Facebook ist out: US-Teenager bevorzugen YouTube, Instagram und Snapchat

Das Pew Research Center, es besteht hier keinerlei Verbindung zum YouTuber PewDiePie, hat in einer neuen Studie die Social-Media-Vorlieben von Teenagern in den USA untersucht. Die Ergebnisse lassen sich zwar sicherlich nicht 1:1 auf Deutschland übertragen, sind aber durchaus spannend. So ist Facebook bei den Jugendlichen in den Vereinigten Staaten eher out. Vielmehr geben die Plattformen YouTube, Instagram und Snapchat den Ton an. 95 % der Teenager nutzen dabei ein Smartphone. 45 % geben an, dass sie „fast immer“ online seien.

Oben seht ihr ein paar Daten in der Grafik. Etwa geben „nur“ 51 % der befragten 13- bis 17-jährigen an, dass sie Facebook nutzen. 85 % sind hingegen z. B. bei YouTube unterwegs. Bei der letzten Umfrage verbuchte Facebook noch 71 % als Wert für sich. Die Urheber der Studie nehmen an, dass die veränderten Nutzungsgewohnheiten auch darauf zurückzuführen seien, dass die Smartphone-Adoption seit der letzten Studie aus den Jahren 2014 / 2015 deutlich zugenommen habe.

Dabei sind sich die Teenager unschlüssig dazu, wie sich Social Media eigentlich auf ihr Leben auswirken: 31 % nehmen den Effekt als hauptsächlich positiv wahr, während 24 % an vorwiegend negative Auswirkungen glauben. 45 % glauben aber, dass Social Media weder überwiegend positiv oder negativ seien. Im Grunde kommt es also darauf an, wie man die Plattformen nutzt und was man daraus macht.

Spannend: In den USA fühlen sich offenbar Teenager aus einkommensschwachen Haushalten stärker zu Facebook hingezogen, als Teenager aus einkommensstarken Haushalten. Was hier die Ursache sein könnte, bleibt aber offen. Auch im Geschlecht gibt es aber Unterschiede. Etwa tendieren Mädchen stärker zu Snapchat als Jungen. Letztere geben dafür häufiger an, dass sie YouTube mit Abstand am häufigsten verwenden.

An ein Smartphone kommen dabei 95 % der Teenager, während „nur“ 88 % Zugriff auf ein Notebook oder einen Desktop-PC haben. Das erklärt natürlich auch, dass viele der befragten Jugendlichen angeben, dass sie quasi rund um die Uhr online seien. Für Eltern sollte das sicherlich auch ein Denkanstoß sein: Wenn die Teenager das Internet und die Technik drumherum so fest in ihr Leben integrieren, wird auch Medienkompetenz wichtiger denn je.

Durchgeführt wurde die Studie des Pew Research Center im März bzw. April 2018. Mehr Details zu den Ergebnissen könnt ihr auf Wunsch hier nachlesen. Ein Vergleich mit Deutschland wäre natürlich spannend, denn ich vermute, dass Facebook hierzulande etwas besser dastehen könnte, als in den USA. Trotzdem geht der Trend sicherlich auch hierzulande in Richtung Snapchat und Co.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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19 Kommentare

  1. Facebook ist auch in Deutschland out. Die meisten meiner Schüler (und auch Studenten) sagen: Facebook ist was für alte Leute.

    Viele haben zwar noch einen FB-Account, aber sind dort nicht (mehr) aktiv, sondern benutzen ihn nur noch für bestimmte Logins.

  2. Och mist, jetzt nachdem ich endlich bald bereit für einen fb-Account gewesen wäre…

  3. Christian EM says:

    Ich bin auch nur noch wegen einer Fotografie-Gruppe auf FB. Bin dort aber auch immer weniger aktiv bzw mitlesend

  4. Ich war noch nie in Facebook registriert, mich hat die Datenweitergabe an dritte schon immer gestört und habe nie verstanden dass dem Massen einfach so zugestimmt haben. Anscheinend sind die jungen Leute etwas vorsichtiger mit ihren Daten. Auf Youtube bin ich sehr gerne unterwegs allerdings nerven die vielen Trolle dort. Keine Video ohne dummes Kommentar, teilweise echt übel was da alles geschrieben wird.

    • „Anscheinend sind die jungen Leute etwas vorsichtiger mit ihren Daten.“ Nö, aber das Netzwerk wurde halt einfach zu groß um für die Kids noch attraktiv zu sein. Wer will schon mit Mutti im selben Sandkasten spielen. Das ist nicht cool, besonders nicht wenn Mutti am Abend dann fragt was für einen quatsch man da wieder geliked hat. Ihre Daten geben die Kids fleißig weiter, sogar mehr als zu vor und teilweise dem gleichen Konzern. Steht halt nur nicht mehr Facebook drauf sondern Instagram und WhatsApp. Der Rest geht dann halt zu Snapchat.. Bis die ältere Generation es dann für sich entdeckt, dann ziehen die Kids weiter.

