Google Street View und die WLAN-Daten: wird der Fall in Europa neu aufgerollt?

Tja, da dachten sich die Google-Mannen, das Thema wäre endlich durchgestanden: die FCC hat sich des Falls angenommen und festgestellt, dass beim Street View-Projekt alles mit mehr oder weniger rechten Dingen zugegangen wäre. Die Daten wurden versehentlich eingesammelt, dazu gab es eine 25.000 Dollar-Strafe für die mangelnde Zusammenarbeit seitens Google mit den Behörden und es schien so, als könne man sich anderen Dingen zuwenden.

Aber wie sagt man so schön: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt… Wie nun berichtet wird, wollen die Behörden sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien und Frankreich den Fall wieder aufgreifen, was an dem Abschluss-Bericht der FCC liegt. Während es zunächst hieß, dass lediglich ein einziger Google-Mitarbeiter für die Software verantwortlich war, die dazu führte, dass die beanstandeten Daten eingesammelt werden konnten, präsentiert der nun komplett vorliegende Bericht der FCC ein anderes Bild.

Demnach soll besagter Mitarbeiter schon 2007 seine Kollegen darüber informiert haben über die technischen Möglichkeiten seiner Software. Jetzt gehen Experten wie der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar davon aus, dass diese brandneuen Erkenntnisse von größter Wichtigkeit für die laufenden Untersuchungen sind:

Das wird selbstverständlich große Auswirkungen haben. Das ist offensichtlich eine vollkommen andere Situation als anfangs angenommen. Uns war gesagt worden, es war ein einfacher Fehler. Aber jetzt erfahren wir, dass es kein Fehler war und dass Leute im Unternehmen wussten, dass die Informationen mitgeschnitten werden.

Wer jetzt also gehofft hatte, dass endlich Ruhe einkehrt, sieht sich eines besseren belehrt. Weder aus Kalifornien noch von Google Deutschland gibt es dazu eine andere Stellungnahme als die zuletzt veröffentlichte, dass man davon ausgehe, dass der Fall abgehakt werden könne. Gibt es hier für Google doch noch mehr Ärger als das bislang eingefangene blaue Auge in Form einer lächerlichen 25.000 Dollar-Strafe?

Quelle: New York Times via ZDnet

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7 Kommentare

  1. Die „lächerliche“ 25.000$ Strafe wird völlig falsch verstanden. Sie ist unabhängig von dem möglichen Vergehen zu sehen. Sie ist lediglich eine Strafe für mangelnde Kooperation. Und dazu muß gesagt werden, daß in Amerika für mangelnde Kooperation die Höchststrafe bei eben 25.000§ liegt. Es wurde also die Höchststrafe gegeben. Oder hätte, nur weil es google ist, das Gesetz, daß diese Höhe als maximal festlegt, mißachtet werden? Ich denke nicht.

  2. Ich hoffe, dass Microsoft bei seiner Verion nichts falsch macht, damit wir hier endlich einen solchen Dienst nutzen können. So wie es aussieht, wird es mit Street View ja hier nichts mehr.

  3. Wieso wird das mit Street View nichts mehr? Läuft doch wunderbar, zwar nicht in jeder Stadt, aber in den größten. So konnte ich mir vorab schon die Umgebung einer Wohnung ansehen, bevor ich sie überhaupt besichtigt habe.

  4. @Marco:
    Was bringen Dir veraltete Bilder einer Wohngegend? Genau in dem Punkt wird SV überschätzt. Es ist nicht aktuell bzw. wird nicht aktuell gehalten und sagt daher nichts in dieser Richtung aus.

  5. @Fraggle
    Mag sein das die Bilder in SV nicht sehr aktuell sind, auf jedenfall sind sie in meinem Wohnort aktueller als die Bilder in Earth/Maps 😉 letztendlich war es mir auf 500km Entfernung eine Hilfe um entsprechend Angebote zu selektieren.

  6. Google hat bei mir jegliches Vertrauen verspielt mit diesen Maßnahmen.
    Dass US-Amerikaner sich schwer tun europäischen Datenschutz zu verstehen (Transparenz) ist das eine, vorsätzlich zu verheimlichen bzw.lügen etwas unverzeihlich anderes auch im Sinne des Vertrauens.

    Marktmacht hat man nur als Konsument, wenn man sie auch nutzt: persönlicher google Boykott bis ich eine Gesinnungsänderung/respektvollen Umgang mit Daten wahrnehmen kann, scheint mir im Gegenzug angebracht und ich praktiziere das auch 😉

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