Western Digital und ownCloud paktieren – suchen nach Testern

owncloud wd prototypWestern Digital und ownCloud machen neuerdings gemeinsame Sache: Die beiden Unternehmen wollen Privatkunden die Möglichkeit geben daheim eine komplett vorkonfigurierte ownCloud fürs Self-Hosting zu erwerben. Laut den Angaben von ownCloud solle die Auslieferung der ersten Produkte Anfang 2016 anlaufen. Zehn Prototypen sind bereits fertig, welche ownCloud und Western Digital Testern zur Verfügung stellen möchten. Am Ende wolle man allerdings ein benutzerfreundliches Gesamtprodukt auf den Markt bringen, das sich für eine breite Anwenderbasis eigne. Zur Hardware der Prototypen zählt beispielsweise auch ein Raspberry Pi 2.

Als weitere Komponenten nutzt man eine Festplatte mit 1 TByte und eine microSD-Karte, die auch als Speicherplatz für das ownCloud-Image dient. Im Lieferumfang liegen auch ein Benutzerhandbuch sowie natürlich die notwendigen Kabel bei. Laut ownCloud solle es für Tester möglich sein, alles innerhalb von ca. zehn Minuten zu einem lauffähigen Prototyp-Cloud-Server zu verbinden. Für die Einrichtung benötigt man aktuell aber noch einen Monitor und eine Tastatur. Allerdings fahnden ownCloud und Western Digital nach Möglichkeiten, um die Ersteinrichtung auch ohne die Peripherie möglich zu machen.

owncloud prototyp

Bei den Prototypen hapere es laut ownCloud noch an der Performance, was sich bei den finalen Modellen aber ändern solle. Besonders die Datenbank optimiere man aktuell noch. Zudem wird in späteren Versionen direkt ein Tool zur Datensicherung integriert sein. Hilfe erhofft man sich nun von der Entwickler-Community, der man Testgeräte zur Verfügung stellen wird. Wer Lust verspürt an selbigem Test der ersten zehn Prototypen teilzunehmen, die Hardware erhält man natürlich kostenlos, kann sich bis zum 17. Dezember hier anmelden und bewerben. Am 19. Dezember sollen die Prototypen bereits zu den ausgewählten Testern geschickt werden. Um teilzunehmen, sollte man allerdings technisch sehr versiert und bastelfreudig sein. Denn die Tester sollen nach vier bis sechs Wochen mitteilen, was sie während der Testphase fabriziert haben. Die aktive Mitarbeit an Verbesserungen ist also Pflicht.

Theoretisch könnte man sich ein ähnliches Setup, wie es ownCloud und Western Digital gemeinsam anbieten wollen, natürlich auch selbst zusammenbasteln. Das macht allerdings Arbeit und erfordert Know-How. Und durch das Anbieten einer fertigen Komplettlösung wollen die beiden Unternehmen natürlich im Grunde genau die Nutzer ins Boot holen, die sich davon aktuell abgeschreckt fühlen.

Mitwirkende Entwickler sollen von ownCloud und Western Digital Labs übrigens im Februar oder März 2016 ein Goodie erhalten und auch in den Danksagungen der Anleitung auftauchen. Derlei Crowdsourcing sollte man natürlich dennoch kritisch betrachten, gerade wenn neben dem offenen ownCloud ein finanzstarkes Unternehmen wie Western Digital mit von der Partie ist. So oder so ist es aber gut, dass ownCloud und damit die private Cloud fürs Zuhause vorankommen.

Danke Matthew!

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. Bin nur hier um rauszufinden, was „paktieren“ heißt.

  2. Lt. Duden:
    eine Vereinbarung, Übereinkunft treffen und befolgen
    Beispiel:
    mit dem Feind paktieren

  3. Hmm, da hätten sie sich mal lieber mit Synology zusammengeschlossen – da fluppt das bereits 1a!

  4. oder Qnap, da läuft meine ownClound wunderbar drauf.

  5. Bin in der Liste drin. Muss man jetzt noch eine Bewerbung schreiben? Blicke da nicht ganz durch…

  6. Die Frage ist doch, wozu soll das gut sein? WD verkauft doch mit der My Cloud Serie bereits sehr gute NAS Lösungen mit super Cloud Funktionalität.

  7. Hat sich schon erledigt. Steht alles bei owncloud. Danke fürs veröffentlichen hier. 🙂

  8. @Ronny, Owncloud bietet viele Plugins/Addons an, welche dir die My Cloud Dinger nicht bieten. Owncloud ist mittlerweilen sehr powerfull, kommt natürlich immer auf die persönlichen Bedürfnisse an.

  9. Raspberry Pi 2 und Performance? Kein Wunder, dass es daran hapert. Da wird auch nicht viel zu machen sein. Ein Pi hat nun mal nur einen Durchsatz wie ein Toastbrot.

  10. Kommt mir auch merkwürdig vor, dass ein Hersteller wie WD solche „Tests“ braucht. Ist das eine Marketingkampagne? Zumal OC auf dem Pi nicht neu ist und ich kann mir schlecht vorstellen, dass WD Produkte anbieten will, in denen ein Pi steckt …? Immerhin könnte es für das OC-Team hilfreich sein.

