Facebook erlaubt Nutzern die angezeigte Werbung stärker zu beeinflussen
Facebook verdient sein Geld mit Daten und mit Werbung. Entsprechend wichtig ist es für das soziale Netzwerk, eine Balance dabei zu finden. Einerseits gilt es seine Partner zufrieden zu stellen und andererseits die User nicht zu sehr mit Anzeigen zu bombardieren. Jetzt stehen einige Veränderungen an, die zugunsten der Nutzer ausfallen: Laut Facebook sei man sich bewusst, dass die Nutzer sich über Werbung ärgern, die nichts mit ihren Interessen zu tun habe und von anderem Content ablenke. Deswegen habe man für die Nutzer die Einstellungen der Werbe-Präferenzen verbessert.
Wer etwa keine Anzeigen mehr zum Thema „Reisen“ sehen möchte, kann jene Interesse aus seinen „Ad Preferences“ entfernen. Zudem gibt es viele User, die nicht mit Werbung von den Unternehmen und Händlern bombardiert werden wollen, bei denen sie als Kunden bekannt sind. Auch hier führt Facebook Tools ein, um derartige Werbung zu unterbinden. Am Ende sollen die Nutzer also mehr Kontrolle darüber erhalten, wie ihre eigenen Daten auf die ihnen zugespielte Werbung wirken.
Als Gegenpol will Facebook laut eigenen Aussagen „damit beginnen Werbung an Desktop-PCs für diejenigen anzuzeigen, die aktuell Adblocker nutzen„. Wie man die Blocker dabei umschiffen will, erklärt Facebook aber nicht. Dabei verteilt das soziale Netzwerk zugleich einen Seitenhieb: Facebook wolle nicht an die Anbieter von Adblockern Geld zahlen, um für Werbung quasi den Weg freizukaufen. Dazu sei man zwar von Anbietern, die Facebook nicht namentlich nennt, mehrfach eingeladen worden, wolle sich aber nicht darauf einlassen. Stattdessen gebe man Usern mehr Möglichkeiten die angezeigte Werbung selbst anzupassen.
Facebook selbst hebt hervor, dass man verstehe, wenn sich Nutzer über störende oder für sie uninteressante Werbung ärgern. Man hoffe mit den verstärkten Anpassungsoptionen einen guten Weg gefunden zu haben, um die Werbung im sozialen Netzwerk unaufdringlich und relevant zu halten.
Wenn sie jetzt noch verstehen würden, dass die ganze Werbung nervt. Nicht nur Werbung an der ich kein Interesse habe. Sondern der ganze Müll.
Nur mal ein Titelvergleich des an sich gleichen Themas:
Blog hier: „Facebook erlaubt Nutzern die angezeigte Werbung stärker zu beeinflussen“
Computerbase: „Werbung auf dem Desktop umgeht den Adblocker“ Ich denke letzteres paßt besser, denn personalisierte Werbung ist nichts besonderes mehr, das umgehen eines Blocker hingegen schon technisch interssanter 😉
Lieber André, lieber Cashy,
solche Beiträge ärgern mich ziemlich – nicht maßlos, aber doch ziemlich:
Scheinbar werden hier schnell schnell – man muss ja in der (zweifellos) harten Bloggerwelt bestehen – Artikel auf der Basis von Pressemeldungen produziert. . Dazu noch ein paar kurze einordnende Sätze („die zugunsten der Nutzer ausfallen“) und fertig. Oder?
Schon nach kurzem Nachdenken sollte doch klar werden, insbesondere wenn man ein (ohje) Tech-Blog betreibt, dass Facebook hier die Nutzer einspannt, noch genauer ihre Interessen darzulegen um so noch zielgenauer Werbung zu verkaufen. Das ist legitim, immerhin ist das das Geschäftsmodell von Facebook. Auch Amazon macht das so ähnlich („warum wird mir das empfohlen“).
Nur: Ein Techblog sollte mal darauf hinweisen: Hier geht es um die hochindividuelle Selbstselektion des Users für den Werbekunden und nicht um irgendeine nette Sache „zugunsten der Nutzer“! Und das ist auch keine Geschmacksfrage sondern offensichtliche Firmenpolitik, die die Nutzer einspannt, den Werbeertrag zu maximieren.
Um es klar zu sagen: Dies ist keine Facebook-Kritik, dies ist Kritik am einfachen abmalen von Pressemeldungen ohne kritische Einordnung, die man von einem Techblog mit (vielleicht sogar journalistischem) Anspruch erwarten kann (nein: muss!).
Ich bin sicher nicht euer intensivster Leser, finde euch aber grundsätzlich, nicht zuletzt durch Podcasts und interessante Berichte in der Vergangenheit, sympatisch und habe ernsthaftes Verständnis für das harte (Blogger-) Umfeld, in dem ihr euch bewegt. Nur: solche Artikel kann man sich sparen und regen keinesfalls dazu an, eurem Blog oder euren Tweets zu folgen.
Schon klar! Man darf wählen wie man sterben möchte… Ok, ein bisschen hart ausgedrückt… 😉
@ Robert
Danke für den Comment und schade, dass du dich geärgert hast!Ich hatte übrigens erst auch eine recht ironische Anmerkung im Text stehen, die ich dann wieder entfernt hatte: Denn das Facebook natürlich über spezifischere Angaben der Nutzer auch für sich etwas herausschlagen will, stimmt freilich.Da dachte ich dann nur mit einem J.D.-Blick in die Luft „Ok, jeder weiß,dass man bei Facebook mit Daten ‚zahlt‘, nimm es lieber wieder raus.“ Da macht man es manchmal so oder so falsch: Erwähne ich es, bashe ich unnötig, da es eh jeder wisse, lasse ich es weg, ordne ich es nicht ausreichend ein.
Grundsätzlich bin ich da nämlich gerne etwas kritischer, wie du vielleicht aus meinen Artikel zu manchen EU-Maßnahmen herausgelesen hast. Danke deswegen auch für deinen Comment und die Ergänzungen – finde es sehr schön, da noch eine Perspektive zu haben. Nehme deine Kritik also gerne auf und beim nächsten Mal findest du wieder einen kleinen Zusatz-Absatz, der es stärker reflektiert :-).
Ich ärgere mich zwar nicht, bin aber ähnlicher Meinung wie Robert.
Es fehlt des öfteren der Blog-Anteil in den Neuigkeiten.
News an sich kann ich überall lesen, aber eure persönliche Note (wenn sie dann mal auftaucht) bekomme ich nur hier.
LG
@André: Danke, dass Du meinen Kommentar ernsthaft beantwortest hast.
Wie gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass ihr unter großem Druck steht und einfach nicht jede Meldung bis ins Kleinste erörtern könnt – und sich das vielleicht auch nicht lohnt.
Und natürlich ist das Zahlen mit Daten bei Facebook irgendwie auch eine Offensichtlichkeit – jeder (insbesondere jeder Leser eines Tech-Blogs) weiß das.
Für mich blieb nur hängen: Das liest sich irgendwie wie eine abgepinnte Pressenotiz, der man vielleicht nicht bewusst einen positiven Spin geben will, die aber einen solchen durch „gefühlt“ oberflächliche Darstellung erhält.
Viele Grüße 🙂