f.lux für iOS: Apple untersagt Bereitstellung der App auf Entwicklerwebseite
Apple hat nicht nur die absolute Kontrolle im eigenen App Store, auch sonst lässt sich ganz gut Druck auf Entwickler ausüben. Das zeigt zumindest der aktuelle Vorfall mit f.lux für iOS. Die App passt die Farbtemperatur von iOS-Geräten an, das soll nicht nur angenehmer, sondern sogar gesünder sein. Die Software gab es bisher für OS X, Windows und Linux, die iOS-Version hatte aber nur ein kurzes Leben. In den App Store wäre die App mit ihren Funktionen nie gekommen, da sie Dinge im System ändert, für die Apple keine API bereitstellt.
Das macht aber nichts, denn dank Xcode 7 lassen sich Apps auf relativ einfache Weise auf iOS-Geröte bringen, ohne diese jailbreaken oder anderweitig verändern zu müssen. Das heißt, man lädt eine App irgendwo aus dem Netz und kann diese dann via Xcode installieren. Da Xcode mittlerweile frei verfügbar ist und auch keinen bezahlten Entwickler-Account mehr benötigt also eine recht niedrige Hürde.
Apple trat nun dennoch an die Macher von f.lux für iOS heran und forderte diese auf, den Download der iOS-Version von der Webseite zu entfernen. Apple beruft sich auf die Vereinbarungen mit Entwicklern, die ein solches Anbieten einer App nicht vorsehen. Haben die Macher von f.lux wohl auch so eingesehen, denn die App wird dort nun nicht mehr angeboten.
Allerdings lassen es die beiden Entwickler sich nicht nehmen, auch die Nutzer aufzufordern, sich an Apple zu wenden. Nach eigenen Angaben versucht man bereits seit 5 Jahren einen Weg zu finden, die App Apple-konform anbieten zu können, mehrere Gespräche mit Apple verliefen aber erfolglos. Dass durchaus Interesse an der App besteht, zeigen die zahlreichen Zugriffe nach Erscheinen der iOS-Version. Die f.lux für iOS Webseite konnte in den ersten 24 Stunden 176.000 Aufrufe verzeichnen und auch die Desktop-Version ist mit 15 Millionen Downloads durchaus beliebt.
Da die Funktionsweise der App nicht über die verfügbaren Apple-Schnittstellen ermöglicht werden kann, wird wohl auch großer Protest nicht viel bringen, das sind nun einmal die Regeln, die Apple aufgestellt hat. Muss man nicht akzeptieren, allerdings muss man sich dann auch nicht wundern, wenn Apple gegen solche Apps vorgeht. Man kann sich als Entwickler ja auch anderen Systemen zuwenden. f.lux für Android wäre zum Beispiel eine Idee. Würde sicher auch noch mehr Nutzer erreichen.
Die Stellungnahme von f.lux findet Ihr auf der Seite, auf der vorher die App verfügbar war. Ein schnelles Ende für eine App, die nicht einmal in den App Store wollte und nun dennoch nicht angeboten werden kann.
So lange die User sich diese Gängelung von Apple gefallen lassen, wird sich auch nichts ändern. Wie heißt es im Screenshot doch so unfreiwillig treffend:
When do you wake up?
Ich mag f.lux und habe die Software schon seit Jahren auf meinen PCs. Wie wäre es mal mit einer Android App?
Es gibt Alternativen auf Android, z. B. Twilight.
Viele Android-Geräte können seit Android 5 das selber, muss vom Hersteller nur freigeschaltet worden sein.
F. Lux gab es auch mal ohne Jailbreak?
Ich kannte das bisher immer nur mit Jailbreak, gerade auch, weil ich dieses immer auf meinem iPhone installiert hatte und auch wenn es durchaus Alternativen wie Twilight für Android gibt, so kommen diese meiner Meinung nach nicht an die Funktionalität von F. Lux ran.
Ist doch alles gar kein Thema- Jailbreak durchführen und gut … :o)
es gibt noch viele forks von f.lux auf github das kann also jeder nach wie vor installieren sofern er einen mac / hackintosh besitzt =)
@pesucherpete: Es geht nicht um den App Store. Apple hat die Entwickler sogar gezwungen, die App von ihrer Entwicklerwebsite zu löschen.
Apple ist echt krank. Aber die Opfer sind ja selber schuld, wenn sie dieses Regime unterstützen. 🙁
Ich zitier da mal von Reddit:
„Sure, it uses private APIs, but thousands of popular projects on Github (like game simulators) or that Apple TV web browser project all use private APIs and they are just fine.
