Pokémon GO Fest: Spieler verärgert – Sammelklage

Es hätte so schön sein können. Zum einjährigen Geburtstag von Pokémon GO veranstaltete Niantic in Chicago das Pokémon GO Fest, ein Event, das Eintritt kostete – und völlig in die Hose ging. Statt wie versprochen seltene Pokémon zu fangen, kämpften die Teilnehmer darum, das Game überhaupt nutzen zu können. Mehr als ärgerlich und das sollte in dieser Form auch nicht passieren. Niantic entschuldigte sich noch während des Events, bot die Erstattung der Tickets an und jeder Teilnehmer hat auch In-Game-Credits erhalten.

Außerdem natürlich das legendäre Pokémon, einer der Hauptgründe, warum viele Spieler auch eine längere Anreise in Kauf nahmen. Aber die Veranstaltung war natürlich dennoch keinesfalls so wie geplant und hat Pokémon GO Spieler sehr verärgert. So sehr, dass einige Niantic nun vor Gericht zerren wollen. Zumindest die Reisekosten sollen erstattet werden – wie erwähnt, manch einer nahm lange Wege auf sich.

20 bis 30 Teilnehmer sollen sich der Klage bereits angeschlossen haben und mal so rein Pi mal Daumen betrachtet haben sie bestimmt auch keine so schlechten Chancen. Ob das allerdings sein müsste, ist fraglich. Ich sehe das irgendwie wie bei einem Konzert oder Festival. Entspricht das Gebotene nicht meinen Erwartungen, habe ich halt Pech gehabt, so etwas passiert ja live.

Es ist nicht so, dass Niantic den Kopf in den Sand gesteckt hätte und das Misslingen der Veranstaltung abstritten hat. Im Gegenteil, es wurde schnell reagiert, von der Ticket-Erstattung bis zur Verlängerung der Event-Boni. So etwas sieht man auf anderen schief gegangenen Veranstaltungen nicht unbedingt. Klar, ärgerlich, wenn man vielleicht extra hinfliegt, aber gleich klagen?

Auf der anderen Seite braucht sich Niantic darüber wohl keine allzu großen Gedanken machen. Pokémon GO ist nach wie vor stets in den Top-Plätzen der umsatzstärksten Apps vertreten und allein der Anfangs-Hype hat Niantic laut eigener Angabe genug Geld eingebracht, um Pokémon GO über Jahre zu unterhalten.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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4 Kommentare

  1. Evo2Orange says:

    Es gibt ja einige die hierzulande auch Sammelklagen fordern … wenn man sich aber ansieht wie die in den USA verwendet werden, halte ich das für keine gute Idee. Das ist jetzt das beste Beispiel.

  2. Warum sollte das ein gutes Beispiel gegen Sammelklagen sein. Wer im Recht ist sollte auch Recht bekommen. Egal ob alleine oder in einer Gruppe geklagt wird.
    Hier sehe ich auch nicht, zumindest nicht anhand der hier stehenden Informationen, das den Klägern noch Schadensersatz o.ä. zusteht, aber das kann ein Gericht ja klären. Ob einer alleine klagt oder sich mehrere zu einer Sammelklage zusammentun spielt dabei meiner Meinung nach keine Rolle.

  3. Im Gegenteil:

    für die Gerichte kann eine Sammelklage von 1.000 oder mehr Klägern (auch so etwas gibt es in den USA) im Vergleich zu tausenden von Einzelklagen eine spürbare Arbeitsentlastung bedeuten.

    Die Gerichte haben genug zu tun, Klage willige Bürger gibt es bei uns (und in den USA) sicherlich mehr als genug.

  4. Das US-Recht unterscheidet sich erheblich von dem Recht, das wir in Deutschland haben. Das beginnt schon bei den grundlegenden Dingen. Hier http://www.usatipps.de/tipps/bevoelkerung/amerikanisches-recht wird das gut angerissen. Man muss auch wissen, das in den USA der Gewinner eines Prozesses seine Kosten selbst trägt (In D dagegen wird in der Regel alles dem Verlierer aufgebrummt), Das fürht dazu, dass finanziell weniger gut gestellte Geschädigte oftmals nicht klagen, auch wenn sie im Recht sind. Das wissen die (oftmals finanziell viel besser gestellten) Beklagten natürlich. Um hier für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, hat man (unter anderem) die Sammelklage erfunden; da teilen sich viele Kläger das finanzielle Risiko.

    Niantic hat diese Klagen mehr als verdient. Seit 2012 haben die mit Ingress Erfahrungen gesammelt. Dort gab es schon vor Jahren (weltweit verteilte) große Events. Und auch dort ist immer wieder extrem viel schiefgegangen. Von Anfang an hat sich Niantic dabei als arrogant, lern- und beratungsresistent gezeigt. So sind mehrfach von uns Ingress-Spielern im Vorfeld geäußerte Befürchtungen nach Beginn des jeweiligen Events exakt so auch eingetreten ohne dass Niantic auch nur ein einziges Mal seine Lehren daraus gezogen hätte. Das mag auch mit dem Führungspersonal zu tun haben. Ich durfte CEO John Hanke einmal persönlich kennenlernen und kann nur sagen: was für ein A…loch.

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