LKA Niedersachsen warnt vor neuen Betrugsmaschen bei eBay Kleinanzeigen

Das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) warnt aktuell vor zwei neuen Betrugsmaschen bei eBay Kleinanzeigen. Ziel der Täter ist es dabei, z. B. Kreditkartendaten von Verkäufern zu ergaunern und damit selbst Missbrauch zu betreiben. Man versucht dabei die Verkäufer mit vermeintlichen Zahlungsproblemen in die Falle zu locken.

Das Schema läuft so an: Ein seriöser Verkäufer bietet einen Artikel an. Darauf meldet sich ein Täter, der vorgibt, den Artikel kaufen zu wollen. Angeblich scheitere es aber an der Bezahlung, wie nach der Vereinbarung zum Kauf behauptet wird. Kurz darauf erhält der Verkäufer eine Nachricht, bei der vorgegeben wird, sie stamme von eBay Kleinanzeigen selbst, in Wahrheit ist sie aber von einem betrügerischen Konto. Darin wird behauptet, unter einem Link lasse sich das Bezahlproblem lösen.

Auf der neuen Phishing-Website soll der Verkäufer dann seine Kreditkartendaten inkl. Kontrollziffer angeben und das Geld werde angeblich dorthin übermittelt. Oftmals gibt es parallel sogar einen Livechat, der durch das Procedere führen soll und von dem konfusen Verfahren abzulenken versucht. Wer dieser Aufforderung nachkommt, erlebt aber natürlich kurz darauf, dass von der Kreditkarte Geld abgebucht wird, weil Käufe in Fremdwährungen getätigt werden. Das LKA Niedersachsen rät Hereingefallenen sofort die Karte sperren zu lassen und das ausgebende Kreditinstitut bezüglich der weiteren Schritte zu kontaktieren. Auch eBay Kleinanzeigen sollte über die Vorfälle informiert werden. Eine Anzeige bei der Polizei ist ebenfalls ratsam.

Die zweite Masche ist ähnlich kurios: Hier wird dem Verkäufer durch den angeblichen Käufer gesagt, man schicke einen Kurierdienst (FedEx, UPS usw.) mit dem Geldbetrag als Lieferung an die Adresse des Verkäufers. Dieser könne das Geld dann prüfen und dem Kurierdienst die Ware im Anschluss mitgeben. Das klingt natürlich schon einigermaßen beknackt. Statt des Kurierdienstes melden sich die Täter selbst aber mit einer gefälschten Mail und geben eben vor, bei dem jeweiligen Logistikanbieter zu arbeiten.

Sie behaupten dann, es werde alles gutgehen, vorab müsse aber eine Gebühr für die Sonderleistung kassiert werden. Jene sei in Form von Guthabencodes zu entrichten. Der vermeintliche Käufer behauptet dann dies einkalkuliert zu haben und die entstehenden Kosten der Summe im Umschlag hinzuzufügen. Tatsächlich erhält der Verkäufer natürlich nie die ominöse Geldlieferung und hat selbst umsonst Kohle verpulvert.

Eigentlich sollte diese eher krude Masche leicht zu durchschauen sein, es gibt aber wohl immer wieder Gutgläubige, die darauf hereinfallen. In diesem Fall sollte der Guthabenkarten-Anbieter kontaktiert werden, um möglicherweise das Guthaben noch zu retten. Abermals empfiehlt sich auch eine Anzeige. Mein Hinweis dazu: Informiert wie immer auch euren weniger technikaffinen Bekanntenkreis über derlei Maschen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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18 Kommentare

  1. Wow, also die „Maschen“ sind einfach nur beknackt. Mit einer ausgewogenen Skepsis sollte man hier schon vor geschützt sein.

    • Unser Ebaykonto wurde gehackt, Mail adresse und Passworts waren nur für die Seite erstellt worden, es wurde entweder gehackt oder es liegt eine Datenpanne dort vor. EBay Kleinanzeige zu benachrichtigen hat kein Erfolg, ebenso Posts zu veröffentlichen um die Leute zu warnen hat kein Sinn Ebay löscht sofort.. Dumme ausreden wir hätten gegen den Datenschutz verstoßen kommen wenn man sich beschwert… Diese Seite sollte man dicht machen.!!

