E-Laden: Bewohner von Mehrfamilienhäusern haben wenige Chancen
Der ADAC kommt nach einer Umfrage unter Immobilienverwaltern zu einem ernüchternden Ergebnis, was das E-Laden betrifft: Bei nur rund 7 % der Mehrfamilienhäusern mit mehr als zehn Stellplätzen gibt es Ladesäulen oder Wallboxen für die Bewohner. Wer also in einem Mehrfamilienhaus mit angeschlossener Tiefgarage wohnt und dort gerne selbst sein E-Auto aufladen will, findet dafür nur in einem von 13 Fällen eine Möglichkeit vor.
Befragt wurden dafür Immobilienverwaltern in elf deutschen Großstädten. Immerhin: 18 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit mehr als zehn Stellplätzen verfügen inzwischen über einen geeigneten Stromanschluss. Davon bieten aber nur sieben Prozent den Bewohnern Ladesäulen oder Wallboxen an. Elf Prozent haben noch eine Steckdose, die aus Sicht des ADAC zum Laden von Elektroautos ungeeignet ist. Immerhin gibt es im direkten Vergleich mit der letzten Umfrage aber einen leichten Aufwärtstrend.
Deutlich wird aber, dass Bewohner von Mehrfamilienhäusern in den meisten Fällen ihr E-Auto nicht zu Hause aufladen können. Laut ADAC sei das ein erhebliches Problem, denn die öffentliche Ladestruktur sei ebenfalls noch ausbaufähig. Es sei daher für Fahrer immer noch am bequemsten daheim zu laden. Wenn das aber in Mehrfamilienhäusern am Ende selten möglich ist, wird der Kauf eines E-Fahrzeugs unattraktiver, als er es sein sollte. Ein Lichtblick: Knapp ein Drittel der befragten Immobilienverwalter (30 Prozent), die noch kein Objekt mit Lademöglichkeit betreuen, plant einen entsprechenden Ausbau.
Problem ist aber auch: Oft haben die Hauseigentümer und auch Mieter laut den Immobilienverwaltern kein Interesse an der Installation. Vermutlich befürchten insbesondere die Mieter erst einmal zusätzliche Kosten, die auf sie umgelegt werden und von denen sie aktuell noch nicht profitieren, wenn sie einen Verbrenner fahren. Laut ADAC gilt jedoch: Für zwei Drittel aller Mehrfamilienhäuser, die bereits über Lademöglichkeiten verfügen, planen die Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre einen weiteren Ausbau.
Seit der Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) zum 1. Dezember 2020 haben es Mieter und Eigentümer in Mehrfamilienhäusern eigentlich leichter, einen Anspruch auf eine Lademöglichkeit an ihrem Stellplatz durchzusetzen. Oft scheint das in der Praxis aber noch keine große Rolle zu spielen. Als kleiner Hintergrund zur Befragung: Für die Erhebung hat der ADAC elf deutsche Großstädte ausgewählt: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Bremen, Dresden und Hannover. Insgesamt wurden 916 Unternehmen nach der Anzahl der betreuten Objekte mit mehr als zehn Stellplätzen befragt. Davon beteiligten sich 250 Unternehmen an der Umfrage. Die Stichprobe enthält Mehrfamilienhäuser mit typischen privaten Tiefgaragen, Parkhäusern oder Parkplätzen in deutschen Großstädten. Die Erhebung fand im Juli und August 2022 statt.
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