E-Mail: So geht es mit Mozilla Thunderbird weiter

Noch immer gehört Mozilla Thunderbird zu den beliebtesten Mail-Clients da draußen. Und es gab eine Zeit, in der es gar nicht so rosig um seine Zukunft bestellt war. Dies scheint Schnee von gestern, denn die Pläne lesen sich gut. So habe man neue Stellen für die Entwicklung schaffen können, was bedeutet, dass man 14 Entwickler in Vollzeit am Projekt hat.

Diese befassen sich bereits mit der Codebasis von Thunderbird. Die neuen Mitarbeiter werden sich auch mit Problemen der Benutzerfreundlichkeit und der allgemeinen Leistung in der gesamten Anwendung befassen.

Man habe beträchtliches Feedback erhalten, nachdem die Thunderbird-Entwickler Nutzer zu Verbesserungen im Bereich Design und Nutzerfreundlichkeit befragt haben. Daran wolle man 2019 arbeiten.

Ein Bereich der Nutzbarkeit, den man für 2019 plane, sind beispielsweise Integrationsverbesserungen in verschiedenen Bereichen. Ein großer Punkt sei Googles Gmail als größter Mail-Anbieter.

Man prüfe, ob man sich mit der Unterstützung der Gmail-Labels befassen soll und ob andere Gmail-spezifische Funktionen in Thunderbird umgesetzt werden können. Auch Benachrichtigungen in den jeweiligen Systemen sollen besser umgesetzt werden. Durch die Arbeit an dieser Funktion wird sich Thunderbird auf jedem Desktop „nativer“ fühlen und die Verwaltung von Benachrichtigungen aus der App heraus erleichtern.

Ebenso wird das Benutzererlebnis rund um Verschlüsselung und Einstellungen überarbeitet. Ob all diese Arbeit es in die nächste Version schafft oder nicht, ist eine offene Frage. Eine komplette Liste der Planungen findet man hier.

Obwohl ich seit vielen Jahren nur noch Mail im Web benutze am Desktop: Thunderbird war lange Zeit mein Begleiter und ich hoffe, dass sich da noch einiges tut.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

72 Kommentare

  1. Das Exchange Protokoll (EWS heißt das seit 2007 wenn ich nicht irre) fehlt TB. Würde ihn gerne nutzen, aber unsere IT bietet nur Outlook-Online und keinen IMAP-Zugang.
    Outlook finde ich wirklich mit Abstand den unintuitivsten Mail Client, den es gibt, und gleiches gilt für die Outlook-Webversion. Da war ja selbst GMX vor 10 Jahren schon intuitiver und übersichtlicher, trotz Werbekram. Ach was wäre es schön mit TB!

    • Das Exchange/EWS-Protokoll ist meines Wissens nicht kostenlos. Google bietet bzw bot das nur noch in seiner bezahlten Business-Version an, keine Ahnung wie dort der Stand ist.
      Bei TB wird sich das daher auch nur per kostenpflichtigem Plugin realisieren lassen und wird jetzt sogar einer kompletten Überarbeitung bedürfen, weil auch im TB die Legacy-Funktionen wie schon zuvor im FF rausfliegen werden.

      Oder hat dazu jemand genauere Informationen?

      • Also zumindest ist es unter Linux mit Evolution möglich, damit hatte ich seit Jahren keine Problem , weder mit dem alten Exchange 2007 Server, noch mit den neuen Office 365 Mailboxen . Dass das ilelgal ist oder irgendwer Drittes dafür Lizenzen bezahlt, kann ich mir kaum vorstellen, weiß es aber auch nicht.

        Mich auf ein Plugin für ein dann für mich essentielle Funktion zu stützen, würde ich nicht machen wollen. Nacher ändert TB etwas im Code und alle Plugins müssen angepasst werden. Oft genug erlebt, und irgendwann hat das Plugin auch wieder funktioniert, aber bei Zusatzfunktionen kann man mit einem kurzfristigen Ausfall leben, bei Protokollen eher nicht.

    • Rainer R. Friedrich says:

      Davmail als Proxy, falls von der IT nicht verboten, löst das. Kann man auch portabel konfigurieren. Momentan sollte auch noch Exquilla funktionieren.

