Feedly: so klappt der Umstieg auf den alternativen Feedreader
Der 1. Juli 2013 ist der Stichtag: der Google Reader stellt seinen Dienst ein. Zeit in Panik zu verfallen? Nein, natürlich nicht. Bis dahin werden noch einige Dienste aufploppen, die um die Gunst der Nutzer buhlen. Doch ein unüberlegter Wechsel muss nicht sein.
Viele Dienste werden natürlich nicht die Kapazität haben, um den Ansturm gerecht zu werden. Viele werden den schnellen Dollar wittern und hoffnungslos scheitern. Für euch heißt das: den Markt der Feedreader sondieren, selber abwägen und bloß keine kostbare Zeit verschwenden.
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Der Gelegenheitsleser bleibt sicherlich bei seinem Feedreader innerhalb v0n Thunderbird oder Firefox, der Power-User braucht natürlich auf allen Geräten die Möglichkeit, Feeds zu lesen. Heißt: Webdienst nebst Apps. Stand heute räume ich Feedly die größten Chancen ein. Doch ein Umstieg ist natürlich erst einmal mit einer Änderung der Gewohnheiten verbunden. Auch ich bin ein Gewohnheitstier und selbst mir fällt es ab und an schwer, mich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen. Ich habe mir gestern Abend Feedly mal wieder genauer angeschaut und wollte euch mal meine Einstellungen mitteilen, vielleicht hilft das in der ersten Unübersichtlichkeit.
[appbox googleplay com.devhd.feedly]Das Umziehen der Feeds? Kein Problem, bei Feedly kann man sich mittels Google-Account einloggen. Änderungen werden zur Zeit noch zwischen Feedly und Google synchronisiert, nach dem Abstellen des Readers sollen Benutzer von dieser Tatsache nichts merken, Feedly übernimmt ja eure Feeds. Also: einloggen per Google-Account und alle Feeds sind drüben. Das Gute: Feedly macht es euch sehr einfach, Feeds in Kategorien zu sortieren. Ich selber arbeite ohne Kategorien, jeder Feed ist bei mir gleich viel wert und unsortiert in nur einer Kategorie. Ich lese eh alles, sodass ich keine andere Ordnung brauche.
Um das Google Reader-Feeling zu bekommen, muss ich bei Feedly Hand anlegen. Mich interessiert kein Magazin-Style mit bunten Bildern, ich will nur Überschriften in der Übersicht haben, das langt mir. Ich entscheide anhand der Überschrift, ob ich lese. Heißt für mich: ich muss in den Einstellungen erst einmal hinterlegen, dass ich beim Aufrufen von Feedly alle meine Feeds sehe.
Weiterhin möchte ich beim Aufrufen der Startseite nur Überschriften sehen, keinen Magazin-Style. Dies findet man auf der Hauptseite des Dienstes und ist übrigens auch für die Apps so zu handhaben. Ebenfalls lässt sich dort einstellen, dass man nur die ungelesenen Feeds in der ersten Übersicht sieht.
Farben? Kann man ebenfalls in den Einstellungen unter den Themes ändern. Wer über den großzügig verschwendeten Platz frotzelt: dies soll noch geändert werden, steht jedenfalls auf der Wunschliste ganz oben.
Feedly bringt Erweiterungen für Chrome, Firefox und Safari mit. Mir persönlich langt ein Lesezeichen auf „All“ in meiner Lesezeichenleiste. Rufe ich dieses Lesezeichen auf, sehe ich meine einzelnen Feeds in der altbekannten Art mit Überschriften. Übrigens: wer über die Überschriften hovert, der findet die Möglichkeit, den Beitrag schnell per Mausklick zum späteren Lesen zu markieren.
Wer aber die Erweiterungen nutzt, der bekommt auf Webseiten ein kleines nützliches Widget unten rechts eingeblendet. Klappt man dieses aus, dann kann man die Seite abonnieren oder für das spätere Lesen markieren:
Übrigens: klickt einfach mal auf das ?, Feedly unterstützt auch Tastatur-Shortcuts – ich arbeite ja ganz gerne mit denen.
