Smart Home: IKEA Tradfri Steckdose ausprobiert

Schaut man sich die Entwicklung im Bereich Smart Home in den letzten Jahren an, dann ist da viel geschehen. Anfangs waren viele Elemente sehr teuer, sodass sie die Masse nicht erreichten. Ganz ehrlich: Egal wie toll so ein System ist, wer gibt schon gerne 50 Euro für eine schaltbare Smart Home-Steckdose aus?

Doch die Zeiten änderten sich, nicht nur auf Druck der direkten Anbieter aus China. Auch andere Unternehmen versuchen, das boomende Feld Smart Home für sich zu erschließen. Ein Unternehmen, welches noch viel vor hat, ist IKEA. Die fingen hier und da mit Smart Home-Beleuchtung an, kündigten vor längerer Zeit aber schon an, dass man mehr in diesem Bereich investieren wolle.

Das bringt mich zur aktuellen Hardware von IKEA, die offiziell noch nicht in Deutschland zu haben ist. Die schaltbare Tradfri-Steckdose soll nach jetzigen Planungen wohl im April 2019 in Deutschland durchstarten, in Österreich und in den Niederlanden ist sie das schon – für knapp 10 Euro.

Wer grenznah wohnt, kann ja mal einen Abstecher machen, denn die Steckdosen lassen sich natürlich auch in Deutschland in euer IKEA Tradfri-System einbinden. In meinem Fall bekam ich ein Paket von Nicolas, der für Computerhilfen.de zuständig ist.

Die IKEA Tradfri-Steckdose für 10 Euro kommt in einem unaufgeregten Karton. Nur die Dose als solches, dazu eine kleine Anleitung. Benötigt wird zur Inbetriebnahme nicht nur das Gateway, sondern auch die Fernbedienung oder ein anderer Schalter.

Das Ganze ist recht selbsterklärend und App-gesteuert. Neues Gerät hinzufügen, via Schalter koppeln und schon ist man fertig. Nun kann man die Steckdose via Google Assistant oder auch Amazon Alexa steuern, das Ganze funktioniert natürlich auch über die hauseigene App von IKEA. Und was ist mit Apple HomeKit? Ist angedacht, sollte auch schon unterstützt werden, verzögert sich aber etwas.

Im Bild über diesem Absatz: Hinter diesem Game Boy-Presenter verbirgt sich viel von meinem Netzwerk-Geraffel. Switch für kabelgebundene Geräte, wobei hier nur noch Router, Modem, Gateways und mein NAS angeschlossen ist, alles andere bei uns im Haus ist via WLAN angeschlossen.

Die Steckdose von IKEA hat einen Aufdruck. Dieser weist auf 16 Ampere hin. Laut IKEA soll man die Steckdose nicht mit induktiven Lasten nutzen, dies wäre beispielsweise bei einer Waschmaschine der Fall. Hier gilt: P = U x I (Watt = Volt x Ampere). Wendet man das auf unsere 230 Volt an, so kommt man auf eine mögliche Leistung beim Abnehmer von 3.680 Watt (3.680,00 = 230 x 16). IKEA selber gibt eine maximale Ausgangsleistung von 3.840 Watt an.

Nach der Einbindung der Steckdose kann es dann auch schon losgehen, Persönlich muss ich sagen, dass das Schalten der Steckdose fast angenehmer ist, wenn man die Fernbedienung nutzt statt die IKEA-App. Bis man das Smartphone entsperrt hat, dann die App gestartet… das dauert ein wenig. In meinem Fall ist die Integration der Steckdosen aber Amazon Alexa-Sache. Und hier kann ich eben Räume und einzelne Geräte schnell auch per Sprache steuern oder in Abläufe integrieren. Für 10 Euro macht man da nichts verkehrt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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53 Kommentare

  1. Vom Weihnachtsgeld werde ich mir ein paar Bastelutensilien zulegen und aus einem Set simpler Funktsteckdosen (433 MHz) selbst mit RasPi/openHAB via Alexa ansprechbare Steckdosen basteln. Zum einen bin ichs leid, zu gucken, welche Bridge ich für welche Dose etc. brauche oder nicht. Zum anderen habe ich einfach Bock drauf, das mal auszuprobieren und Erfahrungen sammeln, damit ich mich fürs zukünftige Eigenheim entscheide, was ich da alles verwenden möchte/kann/soll/darf…

    Meine Inspirations-Quelle: https://tutorials-raspberrypi.de/raspberry-pi-funksteckdosen-433-mhz-steuern/

    Und um nicht für jeden Raum einen RasPi kaufen zu müssen, lässt sich das System scheinbar auch pro Raum mit einem ESP8266-Modul umsetzen, welche dann wiederum mit dem Pi kommunizieren. Die Unabhängigkeit ist mir den Aufwand eines Versuchs jedenfalls wert.

