Wenig Nachfrage: Paketkasten für Privathaushalte wird eingestellt


Seit 2014 konnte man als Privathaushalt einen sogenannten Paketkasten kaufen oder mieten. In diesen wurden dann Paketsendungen zugestellt, quasi ein überdimensionierter Briefkasten. Diese werden nun eingestellt – der Bedarf ist schlichtweg sehr viel geringer, als von der Post erwartet. Das erklärt Post-Chef Frank Appel in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Ein Aufruf der entsprechenden Seite bestätigt das, man kann die Kästen aktuell nicht buchen.

Einen Dämpfer gibt der Post-Chef auch diversen Zukunftstechnologien – zumindest kurzfristig. Denn Dinge wie Kofferraumzustellung oder Drohnen sieht er in absehbarer Zeit nicht. Er geht davon aus, dass es Paketzusteller auch in 20 oder 30 Jahren noch gibt. Das wiederum klingt meiner Meinung nach ziemlich blauäugig. Ebenso wie die Aussage, dass man die getesteten Begleitroboter „Postbot“ zwar testet, jene aber heute noch zu teuer seien. Immerhin werden die Packstationen ausgebaut – nicht nur praktisch für manchen Empfänger, sondern vor allem auch für den Zusteller.

Zustellung hinter die Wohnungstür? Hat man sich angeschaut und getestet. Man wisse aber nicht, wie groß der Markt dafür sei, der Kunde muss da ja mitspielen. Insgesamt klingt das alles sehr ernüchternd, was der gute Mann da von sich gibt, zumindest nicht so zukunftsorientiert, wie man es sich wünschen würde.

Klar ist, dass die Logistik-Branche vor schwierigen Aufgaben steht. Durch den Online-Handel wird es mehr und mehr Zustellungen geben, die Zustelldienste arbeiten bereits an der Kapazitätsgrenze. Logisch, dass da neue Ideen her müssen. Wenn die dann allerdings nur heißen, dass es keine Haustürzustellung mehr gibt und der Empfänger sich quasi selbst um die letzten Meter kümmern muss, obwohl die Paketpreise seit Jahren enorm steigen, läuft irgendetwas verkehrt.

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64 Kommentare

  1. Also bei uns gibt es für den ganzen Hausblock einen Hausempfang, wenn man nicht da ist geben die, die Pakete da ab, echt praktisch sowas.

  2. Will hoffen das es weiterhin funktioniert, hab einen der letzten Generation, das Ding funktioniert gut, nur bei Frost hat er etwas Probleme. Naja ansonsten wird das Schloss nun für alle geöffnet falls da nix mehr geht

  3. „obwohl die Paketpreise seit Jahren enorm steigen“

    Das ist mal wieder ein echter @Sascha, also Geschwafel.

    Ein 5 Kilo Paket kostet aktuell 7,49, nach der Preiserhöhung vor ein paar Wochen. Das sind genau 50 Cent Preisverhöhung seit 2014.

    Also sind für Sascha 50 Cent mehr seit 2014 „ein enormer Preisanstieg seit Jahren“.

    Denkst du eigentlich mal nach bevor du so was schreibst? Nur ein paar Sekunden?

  4. Wolfgang D. says:

    Die Idee mit den Kästen fand ich anfangs auch gut. Dann nachgedacht:
    Nur für einen Paketdienst. In den ganzen Wohnblockstraßen ist im Haus kein Platz, dafür die Aufbruchgefahr vor der Tür recht groß. Kannste Paket gleich vor die Außentür legen… Mit nem Grundstück auf dem Land hat man regelmäßig auch nen Schuppen, der für die Ablage offen bleiben kann. Schlussendlich bekomme ich das Paket lieber vom Mitbewohner/Postler direkt in die Hand, oder hole in der Filiale ab. Nicht alles wird Packstationen geliefert.

    Eine nette Sache hat sich mittlerweile Amazon ausgedacht. Man kann bei Hermes und DHL Lieferung eine nahegelegene Annahmestelle bzw. Filiale zur Abholung der Ware aussuchen. Die Getränkeshops, Supermärkte und Tankstellen haben brauchbare Öffnungszeiten, Problem gelöst.

  5. Nicht überall kann den Nachbarn vertraut werden! Oft verschwinden (in einigen Häusern) gerne mal Sendungen, die beim Nachbarn abgegeben wurde.
    Optimal wäre (je nach Wohnsituation) ein Mix aus Paketkästen (für ALLE) Paketdienste, Packstationen (ebenfalls für ALLE Paketdienste) und die Hinterlegung der Sendung in einer Wunschfilliale wie z.B. Zeitschriftenladen, Tankstelle, Poststelle usw….

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