Microsoft Surface Pro: Windows 8 Flaggschiff oder Muster ohne Wert?

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, wann und zu welchem Preis nun das Microsoft Surface Pro auf den Markt kommen wird. Im Januar geht es los und 899 Dollar werdet ihr dafür hinblättern müssen. Für diese Kohle bekommt ihr die „kleine“ Ausführung mit 64 GB Speicher.  Eines der verfügbaren Covers müsst ihr separat erwerben, aber immerhin ist der Stylus dabei. Das wirft jetzt einige Fragen auf, denn wollt ihr wirklich produktiv werden, braucht ihr natürlich eine Tastatur und liegt dann schon im vierstelligen Bereich. Setzt Microsoft hier zu hoch an oder ist der Preis gerechtfertigt?

Drüben bei TechCrunch hat Matt Burns gerade einen Artikel veröffentlicht, der sich damit auseinandersetzt, dass das Surface Pro sehr schnell schon sehr harter Konkurrenz ausgeliefert sein wird. Samsung, Lenovo, ASUS und Co werden in absehbarer Zeit – vielleicht schon zur CES in Las Vegas im Januar – neue Windows 8-Tablets rausrocken und spätestens dann muss man mal sehen, wo Microsoft mit seinem Tablet steht.

Burns ist sich ziemlich sicher, dass aufgrund der starken Konkurrenz der Erfolg des Surface Pro sehr überschaubar bleiben wird. Er besitzt ein Surface RT, ist davon alles andere als begeistert und scheint wenig optimistisch, dass die durchaus großen Unterschiede zum Surface Pro ausreichen, um ein wirklicher Megaseller zu werden. Bevor ich euch jetzt frage, wie eure Meinung dazu ist, will ich schon mal verkünden, dass ich seiner Argumentation da nicht ganz folgen möchte. Es ist definitiv eine Stange Geld, aber es ist eben auch mehr als nur ein Tablet. Dank vollwertigem Windows 8, durchaus ausreichender Tastatur beim Type Cover und dem Stylus kann ich definitiv produktiv werden mit dem Ding – ein solches Paket zu diesem Preis müssen die anderen erst einmal bieten. Ich glaube auch nicht, dass man sich hier an Pixel-Zahlen beim Display aufhalten sollte – allein schon die Vorteile von Windows 8 gegenüber Windows RT fallen hier wesentlich stärker ins Gewicht.

Das Surface RT ist alles andere als ein riesiger Verkaufs-Schlager. Das sehe ich als ein Indiz dafür, dass sehr viele Menschen erst einmal abwarten, wann die Pro-Variante erscheint und zu welchem Preis. Jetzt ist die Katze aus dem Sack und wir müssen nun schauen, wie sich die Käufer entscheiden. Wird das Pro lediglich als irgendein weiteres Tablet betrachtet, dürfte es zu dem Preis in der Tat schwierig werden. Aber je mehr Leute sich entscheiden, künftig vielleicht auf Notebook oder gar Desktop-Rechner verzichten zu können, weil die Möglichkeiten des Surface Pro ausreichen, dann kann Microsoft hier in der Tat durchstarten. Viel wird diskutiert, ob Microsoft hier zu spät angreift – klar, die Android- und iOS-Konkurrenz scheint bei den Tablets weit enteilt. Betrachten wir das jetzt aber mal von der Seite, dass die modernen Devices – egal ob Tablets mit Tastatur-Dock oder Ultra-/Notebooks mit Touchscreen – die Geräte der nahen Zukunft werden, gibt es da aktuell noch nicht sehr viel auf dem Markt.

Also stelle ich jetzt nochmal die Frage: Glaubt ihr, dass sich Microsoft mit dem Surface RT/Pro verpokert hat und das bald schon empfindlich merken wird? Oder denkt ihr eher, dass Matt Burns mit seiner Einschätzung falsch liegt und Microsoft auf dem Tablet-Markt durchstarten wird im nächsten Jahr?

