Twitter: Aussperren von Drittanbieter-Apps soll beabsichtigt sein

Wir berichteten darüber: Seit Freitag funktionieren die meisten Dritt-Clients für Twitter nicht mehr. Nutzer wurden ausgeloggt, ein erneutes Einloggen war und ist nicht mehr möglich. Kein Fehler auf der Seite des Nutzers, sondern eine Aktion seitens Twitter.

Entwickler sagen aus, dass ihre Apps in den Entwicklerportalen fehlen, Nutzer vermissen ihre Twitter-Apps in den zugelassenen Applikationen für den Dienst. Twitters Kommentar dazu? Keiner. Selbst Dampfplauderer Elon Musk schweigt sich aus. Nun sollen interne Chats gezeigt haben: Das Ganze ist beabsichtigt.

Ein Software-Ingenieur schrieb laut dem Bericht in einem internen Slack-Kanal von Twitter, der von Mitarbeitern verwendet wird, um Ausfälle und Unterbrechungen der Twitter-Dienste zu bewältigen, dass die Sperrung von Drittanbieter-Apps beabsichtigt ist. Der Ingenieur lehnte eine Stellungnahme ab, als er am Samstagnachmittag kontaktiert wurde. Ein Produktmarketing-Manager schrieb wohl auch, dass das Unternehmen »begonnen habe, an der Kommunikation zu arbeiten«, aber dass es keine Schätzung gebe, wann sie fertig sein würde, wie die Nachrichten zeigen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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26 Kommentare

  1. Das haben eingeweihte Insider von Anfang an gesagt, dass das aussperren von Drittanbieterapps kein technischer Fehler oder Zufall ist.

    Man geht den Weg von Meta und Co und lässt nur noch die eigene App zum System Twitter zu…..

    Weniger anfällig für Angriffe und mehr Kontrolle über das eigene System. War schon unter dem alten Ceo bei Twitter geplant…

    • .. vor allem wird damit die Last auf den Servern massiv begrenzt! Und neben den Entwicklungen für die intern genutzten APIs keine unnötige Entwicklungsaufwände für diese API mehr.
      Kurz gesagt: Kostenreduktion!

  2. War zu erwarten. Twitter braucht mehr Einnahmen, diese generiert Twitter mit Werbung, Drittanbieter-Apps spielen keine Werbung für Twitter aus … ergo wird der Stecker gezogen. Da Twitter-Nutzer scheinbar wie Junkies an der Plattform hängen, wird auch das wohl keine größere Abwanderung bewirken.

    • Das ist einfach wieder so eine dumme Racheaktion von Musk. Deine Begründung scheint logisch zu sein, aber das Problem liegt daran, dass es bisher keinerlei Kommunikation seitens Twitter gibt. Außerdem scheinen nur bestimmte Drittanbieter betroffen zu sein, denn es gibt noch Clients die funktionieren. Der Entwickler von Tweetbot hat Musk öfters kritisiert, arbeitet parallel an einem Mastodon Client und jetzt haben sie ihren API Zugriff verloren, wahrscheinlich nur weil der narzisstische Herrscher wohl mal wieder gekränkt war.

      • Warum sollte Twitter auch irgendwas kommunizieren? Die API war ja bisher blos eine reine Good-Will-Aktion, die es eben auch gab – und technisch auch früher bereits immer weiter eingeschränkt wurde!
        Also ist das komplette Verschwinden nun nichts wirklich Neues..

    • Drittanbieterapps spielen keine Werbung aus, weil Twitter über die API keine Werbung ausliefert. Da kann man den Drittanbieterapps keinen Vorwurf draus generieren.

      • Es gibt aber eben eine API für genau diese Werbung – Idee war ja von den ursprünglichen Entwicklern und Managern bei Twitter, dass den Apps-Herstellern es frei gestellt war, die Anzahl und die Position der Werbungsmeldungen frei zu wählen. Es war aber nie so gedacht, dass niemals Werbung ausgespielt werden würde! Blos hielt sich keiner der App-Hersteller an diese Vorgabe.

