Apple soll vor radikalem iTunes-Umbau stehen
Es scheint als hätte iTunes Radio nicht den gewünschten Erfolg für Apple gebracht. Wie Billboard berichtet, prüfe Apple derzeit verschiedene Optionen, um die schwächelnden Downloadzahlen von Musik zu stoppen. Mit iTunes Radio erhoffte sich Apple, die Menschen zu mehr Downloads bewegen zu können. Der Plan geht nicht auf, gerade einmal 1 – 2 Prozent der Nutzer sollen durch iTunes Radio zu einem Kauf von Liedern bewegt worden sein. Das ist deutlich zu wenig, sinken die Downloadzahlen in dieser Zeit um 15 Prozent. Es muss also etwas neues her und dies könnte sich als On-Demand-Streaming-Service entpuppen.
Dadurch dass iTunes nur noch für 50% der Einnahmen bei verschiedenen Labels verantwortlich ist (vorher 70%), sollte dies auch zeitnah geschehen, möchte Apple nicht irgendwo in der Musikbedeutungslosigkeit verschwinden. Neben der On-Demand-Option hätte Apple auch die Möglichkeit, die iTunes-Dienste auf andere Plattformen zu bringen. Schon vor Wochen geisterte ein Gerücht herum, dass Apple iTunes für Android bringen könnte. Die Zukunft ist mobil, auch was den Konsum von Medien angeht. Der Marktanteil von Android liegt laut Gartner weltweit bei 38% (Auslieferungen 2013), während Apple nur einen Anteil von 10,4% vorweisen kann.
Streaming-Dienste und Android sind deshalb die größten Probleme für iTunes, beide sind jedoch lösbar. Aber auch ein Ausweichen auf andere Länder ist vorstellbar. Bisher ist iTunes Radio nur in den USA und Australien verfügbar, zumindest in den USA ist mit Pandora ein weit verbreiteter passiver Streaming-Dienst (Nutzer können nicht selbst bestimmen, was sie hören wollen), in anderen Ländern wie Brasilien oder Russland, wo sich noch kein Streaming-Dienst durchgesetzt hat. In Ländern, wo Nutzer bereits für Streaming bezahlen, beispielsweise an Spotify, sieht es nicht rosig aus für Apple. Solche Kunden an andere Dienste zu verlieren tut auch Apple weh.
Apple könnte demnach auf drei Fronten kämpfen. Ein bezahlter Streaming-Dienst, iTunes Radio und iTunes für Android. Lange wird sich Apple die sinkenden Einnahmen durch iTunes auf jeden Fall nicht mehr anschauen können, immerhin machten die Einnahmen aus iTunes 2013 fast 10 Prozent der Gesamteinnahmen aus.
Seit es Spotify in Deutschland gibt, bin ich zahlender Kunde des Streaming-Dienstes. Ich würde aber ohne mit der Wimper zu zucken sofort zu einem On-Demand-Streaming-Dienst von Apple wechseln, wenn einer angeboten wird. Wie sieht es da bei Euch aus?
Warum würdest du sofort wechseln? Du weißt doch gar nicht wie der Dienst ist. Nur weil er von Apple ist?
Wenn die 10 Euro-Schmerzgrenze nicht überschritten wird und Sonos dabei ist, bin auch ich gerne dabei.
@Jawe: So pauschal kann man das nicht sagen. Weil ich ein iPhone als Hauptgerät nutze, würde es besser treffen. Ich gehe natürlich davon aus, dass so ein Dienst, wenn er denn kommt, sehr gut ins System integriert ist. Ich mag Spotify, hab auch keine Probleme mit der App, ein integrierter Streaming-Dienst würde mir persönlich jedoch besser gefallen. So habe ich Musik, die über iTunes gekauft ist und eine Spotify-App, die das Streaming übernimmt. Schwer zu beschreiben warum ich sofort wechseln würde, ist wohl mehr so ein Bauchgefühl. Aber auf jeden Fall nicht, weil dann Apple draufsteht. 😉
Kann ich auch nicht so ganz verstehen. Nur weil er von Apple ist? Apple-Fanboy?