    • Solche Betrüger leben davon, dass ein Bruchteil der Leute drauf reinfällt. Das müssen nichtmals unwissende Menschen sein. Jeder hat mal einen schlechten Tag.

      Unterm Strich macht es die Masse und die Täter sitzen vermutlich eh irgendwo im Ausland, wo 10€ noch ein Tageslohn sind.

  2. „Wer dieser Aufforderung nachkommt, erlebt aber natürlich kurz darauf, dass von der Kreditkarte Geld abgebucht wird, weil Käufe in Fremdwährungen getätigt werden“
    Kann ich mir nicht vorstellen. Mittlerweile ist doch eine Transaktionsbestätigung bei Online-Käufen (aka Visa 3D Secure o.ä.) mit Kreditkarten in der EU durch die Bankenrichtlinien vorgeschrieben?!? Also ich kann online mit meiner Kreditkarte nix mehr kaufen, ohne das per 6-stelligem Code via App oder über mein Online Banking zu bestätigen.

    „Abermals empfiehlt sich auch eine Anzeige.“
    Sollte man machen, habe ich in einem Fall auch schon gemacht. Jemand bei eBay Kleinanzeigen hatte meine IBAN erfragt, weil er den Betrag überweisen wollte. Es passierte aber zwei Tage lang nix, stattdessen wurde dann per Amazon Lastschrift Geld eingezogen für Sachen, die ich natürlich nicht gekauft hatte.
    Ich habe das sowohl Amazon gemeldet und sie gebeten das entsprechende Konto zu sperren, das meine Zahlungsdaten missbräuchlich verwendet. Reaktion: Ob das nicht vielleicht jemand aus meiner Familie wäre, ansonsten könnte man auch nix tun, schon gar nicht die Daten des Dritten rausgeben für eine Anzeige.
    Als auch eBay Kleinanzeigen: Das tue ihnen leid, aber sie könnten nix machen, auch nicht Daten rausgeben von diesem Account für eine Anzeige.
    Und schließlich Polizei: Ich solle so ein Formular ausfüllen für die Anzeige. War ein 5 seitiger „Cyber-Crime“Fragebogen als Word-Datei mit Fragen wie „haben sie einen aktuellen Virenschutz“… Nach dem Ausfüllen habe ich nie wieder was von der Polizei gehört.
    Ich habe über meine Bank das entsprechende Einzugs-Mandat (das ich ja nie erteilt hatte) sperren lassen, die Abbuchung widerrufen und gut war.

    Aber die Anzeige hat gar nichts gebracht.

    • Das eBay und Amazon keine Daten an Privatpersonen rausgeben ist normal, und begrüße ich auch. Wäre ja sonst ein Einfallstor für noch mehr Betrügerei.
      Das seitens Polizei nichts passiert, ist traurig. Wobei man da vermutlich auch seeeehr viel Geduld haben muss, und ich glaube bei der Masse an Anzeigen fallen vermutlich viele durchs Raster. Und ich bin nicht mal sicher ob du informiert wirst wenn hier Ermittlungsergebnisse anfallen würden. Der Geschädigte ist ja eher die Bank, denn dein Geld hast du ja wieder (kenne mich da aber nicht aus).
      Eine Anzeige, denke ich, sollte man trotzdem machen, auch wenn kein Ergebnis zu erwarten ist bei solchen „Kleindelikten“. Wenn keiner solche Vorfälle meldet, ist für die Behörden auch kein Problem sichtbar.

      • JimboPansen says:

        Nicht ganz richtig, aber die richtige Spur.

        Geschädigt ist in dem Fall Amazon. Die haben im Zweifel eine Ware versandt und das Geld wurde zurückerstattet. Also hat Amazon den Schaden, sie sind betrogen worden, denn man hat denen gegenüber den Irrtum erweckt, dass man der berechtigte Karteninhaber wäre.

        Ist ein typischer Warenkreditbetrug, von dem es viele verschiede Varianten gibt.
        Man selbst, als Nutzer, dessen Daten missbraucht wurden, fühlt sich natürlich, als der Geschädigte und ist auch der jenige der anzeigt. Aber wie gesagt, ist die Firma geschädigt und man selbst erhält dann natürlich weder die Aufforderung Strafantrag zu stellen, noch die Benachrichtigung, dass das Verfahren eingestellt wurde.

