PC-Auslieferungsmengen nehmen weiterhin ab

inspiron pcLaut den Analysten der Firma Gartner sind die Auslieferungsmengen klassischer Desktop-PCs und Notebooks im dritten Quartal 2015 gesunken. Als Ursachen macht man beispielsweise in Europa den schwachen Euro aus, welcher im Vergleich zum stabilen US-Dollar zu verhältnismäßig hohen Verkaufspreisen geführt habe. Rund 73,7 Mio. PCs wurden laut Gartner weltweit im dritten Quartal 2015 ausgeliefert. Das entspricht einem Minus von 7,7 % im direkten Vergleich mit dem dritten Quartal 2014. Dabei schwächelt der Markt für Desktop-PCs deutlich stärker als die Sparte für Notebooks – welche jedoch ebenfalls mit abnehmenden Auslieferungsmengen zu kämpfen hat.

Die Preise für PCs seien außerhalb der USA teilweise um bis zu 10 % gestiegen, was Kunden nicht gerade verzückt habe, so Analyst Mikako Kitagawa der Firma Gartner. Wenig überraschend konnte auch die Veröffentlichung des Betriebssystems Microsoft Windows 10 den PC-Markt leider nicht merklich in Schwung bringen. Hier ist zu vermuten, dass die kostenlosen Upgrade für Nutzer von Windows 7, 8 / 8.1 Kunden vielfach bei ihren alten Systemen gehalten haben. Dazu kam Kritik an der Datensammlungswut des OS.

gartner pc 1

Auch wenn die Zahlen des dritten Quartals 2015 ernüchternd für PC-Hersteller sind, gebe es laut Gartner positive Ausblicke: Viele Kunden (50 %) hätten in einer Umfrage ausgesagt, sich innerhalb der nächsten 12 Monate einen neuen Rechner zulegen zu wollen. Nur 21 % planten die Anschaffung eines neuen Tablets. Für 2016 rechnet Gartner daher mit einer Stabilisierung des PC-Marktes. Der erfolgreichste Hersteller ist laut Daten der Analysten weltweit Lenovo mit ca. 20,3 % Marktanteil.

gartner pc 2In den USA, für welche Gartner separat Daten erhebt, liegt HP mit 27,8 % Marktanteil weiterhin vorne. Hier findet sich Lenovo hinter Dell und Apple nur auf dem vierten Platz mit 12,5 %. Allerdings verzeichnete Lenovo zuletzt das größte Wachstum innerhalb der wichtigsten fünf PC-Anbieter in den USA und könnte damit weiter aufsteigen.

In der EMEA-Region, zu der auch Deutschland zählt, wurden im dritten Quartal 2015 ca. 20 Mio. PCs ausgeliefert. Das entspricht einer herben Abnahme um 17,4 % im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum 2014. Wie bereits erwähnt, macht Gartner vor allem die schwachen Währungen verantwortlich, welche hohe Verkaufspreise zur Folge hatten. Dabei betonen die Analysten, dass alle Ergebnisse vorläufig sind. Die finalen Statistiken, stehen Kunden des Gartner’s PC Quarterly Statistics Worldwide by Region Programms bald als Ergänzung zur Verfügung.

Fazit: Der PC-Markt schwächelt weiterhin und zwar besonders in Europa. Hersteller versuchen dem unter anderem mit einem neuen Fokus auf Gaming entgegen zu wirken. Dadurch wird 2016 ein spannendes Jahr und vielleicht kann ja auch der VR-Hype die Verkaufszahlen traditioneller Rechenknechte ankurbeln.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Es werden weniger PCs verkauft und Tablets gehen (zumindest gefühlt) auch relativ zuügig zurück. Was machen die Menschen denn zu Hause, wenn es darum geht, produktiv zu sein?!

  2. man lese meinen Kommentar zum XPS13/15. Wenn man Laptops für 2000++ € verkauft ist es auch kein Wunder, wenn nicht so viele gekauft werden! – mehr sag ich zu dem Thema nicht mehr – einfache BWL.

