Apple und IBM gehen Partnerschaft ein
Fast könnte man meinen, die Hölle friert zu, denn zwei einst große Rivalen machen gemeinsame Sache und haben eine Partnerschaft verkündet, die die Businesskunden bedienen soll – „Big Blue“ IBM und Apple. Die Partnerschaft, die weltweit gilt, soll laut Aussage der beiden Firmen die Sparte „Enterprise Mobility“ verändern.
Hierfür sollen in einer neuen Kategorie über 100 branchenspezifischen Unternehmenslösungen inklusive nativer Apps exklusiv für das iPad und das iPhone erschaffen werden. Ferner sollen spezielle, für iOS optimierte Cloud-Services bereitgestellt werden, einschliesslich Management der Geräte, Sicherheit, Analytik und mobile Integration, zudem wird es maßgeschneiderte Buisness-Lösungen für den Support und AppleCare geben.
Die neuen „IBM MobileFirst für iOS-Lösungen“ werden in einer engen Zusammenarbeit entwickelt, die von den verschiedenen Stärken beider Unternehmen profitieren soll: IBMs Big Data und Analytik-Fähigkeiten, vereinigt mit Apples Erfahrung im Endkundengeschäft, der Hard- und Softwareintegration sowie der Entwicklerplattform. Diese Kombination soll Apps hervorbringen, die die spezifischen Aspekte wie Unternehmen und Mitarbeiter mit iPhone und iPad arbeiten, verändern sollen. Ebenfalls wird IBM dadurch zum Verkäufer von iOS-Geräten, da die spezifischen Lösungen auch direkt mit der Hardware an Geschäftskunden verkauft werden.
Zitate aus der Pressemitteilung:
„iPhone und iPad sind die besten mobilen Geräte der Welt und haben in über 98 Prozent der Fortune 500- und in über 92 Prozent der Global 500-Unternehmen, die heute bereits iOS-Geräte einsetzen, die Art wie Menschen in ihren Unternehmen arbeiten, verändert,“ sagt Tim Cook, CEO von Apple. „Zum ersten Mal überhaupt bringen wir IBMs bekannte Big Data Analytics in die Finger von iOS-Anwendern, was Apple eine große Marktchance eröffnet. Dies stellt einen grundlegenden Schritt für Unternehmen dar und ist etwas, das nur Apple und IBM liefern können.“
„Mobilität – in Kombination mit den Phänomen Daten und Cloud – verändert das Geschäftsleben und unsere Industrie auf historische Art und Weise und erlaubt es Menschen Arbeit, Branche und Beruf zu überdenken,“ sagt Ginni Rometty, Chairman, President und CEO von IBM. „Die Allianz mit Apple wird auf unserem Schwung aufbauen, mit dem wir diese Innovationen weltweit zu unseren Kunden bringen und wird von IBMs führender Rolle bei Analytik, Cloud, Software und Services profitieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Apple, dessen Innovationen unser Leben in einer Art und Weise verändert hat, die wir für selbstverständlich halten, aber ohne die wir uns nicht mehr vorstellen könnten zu leben. Unsere Allianz wird die selbe Art an Veränderung in das Berufsleben der Menschen, die Tätigkeit ganzer Industriezweige und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen bringen.“
Das gemeinsame Ziel von Apple und IBM für diese Partnerschaft besteht darin, Geschäftsleuten überall auf der Welt die Möglichkeiten von iPads und iPhones mit Firmeninformationen, Daten, Analysen und Arbeitsprozessen zur Verfügung zu stellen. Ab Herbst dieses Jahres sollen die ersten Lösungen zur Verfügung gestellt werden, auf konkrete Fallbeispiele bin ich schon gespannt.
ähhm cashy? hat IBM nicht ziemlich lange die Hardware (bspw. CPU) für Apple geliefert. so im Sinne Rivale und hölle friert zu. 🙂
Wenn der Teufel und der Belzebub eine Ehe eingehen, so werden die Kinder furchterregend sein. Das ist in der Tat wie wenn die Hölle zufriert. Eine wirklich grosse Sache.
Für den bislang wenig erfolgreichen Cook endlich ein Denkmal, das ihn aus Jobs Schatten hieven könnte. Der ganz grosse Deal.
Und IBM? Um die war es in letzter Zeit so ruhig, dass ich nicht mal wusste, dass Ginni Rometty da alles zu verantworten hat. Die Dame hatte noch weniger Erfolg als Cook – ob dieser Deal ihr helfen wird?
Oder ob man bei IBM irgendwann über diesen Exklusivdeal mit Apple fliuchen wird?
Meine Meinung? Für Apple ist es ein Riesending, Apple gewinnt. IBM (auch heute einer der grössten SW-Companies der Erde) verliert hingegen mit diesem Deal klar. Schade um IBM.
@mini
Samsung liefert die CPU fürs iPhone. Als gute Freunde würde ich die beiden Unternehmen trotzdem nicht bezeichnen.
Hallo caschy, wo kann man denn die vollständige Pressemitteilungen auf Deutsch nachlesen bzw. „abonnieren“? Gibt es da eine Möglichkeit?
Mini, meines Wissens hat IBM nie HW für Apple geliefert.
