Secomba bringt neuen Dienst „Whisply“ an den Start und aktualisiert Boxcryptor-Clients

Whisply_logo_horizontal_RGB_large„In der Wolke ist offenbar noch Platz für einen weiteren Dienst.“ So oder zumindest so ähnlich könnte eine Überlegung bei Secomba, den Machern von Boxcryptor, gelautet haben. Die haben nämlich gestern offiziell ein Tool für den sicheren Dateitransfer auf den Markt geworfen, welches auf den Namen „Whisply“ hört. Parallel dazu legt man noch einmal richtig Hand an die Boxcryptor-Clients für Windows und den Mac und integriert dabei direkt die Anbindung an „Whisply“.

Whisply selbst wird als „Cloud-Verschlüsselungslösung“ bezeichnet und ist ein reiner web-basierter Dateitransferdienst, der bereits in Boxcryptor integriert worden ist und mit AES-256 End-to-End-Verschlüsselung samt Zero Knowledge Standard arbeiten soll. Hierdurch könnt Ihr verschlüsselt Daten aus Dropbox, Google Drive und OneDrive heraus teilen, respektive versenden – auch an Benutzer, die die genannten Dienste und auch Boxcryptor nicht nutzen.

Whisply_6SecurityLevel

Das alles soll wie folgt funktionieren: Die zu versendende Datei kann auf whisp.ly zu Dropbox, Google Drive, oder OneDrive hochgeladen werden. Boxcryptor-Nutzer überspringen diesen Schritt, da sie im Boxcryptor-Laufwerk bei Nutzung der aktualisierten Clients durch Rechtsklick auf eine Datei Whisply direkt starten können. Es kann ausgewählt werden, ob die verschlüsselte Datei einfach nur als Link versendet, oder ob ein zusätzlicher PIN-, oder Passwortschutz hinzugefügt werden soll. Jeder Nutzer kann Whisply mit drei Dateitransfers testen. Danach muss ein kostenloser Boxcryptor-Account erstellt werden, um unbegrenzt viele Dateitransfers durchführen zu können – man möchte hier also die Nutzer auch in Sachen Boxcryptor abholen.

Whisply_8SendPIN

Für Nutzer mit einer Boxcryptor Unlimited Personal oder Business Lizenz ist Whisply werbefrei. Wer sich das Ganze einmal im Detail anschauen möchte, findet entsprechende Guides für Windows und den Mac direkt beim Hersteller. Diese sollen Schritt für Schritt zeigen, wie Whisply mit Boxcryptor zusammen funktioniert.

Whisply

Im Fahrwasser des neuen Dienstes werden auch die Clients für Secombas „Hauptprodukt“ Boxcryptor entsprechend aktualisiert. Diese Aktualisierung ist relativ umfassend, denn neben der Integration von Whisply soll die Anmeldung bei Boxcryptor nun wesentlich schneller erfolgen und bei Teamarbeit in geteilten Ordnern ist keine Internetverbindung mehr vonnöten. Eine exklusive Neuerung für Windows sind die Sync-Icons der Anbieter. Diese zeigen nun direkt im Boxcryptor-Laufwerk an, ob eine Datei gerade synchronisiert wird, schon synchronisiert ist oder ob es ein Problem bei der Synchronisation gibt. Auf dem Mac gibt es weitere Neuerungen, unter anderem unterstützt Boxcryptor nun schon das neue Betriebssystem von Apple: macOS Sierra-Unterstützung ist bereits integriert und aufgrund einer Verlagerung des Speicherorts kann nun jeder Nutzer auf einem Mac Boxcryptor nutzen, anstatt nur einer.
Boxycryptor_23_Mac

Im Zuge all dessen mistet man auch aus, denn die neuen v2.3.x Versionen werden die letzten Boxcryptor-Versionen sein, die Windows XP, Windows Vista und Mac OS X 10.7 & 10.8 unterstützen. Da diese Betriebssysteme von Microsoft und Apple nicht mehr unterstützt werden, fallen sie auch hier über Bord – das solltet Ihr im Gedächtnis haben, wenn Ihr Boxcryptor nutzt und noch auf einem der genannten Systeme unterwegs sein solltet.

