Ring Video Doorbell 3 im Test

Vor einiger Zeit hatte das zu Amazon gehörende Unternehmen Ring ein neues Produkt vorgestellt, die Ring Video Doorbell 3. Der Name ist dabei Programm, es handelt sich um eine Klingel mit integrierter Sicherheitskamera. Das Konzept ist bei Ring seit Jahren identisch. Man kauft das Produkt, bekommt einen gewissen Grundumfang an Softwarefunktionen kostenlos, für den Rest gibt es dann ein kostenpflichtiges Abo.

Wer noch nie von einer solchen Lösung hörte, der sei kurz in Boot geholt. Eine Ring Video Doorbell beinhaltet eine Kamera und ersetzt auf Wunsch die Klingel am Haus. Diese kann Aktivitäten aufzeichnen. Ihr bekommt auch Informationen über Bewegungen oder die ausgelöste Klingel, wenn ihr unterwegs seid und könnt mit eurem Gegenüber kommunizieren. Hierbei wird dann von unterwegs automatisch über die Ring-App eine Leitung zu eurer Klingel daheim aufgebaut. Vermutlich werden größtenteils Eigenheim-Bewohner auf eine Lösung von Ring setzen, an Mietshäusern mit vermutlich frequenteren Bewegungen sehe ich da nur wenig Sinn.

Die Ring Video Doorbell 3 ersetzt also eure „normale“ Klingel. Dabei ist es ihr eigentlich egal, wie ihr sie anbaut. Sie kann über den anliegenden „Klingeldraht“ mit eurem Gong verbunden werden und auch Strom über die Drähte beziehen. Sie kann aber auch autark arbeiten. Es ist nämlich ein Akku mit drin, der bis zu 180 Tagen hält und das reine Klingeln würde man auch auf angeschlossenen Geräten wie einem Echo, den Smartphones oder aber auch über einen Ring Chime hören, quasi ein WLAN-Gong, wie ganz oben zu sehen. Letzterer ist ein zusätzliches Gerät, der mit der Ring Doorbell verbunden wird. Dann schellt es auch zusätzlich auf dem externen „Gong“.

Wie auch die Vorgänger, so ist die Ring Video Doorbell 3 flott angebaut und in den produktiven Einsatz genommen. Ring liefert alles mit, was man benötigt. Was die Hauptunterschiede zu alten Generationen betrifft, so verfügt die Ring Video Doorbell 3 über 2,4 GHz und 5 GHz Dual-Band-Wi-Fi (im Vergleich zu 2,4 GHz bei der Ring Video Doorbell 2) für eine verbesserte Konnektivität und eine zusätzliche „Nah“-Bewegungszone, die eine Bewegungserkennung in Bereichen von bis 5 Meter vor dem Haus ermöglicht (wodurch irrelevante Bewegungsbenachrichtigungen in größerer Entfernung reduziert werden).

Die Version 3 verfügt auch über eine verbesserte Schraubenfestigkeit, eine neu gestaltete, leicht zu entfernende Frontplatte und eine automatische Klingelverbindung.

In Sachen der Kamera löst die Ring Video Doorbell 3 mit 1080p auf, natürlich hat sie auch eine Nachtsichtfunktion. Aufzeichnen kann sie mit einem Blickwinkel von 160° horizontal und 84° vertikal – wir haben das Ganze mal in einem Neubaugebiet getestet, da müsst ihr natürlich schauen, dass ihr die Kamera so einbaut, dass andere Grundstücke nicht beobachtet werden, alternativ gibt es auch die Funktion, bestimmte Bereich auszublenden, diese werden weder überwacht, noch bei Aufnahmen klar dargestellt. Ganz gut: Die Kamera macht auch noch bei Gegenlicht eine Aufnahme, wie bei unserem Bild über dem Absatz zu sehen.

Wichtig finde ich tatsächlich das Erwähnen des kostenpflichtigen Plans. Denn man kann nicht alles nutzen, nur weil man sich eine Klingel für 200 Euro kauft. Hat man lediglich eine Klingel, dann zahlt man für ein Mehr 3 Euro im Monat – oder 30 Euro im Jahr. Da Ring mittlerweile ja auch andere Produkte anbietet, gibt es einen Plus-Plan, der alles abdeckt. Das sieht dann so aus:

