Kulturpass: Start Mitte Juni, Online-Ausweis vorausgesetzt

Bereits im April berichteten wir über den geplanten Kulturpass. Mit dem Kulturpass im Wert von 200 Euro sollen alle Jugendlichen in Deutschland, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden, über eine digitale Plattform Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen aller Art, Museen, Theater, Konzerte und Kinos, Bücher, Tonträger oder Musikinstrumente erwerben können. Die Anmeldung für Anbieter ist ab sofort möglich, die Nutzung des Kulturpasses ist ab Mitte Juni möglich.

Die Registrierung wird durch das Online-Ausweis-Verfahren überprüft. Dann steht ein Budget in Höhe von 200 Euro zur Verfügung, das für alle Angebote des Kulturpasses genutzt werden kann. Das sind beispielsweise Eintrittskarten für Konzerte, Theateraufführungen, Kinobesuche, Museumsbesuche oder Parks, sowie Bücher, Tonträger, Noten oder Musikinstrumente. Das gewünschte Angebot wird über die App reserviert und dann vor Ort abgeholt. Die App ist übrigens Open Source.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. So gut ich die Idee eigentlich finde, so ungerecht finde ich sie auch. Die Jugendlichen, die 2020, 21 und 22 achtzehn Jahre alt geworden sin, haben viel mehr Einschränkungen hinnehmen müssen.

    • So ist es doch immer, wenn etwas gutes eingeführt wird. Diejenigen, die zu früh geboren wurden, schauen in die Röhre. Ich musste noch dem Vaterland dienen, die mehr als 3 Jahre nach mir geborenen nicht mehr. Monatsticket für Schüler war zu meiner Zeit zu teuer, heute kann ich für 19€ das Deutschlandticket für meine Kinder kaufen.
      Die Einschränkungen in der Pandemie haben nicht nur die Jugendlichen betroffen, die 2002-2004 geboren wurden, auch meine deutlich jüngeren Kinder haben ganz schön gelitten für die Generation Klimatod, die jetzt wieder die Lebens-Interessen der jüngeren komplett ignoriert.
      Die Jugend hat wesentlich mehr verdient, als nur diesen „Kultur-Pass“ und ein vergünstigtes Deutschland-Ticket. Die haben verdient, dass man ihnen jetzt wenigstens mal zuhört und erklärt, warum man nicht daran interessiert ist, ihre Leben und Gesundheit in Zukunft so zu schützen, wie sie es in jüngster Vergangenheit für die Alten getan haben: Durch Verzicht.

      • Wenn „die Jugend“ die Gesellschaft so doof findet, warum gründen sie dann nicht eine eigene Gesellschaft? Ach nee, warte. Die werden ja dann auch irgendwann alt sein. Blöd, so eine Gesellschaft.

        Aber mal im Ernst…

        Corona hat die gesamte Gesellschaft belastet und die Diskussion, wer nun mehr oder weniger belastet wurde, ist absolut kindisch. Gestandene Männer haben wie kleine Kinder geheult, weil ihr Betrieb, der über mehrere Generationen aufgebaut wurde, pleite war. Alte Leute wurden in Altenheimen eingesperrt, in denen Corona um sie herum einen nach dem anderen erledigte. Oder der Typ, der im Koma lag und als er aufwachte, waren beide seine Eltern verstorben. Bei solchen persönlichen Katastrophen die Schwere aufzuwiegen, ist doch zynisch.

        Und ich bekomme auch nichts von dieser Aktion ab, denke aber, dass wir als Gesellschaft Geld schon auf schlechtere Weise angelegt haben. Und ja, Verteilung ist immer irgendwie ungerecht. Aber wenn man so denkt, und den Akteuren dies stets vorwirft, wird irgendwann niemand etwas spezifisches mehr machen. Ganz im Sinne von Beamtenmikado: wer sich bewegt, verliert.

      • Hans Wurst says:

        Wow, besser hätte es niemand schreiben können. Vielen Dank! Best comment this year!

  2. 200eur Musikinstrumente. Flöte, Ukulele, Triangel.. 😛 Gut einen günstigen Bass oder Gitarre findet sich da auch aber da wäre gebraucht besser investiert.
    An sich finde ich es nicht schlecht. Eine Art umgedrehtes Gutscheinheft was es vielerorts regional gibt. Immerhin ein nettes Geschenk wenn man 18 wird(und daran denkt).
    Am interessantesten werden natürlich die bisher unbekannten Teilnehmenden Läden und Einrichtungen daran.