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8 Kommentare

  1. Kennt jemand bessere Alternativen oder hat https://cryptomator.org/ im Einsatz? Vielen Dank <3

  2. Die neue Version von Boxcryptor ist so elend langsam bei vielen kleinen Dateien – im Vergleich zur Version 1. Echt gruselig. Das war für mich der Grund, warum ich bei V2 um eine Geldrückerstattung gebeten habe – und sie auch bekam. Für schnelle Aktionen habe ich jetzt unter Windows 10 einen vhdx-Bitlocker-Container, dessen Inhalt ich einmal täglich auf ein EncFSMP-Laufwerk spiegele (das ja Boxcryptor 1 kompatibel ist), der dann in der Cloud landet.

  3. Nette Idee. @Karl Danke für den Tipp schaue ich mir mal an.

  4. BoxCryptor V2 ist wirklich langsam. Besonders unter iOS fast unerträglich, zumal die App im Vergleich zur Classic-Version auch „bunter“ geworden ist.

    Cryptomator ist noch recht neu, läuft aber schon zuverlässig bei mir (iOS + Mac OS X), die Nachteile sind hierbei aber noch:
    – keine lokale Passwortspeicherung
    – kein automatisches Laden des Containers beim Starten des Gerätes
    – keine richtige Laufwerkseinbindung, dadurch Probleme mit Thumbnails/Office; kann man derzeit nur mit WebDrive z.B. lösen, da Cryptomator die Container über lokale WebDAV-Anbindungen bereit stellt.

    An diesen 3 Punkten wird aber bereits gearbeitet

    Insgesamt also noch kein BoxCryptor Ersatz, aber hat das Potential dazu, besonders die iOS App ist deutlich schneller – trotz bzw. auch mit Dateinamenverschlüsselung.

  5. @Karl Danke für den Tipp. Hatte die Tage noch sowas gesucht, finde ich persönlich besser als BoxCryptor :P.

  6. Finde Cryptomator auch sehr interessant. Bin auf die Android App gespannt. Ohne geht es bei mir nicht. Habe mich für den Newsletter eingetragen und teste dann. Sehr geiler Tipp Karl, danke!

  7. Hoffentlich bald auch wieder ein Patch für den Linux Client von BoxCryptor 2. Da fehlt noch die Mountfähigkeit, ansonsten schon nicht schlecht.

  8. Dirk Arlt says:

    Ich nutze Boxcryptor v2 unter MacOS und Android. Mit der neuen Version wird das virtuelle Laufwerk unter MacOS nicht mehr im root sondern im User Home eingehängt.

    Ich sichere meine Daten per rsync. Rsync gleicht also den Datenbestand auf meinem Rechner (Heimatverzeichnis) mit dem in der Wolke ab.

    Über den neuen Mountpunkt des virtuellen Laufwerks hat rsync die Daten aus dem virtuellen Laufwerk ebenfalls synchronisiert.

    Problem hierbei:
    Innerhalb des Heimatverzeichnisses liegen die Daten nach dem Update quasi doppelt (echt und verschlüsselt, sowie virtuell und entschlüsselt) und werden ebenso (also doppelt und der virtuelle Anteil eben auch unverschlüsselt) in die Wolke geladen. Dort findet sich dann ein Ordner mit dem Namen des virtuellen Laufwerks und allen – unverschlüsselten – Inhalten.

    Offenbar ist die Änderung des Mountpunktes aufgrund von Änderungen im kommenden MacOS notwendig.

    Ich habe nun in die exclude Liste von rsync ebendas virtuelle Laufwerk (bei mir Boxcryptor/ – mit Slash) eingetragen und das virtuelle Laufwerk wird nicht mehr gesichert. Alle verschlüsselten Daten werden aus ihren Ursprungsordnern verschlüsselt gesichert.

    Hoffe das ich einigermaßen verständlich geschrieben habe.

    Über Geschwindigkeit oder Sonstiges kann ich nicht klagen. Ein offensichtlichen Hinweis zur aktuellen Änderung und den Konsequenzen in verschiedenen Szenarios hätte ich aber gerne gesehen.

    Gruß vom Dirk

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