Da ich davon ausgehe, dass der Streamingdienst auch mit den bekannten Guthabenkarten zu bezahlen sein müsste, wäre das definitiv eine interessante Option. Ne Apple-ID hab ich eh und bei Spotify störten mich vor allem die Zahlungsoptionen, weil ich höchstens per Lastschrift oder auf Guthabenbasis bezahlen will. Simfy bietet das zwar, aber da braucht der Desktopplayer Adobe Air, also keine Option.
Momentan teste ich noch Deezer und Xbox Music aus, sind ja beide via Browser auch von Windows 7 kostenfrei zu erreichen, mal sehen, wer am Ende die Nase vorne hat. 😉
@Antares: Es gibt für Spotify auch Guthabenkarten.
ja, ich würde wahrscheinlich auch von spotify zu einem apple musik-streaming-dienst wechseln. warum? apple bietet nie die günstigste variante an, dafür jedoch fast immer die beste …und das zählt für mich. man kann es gut bei den film-streaming portalen sehen… apple bietet hier eine sehr gute bildqualität, einen schnellen und stabilen stream, eine optisch sehr ansprechende nutzeroberfläche und mit die umfangreichste auswahl an inhalten. ein premium produkt, jedoch halt zu einem premium preis.
von einem apple musik-streaming-dienst würde ich natürlich mindestens die qualität von spotify erwarten, obwohl diese im extrem-modus schon sehr hoch ist. wo apple auf jeden fall punkten kann, ist die auswahl an inhalten… bei spotify sind viele songs nicht erhältlich. apple hat hier mehr marktmacht und würde wohl den rechteinhabern auch mehr geld zahlen und könnte so nahezu jeden song als stream anbieten.
und zu guter letzt wäre natürlich ein apple dienst in meiner apple umgebung sicherlich besser integriert, als es spotify jemals sein könnte. für android/windows nutzer fällt dieser punkt natürlich weg.
Wie soll Apple einen Service für Android-Geräte anbieten können, ohne sich komplett lächerlich zu machen?
Wenn sie nur das selbe bieten, wie auf iOS, machen sie allein auf Grund der mangelnden Sharing-Funktion keinen Stich. Wenn Sie die anbieten, gestehen sie imho ein, dass das sinnvoll ist und müssen begründen, warum iOS das nicht kann.
Ein Großteil der Android-Nutzer wird wahrscheinlich keine Apple-Hardware ala AppleTV haben, um erfolgreich konkurrieren zu können, müßten sie also Android-Hardware wie ChromeCast oder das MiraCast-System unterstützen – beides schneidet ins eigene Fleisch.
Dann ginge noch eine Konkurrenz über den Preis, da den aber die Contentindustrie zu großen Teilen vorgibt, kann man das nur kompensieren, wenn man’s billiger macht und aus eigener Tasche die Differenz zahlt – das könnte sich Apple zwar eine Zeitlang leisten, wirtschaftlich logisch wäre das aber nicht. Abgesehen davon haben die andern zwei Großen, Google & MS, ebenfalls genügend Kohle, um bis zu einem gewissen Punkt mitzuziehen, Apple müßte also schon sehr stark rabattieren, dass sich das lohnt.
Google supportet durch offene APIs sämtliche Systeme, im Zweifel machen das private Entwickler und so ist alles auch von einem Linux-Desktop verfügbar. Apple hingegen hat schon Probleme mit Windows.
In Sachen Integration ist die Konkurrenz viel weiter, die gibt’s auf annähernd allen Plattformen, in Form von Hardware-Support (z.B. Bose oder Sonos).
IMHO kann das für Apple nur ein Fail werden, aber ich höre mir gerne Gegenargumente zu meinen Thesen an.
Ich nutze noch keinen Streaming-Dienst, würde aber ernsthaft darüber nachdenken, wenn Apple so etwas anbietet und die Konditionen in jeder Hinsicht akzeptabel sind.
Allerdings warte ich auch noch, ob nicht Amazon vielleicht mit einer schicken Lösung um die Ecke kommt, da ich eh noch für mindestens ein halbes Jahr Prime-User bin.
