Matter ist jetzt auf Google-Nest- und Android-Geräten verfügbar

Im Oktober kündigte Google an, dass Matter bald kommen wird – und nun geht es auch schon los. Matter ist jetzt für Google Home auf Nest- und Android-Geräten verfügbar, gerade rechtzeitig zu den Feiertagen. Die iOS-Unterstützung der Google-Home-App für Matter wird allerdings erst Anfang 2023 eingeführt. Man habe viele Google-Lautsprecher, -Displays und -WLAN-Router mit Matter aktualisiert, sodass sie als Hub für Matter-fähige Geräte sowohl lokal als auch aus der Ferne mit der Google-Home-App funktionieren. Das bedeutet, dass Nutzer bald aus Hunderten von kompatiblen Produkten ihrer Lieblingsmarken wählen und diese ganz einfach mit dem Smart Home verbinden können.

Direkt merken werden es auch die SmartThings-Nutzer. Google und Samsung haben zusammengearbeitet, um die gemeinsame Nutzung von Geräten zwischen Ökosystemen für Anwender nahtloser zu gestalten. In Kürze werden Anwender bei der Einrichtung ihrer Google-Home-App auf Matter-Geräte aufmerksam gemacht, die mit der SmartThings-App auf Idem Android-Smartphone eingerichtet wurden, und Nutzer erhalten die Möglichkeit, diese Geräte einfach in Google Home einzubinden und umgekehrt. Das bedeutet, dass Anwender nicht jedes ihrer Geräte manuell einzeln hinzufügen müssen oder sich Gedanken darüber machen müssen, in welchem Ökosystem ihr Gerät zuerst eingerichtet wurde.

Folgende Geräte eignen sich als Matter-Hub:

Der klassische erste Google Home
Google Home Mini
Nest Mini
Nest Audio
Nest Hub (1. und 2. Generation)
Nest Hub Max
Nest Wifi Pro

Matter-fähige Geräte können sich über Wi-Fi oder Thread mit dem Heimnetzwerk verbinden – eine Netzwerktechnologie, die hilfreich ist, wenn Anwender eine stromsparende Verbindung benötigen, z. B. wenn sie intelligente Schlösser an ihrer Haustür anbringen. Als Thread-Border-Router eignen sich:

Nest Hub (2. Generation)
Nest Hub Max
Nest Wifi Pro

Google arbeite daran, Matter auf so viele Google-Home-Oberflächen wie möglich zu bringen, und man werde 2023 weitere Nest-Geräte, wie Nest Wifi und Nest Thermostat, aktivieren. Bleibt zu hoffe, dass die ihre geraffelige Smart-Home-Geschichte mal schick machen, da liegt man selbst hinter Amazon Alexa und Apple HomeKit.

Matter basiert als Standard auf drei Technologien: Bluetooth LE für das Setup, Wi-Fi für die Benutzung, wenn hohe Bandbreiten erforderlich sind, z. B. Videostreaming über eine Kamera, und das noch junge Protokoll Thread für beispielsweise Bewegungssensoren und andere Szenarien, in denen wenig Bandbreite benötigt wird (Lampen von Nanoleaf, Eve-Hardware und den HomePod mini als Border-Router hatten wir schon einige Male erwähnt). Oberflächen von Apps für die Automatisierungen werden arbeiten wie bisher, nur unter der Haube soll bestenfalls alles kompatibel werden.

