Gastbeitrag: Erfahrungsbericht Amazon Kindle
Mein Namensvetter Carsten, Student an der TU Dresden (Verkehrsingenieurwesen) bot mir letztens an, doch einmal etwas über den Alltag und seine Nutzung mit dem Kindle von Amazon zu schreiben. Kam mir ganz recht, freue mich hier immer über Erfahrungsberichte, gerade bei Geräten, die ich niemals in die Hand bekam, bin bekanntlich kein Buchleser mehr. Trotzdem finde ich, dürfen solche Themen hier nicht fehlen. Hier also der dritte Nutzerbericht über den eBook-Reader aus dem Hause Amazon.
Seit ziemlich genau einem Jahr besitze ich den Amazon-E-Book-Reader. Im Jahr davor habe ich das Gerät mal in Natura gesehen und dachte, was wahrscheinlich viele denken, wenn sie das erste mal einen E-Ink-Bildschirm sehen: “Soll das ein Bildschirm sein?”. Für Weihnachten fiel mir dann erstmal kein besserer Wunsch als auch ein Kindle haben zu wollen ein. Nach dem Amazon ca. 1 Monat (aber nur 2 Tage davon für den Transport aus Nevada nach Deutschland) gebraucht hat, bis die Kiste bei mir ist, weiß ich jetzt: der Wunsch war goldrichtig, mir hätte nichts besseres einfallen können.
Ich möchte hier auch nur wenig über die technischen Möglichkeiten berichten, das haben genügend andere schon übernommen. Stattdessen geht es einfach mal um ein Review, wie man den Kindle wirklich einsetzt.
Das Erste, was auffiel, nachdem man das Gerät aus der Pappkiste genommen hat: die “Folie”, auf der steht, wie man den Reader das erste Mal einschalten soll, geht nicht ab. Aber es hat ziemlich schnell klick gemacht: Das war gar keine Folie. Amazon hat diese Anleitung direkt auf den Bildschirm gebracht. Einschalten und weg war sie.
Die Einrichtung ging auch recht gut und schnell, an Details kann ich mich nicht mehr erinnern. Das wichtigste dabei war die W-LAN Einrichtung, denn der Kindle kann (nicht nur) Bücher auch über Funk empfangen.
Jetzt war die Frage: wo bekommt man Bücher her? Seit es den Kindle-Shop auch in Deutschland gibt, kein Problem. Einfach mit dem Computer auf der Amazon-Seite kaufen, als “Lieferadresse” den Kindle angeben und dort kommt es automatisch an, sobald das Gerät sich das nächste Mal mit dem Internet verbinden kann. Ich habe bisher vor allem viele der kostenlosen Bücher in deutscher und teilweise auch englischer Sprach gelesen (Danke nochmal an Caschy fürs Berichten über die Gratis-Aktion).
Aber auch Bücher von anderen Portalen funktionieren. Der Kindle versteht Bücher neben dem Amazon-eigenem Format nur im .mobi-Format, Umwandeln aus dem weit verbreiteten epub ist aber mit calibre kein Problem, außerdem kann man damit die eigene Bibliothek recht hübsch verwalten. Für die meisten, die hier mitlesen, dürfte calibre selbsterklärend sein, von daher spare ich mir die Erläuterungen. Die (fertig umgewandelten) Bücher vom Computer kommen dann einfach über das mitgelieferte USB-Kabel auf den Kindle, der wie ein USB-Stick erkannt wird.
Beim lesen von Unterhaltungslektüre sehe ich gegenüber klassischen Papier-Büchern keinerlei Nachteile. Der Kindle liegt gut in der Hand, umblättern geht auch recht gut, denn die entsprechende Taste ist sehr groß und sowohl am rechten als auch am linken Rand vorhanden. Außerdem kann man die Schriftgröße und -Art an die eigenen Gewohnheiten (und Augen) anpassen, bei einem normalen Buch ist man auf Gedeih und Verderb der vorhandenen Schriftgröße ausgesetzt. Mal ganz davon abgesehen, das normale Bücher oft größer und schwerer sind.
Wenn man aber etwas aus einem (wissenschaftlichen) Buch lernen will, dann wird es z.B. schwierig etwas anzustreichen oder zu markieren, die entsprechenden Funktionen sind aber vorhanden. Ergänzungen in einer Skizze zu machen ist mit Bleistift in Papierbüchern kein Problem, auf dem Bildschirm dagegen unmöglich. Auch das Buch mal schnell durchblättern, um anderen die schönsten Stellen vorzulesen, geht nur schwierig. Ist also wirklich nur für die eigene Unterhaltung geeignet.
