gerade Siri dürfte spannend werden, auch im Hinblick auf den HomePod, der zwar erst einmal nicht nach Deutschland kommt, aber zu dem werden möchte, was Alexa heute bereits ist, nur besser.
Weitere Informationen stellt Apple auf dieser Seite bereit. Entwickler können die erste Beta von iOS 11 ab sofort laden. Ein Public Beta Programm wird es auch wieder geben. Das startet etwas später (voraussichtlich in zwei Wochen), an dieser Stelle kann man sich dafür registrieren.
Mit folgenden Geräten wird iOS 11 nutzbar sein:
Einige weitere Funktionen wären:
One-handed Keyboard > eine Einhand-Tastatur, zb rechtsbündig
Screen Recording > jetzt einfacher ohne Umwege Aufnahmen vom Bildschirm machen
NFC Reader Mode > NFC wird endlich geöffnet
Redesigned Podcast app > neue Podcast App
QR Code Support > die Kamera kann ohne Umwege QR Codes erkennen
Type to Siri > man kann Siri schreiben und muss nicht zwingend reden
Danke HO! Podcasts… ist das noch so ein heißer Scheiß? Um’s mal mit den Worten der Grünen zu sagen…
Bin gespannt was mit NFC Reader Mode alles gemacht wird? Wäre auf jeden Fall fein…
@Martin
Richtig, außer den ca. 200 Neuerungen, gibt es „null“ Neuerungen.
Einige Änderungen kommen auch erst mit dem iPhone 8. So muss ja zb. der Homescreen geändert werden. Vielleicht ist ein Darkmode auch nur für OLED gedacht.
Aber ok, mehr wünscht man sich immer. Ich hätte mir noch so einige Designänderungen gewünscht und Widgets auf dem Homescreen. Die Anordnung der Notifications auf dem Sperrbildschirm hätten auch optimiert werden können.
Ist das der Tod von Documents von Readdle?
Egal was vorgestellt wird, egal was neues herausgebracht wird, egal welche News es gibt: Es wird immer und immer nur gemeckert. Wo sind die Zeiten hin wo sich die Leute über neue Features gefreut haben? Jeder Hersteller arbeitet mit Hochdruck an seinen Produkten, der Kunde von heute ist nur noch verwöhnt und will immer das beste, schönste und schnellste und das am besten noch kostenlos.
Freut euch doch einfach, dass es Neuerungen gibt. Nur weil eure Wünsche nicht dabei sind, heißt es doch nicht, dass alles Mist ist…
Ich frage mich ja ob man für den home-bereich trotzdem nach rechts wischen kann wenn man control center nach oben holt, die schnell auswahl dort habe ich nämlich fast täglich für meine hue lampen benutzt!
@Jan
Kannst Du das nicht auch über das Hue-Widget lösen?
@Lars: Kann sein, aber Documents hat noch eine weitere Stärke: Man kann ganze Ordner synchronisieren. Das mache ich nämlich. Dokumenten Ordner liegt @home auf meinem Server und synchron auf meinen iOS Geräten. Das kann die neue Dokumenten App bestimmt nicht. Zumindest habe ich das Feature nicht gesehen. 🙂
@Jack68
Nicht so ganz. Generell geht das schon, aber ich habe nicht nur Hue’s, das war nur ein Beispiel. Ich habe auch einige Steckdosen die ich über homekit steuere, und die Heizung. Dafür bräuchte dann ja jede App ein eigenes Widget… das war vorher so echt praktisch gelöst
Mich interessiert vor allem das neue Bildformat HEIF, das Apple ab iOS11 für Fotos verwenden möchte. Dieses kleine aber feine Detail was für mich die interessanteste Neuerung an iOS11.
Leider scheint es unter Windows derzeit keine einzige Anwendung zu geben, die das Format öffnen/schreiben kann.
Bisher gibt es noch nicht mal eine deutsche Wikipedie-Seite dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/High_Efficiency_Image_File_Format
Die interessantesten Veränderungen wird es für die iPads geben. Die bekommen ein neu gestaltetes Dock, welches deutlich an MacOS angelehnt ist. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem wirklich produktiven iPad und dürfte so langsam für viele Normalanwender zu einem Ersatz für ein Notebook heran reifen.
Ich habe vor kurzem den Absprung vom iPad unternommen und bin derzeit ohne Tablet unterwegs. Weil ich mich gefragt habe, was das iPad denn nun besser kann als Smartphone und Notebook. In einem neu designten iOS mit starker Hardware zu einigermaßen moderaten Preisen könnte die Antwort liegen. Dazu müsste Apple aber noch die Appentwicklung anschieben. Die dümpelt derzeit bei richtig guter Software noch etwas vor sich her.
@Michael S.: Und können die HEIF auf anderen Smartphones geöffnet werden. Mal schauen ob sich das Format durchsetzt oder genau so ein Apple Nischenprodukt bleibt, wie Thunderbolt.
Mein Gott ist iOS altbacken…
@Phil:
Nun vermies doch den Deutschen nicht ihre Miesepetrigkeit!
;-))