Das vermutlich Wichtigste für viele fortgeschrittene Nutzer, die etwas Zukunftssicherheit möchten: Die Matter-Spezifikation enthält eine Funktion namens „Multi-Admin“, mit der ein einzelnes Matter-Gerät von mehreren Smart-Home-Systemen gleichzeitig gesteuert werden kann. Dies bedeutet, dass Kunden nicht mehr ein einziges System wählen müssen, um Smart-Home-Geräte in ihrem Haus direkt zu steuern.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Ich sehe Matter mit gemischten Gefühlen entgegen. Natürlich ist Standardisierung gut, damit Geräte verschiedener Hersteller zusammen funktionieren. Was eventuell auf der Strecke bleibt ist Innovation und „homebrew“. Ein gutes Beispiel (von vielen) dafür ist Tasmota, welches den ursprünglichen Funktionsumfang der damit versehenen Smarthome-Geräte vervielfacht. Gute Idee? Etwas funktioniert nicht? Wird implementiert, gefixt und von vielen Interessierten weiterentwickelt. Wird das mit Matter möglich sein? Ich vermute nicht, denn Matter-Geräte brauchen ein von einer Zertifizierungsstelle signiertes Herstellerzertifikat. Und warum sollte ein Hersteller, wenn er denn überhaupt mal auf Kundenwünsche reagiert, ein technisches Update für ein bereits verkauftes Gerät leisten? Da wird lieber ein neues Gerät verkauft. Aber mal abwarten, vielleicht kommt ja alles auch ganz anders, alle Hersteller machen sämtliche Funktionen verfügbar, es gibt auf ewig kostenlose Updates und der Markt konsolidiert sich nicht auf drei große Anbieter, die die Anderen mit Kampfpreisen kaputt machen :-).

    • Ich erhoffe mir, im Zusammenspiel Matter und Thread, endlich Vereinfachung und Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern und bewusst gesetzten Einschränkungen. Es gibt m. M. n. für sich genommen einige Firmen, die innovativ sind, aber ihr eigenes eingeschränktes Süppchen kochen.

      • Die bewusst gesetzten Einschränkungen sehe ich eher mit Matter kommen. Bei Smartphones gibt es z.B. jährlich ein paar Neuerungen, die zwar per Update auf die ältere Version gebracht werden könnten, das aber nicht gemacht wird, damit sich das neue auch verkauft. So könnte das auch bei Matter sein.
        Heutzutage gibt es doch so gut wie keine Einschränkungen, die man nicht durch ein bisschen Middleware-Logik kompatibel machen kann.

        • Ich bin über kleine Einschränkungen schon öfter gestolpert. Google Home unterstützt kein AVM direkt, Homey kein Bosch und nur in der Pro-Version mehr Partner, Bosch Smart Home-App nur wenige Automatismen und Partner, bei HC Plus-App fehlen mir wiederum andere Regelmöglichkeiten usw.
          Ja, manches ist über mehrere Bridges oder Middleware-Logik lösbar, aber ich möchte es auch noch in 20 Jahren verstehen und bedienen können und das möglichst mit einer Zentrale.

          • Ich habe hier noch drei Philips Living Whites Funksteckdosen, ca. 10-12 Jahre alt. Das war das alte Zigbee-Funksystem, was Philips vor Hue hatte. Funktionieren immer noch, dank Middleware, werden von Philips selbst aber schon lange nicht mehr unterstützt. Ob Matter so lange funktionieren wird, muss sich erst zeigen. Im Sinne der Hersteller ist es nicht, die haben lieber, wenn man neu kauft.

          • Hans-Georg Werner says:

            Also wenn ich das richtig verstehe, dann bedeutet das prinzipiell erst einmal eine Erweiterung eines bestehenden Systems. Ich nutze Apples HomeKit mit ca. 60 Geräten, läuft super, auch mit z.B Geräten von Drittherstellern, z.B. über Aqara (incl. Bridge natürlich, oder auch Shelly). Daran wird sich ja auch mit der Einführung von Matter nichts ändern. Der einzige Unterschied, wenn man solche Geräte. Unzen will, dann geht das eben ohne Bridge.

  2. Martin Meier says:

    Dumme Frage, aber woran merke ich das jetzt?

  3. wie merkt man die Matter Kompatibilität? Firmware aktualisiert automatisch, wenn ja welche Nummer hat sie?

  4. Kann ich damit über einen Apple TV 4K als Thread Border Gateway eine Eve Energy Steckdose steuern?

    Mal eben versucht, gefunden wird die Steckdose über die Google App aber nicht.

  5. Bezieht sich bestimmt auf den Blog-Post von Google hier: https://blog.google/products/google-nest/matter-general-availability/
    Dort steht aber auch nichts genaueres bezüglich Firmware und Vorgehen…

  6. Stefan Quandt says:

    Wieso bekommen die schwachbrüstigen Google Home Mini einen Update um Matter-fähig zu werden, nicht jedoch die teuren High-End Google Home Max?
    Betrachtet Google die jetzt als obsoleten Elektroschrott?

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