World Backup Day 2018: Und wie sieht deine Strategie aus?

Da schaut man in den Kalender und bemerkt: Es ist ja schon Ende März, morgen kommen die ganzen semi- und professionellen Spaßvögel aus ihren Löchern gekrochen. Vorab ist erst einmal der seit ein paar Jahren existente „World Backup Day“ angebrochen. Gibt ja für alles Tage. Für Bier, Kaffee, die für viele Blogger obligatorische Jogginghose (für mich nicht mehr!) und noch etliche andere. Sind mir eigentlich immer egal diese Dinger. Auch der World Backup Day ist so ein Ding. Da muss ich immer an einen Tag denken, der von der Software ausgeschlachtet wird, wie Muttertag von Fleurop und Co. Feststehen dürfte: Wenn man nur einmal jährlich an das Backup denkt, dann läuft wahrscheinlich etwas falsch.

Schiefgehen kann ja eigentlich immer was. Man wünscht es ja keinem. Das Smartphone wird geklaut, im Desktop-PC oder dem Notebook raucht die Platte ab. Oder eine Festplatte raucht bei Strategen ab, die der Meinung sind, ihr 2bay-NAS im Stripe-Modus betreiben zu müssen. Wobei eine solche Lösung auch die erste Stufe zu einem Backup sein könnte, wenn man denn die Daten noch an einem anderen Ort vorliegen hat.

In den ganzen Jahren, die ich irgendwie in der IT zu tun habe, hat sich meine Denke und mein Szenario privat geändert, früher sicherte immer das komplette Windows-System regelmäßig, heute geht es mir nur um reine Daten – und im Falle von macOS und Time Machine ist das eh eine andere Nummer.

Auf dem Rechner selber habe ich kaum Daten, die sonst nicht irgendwo auch lagern. Für Windows halte ich mir immer Kopien meiner virtuellen Maschinen auf einem Rechner und meinem NAS (Synology 418play) vor. Musik liegt auf dem Desktop und dem NAS vor, der komplette iMac wird per Time Machine auf meinem NAS gesichert. Hierfür synchronisiere ich via der Synology-Apps die gewünschten Ordner.

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Filme und Serien habe ich auch, diese liegen derzeit ausschließlich auf dem NAS vor, da ich diese Medien für Dinge halte, die ich nicht an zwei Orten sichern muss. Wird sich aber vielleicht irgendwann ändern, da man mittlerweile vieles automatisiert in die Cloud sichern kann – auch verschlüsselt und recht preisgünstig. So halte ich es auch mit meinen Fotos und Dokumenten. Die sind nicht nur auf dem Rechner zu finden, sondern auf dem NAS – und von dort wandern sie in die Cloud, allerdings verschlüsselt. Alternativen „für den kleinen Mann“ gibt es in der Cloud genug, herunterskaliert gibt es nicht nur bei Google Fotos unendlich Speicher, sondern auch bei Apples iCloud – das Stichwort sind hier geteilte Foto-Streams mit einer Kapazität von jeweils 5.000 Mediendateien. Außerdem kann man, allerdings unverschlüsselt, Fotos als Prime-Kunde bei Amazon kostenlos sichern.

E-Mails lagere ich in der Cloud, bei Gmail. Doch auch hier sichere ich in losen Abständen mal, hierzu nutze ich persönlich Google Takeout, Windows-Nutzern kann ich auf jeden Fall MailStore Home empfehlen, das für den Privatgebrauch kostenlose Tool sichert Mails aller Anbieter und bietet eine tolle Archiv-Funktion. Bei E-Mails kann man ansonsten jedes Programm, zum Beispiel Portable Thunderbird, nehmen. Mac-Nutzer können ja ebenfalls Mailboxen exportieren und irgendwie sichern. Die Möglichkeiten für die Datensicherung sind mannigfaltig, schier unbegrenzt. Wer sich auf eine Festplatte in seinem Rechner verlässt, der macht vielleicht, nein – wahrscheinlich – einen Fehler. Dann wenigstens eine zweite Festplatte, auf die gesichert wird, das kann die erste Stufe sein.

Empfehlungen? Schwer, es gibt so viele Lösungen, teils mächtig und für Profis, teils überschaubar und passend für jeden Anwender. In Sachen Windows-Software kann man viel empfehlen, mittlerweile recht beliebt dürfte das kostenlose Veeam Endpoint Backup sein.

Ob man ein NAS braucht, kann ich euch nicht beantworten. Ich habe seit Jahren welche im Einsatz und habe da immer zu Synology gegriffen. Hatte zwischenzeitlich auch mal günstigere Anbieter getestet, aber in Sachen Software war das totaler Mumpitz. Alternativ kann man sich vielleicht auch Bewertungen zu QNAP durchlesen, das wäre vielleicht eine Alternative. Und wem die Software auf NAS-Seiten egal ist, der hat eh große Auswahl.

Also Freunde – Backup machen. Sollte eigentlich nach der Ersteinrichtung kein großer Akt sein – vieles kann ja automatisiert werden. Dennoch ist das alles kein einfaches Thema. Denn mit Backup machen alleine ist es ja nicht getan. Ich schmeiße zu bedenkende Stolpersteine in den Raum: Das Backup kann durch einen Schädling infiziert werden. Eine Festplatte oder ein NAS kann abbrennen oder gestohlen werden. Außerdem sollte man ein Backup regelmäßig validieren, den Notfall also testen. Bei Einzeldaten: Ist noch alles da? Bei Archiven: Kann ich Dateien aus dem Backup zerren?