    • „Und um nicht für jeden Raum einen RasPi kaufen zu müssen, lässt sich das System scheinbar auch pro Raum mit einem ESP8266-Modul umsetzen“
      Ja, hol dir lieber ein paar günstige Sonoffs, die basieren auf ESP8266 incl. Wifi, dann ggfs. TASMOTA Firmware drauf flashen – und los gehts.
      Noch einen Raspi (mit Home-Assistant) als Steuerung für das ganze, fertig.

      EDIT: Die von dir verlinkte Anleitung ist ja nun doch schon ein paar Jahre alt und mittlerweile wohl auch „outdated“…

      • Erstmal danke für deinen Input! Ist zumindest eine Überlegung wert. Irgendwie kann man sich beim Thema DIY Smarthome auch dumm und dusselig lesen, man hat immer noch nicht alles entdeckt. Ein paar Komponenten von Sonoff könnten durchaus für spätere Ideen brauchbar sein.

        Mein Vorhaben hat aber mehrere Gründe, die bei mir persönlich dafür sprechen, es so umzusetzen, wie ich schrieb. Zuerst einmal scheint mir openHAB als System persönlich am vielfältigsten. Der Gedanke, der mit hinter dem Tutorial meiner Quelle gefällt ist der, dass ich pro ESP eine fast beliebige Anzahl der Dosen ansteuern können müsste. Und dafür nur ein WLAN-Gerät mehr im Netzwerk habe – abhängig von der Reichweite des ESP/der Dosen. Weiterhin muss ich an den Dosen keine Kontakte anlöten und keine Firmware flashen (was mich jetzt nicht abschreckt). Und zu guter Letzt kann ich jede beliebige programmierbare 433 MHz Dose nehmen, um das System zu erweitern. Alles in allem scheint mir die 433 MHz Lösung da die simplere zu sein. Und ich mag simpel, weil simpel meist am besten funktioniert. Weniger Fehlerquellen. Zuguter Letzt: Als Anwendungsentwickler ist auch der Antrieb da, mich mit einer für mich neuen Programmiersprache (Python) zu beschäftigen.

        PS: @filmer11 hat da die Obi-Dosen verlinkt. Die sollen wohl auch einen ESP enthalten.

        • Die 433 Mhz Lösung kann aber einfach von außen Manipuliert werden. Noch blöder ist es, wenn der Nachbar zufällig auch Geräte auf 433 Mhz hat.

          • Mag sein, das Risiko schätze ich jedoch als Gering ein.
            Die Dosen haben ja die Kanäle. Und bei denen ohne einstellbare Kanäle haben wir auch welche in Verwendung, die sich nicht beißen. Und in der Wohnung unter unserer sind auch zwei der Dosen ohne Kanäle im Einsatz. Bisher sind die sich nicht in die Quere gekommen. Abgesehen davon: Wir wohnen in einem… 500 Seelendorf mit gefühlt einem Drittel Bauernhöfen. Die Leute haben da Hobbies wie Drechseln, Cannabis auf dem Dachboden anbauen, Katzen züchten, Saufen. Da fährt keiner durch die Gegend, mit der Absicht, 433 MHz Frequenzen zu suchen und zu manipulieren. Und wenn ich recht informiert bin, beträgt die Reichweite der Dinger im freien Feld 25 m.

            Abgesehen davon: Nach meinem Versuch werde ich schlauer sein. 🙂

            EDIT:
            Ok, geht tatsächlich einfacher als ich wusste. Daher danke für den Gedankenanstoß.
            Der Pösewicht müsste aber trotz allem die Geduld haben, im Auto zu warten, bis er ein Signal abfängt. Die senden ja nicht durchgehend. Das Risiko, dass mir einer die Steckdosen kapert, halte ich deshalb weiterhin für gering.

  2. Und nachher geht Ihr ins Fitnessstudio, weil ihr Bewegungsmangel habt 😉 und zahlt €80 im Monat. Top! Kindergarten!

    • …und mancher ist sogar der Meinung, dass schon der [evolutionäre] Schritt an Land ein Holzweg gewesen wäre…

  3. Leider kommen die Steckdosen erst im April 2020 nach Deutschland, hat mir der IKEA-Twitter verraten. 🙁

    https://twitter.com/IKEA_Presse/status/1112633467525828608

  4. Danke für den tollen Beitrag! Ich habe die Möglichkeit, vorab solche Steckdosen aus Österreich zu bekommen. In meiner SmartHome App von Ikea besteht jedoch keine Möglichkeit, eine Steckdose als neues Gerät hinzuzufügen.

    @caschy: Wie hast du die Steckdose eingerichtet? Gibt’s da nen Trick?

    Viele Grüße
    Roland

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