Entschlüsseln ohne NAS: Synology Cloud Sync Decryption Tool nutzen
Nutzer eines Synology NAS können bei verschiedenen Cloud-Anbietern automatisiert Daten speichern. Das funktioniert mit dem DiskStation Manager 5.x, aber auch – und wesentlich flexibler – mit der neuen Version 6.0 des DiskStation Managers, der schon in den Startlöchern steht. Ich beschrieb hier bereits in mehreren Beiträgen, wie man dafür sorgt, dass Dateien vom NAS aus direkt in die Cloud geschoben werden, auch verschlüsselt. Gerade mit dem neuen DiskStation Manager ist das Ganze ja wesentlich attraktiver, können doch beliebige NAS-Ordner in die Cloud geschoben werden.
Wie immer gilt: Standardmäßig liegen alle Dateien auf dem NAS unverschlüsselt vor, die verschlüsselten Exemplare landen dann in der Cloud. Verschlüsselt wird mit einem Passwort, als Backup bekommt der Nutzer noch einmal ein Key-File – quasi als Backup, sodass man das Passwort vergessen könnte. So, nun kommt der Fall, der hoffentlich niemals eintritt: Das NAS brennt ab, wird gestohlen oder sonst etwas. Ihr habt nun nichts mehr, keine Daten – alles weg. Halt! Ihr habt das verschlüsselte Backup in der Cloud. Doch wie kommt ihr denn nun an die Daten, ohne dass ihr neue Festplatten und ein neues NAS kauft?
Ganz einfach, die Lösung heißt Synology Cloud Sync Decryption Tool. Das Ganze liegt bislang für Windows und Linux vor, die Bedienung erfolgt im Terminal, ist aber wirklich kein Hexenwerk. In meinem Beitrag, wie man Dateien verschlüsselt in der Cloud speichert, brachte ich das Beispiel mit den Fotos. Ihr begebt euch also an einen Rechner und ladet euch entweder einzelne Dateien oder komplette Ordner eures Cloud-Backups auf euren Rechner herunter.
Dann startet ihr das Terminal (Windows cmd im Suchfeld eingeben):
Nun gebt ihr den Pfad zum Synology Cloud Sync Decryption Tool ein (kleiner Tipp: einfach das Tool auf dem Desktop speichern und es per Drag & Drop ins Terminal ziehen.
Doch das ist natürlich nicht alles, da das Ganze per Parameter arbeitet, müsst ihr noch mehr übergeben, nämlich wie ihr entschlüsseln wollt, was ihr entschlüsseln wollt und wo das Entschlüsselte landen soll. Ist aber easy:
Um einen Ordner in einen anderen Ordner mittels Passwort zu entschlüsseln, führt man aus: Synology CloudSyncDecryptionTool.exe -p DEIN PASSWORT Pfad Quelle Pfad Ziel. Oder auch in Bildform:
Will man einzelne Dateien oder mittels Key-File entschlüsseln, so sieht das Ganze natürlich aus, folgende Parameter gibt es:
SynologyCloudSyncDecryptionTool [-k, –key-file] [-p, –password] [-h, –help] <verschlüsselt> <entschlüsselt>
Beispiel:
- Um <Datei> mit <Kennwort> nach <Ausgabe> zu entschlüsseln, führe aus: SynologyCloudSyncDecryptionTool -p <Kennwort> <Datei> <Ausgabe>
- Um <Datei> mit einer exportierten <Schlüsseldatei> nach <Ausgabe> zu entschlüsseln, führe aus: SynologyCloudSyncDecryptionTool -k <Schlüsseldatei> <Datei> <Ausgabe>
- Um einen <Ordner> rekursiv mit <Kennwort> zu einem <anderen Ordner> zu entschlüsseln, führe aus: SynologyCloudSyncDecryptionTool -p <Kennwort> <Ordner> <anderer Ordner>
Oder einfach die entsprechende Hilfeseite bei Synology im Hinterkopf behalten. Weiterführend: Wie man Daten vom NAS verschlüsselt in der Cloud speichert.
Danke – sehr interessant (wie die meisten Artikel!). Erst jetzt ist diese Verschlüsselung dank Desaster Recovery Funktion für mich prinzipiell einsetzbar. Bleibt nur noch eine Frage: Was ist über die Sicherheit der Verschlüsselung und ggfs. über Backdoors (siehe aktuelle Apple Diskussion) bekannt?
Welcome to the Synology Blog! Other topics will be covered if there’s some time and space left. 😛
Wäre toll, wenn Synology das Tool auch mit GUI anbieten würde.
@Timo: Dürfte eigentlich gar nicht so wild sein, da was zu basteln. Wer sich berufen fühlt…..
@Caschy: Sicher nicht. Ich rufe hiermit dann mal dazu auf 🙂 Bin zwar noch mit DOS-Befehlen groß geworden (wer vielleicht ARJ noch kenn), aber man muss sich damit ja nicht unbedingt herumschlagen.
Bin per Zufall darüber gestolpert, gibt es auch mit GUI. z.B. hier: https://www.synology.com/de-de/support/download/RS815+
Geil. Danke KalleH.
Die Linux-Terminal Version hat gezickt bei mir. Aber das mit der GUI ist Top ^^