Eine richtig tolle Funktion ist das Wörterbuch, bei mir war das englisch-englische vorinstalliert, bei den jetzt ausgelieferten ist es der deutsche Duden. Aber es gibt auch mehrsprachige Wörterbücher zum herunterladen. Die sind zwar vom Umfang und von der Darstellung her nicht ganz so toll, aber für mich haben sie bisher immer gereicht. Beim Lesen – vor allem bei fremdsprachigen Büchern – einfach mit dem Cursor zum unbekannten Wort navigieren und am oberen oder unteren Bildschirmrand wird die Übersetzung angezeigt.
Wenn das nicht ausreicht, kommt man mit einem Tastendruck sofort zur entsprechenden Stelle im Wörterbuch und findet dort den kompletten Eintrag. Mit der Taste “zurück” geht es zurück und man kann weiterlesen. Wenn ich früher (gedruckte) englische Bücher gelesen habe, hatte ich nie Lust, aufzustehen, mir ein Wörterbuch zu holen und der eine unbekannte Wort nachzuschlagen. Und wenn ich dann das Buch weggelegt habe, habe ich natürlich nicht mehr daran gedacht, denn die meisten Wörter sind für das Textverständnis ja nicht so wichtig. Jetzt habe ich die Übersetzung mit ein paar Tastendrücken sofort da, manchmal versteht man dadurch die Handlung auch besser, aber vor allem lernt man noch ein paar Vokabeln dazu.
Unter den Experimentellen Features findet man den Webbrowser, der auch nicht zu Unrecht unter Experimentell eingeordnet ist. Manchmal funktionieren die tollsten Seiten, aber viel geht auch nicht. Aus diesem Grund: Man kann den Browser nutzen, wenn man keinen Computer zur Verfügung hat. Mit Umstellen auf Querformat sieht man schon recht viel, aber Spaß macht das Surfen aufgrund fehlender Farben und Rechenleistung sowie einem vergleichsweise langsamen Bildaufbau nicht. Auch die Unterstützung von Scripten und ähnlichem ist ein Glücksspiel. Der einzige Anwendungsbereich – abseits vom herumspielen und W-LAN natürlich vorausgesetzt – liegt für mich darin, im Urlaub mal schnell zu gucken, ob jemand eine E-Mail geschrieben hat.
Die Tastatur lässt sich sehr gut nutzen, nur bei Sonderzeichen wirds kompliziert. Also bei Passwörtern und E-Mail-Adressen. Texte lassen sich fast so schnell wie am PC schreiben, nur der Buchstabe y und z sollte nicht so oft vorkommen. Die deutschen Umlaute findet man auch nicht. Aber für eine Mail á la “Ich bin gut angekommen” reicht es allemal.
Wer über den Browser doch Internetseiten lesen möchte, dem kann ich nur den Articel-Mode empfehlen: Der Browser sucht die relevanten Teile heraus und zeigt diese wie ein Buch an. Funktioniert natürlich nur dort, wo auch ein Artikel erkannt wird und längst nicht auf allen Seiten, wo ein Artikel vorhanden ist. Außerdem muss die Seite erstmal komplett geladen sein, damit das Umschalten möglich ist.
Des weiteren findet man unter experimentell einen Musikplayer, der allerdings außer Play/Pause und zum nächstem Titel weiterspringen, jeweils über Tastenkombinationen, keine weiteren Bedienungsmöglichkeiten bietet. Da bevorzuge ich doch den mp3-Player, aber meine wenigen Tests haben gezeigt, das die Lautsprecher für diese Gerätegröße doch recht gut klingen. Kopfhörer kann man auch anstecken. Außerdem kann man sich den Text vorlesen lassen. Bei englischen Texten klingt das Ergebnis fast so gut wie ein Audiobook, deutsch kann man vergessen. Nutzen tue ich auch das nicht.
Weitere Gedanken:
Auch bei prallem Sonnenlicht kann man noch gut lesen, der Blickwinkel ist egal. Solange sich die Lichtquelle nicht direkt auf der nicht ganz matten Oberfläche spiegelt, sieht man alles. Und wenn es zu dunkel wird, um die Buchstaben zu erkennen, stellt man einfach die Schrift größer…
Vorteil: wenn man ein Buch mit hat, hat man gleich alle (elektronischen) Bücher mit. Extra auswählen oder aufs Gewicht achten entfällt.