  3. Ich bin heilfroh der Plattform nach zig Jahren endlich den Rücken gekehrt zu haben. Die Entwicklungen sind alle leider sehr negativ. Deshalb musste ich natürlich auch mein Tweetbots-Abo kündigen. Für Tapbots tut es mir sehr leid, die werden das gewaltig spüren.

    • Wenn Tapbots nicht hinter dem Mond gelebt hat, werden sie um das Risiko gewusst haben. Und vermutlich hoffen sie, dass Mastodon wieder einen Schub erlebt, damit die „ivory“ unters Volk bringen können.

  4. Ich nutze Harpy Pro und das funktioniert zum Glück noch.

  5. Fenix für iOS funktioniert auch noch.

  6. Ich bin weg wie ich auch schon von WhatsApp weg bin (meine letzten zwei Gruppen sind obsolet geworden) und all dem Meta Zeugs. Viele, denen ich folgte, sind inzwischen auf Mastodon angekommen und so fällt es mir immer leichter, Twitter zu meiden. Leider haben es, wie immer, ein paar wenige Kollegen und Freunde, die durchaus was sinnvolles zu sagen haben, noch nicht verstanden, aber damit muss ich leben.

  7. Es gibt immer noch Apps, funktionieren. Ist schon merkwürdig.

  8. Tweetbot geht wieder

  9. Schräg: Bei mir funktioniert Tweetbot jetzt wieder. Ich musste mich allerdings neu anmelden und die App neu autorisieren.

  10. „um Ausfälle und Unterbrechungen der Twitter-Dienste zu bewältigen, dass die Sperrung von Drittanbieter-Apps beabsichtigt ist“

    Musk fährt den Karren vor die Wand und weil man offenbar der Sache nicht Herr wird, den Dienst voll live zu halten, sperrt man Dritte aus.
    Zur Fehlerbehebung logisch, dauerhaft ein Armutszeugnis.
    Bin gespannt, für wie viel Twitter dieses Jahr verkauft wird.

    • verstrahlter says:

      Da der Karren in aller Öffentlichkeit und von einem wahren Könner vor die Wand gefahren wurde, kann man den nicht mehr als ´wie neu´ abstoßen. Heimlich drüberspachteln ohne das es einer merkt bzw. als Kunst wird das wohl auch nix.

      Mein Verdacht ist aber eh: Irgendeine Nase da oder das Teil als Ganzes hat ihm plötzlich nicht mehr gepasst,; und da wollte er halt mal Allen zeigen, dass er in der Lage ist das Alles platt zu machen.
      Sollte man irgendwann am gleichen Punkt angelangt sein, wo Alles langweilig ist – und man den ganzen Tag lang nur sinnlos rumgetwittert hat – kommt man vielleicht auf solche Ideen … wer weiß?

  11. Das Problem sehe ich nicht wirklich darin, dass die 3rd-Party-Apps nicht mehr funktionieren. Das war afaik schon eine Weile geplant. Was ich kritisch sehe und definitiv keine gute Weise ist, ist die Art und Weise der Kommunikation. Es gab keine. Einfach abschalten.

    • Ganz genau. Keine Ankündigung, keine Erklärung, keine Frist, so geht das einfach nicht. Jede Pommesbude hängt ein Schild hin, wenn die Majo aus ist.

      • Wenn es eine offizielle, dokumentierte Schnittstelle gewesen wäre, wäre das verständlich! Aber seit einiger Zeit sind diese APIs nicht mehr offiziell und eigentlich mit „wird aufgelassen“ deklariert!

  12. Irgendwann vor vielen Jahren gab es mal die Beschränkung auf 100000 User pro Drittclient. Als dann nach einer Neuinstallation mein gekaufter Client nicht mehr ging, habe ich Twitter den Rücken gekehrt und nicht mehr genutzt. Mir fehlt nix ;-).

  13. Ich bin gespannt, ob jemand demnächst den Einfluss dieser Aktion auf die Nutzerzahlen veröffentlicht. Mein Bauch sagt mir, dass es zwischen der Nutzergruppe der der Standard-Client nicht taugt und der Nutzergruppe die ohnehin schon seit ein paar Wochen mit Mastodon zweigleisig fährt eine gewisse Überschneidung gibt. Die wird Musk mit der Aktion wohl verloren haben.

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