Belkin BoostUp: Drahtloser 10-W-Ladeständer in verschiedenen Lagen ausprobiert

Das kabellose Aufladen von Smartphone-Akkus, es ist seit Jahren verfügbar und diejenigen, die es intensiv nutzen, möchten es auch nicht mehr missen. Ich selbst bin da etwas hin- und hergerissen. Als langjähriger iPhone-Nutzer (Hauptgerät) gab es diese Funktion lange gar nicht, erst seit iPhone 8 und iPhone X bietet Apple die Möglichkeit des Aufladens via Qi an. Erfreulicherweise Qi, denn so kann man quasi jedes verfügbare Ladepad nutzen, endlich mal kein eigener Standard von Apple.

Nun ist es kein Geheimnis, dass Aufladen via Qi langsamer ist als der Ladevorgang via Kabel. Die Hersteller sind aber dran und werfen leistungsfähigere Ladepads auf den Markt. Bis zu 10 Watt lassen sich so kabellos in den Akku ballern, das sollte theoretisch auch für schnellere Ladezeiten sorgen.

Ich habe mir nun den drahtlosen BoostUp Ladeständer von Belkin angeschaut, den Vorgänger hatten wir bereits im Test. BoostUp Bold wird nicht exklusiv für das iPhone vermarktet, sondern spielt natürlich mit allen Smartphones zusammen, die den Qi-Standard unterstützen. Macht mein aktuell verwendetes Android-Smartphone nicht, folglich bleibt nur der Test mit dem iPhone X. Das heißt aber auch, dass ich nicht die volle Leistung abrufen kann, denn das iPhone X unterstützt maximal 7,5 Watt.

Bei Samsung Smartphones sind es 9 Watt, andere Qi-fähige Smartphones lassen sich mit dem BoostUp Ladeständer mit 10 Watt laden. Das sollte einen spürbaren Unterschied zu einem 5 Watt Ladegerät bringen.

Der BoostUp Ladeständer ist kein Pad, wie der Name eventuell schon vermuten lässt. Es handelt sich um einen Ständer, der das Smartphone aufrecht aufnimmt, entweder im Quer- oder im Hochformat. Der leichte Winkel sorgt dafür, dass man einen guten Blick auf das Display hat, auch wenn man beispielsweise Filme schaut.

Das Gerät selbst wirkt – trotz seines stolzen Preises – eher billig. Ein Kunststoffständer, an den ein Qi-Pad geklebt wurde, so wirkt das auf den ersten Blick. Der zweite Blick offenbart aber, dass es vielleicht doch ein bisschen mehr ist. So ist der glänzende Kunststoff an den „Innenseiten“ (dort wo es zum Kontakt mit dem Smartphone kommen könnte) mit einer matten Gummierung versehen. Das verhindert das Wegrutschen des Smartphones ebenso wie es die Oberfläche schont.

Mit Strom wird das Ladepad über ein mitgeliefertes Netzteil versorgt – eigener Anschluss, man kann also nicht einfach sein vorhandenes microUSB-Kabel verwenden. Das Kabel wird auf der Rückseite eingesteckt und kann durch den freistehenden Ständer abgeführt werden. Alles recht schlicht, ist ja auch nur eine Möglichkeit zum Aufladen des Smartphones.

Zwei LEDs zeigen übrigens an, wenn ein Gerät gerade geladen wird. Sehr dezent, nicht grell strahlend, sehr schön. Praktisch auch, dass die LED-Anzeige sowohl im Hochformat als auch im Querformat sichtbar ist (deshalb auch zwei LEDs, einmal unten und einmal an der Seite, man sieht immer nur eine).

Das Aufladen erledigt das Gerät auch sehr zuverlässig. Nicht sehr schnell, aber das ist man von Qi ja gewohnt. Beim iPhone X sah es bei mir so aus, dass eine volle Ladung ziemlich genau 3 Stunden benötigt, man also 33 Prozent Akku pro Stunde voll bekommt.