Der Reader merkt sich die Position, nach dem Einschalten ist man an genau der gleichen Stelle wie vorm Ausschalten. Auch wenn man ein Buch, nachdem man zwischendurch etwas anderes gelesen hat, wieder öffnet, präsentiert der Kindle die richtige Stelle.
Es gibt keine Seitenzahlen mehr, bzw. die, die angezeigt werden sind nur berechnet. Stört mich aber nicht, denn ich gucke sowieso entweder auf die Prozentanzeige oder gar nicht, wie weit ich bin. Das Merken, wo ich bin, übernimmt ja das Gerät für mich.
pdf-Dateien können angezeigt werden, allerdings nicht besonders toll. Ich würde das in eine ähnliche Kategorie wie den Browser einordnen: Um ein pdf-Dokument sicherheitshalber mitzuhaben, bei der man überlegt, ob man es braucht, ist es OK.
Etwas Angst habe ich, das Gerät einfach mit viel Ramsch in den Rucksack zu werfen, da die mechanische Belastung zu groß werden könnte. In der Badewanne oder so würde ich auch ein Papier-Buch bevorzugen. Dazu ich die Technik doch noch etwas zu teuer.
Dokumente kann man auch per E-Mail übertragen. Amazon wandelt diese dann in das eigene Format um und der Kindle lädt sich die neuen Inhalte runter, sobald er Internet hat.
Noch ein paar Worte zum Nachfolger-Modell ohne Hardware-Tastatur:
Die in Deutschland angebotene Variante ist die ohne Touch-Screen, die Hardware-Tastatur entfällt aber. Dafür gibt es die Navigationstasten + 4 Bedientasten. Trotzdem lässt sich diese Version genauso gut bedienen wie die mit Tastatur. Wenn man etwas längeres schreiben muss, merkt man allerdings den Unterschied: Über eine Hardware-Taste kann man die Tastatur einblenden, danach muss man die Buchstaben mit den Cursor-Tasten auswählen. Ist aber eigentlich kein wirklicher Nachteil, denn man will ja lesen und nicht schreiben.
Nebeneinander die Version mit Tastatur und ohne. Beide sind ausgeschaltet. Da der Bildschirm nur Strom verbraucht, um seinen Inhalt zu ändern, werden im ausgeschalteten Zustand verschiedene Bilder angezeigt. Bei der 3. Generation sind das bekannte Autoren, bei der 4. Arbeitsmittel von Autoren und Buchdruckern
Weitere Unterschiede: Der Lautsprecher fehlt, Musik- und Sprachausgabe also auch. Größter Unterschied ist die einstellbare Menüsprache, neben englisch ist auch deutsch dabei. Ansonsten gleichen sich die Generationen fast komplett, da muss jeder für sich selbst wissen, ob er die deutsche Menüführung oder die Tastatur dringender benötigt. Der kleinere Speicherplatz wird bei reiner Nutzung für Bücher nicht stören, auch ein langes E-Book ist nicht größer als wenige MB.
Die Version mit Touchscreen (nur in den USA erhältlich) ist zwar vielleicht technisch weitergedacht, ich hätte aber keine Lust auf die Fettpfoten beim Lesen. Und nach einmal umblättern wären die ja auch nicht weg.
Zum Abschluss noch ein Zitat von meinem Deutschlehrer aus Schulzeiten, worin ein weiterer Grund genannt wird, aus dem gedruckte Bücher nicht aussterben werden: “Aber wenn mal der Tisch wackelt, hilft das mehr als ein Laptop”
Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Danke für den super Beitrag, ich hätte ja gerne auch einen Kindle. Aber aus Gründen die mir nicht bekannt sind, hat Amazon seit nun knapp 3 Jahren mein Konto gesperrt und schickt mir immer nur 08/15 Antworten auf meine Anfragen (-: Schnüff
Schoenes Review – nur zu dem Punkt Fettpfoten auf dem Kindle Touch: ich habe seit einem Monat einen in meinem Besitz und hab bisher noch keinerlei fingerabdruecke bemerken koennen. Ich denke das liegt an der fehlenden Hintergrundbeleuchtung und der „Folie“ (oder wie man dieses „weiche“ Display auch nennen mag) die als Display dient.
Danke für deinen Bericht! Überlege selber ein Kindle bzw. überhaupt einen E-Book Reader anzuschaffen, aber konnte mich bisher noch nicht durchringen zu bestellen..