Nicht nur bei Ring hat man offenbar gemerkt, dass man zwar Nutzer von Eigenheimen erreichen kann, aber diese nicht gewillt sind, für mehrere Kameras Unsummen im Monat für Abos auszugeben. Da ist dann beispielsweise neulich auch Googles Nest-Abteilung dazu übergegangen, komplette Häuser mit einem Plan abzudecken. Muss man natürlich scharf im Auge behalten, wie die Firmen mit Software-Updates und Preisen hantieren, nicht, dass man da später reinen Elektroschrott hat – wobei ich mir bei Amazons Ring oder Googles Nest da eher weniger Sorgen mache. Die Sache mit dem Abo ist halt schön einfach, das bekommt jeder hin – zahlreiche Techies würden darauf lieber verzichten und Inhalte auf eigenem Speicher lagern. Das funktioniert beim Mitbewerber Eufy ja ganz gut, aber auch hier darf man nicht vergessen, dass trotz lokaler Speicherung die Kameras nicht ohne die Cloud des Anbieters funktionieren.

Im direkten Vergleich zur günstigeren 720p-Lösung muss man natürlich sagen, dass die neue Ring bessere Videos und Bilder bietet. Bewegungsmitteilungen oder Klingel-Benachrichtigungen landen flott auf dem Smartphone, die Qualität ist gut und die App einfach zu verstehen. Sage nicht nur ich, der die App nun schon zig Jahre kennt, sondern auch einer meiner besten Freunde, bei dem wir die neue Ring für den Test montierten.

In den letzten Wochen des Tests hat die Ring Video Doorbell 3 keinen Anlass zur Kritik gegeben. Das Anbringen ist einfach, ebenso die Einrichtung und Benutzung. Benachrichtigungen und die Kommunikation sind einwandfrei – und mittels Skill kann man Leute vor der Tür sogar auf einen Echo Show beamen.

Würde man das Haar in der Suppe suchen wollen, dann wären dies wohl die Folgekosten und die Tatsache, dass die Kamera mit 1080p mit 200 Euro nicht ganz günstig ist. Eine Upgrade-Notwendigkeit von der 720p-Ausgabe würde ich persönlich nicht durchziehen. Und vor der Anschaffung muss man gut aufpassen: Ring gehört zu Amazon, da ist Hardware oft im Angebot. Während ich diese Zeilen schrieb, gab es beispielsweise die Ring Video Doorbell 3 inklusive der Indoor-Kamera für 199 Euro.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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9 Kommentare

  1. Apropos „Haar in der Suppe“: wie sieht es mit dem Diebstahlschutz aus? Außerdem fragt man sich doch natürlich, wenn ich die Doorbell an die vorhandenen Verkabelung zwecks Stromversorgung anschließen kann, kann die Doorbell Gleich- und Wechselspannung vertragen und kann sie das Klingelsignal auch an die im Haus verbaute Klingel „weiterleiten“? Außerdem eine nicht unwichtige Frage, wie schaut es mit der Montage in einem Mehrfamilienhaus aus, ist die Montage überhaupt gesetzlich zulässig?

    • Den Bildern nach zu urteilen halte ich die Position der Kamera ohnehin für rechtlich fraglich oder gar nicht zulässig, da fröhlich nicht nur öffentlicher Raum sondern auch privater Raum dritter gefilmt wird.
      Das Schild nach DIN 33450 hängt vermutlich? 🙂

  2. @Caschy

    Welche Türklingel empfiehlst du einem Apple und HomeKit Nutzer?

    Eufy, Ring 3, Nest oder auf Netatmo warten?

  3. Wer auf der suche nach alternativen ist dem Kann ich Doorbird empfehlen. Wird in Deutschland Produziert lässt sich in bestehende Systeme integrieren und die Cloud kann man abschalten wenn man will.

  4. Eine der besten Kaufentscheidungen der letzten Jahre bei uns – würde ich definitiv sofort wieder kaufen!

    Und inzwischen werden sowohl Klingelevents als auch das Livebild auf Echos (Shows) übertragen, das erhöht den Mehrwert nochmal um ein Vielfaches…

  5. So wie die Kamera in den obigen Bildern angebracht ist, ist es nicht legal. Es darf nur das eigene Grundstück gefilmt werden.

  6. Habe die Doorbell 2 und sehe keine relevante Verbesserung zur neuen Version.
    Sowas als neues Produkt anzubieten ist echt ideenlos.

  7. Mike Fedders says:

    Ein einfacher Zigbee-Klingelknopf, wasserdicht, direkt am Echo Plus mit Ankündigungs-Routine, wäre auch schon völlig ausreichend. Hat jemand eine Idee oder Links?

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