Screenwise Meter: Auch Google bietet an, euch gegen Entlohnung auf dem Smartphone bei der Nutzung zu beobachten

Scheinbar weiß nicht nur Facebook, wie man Apples Datenschutzrichtlinien umgehen kann, um Nutzern eine App anzubieten, die auf deren Geräten dann Facebook vollen Zugriff auf alle Telefon- und Webaktivitäten ermöglichen soll. Nein, auch Google geht diesen unsauberen Weg, solche Daten von seinen Nutzern zu ergattern, wie Techcrunch nun berichtet.

Screenwise Meter nennt sich die sammelwütige Datenkrake und diese wird im Grunde auch ganz nach demselben Prinzip wie schon bei Facebook als VPN-App auf das Zielgerät gebracht. Damit die Nutzer überhaupt einen Anreiz dafür haben, verspricht Google diesen Gutscheinkarten für deren „Bemühungen“ – wohl eher für deren Daten.

Zwar gehe Google deutlich offener mit dem Zweck seiner App um, dennoch dürfte vielen Nutzern gar nicht wirklich bewusst sein, was sie dem Unternehmen da alles erlauben. Laut Techcrunch soll die seit 2012 existierende App nämlich auch den Verlauf von privaten Chrome-Tabs einsehen können und so weiter.

Da Googles App genauso gegen Apples Richtlinien verstößt, wie schon die App von Facebook, sollte auch diese nicht mehr lange unter iOS nutzbar sein – was auch für andere Apps, die auf dasselbe Zertifikat wie Screenwise Meter setzen, noch zum Problem werden kann. Ein Statement seitens Apple oder Google stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch aus.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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11 Kommentare

  1. Spionieren?
    Schnüffelt da aber tatsächlich was heimlich und entgegen den Nutzerwillen?

    • Nö. Wer sich so eine App installiert, der macht einen transparenten Deal. Das finde ich sogar besser als Facebook und Co. Denn hier wird keine kostenlose „Social Media“-App vorgegaukelt, sondern klar gesagt „wir wollen Deine Daten und geben Dir dafür Gutscheinkarten“.

      • Wenn das Transparent ist und 3. nicht behelligt werden (Adressbuch hochgeladen), dann ja, warum nicht.

        • Glaube, du hast es nicht verstanden.

          Es wird einfach alles vom Smartphone gefiltert..
          Ein VPN Server kann ALLES lesen und speichern.

          Also alles, was über das Internet gemacht wird.

  2. Ich frage mich ja immer wer sowas mitmacht. Soviel Geld könnte man mir gar nicht zahlen, dass ich mir derart in meine Privatsphäre eindringen lassen würde.

    • Nur so eine Idee und nicht praktiziert:
      Das Zweithandy, dessen einzige Funktion es ist als Fernbedienung der Chromecast beim Netflix schauen zu dienen. Klar gehen da immer noch Informationen rüber, aber halt nur was ich auf Netflix schaue.

  3. Das kann überhaupt nicht transparent sein. Für den technischen Laien überhaupt nicht und selbst für Nutzer mit technischen Grundkenntnissen dürfte das schwer zu überblicken sein WAS da alles gesammelt und eingesehen werden kann.
    Wer würde schon erwarten, dass auch PRIVATE Browser-Tabs protokolliert werden?
    Von was muss dann noch ausgehen? Dass Chat-Inhalte protokolliert werden? Voice-Chats auch? Video-Chats? Mit wem telefoniert wurde und wann? Eingaben in Browser-Felder? Tippen von Passwörtern?

    Wer soll das begreifen und überblicken?

    • Ausgehen sollte man, wenn man es nicht besser weiß, von alle dem und viel mehr. Aber hey, Menschen, die sowas installieren, haben in den 90ern auch für eine „freie“ SMS ihr Mutter verkauft, was soll es also?

      Viel schlimmer ist, dass genau diese Daten im Notfall ebenso irgendwohin übertragen werden, ohne dass man es weiß und ohne, dass man etwas dafür bekommt. Tastaturen übertragen Passwörter, Chatdienste Inhalte, Adressbücher oder aktivieren mal eben Mikrofon und Kamera, Betriebssysteme installierte Apps, dass der Browser nicht geöffnete Tabs (ob privat oder nicht) überträgt, muss man erstmal einfach glauben, überprüfen kann man es nur bei open source.

    • Du solltest davon ausgehen, daß wirklich alles dann mitgeschnitten wird. Wenn man da mitmacht, sollte man sich dessen bewußt sein und wenn überhaupt, ein Gerät nutzen, daß nur für einen einzigen, unwichtigen und ohne nennenswerten Datensatz über einen verfügendes Gerät nutzen. Der Gutschein ist sicher Account gebunden, aber an einem Google Playstore Account könnrn ja alle Deine Geräte gebunden sein.

      Edit: Playstore Account ist falsch, die App scheint es ja nur für iOS zu geben. Da frage ich mich auch, wofür man den Gutschein verwenden können soll.

    • Ich verwette ohne Schmerzen einen Kasten Bier darauf, dass der Surfverlauf etc in anonymen Tabs etc. dennoch dir zugeordnet werden kann. Und zugeordnet wird.

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