  5. Klingt doch erstmal nach einer guten Nachricht, jetzt kann wieder Niveau Einzug halten 😀

  6. Facebook und Niveau beißt sich.

    • …dann hast Du das falsche Netzwerk. Es ist wie auf einer Gartenparty – stellst Du Dich zu den Honks, ist das Gespräch auch für’n Mors. Ich verstehe nicht, warum man das auf Facebook schiebt?!

      • Allein auf Facebook würde ich es auch nicht schieben, wobei die schon mit der Umstellung vom Chronologischen auf den „Relevanten“-Feed dafür gesorgt haben, dass die Plattform wie eine Ansammlung von Müll und Spam wirkte. Klar liefern die Benutzer immer noch den Content selbst und jeder entscheidet was er liked und mit wem er befreundet ist, aber dieser „für dich Relevant“-Quatsch hat halt bisher bei keiner einzigen Plattform richtig funktioniert sondern eher zum „geh mir weg damit“ beigetragen. Sobald man es wieder alles umstellt (sofern möglich), gehts auch wieder mit dem Müll. Ist halt immer noch da, wird einem nicht direkt immer ganz oben angezeigt.

  7. Meine kleine Schwester hat nichtmal einen Facebook Account. Natürlich ist Sie bei Instagram und WhatsApp unterwegs und natürlich hat Zuckerberg, der Schlingel bereits damit gerechnet. Sonst hätte der diese Dienste nicht gekauft. Clever eingefädelt.

  8. Soll die Feststellung „FB is Out“ FB relativieren? FB hat 2.2 Milliarden Nutzer davon nutzen 1.4 Milliarden die Plattform jeden Tag.
    Wen interessiert da wie viel Jungendliche das nutzen?
    Es sind nach wie vor zu viele die sich den Popel aus der Nase ziehen lassen.

  9. Bin ich eigentlich der einzige, der diese Umfrage etwas seltsam findet? Klar nutzen Jugendlich fast täglich YouTube, aber wohl eher nur zum Video gucken und weniger als „Social Media Plattform“.

  10. KassallaOnline says:

    Die kommen alle zu Facebook zurückgekrochen, wenn sie 35+ sind. Spätestens. Weil Instagram und Snapchat keine Plattformen für langfristige Beziehungen sind. Freunde vernetzen sich über Facebook. Aber die Teenies hocken ja noch alle zusammen im selben Schulbus jeden Morgen. Das ändert sich spätestens mit dem Studienbeginn. Facebook ist bestens aufgestellt. Und ab einem gewissen Alter postet man auch keine Party-Fotos mehr.

    • Jupp, das sehe ich genauso! Snapchat und Instagram sind einfach eins für mich…oberflächlich. Kleines Bild hier, winziges Wackelbild da, kurzes Video dort. Aussagegehalt? Eher übersichtlich.

      Aber vielleicht bin ich für sowas auch einfach zu alt. Nutze zwar auch Instagram, aber FB ist für mich DAS soziale Netzwerk schlechthin. Und ich sehe auch nach wie vor keine Alternative.

      • KassallaOnline says:

        Exakt. FB ist sicher nicht mehr „hip“, aber es ist die gemeinsame Basis für die Vernetzung von Menschen aller Altersklassen. Und es funktioniert.

  11. FürDieYoungGeneration says:

    In unserem Freundeskreis sind wir eigentlich in allen größeren Sozialen Netzwerken vertreten.

    Facebook wird dabei aber lediglich nur noch für die Erinnerung an Geburtstage, oder die Suche nach Veranstaltungen in der Nähe genutzt.

    Instagram ist dabei das neue Facebook, nachdem der Feed aus Facebook nur noch mit unrelevanten Sachen gefüllt wurde.
    Whatsapp wird für Nachrichten benutzt, wobei hier bei uns eher eine Tendenz zu Snapchat zu erkennen ist – wir machen Gruppenvideoanrufe und haben Snapchat Gruppen – ohne Snapchat läuft bei uns quasi nichts mehr.

    Chats werden mittlerweile dabei eher auf Snapchat ausgelagert, anstatt über Whatsapp zu schreiben. Ist deutlich persönlicher, man hat immer ein Bild von dem anderen dabei, anstatt „anonym“ in seine Tasten zu tippen.

  12. Und warum ist MySpace nicht aufgelistet?

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