The issue is F.lux for iOS is not a true source-available download. It includes a full app bundle with pre-compiled binary (which in a nutshell, is an extracted .IPA file) packed within Xcode to utilize Apple’s new free signing policy.
And to making things worse, the same F.lux Xcode project does not only allow side loading F.lux itself, but also any unsigned IPA file. The only thing a user needs is to extract an unsigned IPA and drag all resources into the project. This allows pirates to install any stolen app, without the need to buy a developer certificate. I have tested and believe this is the true reason for F.lux project being pulled.“
Thread is da: https://www.reddit.com/r/apple/comments/3smf15/the_actual_reason_behind_flux_for_ios_being_pulled/
Da wundert sich der User und bleibt verstimmt. Stück für Stück wende ich mich von Apple ab.
Naja, die große Masse der User wird nicht mal gewusst haben dass es diese App überhaupt gibt, geschweige denn von der Möglichkeit, sie auf diesem Weg auf das Gerät zu bringen. Diese, wie viele andere Apps auch, ist eher ein Werkzeug für Nerds.
hat CM nicht sowas in deren version eingebaut ?
Ja, CM kann das von Haus aus. Nennt sich LiveDisplay. Es gibt aber auch für Android die App CF.lumen, die meiner Meinung nach super gut ist.
„Ein schnelles Ende für eine App, die nicht einmal in den App Store wollte und nun dennoch nicht angeboten werden kann.“
Aber auch nur, weil die Entwickler sich haben Einlullen lassen. Schließlich kann man the big Apple ja nicht verärgern.
Max Nuding hat Recht in seinem Kommentar oben. Die f.lux Devs erzählen nicht die komplette Geschichte. Die App ist nur ein leeres Xcode-Projekt die eine pre-kompilierte Binary enthält (bei der ich den Quellcode nicht einsehen kann). Die Macher wollen verhindern dass man sieht wie die App funktioniert. Legitim, aber dann sollten sie mal mit der ganzen Wahrheit rausrücken.
Side-loading wurde eingeführt damit jeder sich Apps am App-Store vorbei auf sein Gerät holen kann. Dafür gibt’s aber bestimmte Regeln. Eine davon ist das Apps selbst keinen ausführbaren Code installieren können.
Mit der Methode hier könnte sich zwar jeder die f.lux App holen. Er kann aber auch einfach die Binary rausnehmen und mit dem ersetzen was er so im Netz findet. Wenn’s gut läuft ist das vielleicht eine gecracktes Minecraft. Wenn’s schlecht läuft ist die App infiziert.
Da helfen auch eure typischen Anti-Apple Kommentare und Verschwörungstheorien nicht. Den Aluhut könnt ihr wieder runter nehmen.
Es geht nicht um das App Store Geschäftsmodell. Verglichen mit der Hardware macht der nicht viel Gewinn. Und wenn Apple das nicht wollte würde es auch kein Side-Loading geben, denk mal drüber nach. Vor kurzem wurde der Firefox Code veröffentlicht, den kann sich jeder kompilieren und installieren, noch bevor er im App Store war. Hat bei Apple auch keinen interessiert.
Es geht auch nicht um private APIs. Es gibt auf Github tausende Projekte dir private APIs verwenden. Wie zum Beispiel dieses hier:
https://github.com/anthonya1999/GoodNight
Lustigerweise bietet das Projekt die gleiche Funktionalität wie f.lux und nutzt ein nicht dokumentiertes Private Framework (IOMobileFramebuffer).
Mit dieser dümmlichen Taktik haben die f.lux Macher an Seriösität verloren. Schade, ich hätte mehr von denen erwartet.
Die GoodNight ist nicht wirklich die selbe app bzw bietet die selbe funktionalität. Ich habe vorher auch GoodNight auf dem Gerät gehabt, f.lux ist leider um welten besser, ich hatte nur Glück dass ich das Projekt vorher über git geclont habe
Doch, GoodNight macht schon das gleiche, den Gamma-Wert des Bildschirms verändern. Ich stimme aber zu dass f.lux besser ist, hat eben mehr Optionen.
f.lux wurde mehrfach auf Github geladen. Eine davon hat über 100 Clones/Forks. Im Grunde ist das eine massive Copyrightverletzung denn die App ist weder Open Source noch frei. In jedem Header steht gross und breit „Copyright © 2015 f.lux Software LLC“ was ziemlich lustig ist.
Mittlerweile gibt’s auch mehrere Torrents. Im Forum haben die Entwickler die Hashes der letzten Version gepostet. So kann wenigstens jeder prüfen ob die Datei verändert wurde (wenn man weiss wie’s geht). Es ist eben keine gute Idee einfach alles in eine pre-kompilierte Binary zu packen.