  3. @ChackZz: Was machen die Menschen denn zu Hause mit dem Rechner? Informationen aus dem Internet ziehen, ab und zu mal nach E-Mails schauen, viele nur alle paar Wochen mal. Dafür reicht das Smartphone allemal aus.

  4. @ChackZz: Ernst gemeinte Frage: Was ist denn dieses „produktiv sein“? Es taucht jedesmal auf, wenn es um PC vs. Tablet vs. Smartphone geht, aber was soll das sein? Ein Word-Dokument schreiben? Garage-Band-Song komponieren, 3D-Cad-Zeichnungen? Jeder hat doch andere Ideen, wie sein eigener Workflow läuft – und jeder kann dazu ein anderes Gerät nutzen. Ich verstehe diesen Bezug nicht – ich kann auch komplett ohne Technik mit Papier und Bleistift produktiv sein. Was hat der Formfaktor oder die Bedienung eines Gerätes mit Produktivität zu tun?

  5. wer pc mit produktiv verbindet ist einfach alt….

  6. @filesharer123: Komisch, dass dann aber gerade Dell und Apple zulegen oder? Das Gegenteil müsste dir zufolge dann ja der Fall sein. Die teuren Markenhersteller wie Apple und Dell können viel mehr Hardware absetzen. Kriseln tut der Markt ganz woanders. Da es vor allem Asus und Acer trifft sind die Leute eher nicht bereit für sehr günstige Hardware mehr Geld als vorher auszugeben.

  7. Karl Kurzschluss says:

    Marktsättigung. Ein, zwei, drei PCs hat doch jeder irgendwie rumstehen. Teilweise sind sie schon vier, fünf, sechs Jahre alt. Aber sie funktionieren. Da wird nur neu gekauft, wenn etwas den Geist aufgibt. Oder gebraucht gekauft. Meine letzten Laptops habe ich aus Leasing-Rückläufen erworben. Top-Geräte, ziemlich preiswert. Das fällt doch aus der Statistik raus.

  8. Peter Tosher says:

    Hier wurden nur die OEM Hersteller befragt, welche zusätzlich noch einen schlechten Ruf haben. Viele bauen ihre PCs selber um Geld zu sparen, und zur Qualitätssicherung. OEM sind meist ihr Geld nicht wert und das sollte mittlerweile jeder wissen oder schmerzlich selbst erfahren haben. Hinzu kommt das ein PC kein Wegwerfartikel ist wie z.b. ein Smartphone das gerne jährlich ausgetauscht wird.

  9. Das Phänomen ist nur logisch, da die PC Technik schon seit Jahren nur noch sehr geringe reale Leistungszuwächse von Generation zu Generation zeigt. Die Zeiten in denen man relativ schnell seinen PC ersetzen „musste“ da es von Generation zu Generation eine Verdopplung der Leistung gab sind schon lange vorbei.
    Und so reichen die aktuellen Geräte in den Haushalten einfach wesentlich länger für die daran gestellten Aufgaben der Benutzer.

  10. Naja, das Notebook meiner Gattin hat jetzt das biblische Alter von 4 Jahren erreicht. Damals ein teures (1800,- €) sehr gut ausgestattetes Sony Vaio mit i7 Quad Core CPU und 8GB RAM. Inzwischen mit 512er SSD.
    Das ist perfekt für ihre Bedürfnisse (Anwendungsentwicklerin). Klasse Tastatur, schnell, prima Monitor, leicht und zuverlässig.
    Es hat nicht die mindesten Anzeichen von Abnutzung – nur Windows 10 lässt sich wegen einer Grafikkarteninkompabilität nicht installieren.

    Warum sollte sie jetzt Geld in die Hand nehmen und sich ein Neues kaufen?

    So wird es vielen gehen. Die Entwicklungssprünge für „Normaluser“ sind eher klein und PCs gehen selten kaputt. Meist lassen sich dann einzelne Teile tauschen.
    Der Bedarf ist einfach nicht vorhanden.