Nettes, gut geschriebenes Review, dem ich nur zustimmen kann. Ich habe den Kindle Keyboard (also die 3. Generation), meine Frau den aktuellen Kindle (4. Generation). Bei meinen großen Pranken bin ich froh, das mein Gerät etwas grösser ist. 😉
Ein Erwähnung wert ist imho aber die Auto-Sync-Funktion: Hat der Kindle eine Internetverbindung, kann die jeweils aktuelle eines Buches via Whispernet synchronisiert werden. Heisst im Klartext: Ich lege abends den Kindle weg und lese morgens in der Bahn mit der App auf dem Smartphone genau dort weiter, wo ich abends zuvor aufgehört habe. Sehr praktische Sache.
Ich habe mir den neuen Kindle sofort bestellt, als er kam. Dass es die Touch-Version hierzulande nicht gibt, finde ich schon etwas schade, und einen Kindle fire hätte ich auch gerne, aber ist halt so. 🙂 Ich glaube ja nicht, dass man sofort auf dem ultr-mattem Display Fettpfoten bemerkt, ich hab meines auh schon ein par Mal aus Versehen angedatscht, da bleibt nicht so viel zurück wie bei einer polierten Oberfläche. 🙂
Etwas schade finde ich bei dem neuen Kindle die fehlende MP3-Funktion, dafür ist er halt so günstig wie nie zuvor.
Der Speicherplatz ist auf jeden Fall ausreichend, man muss ja nicht 100 Bücher mitnehmen. Wenn man digitalisierte Comics drauf packt oder einige wissenschaftliche Paper, kann man den Kindle aber schon flott voll bekommen.
Übrigens, die Darstellung von PDF ist leider wirklich nicht so toll, ich hoffe, da kommt mal noch ein Update, nachdem Amazon ja nun ein Start-Up mit der nötigen Expertise aufgekauft hat. Da PDFs nicht umformatiert werden, passt eine Seite auf einmal meist nur mit sehr kleiner Schrift aufs Display. Allzu viele Möglichkeiten bei der Einstellung vom Zoom-Level hat man leider nicht, weswegen man dann oft drei Mal für eine Seite blättern muss und das letzte Mal davon nur für die allerletzte Zeile. Zwar kann man mit Zusatzsoftware PDFs umwandeln, das funktioniert aber oft mehr schlecht als recht.
Auch bei Bildern/Comics sind die Zoom-Einstellungen nicht optimal, aber da kann man die Daten zum Glück auch durch Batch-Skalierung recht gut vorverarbeiten. Spart dann auch Speicherplatz. 😉
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Kindle 4, kann ihn weiterempfehlen und würde ihn wieder kaufen.
Ich schließe mich da dem anderen Florian an, ein sehr schönes Review. Trotzdem en paar Anmerkungen:
„Auch das Buch mal schnell durchblättern, um anderen die schönsten Stellen vorzulesen, geht nur schwierig. Ist also wirklich nur für die eigene Unterhaltung geeignet.“
Wir haben den Kindle ohne Tastatur im Haushalt, daher kann es sein dass es bei uns anders ist. Hier ist es möglich Lesezeichen zu setzen die man später im Menü direkt ansteuern kann. Diese Lesezeichen werden auch zusammen mit der Leseposition mit der Kindle-Cloud syncronisiert, können also auch mal eben im Browser (https://read.amazon.com/) gezeigt werden.
Für den Kindle gibt es von einigen Herstellern feste Hüllen und Taschen, sodass man ihn auch mit „viel Ramsch“ im Rucksack transportieren kann. Ob es diese Auswahl an Schutzhüllen auch für die Tastaturversion gibt weiß ich allerdings nicht, kann ich mir aber gut vorstellen.
„Noch“ bekommt man auch für den „Kindle Keyboard“ eine Menge Taschen und eine solche kann ich auch nur empfehlen. Das Glas des Displays ist recht dünn und kann schnell bei mechanischer Belastung einen Knacks bekommen. amazon.de ist aber recht kulant und hat mir für das defekte rund anderthalb Jahre alte US-Gerät (dort gibt es nur 1 Jahr Garantie) für 60 EUR ein neues Modell angeboten.
Hey Carsten, toller Bericht.
Was mich aber noch interessiert: Hast du auch mal versucht Uni Skripte in PDF Form auf dem Kindle anzeigen zu lassen?