Ihr seht: die Ersatzdroge Feedly hat bislang das wohl größte Potential, ein Google Reader-Nachfolger zu werden. Ich für meinen Teil habe die Reader-Erweiterung von Google bereits aus meinem Browser entfernt, damit ich mich zwinge, Feedly zu nutzen. Google selber hat ja bereits seine RSS-Erweiterungen aus dem Web Store entfernt, damit man bloß nicht mehr den Reader nebst Erweiterung nutzt.
Doch Feedly hat natürlich nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. So gibt es keinen Offline-Modus, keine Erweiterung, die über ungelesene Feeds informiert und die Performance dürfte verbessert werden. Dennoch: ich versuche es jetzt mal mit Feedly – denn das hat für mich den Vorteil, dass ich die versprochenen Neuerungen direkt mitbekomme.
Update: Zur Notification in Safari und Chrome gab Simon in den Kommentaren den entscheidenden Tipp: Erweiterung installieren und bei Feedly einstellen, dass man über ungelesene Feeds informiert werden will, dann werden ungelesene Beiträge wie bei der Google Reader-Erweiterung angezeigt.
Von der Steuerung her ist der Reader genau gleich, nur die Umstellung wird die Nutzer abhalten.. Finde das System aufjeden Fall klasse umgesetzt und auch genauso übersichtlich. Für mich auch der beste Reader momentan.
„So gibt es […] keine Erweiterung, die über ungelesene Feeds informiert […].“
Doch: Mit der offiziellen Feedly Plus-Erweiterung für Chrome klappt das.
https://chrome.google.com/webstore/detail/feedly-plus/ndhinffkekpekljifjkkkkkhopnjodja
Weiterhin empfehlenswert: Readly. Sorgt für weniger Platzverschwendung und ändert das Verhalten des Shortcuts „V“ – der entsprechende Artikel öffnet jetzt in einem Hintergrund-Tab. Perfekt für mein Nutzungsverhalten.
https://chrome.google.com/webstore/detail/readly/aflgknnjpkjdoapemodkijpmgclcingn
Ich versuche jetzt seit 2 Tagen mit feedly warm zu werden – aber irgendwie bleibt bei mir dieses „Nee, bloß nicht“-Gefühl.
Derzeit experimentiere ich ein wenig mit Tiny Tiny RSS und das schein eher mein Ding zu sein.
Aber es werden sicherlich in den nächsten Tagen Wochen noch etliche Reader-Dienste das Licht der Welt erblicken (und wohl auch wieder verschwinden).
Ich werde mir aber noch ein paar andere Lösungen anschauen,bevor ich meine Wahl zugunsten eines Readers treffe,
Hallo,
Danke für die umfassende Anleitung.
Allerdings scheint das nicht für die iPad-Variante zu gelten.
Die Einstellung „List view“ funktioniert leider nicht, oder ist derartig versteckt, dass ein Otto Normalverbraucher sie nicht finden kann.
Offenbar geht das nicht nur mir allein so: http://goo.gl/jvKU3.
Falls ich mich jetzt als DAU geoutet habe, so bitte ich um Aufklärung. TIA 😉
Stephan
Ich nutze schon lange Feedly und kann mich nicht beklagen. Es gab in Vergangenheit sicher immer mal wieder ein wenig Probleme mit der Performance oder auch dem syncen. Alles in allen bin ich aber wirklich zufrienden.
Feedly ist sicher keine schlechte Alternative zum Google Reader, aber diesen Hype um den Dienst kann ich dann auch nicht ganz verstehen.
Ich habe es mir jedenfalls kurz mal angesehen und konnte damit auf keinen grünen Zweig kommen, weil mir Feedly zu sehr wie eine Zeitung wirkt. Schließlich geht es mir bei einem RSS-Reader darum, so viele Nachrichten wie möglich mit möglichst Aufwand in einer möglichst kurzen Zeit lesen (oder überfliegen) zu können. Das kann ich – bei mehr als drei Dutzend aktiver Feeds – im Google Reader bedeutend besser als in Feedly.
Meine erste Alternative war NetVibes, dort werden einige Feeds teilweise aber leider oft mit einigen Stunden (!) Verspätung aktualisiert, also musste ich weiter suchen. Im Moment probiere ich den Tiny Tiny RSS Reader aus, der mir sehr gut gefällt. Da ich sowieso Webspace (mit einer Cronjobs-Funktion) besitze, stört es mich auch nicht, dieses PHP-Skript selbst hosten zu müssen.
