Devolo Smart Home: Betrieb auch ohne Cloud mit Abstrichen möglich
Hier im Blog haben wir bereits diverse Smart Home-Lösungen getestet und vorgestellt. Hier gibt es viele Punkte bei den einzelnen Herstellern, die für ein Pro und Contra sorgen. Ein Pro könnte man Geräten geben die auf Home Kit aufbauen. Hier ist keine Webseite über einen Anbieter zu erreichen, die einen Angriffspunkt bietet. Durch die mögliche Zwei-Faktor-Authentifizierung auf dem Konto ist zudem sichergestellt, dass niemand außer mir auf die Komponenten zugreift.
Negativ zu erwähnen ist dann allerdings, dass durch diesen Wegfall der Erreichbarkeit über einen externen Dienstleister und verschlüsselten Traffic derzeit keine Push-Notifications machbar sind, was beispielsweise wünschenswert wäre, wenn ich außer Haus bin und bei mir der Bewegungsmelder auf Basis Home Kit eine Veränderung feststellt. Ein kleiner Hinweis geht raus an die Besitzer der Smart Home-Elemente von Devolo, die ich zum Teil bereits bei uns im Blog getestet habe.
Hier hat man diverse Bauteile, die auch via Cloud von außen erreichbar sind – beispielsweise Kameras. Interessant sind hier auch die Bewegungsmelder, die auf Wunsch per Mail, SMS oder seit neustem per Push auf Veränderungen im Haushalt reagieren. Der externe Zugriff ist praktisch, wenn aber auch mit theoretischen Gefahren verbunden, wenn ein Angreifer eure Daten hat und sich in euer Konto einloggt. Devolo-Geräte sind normalerweise an die Cloud angebunden und bis dato gibt es keine Möglichkeit, das eigene Devolo-Konto mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung zu versehen.
Grundsätzlich ist es aber möglich, die Devolo-Komponenten von der Cloud zu entkoppeln – was aber wiederum zu einem Komfortverlust führt, der vielleicht für den einen oder anderen die Frage aufwirft, ob man dann überhaupt Smart Home-Komponenten benötigt. Falls ihr das aber mal dennoch für euch ausprobieren wollt:
Workflow:
– Klick auf das App-Symbol
– Ggf. Anmelden mit Email-Adresse und Kennwort
– Auf Zahnrad-Symbol klicken
– Nach unten scrollen
– Hier ist kann über den Schieberegler „Zugriff über das Internet erlauben“ die Verbindung zur Cloud aktiviert bzw. deaktiviert werden. Dies kann jederzeit auch wieder rückgängig gemacht werden.
Folgen der Abkopplung von der Cloud:
– mydevolo nicht mehr über Webbrowser nutzbar
– Nachrichten können nicht mehr empfangen werden (SMS, Push, Email)
– Das System ist ausschließlich lokal über die WLAN-Verbindung steuerbar
– Änderungen der Konfiguration, wie das Hinzufügen neuer Komponenten sind nicht mehr möglich. Dazu müsste die Verbindung zur Cloud wieder hergestellt werden – ggf. nur temporär.
Die App ist eine herbe Enttäuschung und läuft unter Android 4.3 KEIN Stück. Es handelt sich ja schließlich nur um die verbreitetste Version des Betriebssystems, da muss man nicht groß testen. Stattdessen erfolgt eine Umleitung in den Browser – ich dachte ich seh nicht richtig! Im Browser angekommen kann ich keine Geräte steuern, da grafisch nichts zu erkennen ist. Über das seitliche Menü kann ich mir dann den Zustand anzeigen lassen, was wenig tröstlich ist.
Man merkt einfach an allen Ecken und Enden, dass nicht mitgedacht, sondern sorglos/schlampig gearbeitet wurde.
Der Türsensor hatte direkt out of the box einen Hau weg und konnte nicht immer zur Arbeit überredet werden.
Nachdem die Android App (erkennbar an den miesen Bewertungen) vollkommen nutzlos ist, beschäftigt man sich notgedrungen mit dem Webinterface, was ebenfalls einen extremen buggy Eindruck hinterlässt. Bei der Erstellung von Szenen erscheinen einige Kacheln zur Auswahl nicht ohne refresh etc.
Nach einem per Mail angekündigten Firmware Update wären die Server/das Webinterface einen Augenblick nicht zu erreichen. Traurig! Einige Stunden bekam ich keine Push Nachrichten! Am nächsten Morgen schaute ich in das mydevolo Control Center auf dem PC. Natürlich war meine Zentrale nicht erreichbar und blieb dies auch bis ich Zuhause die Stromzufuhr unterbrach und somit einen Neustart forcierte. Wäre ich im Urlaub und in dieser Zeit eingebrochen worden, wäre ich schön abgeschmiert gewesen.
Und das tolle ist, dass man sich gegen ein Firmware Update nicht wehren kann, außer vielleicht den hier aufgezeigten Weg zu gehen und zu entkoppeln. Aber mit den Einbußen brauche ich kein System und kann mir gleich für 12,99 Obi Schaltsteckdosen kaufen.
In den Amazon Bewertungen heißt es, es sei im kommenden Jahr eine neue App geplant. Persönliche mehrfache Erkundigungen beim Support ergaben, dass es nichts gäbe und keine Planung bekannt sei. Somit ist klar auf welchen zeitlichen Rahmen man sich einstellen muss und die Hinweise bei Amazon sicher nur erfolgen, um den Absatz nicht einbrechen zu lassen.
Ich habe bewusst einige Monate seit Vorstellung des Produktes mit der Anschaffung gewartet. Wenn ein Hersteller initial so nachlässig bei der Veröffentlichung und dermaßen träge bei der Verbesserung ist, dass nach über einem Jahr! keine funktionierende App mit bspw. Schalt-Widgets verfügbar ist, zeichnet das ein extrem beschämendes Bild.
Daher kann ich nur Jedem raten, generell oder bis sich die Bewertungen im Google Play Store deutlich bessern, die Finger von diesem System zu lassen !!!