82 Prozent kaufen Handy ohne Ladegerät
In England hat der Mobilfunker O2 ein Experiment durchgeführt. Er verkaufte aus Umweltschutzgründen (so die offizielle Aussage) in einem Feldversuch das Android-Smartphone HTC One X+ ohne Ladegerät. 82 Prozent der Kunden störte diese Tatsache nicht, nur wenige Menschen kauften ein Netzteil nach. Das Unternehmen O2 ist von der Masse überrascht, man schätzte vorab, dass „nur“ 70 Prozent auf ein Ladegerät für das Smartphone verzichten wollen.
Nach Schätzungen sollen in England 100 Millionen ungenutzte Ladegeräte in den Schubladen liegen. Diese landen irgendwann auf dem Müll, was insgesamt 18.700 Tonnen entsprechen würde. Bis 2015 will man die Netzteile bei O2 komplett verbannt haben, da fast alle Geräte mit dem Quasi-Standard microUSB ausgeliefert werden. Momentan werden 30 Millionen Smartphones in England verkauft, 24 Millionen Netzteile könnten auf diese Art eingespart werden. Ein Modell, welches ich mir auch gut für Deutschland vorstellen könnte. Alternativ könnte man eben nicht immer diese dicken Netzteile mitgeben, sondern den direkten USB-Stecker mit ausreichend Ausgangsleistung, so wie es bei Apple der Fall ist. (via, via)
Na endlich fängt mal einer an, den eh zu oft unnützen Krempel wegzulassen. Darauf warte ich schon seit die Handyhersteller fast unisone verkündet haben, künftig nur noch microUSB-Anschlüsse zu verbauen. Wenn das jetzt noch andere Hersteller für Ihre Kleingeräte machen würden, wäre ich denen sehr dankbar.
Finde ich auch gut, dass die Hersteller/Reseller damit anfangen.
Jetzt müssen die Hersteller nur noch den MicroUSB-Standard einhalten. Ich erinner da nur an die Problematik mit dem Nexus 7 aus dem Hause Asus. Will man das mit voller Leistung laden, geht das nur mit dem originalen Ladegerät, da sonst entweder die Kabel einen zu großen Wiederstand aufweisen, oder Ersatzladeräte zwar die 5V mit +/-5% Tolleranz liefern, das Nexus aber nur 5V +5% akzeptiert, was quasi nie der Fall ist…
Wenn die Hersteller solche Unnötigkeiten unterlassen reicht auch ein Netzteil für alle Geräte…
Aber ein Anfang ist gemacht! Danke O2.
Man findet ja eigentlich bei Kleingeräten wie Akkupacks, BT Kopfhörern usw fast nur noch mini USB. Mikro wäre zwar noch besser, aber es ist schon mal gut so.
Hab an einer dedizierten Ladestelle auf meiner Komode nur noch ein Ladegerät mit Mini USB Kabel, daneben noch einen Adapter von mini auf mikro. Dazu noch ein Handydock auf dem Nachttisch. Reicht perfekt für mich und meine Freundin aus. Und in der Schublade liegen gefühlte 10 ungenutzte USB Lader der letzten 6 Jahre.
Stellt sich auch die Frage, ob ich für 30 Euro das Originalteil im Laden kaufen oder für 6,50 Euro inkl. Versand bei E-Bay bestellte. Sind diese Zahlen mit eingerechnet?
Beste Grüße
Das ist eine sinnvolle Sache. Dass, die Hersteller nur noch microUSB Ladegeräte verwenden wollen haben diese ja schon vor Jahren beschlossen. Solange jedem Gerät aber ein neues Ladekabel beiliegt nützt diese Vereinbarung wenig.
Der Preis des Handys wird dadurch nicht sinken. Das ist doch einfach für die Firmen, sich für Umweltschutz zu loben, wenn sie gleichzeitig mehr Gewinne einfahren.
@Bätschman: Das dachte ich mir auch. Wer will schon 30€ Aufpreis bezahlen, wenn er es zu einem Bruchteil des Preises im Internet (oder auch bei dem lokalen Elektronikhändler) bekommt.
Nichtsdestotrotz bin ich auch dafür, dass die Geräte ohne Ladegeräte verkauft werden sollten, sofern der Anschluss genormt ist. Die Umwelt wird sich freuen 🙂
Ich nutze eigentlich auch nur ein Ladegerät für alle Sachen die ich so zu laden habe. 1A,5V und man ist ausgestattet… Mehr als 4 Ladegeräte braucht man sowieso nicht…
„Nichtsdestotrotz bin ich auch dafür, dass die Geräte ohne Ladegeräte verkauft werden sollten, sofern der Anschluss genormt ist.“
Und dann gibt es negative Bewertungen bei Amazon, weil das Ladekabel nicht beiliegt. Das wird dann so ähnlich sein wie „fehlende“ USB Kabel bei Druckern zum Beispiel.
Oder man integriert einfach einen USB-Port in die Steckdosenleiste. 😛
Naja, ist ja nicht so, das die SmartPhone-Hersteller das Ladekabel trotzdem mit reinpacken. Nur O2 holt es dann aus der Verpackung, und verkauft es dann wegen dem Umweltschutz ( na kalr ), ohne Ladekabel. Das Kabel ist aber dennoch hergestellt worden, mit verschickt … . Also six mit Umweltschutz, sondern einfach eine Art, dem Kunden nochmal ein par Taler abzuschwatzen.
So wie Apple??? Da ist die nächste Klage doch wieder vorprogrammiert…
Fände ich auch praktisch. Es türmen sich auch bei mir die microUSB-Kabel und USB-Stecker.