IBM hat aber lange Zeit alle seine PCs mit einer Kopie von MS-DOS ausgeliefert, daher auch eine Affinität zur Windowswelt.
@Nadesha
http://de.wikipedia.org/wiki/PowerPC
@Goran: Ach ja, der PowerPC – Du bist aber auf Trab, Chapeau!
Der PowerPC war in der Tat eine erste ernsthafte Zusammenarbeit von Apple und IBM (u.a.m.) – welche zudem viel länger lebt(e) als gemeinhin erwartet. Aber in den Mainstream-Rechnern von Apple kam das Ding wohl kaum zum Einsatz.
Interessant, dass nun eine erneute (!) Zusammenarbeit mit IBM eingegangen wird – ABER auf SW-Ebene. Denn auch IBM definiert sich heute nicht mehr über die HW, sondern die Software. Wird spannend.
@mini
Eine CPU von der Stange an Leute liefern hat nicht unbedingt mit Freundschaft zutun – Lösungen für Leute kostenlose zu entwickeln schon.
@Nadeshda
„Aber in den Mainstream-Rechnern von Apple kam das Ding wohl kaum zum Einsatz.“
Say what!? Die Dinger waren in so einigen Macs! In PowerBooks, iBooks und natürlich den ersten paar Generationen von iMacs. Dann natürlich noch die PowerMacs. Und das war „nur“ der Mainstream.
@Nadesha PowerPC war lange en par mit x86 und vor ARM eine der ersten RISC-Architekturen, die es auf den „großen“ Consumer Markt geschafft haben.
PowerPC-CPUs rennen immer noch in PS3, XBOX und Co. 😉
Tim Cook hat 12 Jahre bei IBM gearbeitet, sollte alleine deswegen nicht verwundern. Zudem ist IBM mittlerweile ein reines Software-Unternehmen für den Business-Bereich.. und Apple ist besonders erfolgreich als Hardware-Anbieter im Consumer-Bereich.. ergänzt sich daher sehr gut.
Also wenn ich diese Pressemitteilungen lese, habe ich den Eindruck, dass Bullshit-Bingo um einige Begriffe ergänzt werden muss. Was für ein Buzzword-Hagel …
Das Allerbeste ist aber diese Formulierung:
„iPhone und iPad […] haben in über 98 Prozent der Fortune 500- und in über 92 Prozent der Global 500-Unternehmen, die heute bereits iOS-Geräte einsetzen, die Art wie Menschen in ihren Unternehmen arbeiten, verändert …“
Klingt toll, sagt aber rein gar nichts über die absolute Anzahl an Unternehmen aus, die iOS-Geräte einsetzen. Genau genommen könnte es sich dabei um ein einziges Unternehmen handeln und die Aussage wäre immer noch korrekt. Typische Prahl- und Blendtechnik.
Mhh, hat das vlt. was mit dem IBM Watson Projekt zu tun?
IBM scheint ja ziemlich auf KI zu setzen.
Ich glaube auch, dass sie „die Art wie Menschen in ihren Unternehmen arbeiten“ verändert haben. Sehe ich an mir, der es seit einigen Monaten mit iPhone und iPad versucht. Exchange Mails werden regelmäßig als „diese Mail hat keinen Inhalt“ dargestellt obwohl sie welchen haben. Und mal schnell Dateien aus irgendeiner Quelle laden, speichern, bearbeiten und per Mail weiterschicken geht nur unter Verrenkungen. Dazu diese vollkommen unlogischen und unverständlichen Bedienungskonzepte die in verschiedenen Teilbereichen des OS und seiner mitgelieferten Systemapps auch noch absolut inkonsistent durchgesetzt sind. Von daher kann ich Cooks Aussage nur bestätigen. Aber es wird wohl seinen Grund haben, warum in der iMac-Produktion Windows eingesetzt wird. Wie er auf Twitter ja erst kürzlich selbst gezeigt hat.
Ich weiß auch nicht wer diese Unternehmen sind, die zu diesen 92/98% gehören.
Bei uns auf der Arbeit (>45T Mitarbeiter) wird jetzt langsam der Wechsel nach WP vollzogen, macht im Zusammenhang mit dem kompletten Office Paket (auch Outlook) auch mehr Sinn denke ich.
@ Christian
Ja, das wird sicher der Grund sein wieso jetzt diese Partnerschaft geschlossen wurde.
Im Business Umfeld finde ich es noch suboptimal.
Mein Vertragspartner ist ein Dax Unternehmen welches jeder von euch kennt. Hier werden nur iPhones und iPads ausgegeben.
Hier herrscht sogar ein striktes Android Verbot, welches jeder Mitarbeiter unterzeichnen musste das keine geschäftlichen Mails an deren privaten Geräte weitergeleitet werden.
Der Ruf nach WP wird aber hier auch langsam hörbar, dank besserer Schnittstellen.
Dieses Umfeld, seitens Apple wurde in den letzten Jahren vernachlässigt und es wurde sich auf den privat Kunden konzentriert.
Daher finde ich jeden Schritt zum Business- Kunden seitens Apple klasse, egal ob Mac oder IOS.
@Nadeshda:
@mini:
Die PowerPCs von IBM und Motorola steckten in jedem Mac von 1994 bis 2006.
Siehe z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/PowerPC