Quelle: TechCrunch

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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33 Kommentare

  1. Ich versteh das irgendwie nicht: Gibt es irgendeinen Zwang, weshalb ich unbedingt damit produktiv werden muss? Fürs Lifestyle-Feeling reicht mir ein Nexus 7 für 200 Euro völlig und fürs Produktivwerden hat sich mir das Touch-Gefrickel noch nicht so ganz erschlossen. Trotz des Hypes drumrum. Da bleib ich lieber bei meinem Laptop und meiner Maus – und dem Nexus 7 auf der Coutch. Und bei den Preisen habe ich auch keine Lust auf Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

  2. Nett. Und so schön rosa. Wie klasse das Alle über Surface schreiben und damit kostenlos die Werbetrommel rühren und dabei munter die poppigen Farben des „IPad-Killers“ zeigen. Und wenn die Leute heiß gemacht wurden, stellt man im Shop fest, dass es einige Farben scheinbar nur auf Bildern gibt.

  3. Gleich mal MS Aktien shorten …

  4. Apple verkauft schlicht und einfach Produkte um Profit zu machen. Die Sachen sind keine Junk-Ware also kosten sie mehr. Und Services wie iCloud werden mitgeliefert und sind nicht Anzeigenfinanziert. Die meisten anderen machen es umgekehrt und fahren ein subventioniertes Verlustgeschäft um Platformen zu pushen (Nexus, Kindle, Xbox, PlayStation). Das ist der einzige Unterschied und es sieht so aus als ob Microsoft mit dem Surface zumindest das Gleiche versucht.

  5. Nur Apple kann im Premiumbereich Preise über 1000 € durchsetzen. Microsoft wird einen Reinfall erleben. 4 Stunden Akkulaufzeit sind ein Witz.

  6. Ich hätte nie gedacht, dass Microsoft Hardware mit derart eklatanten Schwächen vorstellt. Das finde ich schockierend. Gerade bei der Akkulaufzeit kann man ja nun wirklich nichts schönreden, die ist eine Katastrophe und macht das Gerät zu einem Spielzeug für zuhause auf der Courch, als mobiles Arbeitsgerät ist es damit gestorben (und als immobiles Arbeitsgerät ist es eine schwachsinnige Wahl).

    Mal sehen, was andere Hersteller an Windows-8-Hybriden vorstellen, das ist durchaus eine interessante Gerätegattung. Aber diese beiden Dinger? Ohje. Microsoft ist eine ziemliche Wette eingegangen. Mit der Software werden sie wohl wieder Erfolg haben, aber nicht mit dieser Hardware.

  7. Ich finds ja bisschen schade, das Microsoft hier so nieder gemacht wird. Und immer diese dämlichen Vergleiche mit Apple. Microsoft hat hier ein Notebook in ein Tablet gepackt. So etwas gibt es derzeit nicht, auch nicht bei Apple, insofern sind alle Vergleiche mit der Konkurrenz Nonsens. Wer glücklich ist mit seinem Nexus 7 und auch nichts anderes braucht, der muss doch hier kein Bashing betreiben und rumjammern, dass es zu teuer ist. Wartet erstmal auf wirklich vergleichbare Produkte der Konkurrenz und deren Preise und vor allem, was sie für eine Akkuleistung in ein Tablet mit 903 g haben werden. Seid mal realistisch, was man für den Preis bekommt. Ich jammere ja auch nicht über die Preise eines Ferraris und stelle vergleichen mit meinem Golf an. 300PS mehr schlucken eben auch mehr als 4 Liter. Und haben natürlich auch ihren Preis in der Anschaffung.

  8. @ Tiescher
    Ich kann es auch nicht so ganz verstehen, warum es hier keine sachliche Diskussion geben kann. Das Marketing hat den Tabletmarkt derart emotional aufgebläht, dass jede Objektivität fehlt.