Das mag nach nicht so viel klingen, aber man nutzt Qi auch nicht unbedingt, um ein Gerät so schnell wie möglich aufzuladen, da wird ein Kabel schlichtweg nicht übertroffen. Mein Qi-Verhalten sieht so aus, dass ich ein flaches Pad auf dem Schreibtisch habe, auf dem das iPhone bei Nichtnutzung abgelegt wird. In der Folge habe ich stets einen vollen Akku, sollte ich einmal überraschend los müssen.

Nachteil eines Pads in Verbindung mit dem iPhone X ist allerdings, dass man sich komisch über das Gerät beugen muss, möchte man Benachrichtigungen lesen und dafür das iPhone X mit Face ID entsperren.

Durch das aufrechte Stehen im BoostUp Bold erübrigt sich das. Ein kurzer Blick in Richtung iPhone X, schon sieht man die Benachrichtigungen, ohne jegliche Berührung des iPhone. Das gefällt mir sehr gut, ist aber nichts, dass man nicht mit einem simplen Dock auch hinbekommen würde. Ist natürlich auch nur ein Vorteil, der speziell für das iPhone X vorliegt.

Generell erachte ich das aufrechte Stehen des Smartphones beim Laden aber als günstigere Position, zumindest am Schreibtisch, quasi auf Augenhöhe mit Bildschirmen anderer Geräte. Für meine Bedürfnisse stellt der BoostUp Ladeständer also das ideale Gerät dar.

Einzug wird es bei mir dennoch nicht erhalten, das ist schlicht dem Preis geschuldet. 75 Euro werden für den BoostUp Ladeständer bei Amazon fällig und man muss sich schon fragen für was. Ein Qi-Ladepad, auch mit mehr Watt bekommt man wesentlich günstiger und allein der Standfuß ist mir keinen Aufpreis wert. Dabei bin ich der Typ Konsument, der auch gerne einmal mehr Geld in die Hand nimmt, wenn er dafür eine vertretbare Gegenleistung erhält. Das ist mir in diesem Fall nicht gegeben.

Das Gerät selbst erledigt seine Aufgabe super, auch hat man nicht den Eindruck, dass man typischen China-Schrott in den Händen hält. Dennoch sind in meinen Augen 80 Euro einfach zu viel für eine Ladelösung, die auch nichts anderes macht als Strom in das Gerät zu pumpen. Was auch mit einem 2-Euro-Kabel oder einem 20-Euro-Qi-Pad geht. Wer da nicht drauf achtet, der holt sich mit dem BoostUp Ladeständer aber ein Top-Gerät.

Wie sieht es denn bei Euch aus, sind Euch bequeme Ladelösungen entsprechend Geld wert?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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4 Kommentare

  1. Fabipro92 says:

    Habe diese um einiges günstigere Alternative seit etwa einem Jahr und meinem S8 in Verwendung. Läuft.

    https://www.amazon.de/gp/aw/d/B074P2C5WJ?psc=1&ref=yo_pop_mb_pd

  2. Mich würde interessieren wie viel von den 10W wirklich am Smartphone ankommt und wie viel davon eben nutzlos verbraten wird.

  3. Ich nutze von Anfang an fürs iPhoneX ein 10,- NoName-Ladepad vom Elektronikversender und das funktioniert supergut.
    Da ich eh nur nachts lade, brauche ich keinen Handyständer und schon garnicht zu dem Preis.

  4. Michel Ehlert says:

    Das es hier Technikfreaks gibt die immer noch nicht wissen, dass man Akkus nich unbeaufsichtigt laden soll. Traurig.. Denn jeder Akku kann Feuerfangen beim laden oder gar explodiren..

    Zu dem Thema Qi hatte das bei LG G4 nach gerüstet..Aber is halt blöd wenn man es zum tippen oder Teln. vo Pad nehmen muss wirds nicht mehr geladen. Dann die fast 4 fache Zeit bei G4 zum laden und das Gerät bzw. Akku wurden sehr warm und Wärme tut nun keinem Akku gut.

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