        Die hier dargestellten Maschen sind aber schon sehr krude.und für einen Nutzer, der halbwegs aufmerksam ist, zu durchschauen. Leider nicht für jeden Nutzer. Ein paar fallen jedes Mal drauf rein und dementsprechend lohnt es sich für die Täter.

      • Ich hatte mal eine Anzeige wegen Betrugs aufgegeben als mich einer bei eBay Kleinanzeigen übers Ohr gehauen hat. Hat über ein Jahr gedauert bis der Brief dann mit der Einstellung des Verfahrens kam.

        Inklusive einem kurzen Schreckmoment warum ich einen Brief von der Staatsanwaltschaft bekomme, den mir noch meine Vermieterin in die Hand gedrückt hat weil er im falschen Briefkasten gelandet ist :).

  3. Blacky Forest says:

    Bekannter hat die zweite Masche letztens erlebt.
    Es wurde von den Betrügern eine Ausweiskopie als „Beweis“ gesendet, allerdings von jemandem anders. Die E-Mail-Adresse stimmte nicht ganz mit den Daten auf dem Ausweis überein. Abgesehen davon, dass vorher schon offensichtlich auf Betrug hinauslief.

  4. Deshalb immer nur persönliche Übergabe. Ware gegen Geld. Egal ob als Verkäufer oder Käufer. Das was ich nicht abholen kann kaufe ich nicht.

    • therealThomas says:

      Für Höherpreisige Artikel mache ich es auch so, da lohnt sich das Risiko nicht um ein paar Euro zu sparen…

  5. Mit ein bisschen gesunden Menschenverstand kann man schnell erkennen, dass da irgendwas faul ist. Und wenn etwas faul ist, breche ich sowas sofort ab. Wahnsinn, dass das vermutlich viele nicht durchschauen…

  6. Hab neulich bei einem was ersteigert, der bot Abholung oder PayPal Friends an. Dazu musst aber die Versandadresse mit der von PayPal übermittelten übereinstimmen. Im Nachhinein habe ich drüber nachgedacht und mache das jetzt genau so!

  7. Auch beliebt: über PayPal mit Käuferschutz kaufen, falschen Betreff angeben und dann einen Fall eröffnen, das man den im Betreff genannten nicht erhalten hat – obwohl dieser auch nie angeboten wurde …

  8. Ich hatte letztens ne nette Verhandlung. 5-6 Nachrichten klang normal. Wollte dann zahlen per Paypal. Er meinte es geht nur Überweisung. Habe dann innerhalb von 3 Sekunden ein Foto von ihm, ein Foto vom Perso und ein Screenshot aus Whatsapp mit einer N26 Konto Verbindung bekommen. Damit es schnell geht, sollte ich per Sofortüberwisung senden. Ab da war klar, dass es Betrug war. Habe dann gesagt: Hey, ich komme gleich vorbei. Da hieß es, du bist zu spät. Sorry. Hab’s dann gemeldet, kurze Zeit später war der Verkäufer gesperrt. Ein bisschen später war der selbe Artikel mit gleichem Bild unter anderem Namen/Ort wieder da. Hab aus Spaß nochmal gefragt, verhandelt und wieder die 3 Bilder bekommen mit der Bitte um Sofortüberweisung 😉 Nächstes KOnto gesperrt -)

  9. https://www.auktionshilfe.info
    Hier kann man sich vorab oder als Geschädigter über die Machenschaften der Betrüger bei ebay & ebay Kleinanzeigen einlesen…

  10. Generell ist dieser „Möchtegern Ebay-Ableger“ nicht gerade seriös. Ich kaufe dort schon lange nichts mehr. Momentan sehr beliebt, dass einfach Preisvorschläge gesendet werden, antwortet man darauf, bekommt man Beleidigungen. Ich würde auch nicht gegen bar verkaufen, denn bei dieser Seriosität weiß man leider auch nicht, wer schlussendlich vor Deiner Haustüre steht.

    • Naja, da kann Ebay KA aber nun wahrlich nichts für. Ich habe fast alles in den letzten Jahren nur noch über Ebay KA verkauft – sogar sehr schnell und meist zu guten Preisen.

      Völlig ohne jedes Problem, wie man an meinem Verkäuferprofil sehen kann.

      Traurig genug, dass immer noch so viele Leute auf diese offensichtlichen Betrügereien reinfallen…

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