NHL 22 angespielt: Die Revolution auf dem Eis?

Es ist Herbst und das heißt für Fans der Sportspiele von EA, dass es wieder jede Menge neues Futter hagelt. Caschy hat bereits FIFA 22 für euch gespielt und gute Worte übrig. Bereits im letzten Jahr warf ich einen Blick auf das Eis und die Spieler, die darauf einem kleinen schwarzen Puck hinterherjagen. NHL 22 ist da und hat es auf meine Xbox Series X geschafft. In puncto Inhalt hat sich nicht ganz so viel getan. Die üblichen Spielmodi mit Be a Pro und Co. sind mit dabei. Am meisten möchte EA an der Optik gebastelt haben, denn es ist nicht mehr die Ignite-Engine, die das Spiel benutzt, sondern die aus Battlefield bekannte Frostbite-Engine.

Nun stellt sich die alles entscheidende Frage, nachdem der Trailer ja ziemlich gut aussah: Bringt Frostbite tatsächlich Verbesserungen oder ist es „nur“ der Austausch des Motors? Bleiben wir doch bei der Grafik und wie ich sagte, liegt mir die Version auf der Xbox Series X vor. NHL 22 sieht gut aus, richtig gut. Die Spieler-Models sind detailliert, Bewegungen realistisch, sauber umgesetzt, das Eis sieht super aus und Licht-Effekte sind ebenfalls wirklich schön anzusehen.

Dass NHL 22 wirklich so gut aussieht, fällt in der Action auf dem Eis während des normalen Spiels gar nicht so auf. Nutzt ihr aber die Replay-Funktion werden einige Details erst sichtbar, aufstiebendes Eis und mehr geben euch das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein.

Die Präsentation mit den Overlays, Zwischensequenzen und Co. beherrscht EA eh schon seit einer Weile. Man fühlt sich dadurch vollends abgeholt. Es gibt aber eine negative Sache, die mir bei NHL 21 nicht aufgefallen ist. Die Lichteffekte sind hier und da derartig hell, dass man Overlays nicht ordentlich lesen kann, oder Lens Flares blenden euch beim Spielen.

Auch das Gameplay fühlt sich besser an. Spieler reagieren freudig auf eure Controller-Eingaben und der Puck folgt den Regeln der Physik, klebt also nicht an eurem Stock. Auch die KI wirkt im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Die Spieler machen ordentlich mit und ich kann als Center im Pro-Modus die kleine schwarze Scheibe stets intelligent an die Flügel verteilen.

Auch in der Defense agieren die Spieler sauber – zumindest meist. Ab und an ist es so, dass einige Spieler sich nicht angesprochen fühlen, selbst wenn ein Spieler gerade mit dem Puck vorbeihuschen möchte. In einer anderen Situation skaten sich zwei Spieler wieder gegenseitig um. Diese Situationen sind aber Mangelware und trüben das Bild nur leicht. Am dümmsten wirken ab und an die Goalies, denen seltsame Fehler unterlaufen, was vor allem beim Online-Spiel mies enden kann.

Einer der wenigen Glitches im Spiel. Visier Bart und Lider zeigen noch die Eisfläche…

Was mir auch aufgefallen ist, dass das Passen im Vergleich zum letzten Jahr nicht so sauber vonstattengeht. Ab und an bekomme ich meinen freigelaufenen Mitspieler nicht angespielt, selbst wenn ich in die korrekte Richtung mit optimaler Energie passen will. Das ist insofern nervig, da man dadurch gute Chancen liegen lässt.

Das Gameplay soll auch durch das neue X-Factor-System aufgewertet werden. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um eine Spezialfähigkeit, die manche Spieler mitbringen. Jeder Spieler mit einer derartigen Fähigkeit wird im Spiel markiert, sodass klar erkennbar ist, wer etwas kann und wer nicht. Stört in Online-Matches, weil da gefühlt jeder Spieler mit einer Markierung durch die Gegend skatet.

Die meiste Zeit habe ich im Be-A-Pro-Modus verprasst, der nahezu unverändert im Spiel Platz findet. Die Proportionen der Charaktere sind immer noch sehr eigenartig. Schaut euch mal die Hände und Füße an und generell wirken Körperbau und Co. manchmal sehr befremdlich. EA hätte ruhig die Interviews etwas ausdünnen können, denn die meiste Zeit verbringt man immer noch in vielen Menüs. Um Stats zu pushen, muss man die mit der Zeit lästigen Interviews durchklicken etc.

HUT ist auch wieder an Bord und bietet Fans des Modus die üblichen Vor- und Nachteile. Komme ich persönlich nicht ran, geht mir schon bei FIFA so. FUT hat mich auch nie packen können, ist meiner Meinung nach nur eine Geldmaschine für EA, die keine Seele besitzt. Was gibt es sonst noch zu sagen? Menüs laden manchmal sehr lange und wenn man sich eine Stunde Be-A-Pro-Spielen vornimmt, schafft man vielleicht gerade mal zwei Games. Schade drum, denn das nimmt auch etwas die Langzeitmotivation. Die Story, die Skill-Möglichkeiten und die Vielfältigkeit der Karriere gefallen mir sehr gut.

 

Alles in allem habe ich mit NHL 22 Spaß, die Optik ist ordentlich aufgemotzt worden, die nicht ganz so guten Sachen aus NHL 21 hat man leider aber nicht komplett ausgebügelt. Macht EA ja gern mal, alten Wein in neue Schläuche packen. Viel mehr ist NHL 22 dann auch nicht. NHL 21 hat euch Spaß gemacht und ihr habt in der Zwischenzeit eine neue Konsole schießen können und richtig Bock auf Eishockey? Dann ist das Ganze sicher kein Fehlgriff.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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5 Kommentare

  1. Ich werde wohl nie verstehen, warum EA die NHL Spiele nicht auch für PC raus bringt. Bei FIFA geht es doch.

    • Das hab’s doch früher, denke, dass es mangels Absatzzahlen eingestellt wurde. Wenn man NHL online spielt und sieht wieviele Spieler online sind in Vergleich zu FIFA, dann ist das leider sehr gering.

  2. Eine Nachfrage: sind ausschliesslich NHL Vereine dabei oder auch deutsche Vereine wie bei den FIFA Titeln?

  3. Das waren noch Zeiten mit NHL 95. Rauf und runter gespielt und einen Kumpel als gleichwertigen Gegner gehabt, was zu vielen heißen Fights damals geführt hat. Mit den nachfolgenden Versionen konnten wir uns dann nicht mehr so richtig anfreunden und jetzt bin ich schon ewig aus dem Spiel raus.

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