  11. Ich habe Owncloud auf meinem FreeNas am laufen. Vorher hatte ich ein MyCloud Mirror. wenn sich diese beiden Systeme zum Wohl des Verbrauchers verbinden ist das ne tolle Sache.

    Bin sehr gespannt

  12. Also ich hab schon mal über etwas ähnliches philosophiert und bin zum Endschluss gekommen, dass der Pi2 einfach noch nicht ganz reicht. Die Leistung ist gerade ok, aber 100MBit Netzwerk ist halt einfach schon mal scheiße.

    Ich träume gerade vom Raspberry Pi 3 mit schnellerem Prozessor, mehr RAM, GBit LAN und USB3. Da wird dann XPEnology drauf geklatscht und per USB ein paar Festplatten. DAS wäre echt ein absoluter Traum. Und gar nicht so utopisch wie ich finde. Dann kann nochmal irgendjemand mit zu viel Freizeit ein Kickstarter Projekt aufsetzen für ein günstiges Gehäuse dafür und schon hat man einen schlanken, günstigen NAS.

  13. Morpheus_2001 says:

    Also seit mehr als 8 Monaten läuft bei mir der Pi2 mit OwnCloud und die Performance reicht da völlig aus! Ich nutze die P2/OwnCloud Kombi zum einen um Dateien und Fotos von meinen Handys und Tablets zu sichern und zum anderen GAAANNNZZZ wichtig; für Termine. Die ganze Familie synchronisiert sich darüber auf mehreren untereinander geteilten Kalendern über Android und Windows (Thunderbird). Zusätzlich bin ich auch noch happy, dass auch die Kontakte nicht mehr bei Google liegen sondern alle Daten bei mir.

    Ich lese so oft, dass der Pi2 nicht eingesetzt wird, weil die Performance nicht ausreichen soll … quatsch! Jedenfalls bricht mein Pi2 mit drei Nutzerkonten mit Termin-, Kontakt- und Datensynchronisierung nicht zusammen … und zumindest ich würde mich als Poweruser bezeichnen.

    Der Datendurchsatz ist da eher der Flaschenhals. Ich gehe übers Kabelnetz ins Internet, was eine gewissen Bandbreite mit sich bringt.

    Wer wirklich mal Google & Co. seine Daten entziehen möchte, der kann ruhig mit dem Pi2 und der OwnCloud seine eigene energiesparende „Wolke“ aufbauen. Warum aber ausrechnet OwnCloud und WD zusammen arbeiten? Braucht man ja gar nicht …

  14. Eine Möglichkeit wäre, das WD Kosten einsparen will. Die eigene Software (WD MyCloud) muss entwickelt werden, also muss man Entwickler bezahlen. Sie muss supported werden, also muss man Supporter bezahlen. Vielleicht erhofft man sich durch die Umstellung auf eine community-entwickelte und -unterstütze Lösung einfach, dieses Personal zumindest teilweise einsparen zu können. Evtl. stellt man ein paar Entwickler für OwnCloud mit ab, so wie es beispielsweise StarOffice mit Thunderbird tut.

    Für OwnCloud könnte es eine größere Verbreitung auf der kommerzeillen Schiene bedeuten, evtl. schaffen WD und OC es tatsächlich auch die Installation zu vereinfachen, was sicher auch den einen oder anderen neuen Anwender generieren würde, der sich wegen mangelnder Kenntnisse bisher nicht an das Projekt rangewagt hat.

    Wenn man von den wegfallenden Arbeitsplätzen absieht wäre das ganze also eigentlich eine Win-Win-Situation für alle anderen.

  15. @morpheus_2001: kannst du einmal beschreiben, wie ihr die kalender untereinander freigegeben hat? bei uns läuft eine owncloud auf nem pi b+. damit wir die kalender untereinander lesen können, müssen wir auf android jeden user auf jedem endgerät anlegen. ich habe zumindest keine möglichkeit gefunden, meinen kalender lesend einem anderen user zur verfügung zu stellen. vielleicht hast du ja eine andere (bessere) lösung?

  16. Und wenn es kein Pi2 sein sol dann vielleicht etwas aus der Hardkernel Ecke. Der Odroid C1 z.B. mit „echtem“ GBit LAN. Oder für ein paar Taler mehr der XU4…

    Dann klappts auch mit dem Durchsatz.
    Läuft hier wunderbar seit gut 6 Monaten.

  17. muenchhausen says:

    @alerta du kannst in der Owncloud die Kalender ganz normal an Benutzer freigeben, wie du das mit Dateien auch machst. Dann nimmst du z.B https://f-droid.org/repository/browse/?fdid=at.bitfire.davdroid (openSource) und trägst dort einen Benuzter ein, welcher Zugriff auf den Kalender hat. Unter IOS geht das auch nativ ohne App

  18. @muenchhausen: cool, danke für die info. Diese Möglichkeit habe ich wohl übersehen.

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