  9. Zur Ehrenrettung Microsofts: Deren großes Problem ist nun mal ein klassisches Dilemma, für das es zur Zeit einfach noch keine Lösung gibt. Denn was Microsoft groß gemacht hat und das derzeitige Alleinstellungsmerkmal ausmacht, ist dass es praktisch kaum ein relevantes Stück Software gibt, das es nicht für das klassische Windows gibt. Ferner haben sich viele MS-spezifische Programme als Quasi-Standard etabliert, auf die professionelle Anwender angewiesen sind. Dumm nur, dass die Mehrzahl dieser Programme ihren vollen Funktionsumfang nur auf einer leistungsstarken Intel-Plattform entfalten kann und die kann stromspartechnisch eben noch nicht mit ARM konkurrieren. Solange es also noch nicht den Überüberakku gibt, muss der Vorteil der Softwarevielfalt und der geräteübergreifenden Integration mit dürftiger Akkulaufzeit erkauft werden. Die Alternative ist ARM, aber dort muss MS softwaretechnisch ganz von vorn anfangen, wohingegen die iOS- und Android-Universen schon ziemlich gut ausgebaut sind.

  10. Viele Probleme Microsofts, das sollte im Sinne einer objektiven Diskussion (wo derflo Recht hat, hat er Recht) nicht verschwiegen werden, sind aber auch hausgemacht. Beispielsweise halte ich es für keine gute Idee, den W8-Usern die Modern UI aufzudrängen – choice is good und der Mensch nun mal ein Gewohnheitstier!
    Ein anderer dicker Hund ist die Lizenzpolitik. Solange MS hochpopulären Open-Source-Projekten wie Firefox und VLC Knüppel zwischen die Beine wirft, wird MS es schwer haben.

  11. also wenn jemand wirklich sagt Akkuleistung ist schwach , er hat absolut keine Ahnung. Überlegen und schreiben.

  12. Wenn man ein solches Gerät nicht mit einer Akkulaufzeit bauen kann, die es für mehr als ein Nerdcouchspielzeug qualifiziert, dann sollte man es lassen. Natürlich ist es absurd, das Gerät mit einem Nexus 7 zu vergleichen, das war eine ziemlich dämliche Steilvorlage für die Fanboys. Dabei ist das Gerät technisch ja nichts anderes als ein anders verpacktes Ultrabook mit Touchscreen und abklemmbarer Tastatur. Ist ja nicht so, dass da ein Desktop-i5 drin stecken würde. Ist ja auch nicht so, als hätte Microsoft neue Hardware erfunden. Undauch funktional soll das Ding mit Tastatur ja Ultrabooks (und nicht etwa den Desktop) ablösen, ansonsten wäre es ja komplett sinnlos.

    Gibt es Ultrabooks, die nur 4 Stunden durchhalten? Darf sich ein Gerät dann überhaupt so nennen? Würde jemand so etwas erntshaft bewusst kaufen?

    Es ist offensichtlich in der Hardware- und Gewichtsklasse möglich, sinnvolle Akkulaufzeiten zu realisieren. Und wenn es noch nicht so wäre, dann müsste man mit der Veröffentlichung des Geräts warten, bis die Technik soweit ist, anstatt ein Mobilgerät zu verkaufen, das nicht mobil ist, nur damit ein Gerät mit einem zwar reizvollem älleinstellungsmerkmal hat, mit dem man praktisch aber kaum etwas anfangen kann.

    Man kann nur einmal einen ersten Eindruck machen. Microsoft hat es mit der Hardware verbockt.

  13. Ich finde der Preis ist in Ordnung. Das iPad kostet mit 64 GB 700 Euro und hat nur 1 GB RAM und einen wesentlich schlechteren Prozessor. Die Akkulaufzeit ist zwar nicht lang, aber für mich ausreichend. Die meisten Smartphones halten ja auch nicht länger.

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