Also nicht nur reine Bücher sondern die Skripte die man so aus den üblichen Vorlesungen kennt. Eher ein Powerpoint Bild mit wenig Text und hier und da mal ein Zechnung bzw ein Tabelle oder ein Diagramm.
Bekommt der Kindle das noch hin?
Der Kindle ist okay. Aber wir haben uns für den Kobo-Reader entschlossen, weil der Kindle keinen Touchscreen hat. Der ist auch gut, und das Angebot ebenfalls.
@Victor: Nein, PDF machen nicht richtig Freude, auf keinem aktuellen Reader. Die Alternative ist ein Tablet, halt mit weniger Laufzeit, eingeschränkter Verwendung im Freien, und deutlich teurer. Dafür läuft da Amazon Kindle, Thalia, Kobo, Google Books und noch ein paar mehr Bookstores, abgesehen von den anderen Dingen. Und man braucht kein Hintergrundlicht.
@Viktor: sowohl Carsten als auch Haf (in den Kommentaren) haben auf die rudimentäre Darstellungsweise der PDFs hingewiesen. Skripte sind in der Regel für A4-Format angelegt. Da PDF seiten- und layoutfixiert ist, bleibt alles auch auf A4-Größe. Vollbild auf dem Kindle ist also klein gezoomt. Zoom auf größere Ansicht bedeutet, dass Du immer nur einen Ausschnitt sehen kannst. Lies am besten zu den Erfahrungen anderer Besitzer im Forum von lesen.net weiter (und verabschiede Dich von der Vorstellung, mit einem der heutigen 6-Zoll-eInk-Reader sinnvoll PDFs zu betrachten): http://www.e-reader-forum.de/ebook-reader/board3-amazon-kindle/
Zunächst mal muss ich sagen, ein sehr gelungenes Review. Sehr nützlich finde ich übrigens auch die Nutzung der Amazon-Cloud in welcher meine Bücher, auch die nicht bei amazon gekauften ab sofort abgelegt werden. Wenn diese „Persönlichen Dokumente“ auch in Zukunft mit der android Kindle-App synchronisiert werden, bin ich glücklich.
Die PDF-Darstellung ist wirklich verbesserungswürdig, aber man sollte sich einfach darüber im klaren sein, dass die meisten Reader damit Probleme haben. PDFs sind nicht für ebook-Reader gedacht.
Allerdings habe ich bereits sehr gute Ergebnisse bei der Umwandlung von PDFs ins MOBI-Format erzielen können. Mit der Freeware „Mobipocket Creator“ kann man sehr gut und einfach PDFs in html oder prc umwandeln und dann mittels Calibre als MOBI auf den Kindle senden. Der Aufwand beträgt wenige Minuten. Ein englisches Tutorial findet sich z.B: hier: http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=160755
Calibre kann zwar auch PDFs direkt umwandeln, die Ergebnisse beim „Mobipocket Creator“ fand ich persönlich allerdings besser.
Was bei PDFs manchmal noch ganz gut geht ist das Lesen im Querformat. Dann ist die Breite für die meisten PDFs ausreichend. Man sieht dann zwar nur noch eine Drittelseite, kann die aber ganz gut lesen.
Nicht missen möchte ich die Funktion, dass man nahezu beliebige Dokumente an eine Emailadresse schicken kann (meinname@kindle.com). Die Adresse findet man in den Einstellungen vom Kindle. Um diese Möglichkeit herum hat sich ein kleines Ökosystem im Internet gebildet, z. B. ist Readability (neben anderen Diensten) in der Lage, mir Artikel auf meinen Kindle zu schicken, was ich bei längeren Textergüssen im Internet sehr gerne mache. Dummerweise dauert die Bereitstellung der Texte bisweilen ziemlich lange, ich hatte schon Dokumente, die nach 5 Minuten auf dem Kindle waren, aber mehrere Stunden ist auch keine Seltenheit …
Für die Badewanne habe ich einen Tipp: Toppits Ziploc die mit dem doppelten Verschluß (http://www.toppits.de/detail_d1_produkt_de,874,608.html). Die kleinste 1L Größe reicht für einen Kindle vollkommen aus. Da kriegt man einen 20er Packen für 3-4 Euro zB im Edeka. Pustet da mal Luft hinein und drückt den Beutel zusammen, da kommt nichts raus. Umgekehrt kommt also auch kein Wasser rein und man kann ohne Bedenken in der Badewanne schmökern.