Einziges Manko noch: jedes hat eine andere Leistung, das nervt tierisch. Mit dem von der Maus kann ich z.B. das Nexus 7 überhaupt nicht laden, das entlädt schneller als es voller wird. So muss ich immer wieder aufs Kleingedruckte schauen, bevor ich ein Netzteil einpacke im Urlaub.
Btw: super praktisch auch wenn andere Peripherie ebenso microUSB nutzt! Auf Reisen reicht mittlerweile ein Kabel für Handy, Tablet, Maus und Barttrimmer (!!)… 🙂
Dass die meisten Hersteller (hust hust, Apple) mittlerweile Micro-USB zum Laden vorsehen, ist absolut richtig. Auch wenn der Micro-USB-Anschluss ein wenig arg fummelig ist, so ist es wenigstens ein einheitlicher Standard.
Allerdings muss jetzt auch noch ein weiterer Standard kommen, der das Laden mit mehr als 500 mA erlaubt. Um die höhere Stromstärke mit dem Ladegerät zu verhandeln, kocht leider jeder Hersteller nach wie vor sein eigenes Süppchen.
Entweder, das kommt mit dem gerade letztes Jahr verabschiedeten Vorschlag der USB3.0-Gruppe, aber bis wir hier eine faktische Vereinheitlichung sehen, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern. Eine — wenn auch teure — Alternative bis dahin dürften intelligente Ladegeräte sein, die gerade in den Markt kommen, und die mehrere Verhandlungsmethoden beherrschen.
das Thema haben wir gestern in der Familie diskutiert. Jedes Gerät hat ein eigenes Ladegerät und lädt unterschiedlich schnell. Mein Tablet lade ich nun mit dem Ladegerät des HTC-Smartphone über Steckdose, habe mich aber vorher informiert, ob das geht.
Wie kann man denn sicher sein, dass ein Ladegerät für die entsprechenden Geräte geeignet ist und nicht plötzlich ein Gerät abfackelt.
Sorry, ich bin da kein Experte, würde aber gerne die Kiste mit den Ladegeräten zum Elektroschrott bringen.
Ich suche auch immer noch an einer Möglichkeit per Induktion zu laden, ohne Adapter an die Geräte zu stecken. Bei der Zahnbürste geht es doch auch 🙂
Sicher keine Aktion für den Umweltschutz – mit einem nicht ausgelieferten Netzteil steigt der Gewinn pro Handy an.
Eigennutz.
Genauso, wie man eines Tages auf ein gedrucktes Handbuch verzichtet hat – natürlich nur zum Schutz der Wälder….
gibt es etwa noch handy-ladekabel die nicht aus usb-kabel und dazugehörigem stecker bestehen?
wie auch immer. dank dem proprietären blödsinn der hersteller würde ich mir trotzdem grundsätzlich kabel und stecker mitliefern lassen. htc sync hab ich mit einem third-party-kabel bspw. noch nicht zum laufen gebracht.
Sorry, aber aus Umweltgründen, es ist also besser im Zweifelsfall. extra den Laptop anzuschmeißen, wenn ich mein Handy laden muss? Ok, mein Netbook zieht max 40 Watt aus der Dose, aber das ist weder umweltschonend, noch günstig. Relemäßig ein Handy auf der Couch neben sich am Kabel baumeln haben, das ist auch nicht bequem. Es soll ja auch Menschen auf diesem Planten geben, die keinen PC ihr Eigen nennen. Die EU hat die Industrie im Übrigen zur Standartisierung der Ladestecker verpflichtet, also kein Dank an die Hersteller. Ich hätte dann gerne zumindest die Wahl, ob ein Ladegerät beigefügt ist oder nicht, allein schon für den Preisvergleich.
Im Endeffekt geht es doch nur darum die Gewinnmarge mit solchen Rationalisierungen zu erhöhen und die standartisierten Netzteile werden dann natürlich ganz billig zum Nachkaufen angeboten, so wie das jetzt schon mit Akkus etc. läuft, schließlich steigen mit niedrigeren Produktionsmengen auch die Produktionskosten.
Ein Schritt zur Umweltschonung wäre es eher Lebenzyklen von Geräten zu verlängern, aber da gehts wohl eher in die andere Richtung. Fortschritt und Weiterentwicklung ist super, aber bei Mobilgeräten ist es doch einfach nur noch pervers, in welch kurzen Zeitabschnitten diese zu Technikschrott deklassiert werden.
Wo soll da ein großer Gewinn drinstecken?
Die Dinger haben einen Material-/Herstellungswert <1€/Stück. Zusätzlich spart man minimal an der Verpackung und deren Gewicht. Selbst wenn ein Hersteller wie Apple 5-10Mio pro Monat daran einspart, das ist ja nichts beim Gesammtumsatz/-gewinn.
Caschy, für mich hast Du mal wieder den Nagel voll getroffen. Auch Meinereiner nutzt gerne den Adapterstecker (220 V auf USB).
Nur sollten dann aber auch die Hersteller aus den Pötten kommen – an meinem Samsung Handy ist nämlich nix mit Mini-USB. Samsung – Standard ist hier angesagt. Was in diesem Fall bedeutet, dass der Hersteller zumindest das Adapterkabel liefern sollte.
Ansonsten bin da voll und ganz Deiner Meinung. Alleine für eine Kurzreise hab ich Ladegeräte und Kabel im Sack für:
Zahnbürste – Rasierer – privates Handy – Firmen-Handy -Navi – I-Pod – Notebook – Digi-Cam – (…)
Das füllt die Seitentasche des Trollies voll und ganz aus. Von dem Kablegewirr ganz zu schweigen. Gerade wenn man viel unterwegs ist…. Somit bräuchte man „nur noch 1 Stecker und ggf. 1 oder 2 herstellerspezifische Kabel dazu.
Danke für das Thema, Caschy.