Hallo,
Super Anleitung – aber eins hab ich auf der feedly-homepage nicht gefunden – einen Login-knopf. Wird wirklich zwingend eine Erweiterung benötigt, um diesen Dienst in anspruch zu nehmen?
Ich versuche nämlich, meinen Browser wenn möglich ohne Erweiterungen zu betreiben, sodass es mir an anderen PC’s nicht schwerfällt, dort zu arbeiten (bin hier sehr minimalistisch).
Würde das ganze als reine Webseite auch funktionieren, wäre es ein Super Dienst – ohne das passt es im moment komplett nicht in meinen Workflow (wobei ich ja immer noch darauf hoffe, dass Google zurückrudert und entweder den Betrieb des Readers verlängert, bzw. eine Alternative anbietet
Matthias
Mir fehlt noch die Erweiterung Super Full Feeds for Google Reader um gleich die vollständigen Feeds zu lesen, ja ja ich kenne z.B. wizardRSS, aber die Erweiterung ist einfach bequemer. Vielleicht kommt das ja noch.
Gibt auch was mit desktop client ala feed demon welches ja auch eingestellt werden soll?
Wie kann ich der (Android-) App beibringen, mir nur Überschriften statt Magazingedöns anzuzeigen?
Ich vermute, dass ich mich im Laufe der Zeit an Feedly gewöhnen könnte. Aber eine Frage habe ich dennoch:
Gibt es da derzeit noch keine Möglichkeit, seine Feeds per OPML / XML zu exportieren, oder habe ich die nur noch nicht gefunden?
Ok, noch geht das durch die Synchronisation mit dem Google-Reader und Export via Google. Aber wenn der GoogleReader dann Mitte des Jahres wirklich Geschichte ist, bräuchte man ja schon so eine Funktion direkt von Feedly. Sonst macht Feedly vielleicht auch irgendwann „den Laden dicht“ und man kann noch nicht einmal seine zig hundert Feeds automatisch exportieren. Das fände ich nicht so prickelnd 😉
*Update* Oben steht nun, wie man sich wie beim Google Reader über neue Feeds informieren kann.
@Matthias: Ein Vorschaubild siehste immer. Kannst ja noch deine alten Reader-Apps nutzen, bis es besser wird 😉
@matthias
Dito. Und dann erkennt die Seite nicht mal den Browser richtig. Und die Rechte der Erweiterung haben mich auch schlucken lassen. Ganz, ganz schlechter erster Eindruck.
Seufz. Doch was für den privaten Gebrauch selber basteln.
@caschy:
Eine Sache ist grundlegend nicht richtig im Artikel:
„Feedly bringt Erweiterungen für Chrome, Firefox und Safari mit. Diese braucht man allerdings gar nicht zwingend, da es sich um Webdienst handelt.“
Schon mal versucht, sich OHNE Erweiterung einzuloggen? Geht nicht.
Ohne Erweiterung geht nichts. Trotz Weboberfläche.
Ich verstehe nicht ganz, wie man Feedly als Alternative zum Google Reader sehen kann. Klar, die Weboberfläche sieht ähnlich aus, aber die Apps sind ein Graus. Wie kommt man darauf, auf Mobilgeräten riesige Bilder statt Text anzuzeigen?
@Matthias Geh auf „Advanced Settings“, dann auf „Default View“ und dann „List“. Mehr geht im Moment nicht.
@Sascha: Gibt es
@Olaf: Stimmt natürlich
Stand heut, ich nutze Feedly seit drei Tagen – lieber noch in der Webversion – bin ich zwar zufrieden. Freue mich aber, wenn ich mehr als einen Tag pro Post vergeben kann; dies auch tun kann, wenn der Post bereits als gelesen markiert wurde und dies auch in der App realisiert ist. Ebenso hätte ich in der App lieber einen List-View der noch vollkommen ohne Bilder arbeitet, das spart Ressourcen.
Danke Caschy,
habe gerade mal die Feedly Android App getestet . . .
Ich wollte keine Zeitung Abonieren, nach 10min wieder deinstalliert.
So lese ich keine RSS feeds, darum ist mir google+ auch so unsympathisch.
Wenn das so weitergeht werde ich mein Google Account löschen.
Google wird immer unsympatischer.
@Daniel:
Man kann auch in der Andrpid-App das Layout anpassen.
Aber erwarte noch nicht zuviel im Moment.