  11. @Tenograd und Karl Kurzschluss: Ich gebe euch Beiden vollkommen Recht. Die Statistik zeigt doch eindeutig, dass der Listenpreis nicht die Rolle für Verkaufseinbussen ist. Die Leute wollen anscheinend was ordentliches, was auch lange hält. Und wie Karl habe ich mein letztes DELL-Notebook als Rückläufer gekauft. Günstig, keine Probleme und für 12! Euro zusätzlich noch ne Dockingstation dabei, an der mein alter Epson-Laserdrucker (Parallel-Anschluss) und die seit 15 Jahren online stehende Wetterstation (Com-Anschluss) weiter betrieben werden können. Ach ja, bei den DELL-Rückläufern für etwa 100 Euro war meistens Win 7 Pro vorinstalliert, was automatisch zu einer Win 10 Pro führte. Bei den neuen Billigangeboten (Neugeräten) gabs nur die billigste und abgespeckte/kastrierte Win-Version 😉

  12. Wer ‚alt‘ mit ‚PC‘ verbindet, ist einfach dumm. Ne, bose44?

    Mein Mac wird nach Aufrüstung mit RAM und SSD noch solange genutzt, bis Crapple keine Upgrades mehr dafür liefert. Die Win-PCs werden halt auf- oder umgerüstet, bis mal das Mainboard kaputt geht. Die neueren Windowsversionen fressen einfach nicht mehr so viel Leistung wie noch W7, es reichen 2-4GB RAM ab C2D Prozessoren und SSD.

  13. Denke der Grund ist doch ganz klar. Die Leistung von PCs ist dermaßen hoch, das man die Geräte eben sehr lange nutzt. Früher hat man wirklich beim OS Wechsel ein neuen PC gebraucht das aber echt lange vorbei.

    Zb mein DELL XPS 17 geht ins 5 Jahr. Von der Leistung ist davon aufzugehen das reicht nochmal 5 Jahre. Also mindestens 10 Jahre. Ok ich Spiele kaum.

    Und selbst bei Games sind die Steigerungen nicht mehr so stark. Auch da veraltet die Karte lange nicht mehr so stark. Sind wir ehrlich die muss man nur tauchen weil man mittlerweile in 4K Spielt. Also eher Künstlich verlangsamt. Spiel man in FullHD reichen diese Karten auch sehr lange. Die Steigerungen in Optik stagniere auch etwas.

    Tabs sind da eher unrelevant. Man brauch ja die Leute die ein Tab kaufen nur mal fragen ob es eine PC vs Tab Entscheidung war oder ob man dann wenn man kein Tab gekauft hätte´, das Geld eben dennoch nicht für den PC ausgegeben hätte. Au0erdem haben viele Hersteller gelaunt man kann sich wie Apple eine Goldene Nase Verdienen. Ich glaube ja das der Apple Hype auch irgendwann nachlässt.

    Außerdem muss man sich eh davon verabschieden, das die Welt unter geht wenn Gewinne mal zurückgehen. Die verkaufen ja noch sehr viele. Es jagt eben nicht mehr ein Rekord den anderen.

    Es wäre ein Wunder wenn die Verkäufe nicht zurückgehen würden. Jeder hat einen und der reicht eben. Ist ja bei FlatTV auch so. Da ist der Boom auch vorbei.

  14. Mit dem Fokus auf Gaming will man aber auch gerade die teuren Hig-End PCs verkaufen. Und gerade die steigenden Preise werden doch von den Verbrauchern kritisiert. Ich wusste aber garnicht, dass HP einen so hohen Marktanteil hat. In Deutschland ist Lenovo bestimmt ganz weit oben.

  15. Also ich bezweifel hier einfach mal, dass diese Statistik aussagekräftig genug ist.
    Viele bauen sich die PCs lieber selbst und oft ist der CPU gut genug und es muss nur eine Grafikkarte getauscht werden.

    Hier sollte man vielleicht auch einmal eine Statistik aller verkauften Teile erstellen um zu sehen wie diese in den letzten Jahren gestiegen / gesunken ist.

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