  2. Wolfgang D. says:

    Wenn TB tatsächlich diesen proprietären Label-Mist von Google einbauen sollte, gehört dieser Client endgültig in die Tonne. Wahrscheinlich gibt es dafür Geld von Google, und die Werbefuzzis haben sich beim letzten brauchbaren Multi-Plattform Mailprogramm endgültig durchgesetzt, genau wie beim Firefox. Danke, Sören und Co.

    Stattdessen sollte die Exchange Anbindung endlich mal „ab Werk“ so gestaltet sein, dass man nicht bei jedem Programmupdate um die Funktion dieses wichtigen Add-Ons (und der von anderen) fürchten muss. Das Adressbuch ist schon ewig ungepflegt, Export/Import von Mails und Kontakten z.B. aus dem ollen Windows/Live Mail sind eine echte Strafarbeit. Maildir, ist das endlich Standard? Aber egal, schmeissen wir uns lieber an Google ran, unzuverlässig wie die sind…

    Echt schade, dass es keinen anderen wirklich gut einstell- und bedienbaren Exchange Client für Linux gibt, und aktuelles Outlook nicht mehr einzeln verkauft wird. Webmail… das ist doch eine Strafe. Allein die Menüwechsel bei GMail Web, Einstellungen, das laggt häufig ohne Ende. Oder geht mal überhaupt nicht, wie neulich. Zum Dank wird man noch mit Werbung vollgemüllt? Ne, echt nicht mein Ding.

    • > Echt schade, dass es keinen anderen wirklich gut einstell- und bedienbaren Exchange Client für Linux gibt, und aktuelles Outlook nicht mehr einzeln verkauft wird.

      Wie hast du Outlook unter Linux genutzt?

    • Was stört es dich denn, wenn ein paar proprietäre Features unterstützt werden, der Rest aber beim alten beleibt? Deshalb werden doch weder Multi-Platform noch andere Features eingestampft?

      Mit der Exchange-Anbindung stimme ich dir aber absolut zu! Das wäre toll, das hätte ich auch gern.

      Ich nutze unter Linux Evolution. Das funktioniert sehr gut (sowohl Exchange 2007-Protokoll als auch das neure EWS via Office 365-Mailboxen), 100x besser als Outlook 2016 (ich weiß nicht wie so ein unintuitives Programm Weltstandard werden konnte) und 1000x besser als dieser furchtbare Microsoft-Webmailer (dagegen ist GMail ein Segen!), auch wenn TB mir als Multi-Plattfrom Mail Client noch lieber wäre. Von der Bedienung her ist Evolution eigentlich auch prima, ein paar Feature hätte ich gern von TB… aber man kann mir leben.

      Übrigens es gibt einen weiteren Multi-Plattform Mailer mit Exchange: Hiri. Hatte ich mir mal zugelegt, aber ich bin nicht der größte Fan von dem Bedienkonzept.

      • > Was stört es dich denn, wenn ein paar proprietäre Features
        > unterstützt werden, der Rest aber beim alten beleibt?

        1.
        Was dabei rauskommt, wenn offene Protokolle mit proprietären Features erweitert werden, haben wir im Web gesehen. „Diese Website funktioniert am Besten mit InternetExplorer 6“. Wobei „am Besten“ heisst: Auf allen anderen garnicht. Na, Danke.

        2.
        Vor einiger Zeit gab es bei macOS ein Upgrade, bei dem auch Mail.app neue Features bekam, nämlich „intelligente Sortierung“. Also nahm Mail.app eine Mail und fand, die könnte man ja mal bei „Wichtig“ einsortieren. Google hat sich dann die Mail angesehen und fand, die gehören nach „Hervorragend“. Huch, sagte Mail.app da, hier ist ja was neues in „Hervorragend“ aufgetaucht, da mache ich dem User mal eine Freude und lege es nach „Wichtig“. Huuuuch, sagte Google, wieso ist denn hier eine wichtige Mail in „Hervorragend“, da werde ich doch gleich mal…
        Mein Rechner war wochenlang heiss vom permanenten hin- und her-sortieren meiner -zig-tausend Jobmails, bis ich das in den beiderseitigen Einstellungen so gefixt hatte, das alle beiden „Künstlichen Intelligenzen“ (also: Strunzblöde Software) ihre Dreckspfoten von meinem Eingang gelassen haben. Und ich WETTE mit dir, das die diese Schwachsinns-Features beide nicht deaktiviert haben, sondern in ihrer Software tonnenweise drin stehen haben: „Wenn server=google, dann“ bzw. „wenn client=apple, dann“

