Mozilla-Treffen am 06.09.2008 in Köln
Gestern war ich in Köln, wo das erste deutsche offizielle Treffen von Mozilla stattfand. Knapp über 20 Personen waren eingeladen, darunter ich.
Wer jetzt denkt, dies sei ein Treffen von Freaks gewesen, die in irgendwelchen dunklen Räumen sitzen und Dinge tun, die niemand versteht, der irrt. Bei der Zusammenkunft handelte es sich einen bunten Haufen der sich u.a. aus Forenmitgliedern und dem Team von Erweiterungen.de zusammen setzte.
Mit anwesend war auch William – der Communitiy Manager für Europa. Worum ging es überhaupt bei diesem Treffen? Einfach gesprochen: obwohl die Nutzeranzahl von Firefox mit knapp 20 Millionen deutschsprachigen Nutzern eine noch nie da gewesene Höhe erreicht hat, spürt man einen Schwund an aktiven Mitgliedern, die auch mal bereit sind, sich einzubringen. So hat man momentan tatsächlich Schwierigkeiten, was Übersetzungen angeht – nicht aus Sicht von Firefox – sondern der Webinhalte.
So ist zum Beispiel die Hilfe nicht mehr im Firefox integriert, sondern im Internet zu finden. Der Schwund der "Open Source Aktivisten" wird darauf zurück geführt, dass viele Menschen denken, dass Mozilla keine Hilfe nötig hätte – schließlich ist man ja ein Unternehmen, welches eben erst wieder eine dicke Finanzspritze von Google bekommen hat. Kaum zu glauben aber wahr – das Stammteam der Menschen, die für Mozilla arbeiten ist überschaubar klein – nicht aber die zu leistende Arbeit.
Das Ziel ist es also, lokale Communitys zu fördern um so Menschen zusammen zu führen, die bereits sind Verantwortung zu übernehmen und den Anwendern von Thunderbird und Firefox da draußen zu zeigen, dass sie mit einem Produkt von Mozilla die richtige Wahl getroffen haben. Auch in Zukunft wird es Release Partys geben, auf denen sich Fans treffen um eine neue Version zu feiern. Ausgefallene Freizeitgestaltung – das gebe ich zu. Aber es ist wirklich ein tolles Gefühl mit Menschen zusammen zu kommen, mit denen man vielleicht im Internet schon lange Jahre nur digital kommuniziert hat. Mozilla wird diese Release-Party unterstützen – mit Gedöns für den wahren Fan – Pins, Poster und T-Shirts. Selbst die Kosten für die Räumlichkeiten könnten unter Umständen übernommen werden. Ich bin gespannt, ob wir beim nächsten großen Versionssprung in Deutschland so etwas hinbekommen.
Bekannte Probleme. Betrachtet man die Landschaft, so wird euch aufgefallen sein, dass es jede Menge Seiten gab, die relativ offiziell aussahen – es aber nicht waren. Ziel dieser Seiten: den schnellen Dollar abgreifen, den Google zahlte, wenn man einen User ermunterte den Firefox mit der Google Toolbar herunterzuladen und zu installieren. Dem unbedarften Benutzer wurde durch solche Seiten auch die Möglichkeit genommen, sich zu informieren – denn wenn er Hilfe suchte, wurde er auf diesen Seiten garantiert nicht fündig.
Fakt ist dass das, was auf uns zukommen wird definitiv spannend wird. So wird sich im Internet eine Menge tun, was sich mit Mozilla befasst – seien es die eigenen Seiten – oder die Strukturen. Genau über diese Punkte sprachen und diskutierten wir gestern. Brainstorming quasi. Nicht mehr, nicht weniger.
Thema Google Chrome. Mozilla hat logischerweise keine Angst vor Google und dem neuen Browser Google Chrome. Intern schien es eh länger bekannt zu sein, dass Google an einem eigenen Browser werkelt – schließlich sind bereits Leute von Mozilla zu Google gewechselt. Google will also definitiv den Internet Explorer angreifen – denn der Browser hat sich vom Nischendasein in den 90ern zu einem nicht mehr weg zu denkenden Tool gemausert, welches wir täglich bestimmt am meisten nutzen. Google sieht die Zukunft im Netz. Arbeiten im Netz. Kennt man ja schon von Google Docs und Co.
Also, es wird sich was tun – wenn es etwas spruchreifes gibt, dann werdet ihr das sicherlich auch hier oder im MozillaBlog lesen können. Und immer daran denken – man muss kein Freak sein, um mitzuhelfen – wenn du zum Beispiel der Meinung bist, gut übersetzen zu können – dann hilf einfach.
Mein persönliches Fazit: es war wirklich klasse – man lernte Menschen kennen, die ähnlich gelagerte Interessen hatten. Durch den Community Manager gibt Mozilla den Mitgliedern einer Community auch das Gefühl beachtet zu werden – wichtiger Aspekt wie ich finde. Köln als Location war auch klasse – nette Innenstadt, nette Menschen, nette Kneipen und plörriges Bier. Also, vielen Dank für alles – beim nächsten Mal bin ich auch dabei.
Plorriges Bier trifft es nicht, aber wenn man an Pils gewöhnt ist, weiß man vielleicht den phänomenal-umglaublichen Geschmack von Kölsch nicht zu schätzen. 🙂
Ins Blaue geraten – du bist Kölner?