Wer noch unschlüssig ist: Einfach mal hier im Blog nach Backup suchen, ich habe im Laufe der Jahre unzählige System-Backup-Tools und Synchronisations-Programme vorgestellt, da sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein. Und wenn einmal etwas verloren gegangen ist – das ultimative Tool zum Wiederherstellen verloren gegangener Daten ist meiner Meinung nach Testdisk / Photorec.

Lasst gerne hören, wie ihr das macht, freue mich da auf eure Lösungen. Und nehmt gerne an unserer Umfrage teil 🙂

Hast du mal Daten verloren?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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33 Kommentare

  1. Professor says:

    Wer sein Glück und das Leben von Daten abhängig macht die er dann auch noch aufwändig backupen muß sollte tatsächlich mal anfangen ganz kräftig darüber nachzudenken.

  2. Time machine und fertig. Der Rest in der Cloud. Dropbox, Google Drive, Box usw.

  3. Unsere Daten liegen auf einem NAS. Auf diesem liegen u.a. versionierte Snapshots und ein tägliches versioniertes Backup auf eine 2. NAS. Daneben wird 1xtägl. ein Offsite Backup durchgeführt (aktuell HiDrive). Auf Einsatz eines RAID verzichte ich. Meine Recovery Objective Time ist geduldig 😉

  4. Time Machine und Backblaze.

    Mit Time Machine kann ich sogar alte Änderungen an Dokumenten wiederherstellen. Nicht nur Backup sondern auch Versionen usw.

    Mit Backblaze sind meine 4 TB in der Cloud gesichert. Der Client verbraucht kaum Ressourcen (kein Java-Monster wie bei Crashplan) und tut sein Ding ohne zu murren. End-to-end verschlüsselt und für 5 EUR im Monat. Habe allerdings vor ein paar Monaten für 100 EUR 2 Jahre im Voraus gekauft. Einziges Problem: Wiederherstellung nur per Zip-Download oder Platte mit Daten per Post.

    Minimales Setup und kein Babysitting. Ich habe hier Jahrelang externe Platten mit rsync gespiegelt usw. Nie wieder.

  5. Inzwischen mache ich es mir relativ einfach, von NAS & Co. habe ich mich verabschiedet.

    Ich sichere lediglich dauerhaft mittels Arq Backup meine Rechner verschlüsselt in One Drive. Da habe ich auch einen Versionsverlauf über mehrere Monate. Fotos liegen zusätzlich noch in der iCloud.

    Schnell, einfach, sicher und für meine Zwecke völlig ausreichend.

  6. Olvi Lapinkulta says:

    Ich bin altmodisch. Ich habe alles, was für mich wichtig ist, im Kopf.

    • FriedeFreudeEierkuchen says:

      Auch deine Fotos und Dokumente? Wie druckst du die aus? Oder sind dir Fotos tatsächlich unwichtig? Was ist mit Verträgen, Rechnungen etc?
      Ich habe viel im Kopf, aber eine ganze Menge Alltagskram möchte ich nie und nimmer im Kopf haben. Und meine Fotos sind mir heilig 🙂

  7. Rolf Wagels says:

    Crashplan, einmal lokal auf eine externe Platte und einmal in die Cloud. Dazu Dropbox, was natürlich aufgrund des Syncs kein so richtiges Backup ist. Crashplan läuft hier tadellos, hört man nicht, sieht man nicht, aber macht, was es soll.

  8. Ich versuche derzeit noch meinen Weg zu finden.

    – Die Rechner sichern per UrBackup auf das NAS
    – Daten der Smartphones (Bilder, Whatsapp usw.) per Resilio auf NAS
    – Verteilte Daten auf den Rechnern und auf das NAS per Seafile
    – Auf dem NAS läuft ZFS mit einem täglichen Export auf eine USB-HDD

    Ich probiere gerade den ZFS-Export zu verschlüsseln und in die Cloud zu kopieren. Verschlüsseln ist kein Problem, aber die Datenmenge in die Cloud ist nicht ohne. rsync hilft da nur bedingt.

  9. Seit dem ich Datenschutz nicht mehr so ernst nehme, ist es ganz einfach. Kontakte über Google, Bilder auch über Google Fotos (ich mag es irgendwie ziemlich sehr), Mails sowieso in Google. Bei Mails habe ich noch nie an eine Sicherung gedacht, nutze ich nur am Smartphone oder direkt im Browser. Damit hat man von überall Zugriff.
    Aufm PC sind Dokumente und Install-Dateien von einigen Programmen im Dropbox-Ordner. Den hab ich mit dem Werbelink und Google Adwords auf knapp 28Gb kostenlosen Speicher geblasen.
    Windows 10 ist im Notfall ruckzuck neu aufgesetzt. Ich empfehle sehr die Webseite ninite.com. Dort sucht man sich seine Programme raus, bekommt einen Installer und alles wird werbefrei Installiert. Chrome synchronisiert sowieso, Spiele kommen über Steam und Musik über Spotify, Filme über Amazon und Netflix. Und die ganzen Passwörter dazu lagern bei Bitwarden und Lasspass.
    Ab und zu setze ich Smartphone und PC mal zurück, da merkt man dann auch immer, ob man für den Ernstfall gut gerüstet ist. Aktuell klappt es ganz gut. Früher hatte ich aber auch schon mal Verluste zu beklagen.

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