Polar: Explore-Funktion von Polar Flow lässt geheime Standorte und Nutzer ermitteln


Erinnert Ihr Euch noch an Anfang des Jahres? Die Fitness-App Strava geriet in die Schlagzeilen, weil das Tracking, das auch öffentlich auf einer Heatmap dargestellt wurde, geheime US-Militärbasen verraten hat. Eigentlich eine gewollte Funktion, die erst durch das unachtsame Teilen der Daten ungewollt wurde. Ähnlich ergeht es nun Polar, allerdings noch einen Zacken schlimmer. Denn neben den Daten, die durch Träger der Fitness-Gadgets öffentlich einsehbar sind, geben jene auch gleich Zugriff auf die Personen dahinter.

Das allerdings nicht durch einen Datenleak oder irgendwelche Hacking-Aktionen, sondern einfach durch cleveres Suchen, wie De Correspondent in Erfahrung gebracht hat. Aber auch hier werden nur Daten verwendet, die Nutzer bewusst mit anderen teilen, als Standard ist das Ganze auf privat gestellt.

Polar hat sich dazu auch schon geäußert, wird die Explore-Funktion, die Ausgangspunkt für dieses Abgreifen von Daten ist, anpassen. Mehr Privatsphäre, wobei man hier auch deutlich sagen muss, dass es wohl mehr am Nutzer als am Anbieter liegt. Darauf verweist auch Polar in der Ankündigung. Auf der anderen Seite wird es dem Nutzer wohl sehr einfach gemacht, solche Aktivitäten zu teilen.

Bis Polar nun bei der Explore-Funktion nachgebessert hat, wird diese eingeschränkt zur Verfügung stehen. Vielleicht würde ja auch schon ein Hinweis reichen, dass man seinen Standort besser nicht mit der Welt teilt, wenn man an geheimen Orten aktiv ist. Quasi wie den kleinen Hund stubenrein erziehen, den Nutzer immer wieder draufstupsen.

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9 Kommentare

  1. Brotstumpf says:

    Als Nutzer eine Polar-Uhr hat mich das schon stutzig gemacht. Ich gebe auch sehr ungern die ganzen Daten an Polar (es ist aber kein Sync ohne dies möglich), jedoch waren standardmäßig alle Privatsphäre-Einstellungen auf minimales teilen eingestellt, alle gefundenen Daten mussten wohl bewusst freigeschaltet worden sein.

    Eine vollständige Offline-Lösung (oder noch besser: self-hosting) wäre natürlich das Optimum, obwohl ich aufgrund der Markmacht leider nicht glaube, etwas dieser Art zu bekommen.

  2. der artikel ist leider extrem knapp und wenig ausssagekräftig. es ist ausgesprochen schade, dass da nicht mehr bei rumkommt. ich habe eben einmal auf den verlinkten originalbeitrag geschaut und ihn mir bis zu paywall angesehen – da kommen mehr infos und die relevanz dieser infos heraus.

    diesen beitrag hier solltet ihr überarbeiten und die wichtigen infos einmal reinpacken. so kommt es mir vor wie eine schnell zusammengetippte meldung, die leider keine infos bietet….
    nur als kleine rückmeldung zu dem beitrag.

    • Danke, dass du mir die Schreibarbeit abgenommen hast.
      Das waren ziemlich genau meine Gedanken.

    • Nutzer A macht seine Aktivitäten öffentlich. Nutzer B schaut in das Profil von Nutzer A, kann seinen Namen lesen und seine Wohnadresse herausfinden (man läuft meist von zu Hause los).

  3. Moinsen, Amazfit BIP oder Mi Band 1-3 und Gadget-Bridge. Oder Notify&Fitness als kostenpflichtige Alternative. Kein Stress mit Chinaservern.

  4. Es nervt echt hart, dass alle Firmen mit Daten Geld verdienen wollen und einfach alles „tracken“ bis sie erwischt werden und dann zurück rudern.

    • Hier geht’s um Fitness-Tracker. Die werden nur aus einem einzigen Grund gekauft, um Aktivitäten zu tracken.

  5. Das’n Ding. Wenn man seine Workouts veröffentlicht dann können die von anderen angesehen werden. Wer hätte das gedacht?!

  6. Soll Polar jetzt auch noch für die Kunden das Denken übernehmen? Ich denke, hier sind eher die vorgesetzten Behörden/Ministerien gefragt, entsprechende Anweisungen zu erlassen, wenn die Leute anscheinend nicht im Stande sind, selber auf die Idee zu kommen, das die Informationen aus öffentliche Aktivitäten auch von Personen genutzt werden könnten, die einem nicht freundlich gesonnen sind.

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