@Scheich Xodox: Geniale Idee mit den Beuteln, die hol ich mir für meinen Nicht-Kindle-Reader auf jeden Fall auch, Danke!
Ich werfe mal noch den Buchclub für den Kindle: http://www.mexxbooks.com/ in die Runde.
Für einen Jahresbeitrag von EUR 30,- kann man sich Bücher aus der mittlerweile über 1000 Exemplare bestehenden Bibliothek aussuchen uns lesen. Ich hab seit Weihnachten den Kindle, mit Mexxbooks schon über 10 dicke Wälzer gelesen, aber noch kein eigenes Ebook gekauft.
Feli
Eine Frage hätte ich an die viel Benutzer:
Ich habe gesehen, dass alle vorhandenen Bücher auf dem Gerät in einer Art Liste stehen. Kann man das irgendwie organisieren? Denn wenn ich da jetzt alles draufklatsche was ich finde (zB viele PDFs) … wie verwalte ich das Ganze dann übersichtlich??
@Blufunk: Sorry, der Autor hat selbst Schuld. Wenn man in verschiedenen Kindle Stores weltweit einkaufen will, sollte man auch verschiedene Accounts mit unterschiedlicher E-Mail-Adresse verwenden um diese wirklich sauber voneinander zu trennen. Ich nutze problemlos meinen von amazon.de gelieferten Kindle Keyboard mit dem US-Kindle Store und nutze über einen anderen Account den deutschen Store. Die deutschen eBooks lese ich derzeit mit der iPad-App und später mit dem Kindle Fire. Die Trennung der Stores hat mit den Rechten zu tun aber im Vergleich zu anderen Anbietern macht es amazon recht einfach, auch Kindle Stores anderer Länder nutzen zu können.
Also ich habe auch lange mit E-Book-Readern geliebäugelt, aber selbst keinen gekauft.
Auf Weihnachten hat meine Familie mir dann einen Kindle 4 geschenkt.
Auch wenn ich das epub-Format vermisse (wir hätten eine Online-Bibliothek im Ort 🙁 ) finde ich das Gerät einfach klasse.
Ich habe seit Weihnachten 2011 insgesamt 7 Bücher gelesen, umgerechnet wohl jeweils mindestens 500 Seiten (Also insgesamt ca. 3500 Seiten).
Es geht einfach schneller als ein Buch, liegt leichter in der Hand und man hat Nachts keine Probleme. Denn einmal richtig beleuchtet, ändert sich das nicht mehr, auch beim umblättern oder so.
Außerdem ist das Umblättern nahezu geräuschlos.
Die Funktion mit dem Whispernet ist cool, auch wenn ich bei mir (nach der Gratis-Aktion) WLAN ausgeschaltet habe um die Akkulaufzeit zu erhöhen.
Dazu noch Folgendes: Ich habe seit dem erstmaligen aufladen an Weihnachten nur ein einziges Mal wieder auffüllen müssen. DA sollten sich heutige Handys mal eine Scheibe abschneiden!
Der einzigste Nachteil ist für mich die fehlende, integrierte Leseleuchte. Amazon bietet ein passendes Cover mit Stromversorgung über denn Kindle-Akku, aber das kostet 50% vom Kindle-Kaufpreis.
Mein Fazit:
Auch wenn ich mir wahrscheinlich selbst bis dato immernoch keinen gekauft hätte (war einfach zu skeptisch), wollte ich den E-Book-Reader nicht mehr missen und empfehle ihn gerne weiter.
Also alle, die damit liebäugeln, sollten sich trauen und es echt mal ausprobieren!
@moguul
Du kannst dir eigene Ordner und Unterordner machen, wo du dann die Bücher reinsortieren kannst. Ansonsten ist das Buch was du als letztes offen hattest immer oben, danach geht es nach Datum.
@Felix
Man sollte noch erwähnen, dass man sich dort auch die US-Kindles bestellen kann, also auch den Touch und den Fire die es bei uns nicht gibt. Ich habe den Touch und finde ihn super.
Eine Sache noch zu WLAN, der Kindle unterstützt zwar WPA2, hat allerdings keien copy+paste Funktion, sodass ich nach 2 Fehlversuchen mit meinem 64 Zeichen WLAN-Key aufgegeben habe.
Hier noch ein kleiner Tipp, wo man kostenlos die Klassiker der Weltliteratur bekommt, direkt im geeigneten Format: http://www.gutenberg.org/