        So funktioniert die Welt nicht. Man kann Briefkästen gelb, grün, blau machen, wie man will. Aber man baut sie gefälligst so, dass ein DIN C6 Umschlag reinpasst, ohne dass er zusammengerollt oder umgefärbt wird.

    • Mal in den Text und auf die Links darin schauen 😉 Hier die geplanten Änderungen: http://lists.thunderbird.net/pipermail/maildev_lists.thunderbird.net/2018-October/001317.html geht Echt nicht nur um G-Labels. Exchange ein Thema, ICS und caldav, irgendwo habe ich auch gelesen, dass das Adressbuch z.B. durch die Integration von CardBook – was wirklich gut ist – verbessert werden soll. Da ist eine Menge auf dem Zettel.

      • Wolfgang D. says:

        @Frank „Da ist eine Menge auf dem Zettel“
        Wie es so schön heisst, Papier (und das Internet) sind geduldig. Ich weiss ja nicht wie lange Du schon dabei bist, aber die Baustellen sind schon länger offen und unbearbeitet. Wenigstens gibt es für Exchange und diversen anderen Sync Hoffnung (tbsync soll integriert werden), und das Adressbuch wird dadurch ebenfalls gleich aufgewertet. Mal abwarten, es gibt ja mittlerweile kaum Alternativen.

  3. Mit Thunderbird verwalte ich alle Konten (POP3, IMAP), da alle Funktionen angeboten werden. Morgens Rechner eingeschaltet und als erstes startet der Feuervogel automatisch und holt die Mails aus den diversen Postfächern. Gefiltert nach Relevanz wird gleich sortiert und angezeigt. Unter Linux ist er jedoch wirklich etwas träge und könnte eine Schlankheitskur vertragen. OpenGPG ist kompliziert einzurichten, nicht alles ist wirklich für den Durchschnittsnutzer nachvollziehbar. Hoffentlich tut sich noch etwas zum positiven, der Thunderbird kann es brauchen.

  4. Outlook was sonst!

    Bin vor x Jahren entnervt von Thunderbird auf Outlook gewechselt.

    • Sobald du mehr als ein IMAP-Konto und unterschiedliche Mailadressen verwendest, bist du mit Outlook aufgeschmissen….. Die Integration von Adressbuch und Kalender(n) ist in Outlook sicherlich eleganter gelöst, aber in Bezug auf Mail ist Outlook relativ mau aufgestellt IMHO.

      Bisher habe ich noch keine Alternative zu TB gefunden, die viele IMAP-Konten mit vielen Mailadressen parallel und transparent verwalten kann und zusätzlich auch Verschlüsselung (S/MIME) mit unterschiedlichen Schlüsseln unterstützt.

  5. Freu mich, dass da ein wenig mehr passiert. Nutze seit Ewigkeiten TB und bin wg. dessen Übersichtlichkeit auch sehr zufrieden. Tatsächlich nutze ich Outlook auch – aber nur für meinen Exchange Kalender. Und beruflich halt.

    Ich weiß gar nicht wieso alle bei solch einer Ankündigung immer gleich in BILD Mord-und-Totschlag verfallen: „…unterwirft sich google…“, „…verschlimmbessert“, „…dann bin ich weg!!!“.

    Bin recht zuversichtlich, dass sich Thunderbird seines Wertes bewusst ist und die vielen kleinen Baustellen angehen kann die offen sind. Meine größte Sorge ist tatsächlich, dass die Oberfläche so gräßlich aufgepustet wird (für die Touch-Bedienung), dass man einen 50″ Monitor braucht um den gleichen Inhalt wie jetzt zu sehen. Aber selbst dann bin ich sicher wird es Einstellungen und Skins geben, die das wieder egalisieren.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.