P.S. Und im Gegensatz zu Spotify wird Apple mit Sicherheit die Beatles im Programm haben! 🙂
@ Sascha Ostermaier: Ja, Gutscheine, wenn dir Verwandte was übertragen, oder vielleicht Paysafe, das weiss ich jetzt nicht so genau, aber nicht sowas wie die iTunes-Karten.
Sofort wechseln weil er von Apple ist? Ganz sicher nicht! … Ich versuche gerade meine letzten Apple Geräte aus meinem System zu bekommen (Natürlich Ansichtssache). Es ist nur noch das iPad übrig das wenn ich mal ehrlich bin auch nur noch in der Ecke rumliegt. Also tut mir leid aber das schreit ja geradezu nach einem (es tut mir soooo leid dass ich das sagen muss aber hier passt es ausnahmsweise) Fanboy.
@Antares: Nein, ich meine richtige Spotify-Prepaid-Karten. Hab ich mal bei DM oder so gesehen. Ist aber auch eine Weile her, vielleicht gibt es die gar nicht mehr.
@mike
zu airplay… woher willst du jetzt schon wissen, dass eine apple-app auf android keine dlna (etc.) möglichkeiten bietet.. bzw. ist das nicht sowieso nur eine sache von android und hat mit der apple-app nichts zu tun? zudem kann ich von meinem iphone jetzt auch auf einen chromecast weiterleiten, zwar nicht so schön wie mit airplay, aber es geht.
zum thema konkurrenz und content… apple müsste wie gesagt wesentlich mehr content bieten, als es zb spotify macht. hier hat apple zwei vorteile gegenüber der konkurrenz.. apple dürfte immer noch der größte online-musikhändler sein und somit entsprechend marktmacht besitzen. und apple kann seinen dienst auch etwas teurer anbieten und trotzdem großen erfolg am markt haben (viele zahlen gerne etwas mehr, wenn es von apple kommt). durch die höheren einnahmen und die marktmacht lässt sich halt eine menge bewegen, was im endeffekt zu einem besseren und somit interessanteren produkt führt.
@HO, der Punkt ist, umso mehr Apple Apple-fremde Hardware supported, desto weniger können sie mit ihrer eigenen umsetzen und die Leute in ihr Ökosystem sperren.
Zum anderen, zumindest ich bin nicht bereit, für ein und das selbe, nicht endliche und gleich einfach zu beschaffende Gut mehr zu bezahlen, nur weil ein Apfel drauf ist.
sascha wirst du eigentlich von apple bezahlt? ich hab das gefühl schon länger…
@aiTchDee: Klar, Unsummen fließen da. Täglich. Nein, ernsthaft, was gibt Dir das Gefühl?
@ Sascha Ostermaier: Tatsächlich, hast recht, für 10, 30 und 60 €. Danke für den Tipp, habs mir mal gemerkt. 🙂
Herr Ostermaier, diese reißerische Überschrift ist doch wieder einmal ihrer Fantasie entsprungen die wie so oft zum Textinhalt wenig bis gar nicht passt, oder kannst du uns sagen wer das Gerücht verbreitet das iTunes vor einem radikalen Umbau steht? Unter einem radikalen Umbau versteh ich etwas anderes als Gerüchte und Mutmaßungen für die Zukunft zu erzählen. Das Musik Downloads derzeit rückläufig sind ist nichts neues und auch kein Apple Problem, dies haben derzeit alle in der Branche. Besten Beispiel ist die Telekom die den musicload einstellt.
@harry
wie würdest du denn folgendes übersetzen?
>>Apple reportedly considering “dramatic overhaul” of iTunes to help fight rising competition
Billboard has a report out today claiming Apple is considering “the most dramatic overhaul of its iTunes music store in more than a decade” <<
@mike
„Zum anderen, zumindest ich bin nicht bereit, für ein und das selbe, nicht endliche und gleich einfach zu beschaffende Gut mehr zu bezahlen, nur weil ein Apfel drauf ist.“
du meinst die apple-hardware? gerade das brauchst du dann ja auch nicht, wenn es wirklich eine android app geben wird.
und die musik wird bei spotify und apple die gleiche sein.. sofern der song überhaupt bei spotify erhältlich ist (wie bereits erwähnt)… und genau da wird sich der eine dienst vom anderen wohl hauptsächlich unterscheiden.