Nein, Bonner, aber was das Bier angeht herrscht zwischen Köln und der Hauptstadt der Herzen eine enge Verbundenheit.
Ich hatte schon mit etwas Spannung auf deinen Bericht gewartet. Ich habe aber Verständnis dafür, dass du hier vielleicht nicht alles ausplaudern kannst, wenn es was zum Ausplaudern gäbe.
Ich hätte mir nur noch gewünscht, und zwar für dich, dass du jubelnd hättest verkünden können, dass du dich nach deinem international bekanntwerden, nicht von Arbeitsangeboten retten kannst.
Nebenbei bemerkt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass FF und chrome dauerhaft nebeneinander bestehen werden.
Leider gehöre ich mehr zu den Nutzern von Programmen, weil mein Wissen nicht zu mehr reicht.
Moin Lutz,
Hey – du nutzt den Fx und wirst ihn wohl auch an Freunde und Bekannte empfehlen – das ist doch auch helfen 😉
Ja, es ist wirklich zum Mäuse melken…
Ich habe schon mal ne Erweiterung übersetzt ^^ … Hat genau 10 min gedauert 😉
Ja – auch sowas ist hilfreich.
Das ich keine Ahnung habe, hatte ich ja gerade geschrieben. Was den FF betrifft, bin ich ein Addon-Fan/Narr. Was ich mir wünschen würde in künftigen Versionen wäre, dass man nach dem Aktivieren/Deaktivieren von Addons nicht mehr den FF neu starten muss. Ob sowas überhaupt machbar ist?
Es paßt vielleicht nicht unter diesen Beitrag, aber wo hätte ich´s sonst hinschreiben sollen. Also sorry!
Ich kann mich dem ersten Kommentar von Davidko nur anschliessen. Nur schade, dass mein Zug so früh fuhr. Ich hätte gerne noch ein (oder ein paar) Kölsch gezischt.
Jetzt musst du uns nur noch soweit an die Hand nehmen und ein paar Links setzten, wo man was übersetzen kann und ich lege los 😀
Und ich glaube noch ein paar Kommafehler 🙂 Es macht aber Spaß, deinen Blog zu lesen. Allerdings vermisse ich die privaten Beiträge von früher. Die letzten Wochen/Monate wurde es sehr still in dem Bereich, was aber immer sehr nett zu lesen war (Ich denke da z.B. an diverse Kochrezepte – die waren super lecker, hab sie wirklich nachgekocht :))
Juzram, es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber das so eine Statusseite fehlt, ist uns erst auf dem Treffen klar geworden. Wir werden versuchen, dem möglichst schnell abzuhelfen.
Chschy, danke fürs dabei sein. Für mich war auch unglaublich motivierend, zu sehen, wieviele Leute sich für die selbe Sache wie ich interessieren und Zeit dafür investieren.
Mozilla hat sich doch selbst in diese Lage gebracht. Das Unternehmen ist auf Profit aus und um das zu erreichen, wurden Projekte und Produkte faktisch eingestampft. Seamokey wird kaum unterstützt, K-Meleon wird belächelt und Dillo, lassen wir es. Es wird mir zu sehr der Fokus auf die Produkte von Firefox, Thunderbird und meinetwegen Sunbird gelegt. Nur was nützt mir der Firefox, wenn die interne Community sich ständig (zer)streitet. Was manchmal in den Mailinglisten abgeht, erinnert mich mehr an die Kernelhacker von Linux. Desweiteren werden auch mal gern Übersetzungen zurück gezogen, wegen „bedenken“ oder anderen Undingen. Ich wüsste nicht, warum ich etwas Übersetzen sollte, was vom Entwickler (anscheint) nicht mal gewollt ist.
Egal, ich hab es sein lassen mich überhaupt noch in deren Projekte einzubringen. Es gibt interessantere Projekte, wo man eher das Gefühl hat erwünscht zu sein. Wo man sachlich mit mir über Differenzen diskutiert und ich mich erfolgreich(er) einbringen kann und nicht ständig von oben belächelt werde.
@cro:
Was hat Dillo mit Mozilla zu tun? Und wieso sollte Mozilla K-Meleon unterstützen, der nicht mit den Add-ons umgehen kann? SeaMonkey ist sicherlich Ansichtssache, persönlich sehe ich keinen Vorteil gegenüber einem Ersatz durch eine Gruppe von Einzelprogrammen (Firefox, Thunderbird usw.)
„Mozilla hat sich doch selbst in diese Lage gebracht.“ – Interessanterweise ist das ein allgemeines Problem, was nicht nur Softwareentwicklung betrifft, sondern auch Vereine usw. haben mit rückläufiger Unterstützung durch ehrenamtliche Mitglieder zu kämpfen.
„Nur was nützt mir der Firefox, wenn die interne Community sich ständig (zer)streitet. Was manchmal in den Mailinglisten abgeht, erinnert mich mehr an die Kernelhacker von Linux. Desweiteren werden auch mal gern Übersetzungen zurück gezogen, wegen “bedenken” oder anderen Undingen.“
Nenne bitte mal aktuelle Beispiele.
CRYY
wär da auch gerne gewesen^^
Wiso wurdest gerade du einer der 20 Auserwählten?
Wen haste dafür töten müssen xD?