  3. Ich finde es extrem schade, dass ihr eine doch sehr enge Definition des Kulturbegriffs vorgenommen wurde. Kultur kann auch digital stattfinden, die Gaminglandschaft (vor allem auf Konsolen und dem PC) gehört ebenfalls zur Kultur. So drückt man meiner Meinung nach nur die engstirnige Vorstellung von Kultur der Generation 50+ auf junge Leute und feiert sich auch dafür. Und versteht mich bitte nicht falsch, die grundsätzliche Idee eines Kulturpasses begrüße ich total, nur eben in einer Form in der Kultur sich nicht nur auf die analoge Welt beschränkt. E-Books wurden beispielsweise mit Büchern im Sinne der Buchpreisbindung de facto gleichgesetzt, warum hier nicht? Ist es vielleicht die Tatsache, dass Förderung der Kultur bei jungen Leuten gar nicht das Ziel ist, sondern einfach nur die Kulturwirtschaft zu stärken durch die Hintertür?

    • Ich habe mir die Angbote im Kulturpass nicht genauer angeschaut, aber ist dir eigentlich bekannt, dass es sogar Museen gibt die sich mit Videospielen befassen? Hier in Hamburg gibt es diverse „Kultur“-Angebote für junge Leute. Welche Konzerte sind im Kulturpass enthalten? Ist da nur Klassik?
      Fehlen dir nur die Videospiele im Kulturpass? Meinst du wirklich, dass Videospiel-Kultur bei der Jugend noch gefördert werden muss, weil die sonst überhaupt keinen Zugang zu dem Thema Videospiele haben falls sie überhaupt wissen, dass es sowas gibt?

      • Mir fehlt es nicht aus dem Aspekt der Förderung, sondern ich finde die Selektion schwierig. Man kann auch fragen, ob Musik in Form von Tonträgern gefördert werden muss. Fast jeder hat Spotify oder YouTube und hat somit Zugriff auf die fast komplette Musikbibliothek der Welt. (Ich möchte jetzt hier keine Debatte Streaming vs. physische Medien starten 😉 )
        Ich finde es einfach nur nicht richtig irgendwie festzulegen, was Kultur erster Klasse (also förderungsfähig) für junge Leute ist. Wenn man sich an den ersten Entwurf erinnert, indem sogar nur Vinylplatten gefördert werden sollten, kann man hier schon ein realitätsfremdes Wesen erkennen. Warum gehen beispielsweise Konzerte und Tonträger, aber bei Filmen nur Kino und keine DVD/Blu-ray? Ist es nicht auch wettbewerbsverzerrend, Amazon und andere auszuschließen? Warum holt man Jugendliche nicht dort ab, wo sie sind? Es ist für mich eher eine Grundsatzfrage, wer mit welcher Begründung sowas festlegen darf.

  4. Ja, Ja, immer diese Populisten.

  5. Wer am meisten gelitten hat? Was ist denn „leiden“? Keine clubs, keine discos, keine Feiern mit vielen Leuten und Alk? Keine Stadium-Konzerte, kein Rock am ring? Ist das Leiden? Ja, Jugendliche und Kinder haben gelitten: weil sie sich nicht mehr uneingeschränkt mit Freunden treffen konnten. Mit Verwandten. Weil sie keinen vernünftigen Schulunterricht mehr hatten oder nur mit erheblichen Hürden, gleiches für Berufsschulen und Unis. Das sind Nachteile die sich auch im späteren Erwerbsleben und in der psychischen und sozialen entwicklung u. U. über das gesamte Leben fortpflanzen. Aber Verzicht auf ein bißchen Entertainment und party ist kein leiden, das diesen namen verdient. Denn beispielsweise die Alten in den pflege- und Senioreneinrichtungen _sind gestorben_ oder schwerstens erkrankt. Und zwar in einem höheren Maße als Jugendliche und Kinder. Dazu die gleichen psychischen Leiden wie bei allen anderen: soziale Entfremdung, denn Video-Chat sind kein Ersatz für eine Umarmung. Weder für Kinder noch für alle anderen. Und Senioren haben m. W. keine „Corona-Parties“ gefeiert. Das waren mehrheitlich Jugendliche die Corona nicht ernst nahmen. Ja ich finde diese „monetäre Wiedergutmachung“ ungerecht. Gebt das Geld in die Seniorenheime , und zwar ein Vielfaches für endlich bessere Pflege, menschenwürdige Unterbringung auch swerst Pflegebedürftiger und gute Bezahlung und soziale Aufwertung der Pflegeberufe.

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