Wi-Fi vs. mobiles Internet: 5G könnte das Blatt wenden

OpenSignal ist ein Unternehmen, das sich auf die Analyse von Daten rund um mobiles Internet und mobile Endgeräte spezialisiert hat. In einer neuen Erhebung hat man sich mal angeschaut, ob die Vorurteile bezüglich mobiler Internetverbindungen auch im Jahr 2018 noch passen: Ist man mit Wi-Fi in der Regel schneller unterwegs als über LTE? Für Deutschland sind die Ergebnisse wenig überraschend.

So gibt es zwar Länder wie Griechenland, Österreich oder auch die Türkei, in denen sowohl die durchschnittlichen Up- als auch Download-Geschwindigkeiten laut OpenSignal über mobile Internetverbindungen höher sind als via Wi-Fi. Deutschland zählt aber neben Dänemark, den Niederlanden oder auch Italien zu den Ländern, in denen sowohl Up- als auch Downloads über Wi-Fi deutlich schneller sind als im Durchschnitt über mobile Internetverbindungen.

Es gibt aber 33 Länder, die im Durchschnitt schnellere Download-Geschwindigkeiten über mobile Internetverbindungen verzeichnen. Umgekehrt gibt es speziell in den USA z. B. große Kontraste und mobile Verbindungen sind im Schnitt um 25 Mbps langsamer als Wi-Fi-Verbindungen. Da ist das Gefälle also besonders enorm. In Deutschland gibt es via Wi-Fi durchschnittliche Download-Geschwindigkeiten von ca. 27,9 Mbps, während man bei mobilen Verbindungen im Schnitt auf 19,7 Mbps kommt.

Nun nimmt man bei OpenSignal an, dass 5G allerdings in vielen Ländern für einen Paradigmenwechsel sorgen könnte. Das könnte auch für Deutschland gelten. Denn wie bekannt ist, geht es bei uns mit dem Ausbau schneller Glasfaserleitungen eher schleppend voran. Die Analysten raten dabei nun den Telekommunikationsanbietern eventuell ihre Geschäftsmodelle für die Zukunft zu überdenken. Sonst könnte man manche Kunden von schnellen 5G-Verbindungen unterwegs in langsamere Wi-Fi-Verbindungen zuhause schubsen.

So sollte man auch bei den Smartphone-Konfigurationen in Zukunft abwägen, ob es immer Sinn ergibt, Wi-Fi-Verbindungen gegenüber mobilen Verbindungen zu bevorzugen. Laut OpenSignal ergibt diese Art der Verbindungsaufnahme nämlich schon jetzt nur noch in manchen Ländern Sinn. Das Hauptargument dürfte eher sein, dass das Datenvolumen mobil bei den meisten Anwendern beschränkt ist und deswegen die Bevorzugung von Wi-Fi-Verbindungen immer noch Sinn ergibt. Auch hier kommt es aber natürlich auf das jeweilige Land an. Während man in Deutschland exorbitante Preise für Tarife ohne Beschränkungen beim Volumen zahlt, sieht es da in anderen Ländern durchaus anders aus.

Warten wir mal ab, wie sich das Verhältnis zwischen Wi-Fi und 5G in Zukunft auf die Internetnutzung und die Tarifangebote auswirkt. Bis 5G aber in Deutschland großflächig angeboten wird, dürfte es ohnehin noch eine ganze Weile dauern. Aktuell streitet man ja noch über die Bedingungen der Frequenzvergaben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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35 Kommentare

  1. Hier ist noch ein Typo: […] in den USA z. B. große Kontraste und Wi-Fi-Verbindungen sind im Schnitt um 25 Mbps langsamer als Wi-Fi-Verbindungen. […]

  2. Martin Deger says:

    Hmm, kommt das nicht sehr darauf an, an was für einem Anschluss das Wifi hängt?

    • Gleiches gilt für den Handymast. Bei O2 sind relativ wenige mit einem Glasfaseranschluss verbunden. Dann ist es total egal, ob du 5G hast oder nicht. Wenn vom Sendemast der Speed ins Internet langsam ist, bringt einem das auch nichts.

      • Als ich mich noch mit o2 herumschlagen musste hatte ich das sehr oft. Auf dem Display H und voller Empfang aber trotzdem quasi offline mit null Datenübertragung da das Netz mal wieder hoffnungslos überlastet war.

  3. Letzter Absatz: … Wi-Fi-Verbindungen sind im Schnitt um 25 Mbps langsamer als Wi-Fi-Verbindungen.

  4. „…ob es immer Sinn ergibt, Wi-Fi-Verbindungen gegenüber mobilen Verbindungen zu bevorzugen“
    Nur dass Mobilfunk in Deutschland um ein quadrillionenfaches teurer ist.
    Solange sich daran nichts ändert habe ich von einer schnellen 5G Verbindung nichts, wenn mein Datenvolumen in 4s aufgebraucht ist.

  5. „z. B. große Kontraste und Wi-Fi-Verbindungen sind im Schnitt um 25 Mbps langsamer als Wi-Fi-Verbindungen.“

  6. 5G wird bei mir den Festnetzanschluss definitiv nicht ablösen. Gibt schließlich noch mehr Geräte, die eine Verbindung wollen.
    Ausserdem werden sich die Anbieter 5G vermutlich wieder gut bezahlen lassen – wie damals bei LTE und auch noch heute, was Volumen angeht.

    • Sehe ich genauso.
      Solange das Datenvolumen im Mobilfunk so extrem begrenzt bleibt, braucht man gar nicht über eine Ablösung reden. Was bringen 100, 500 oder gar 1000 MBit im Mobilfunk, wenn das Datenvolumen nur wenige Gigabyte beträgt und man dann mit 64 KBit weiter surft.

    • Das gilt jetzt. Wenn es aber ein stabiles, schnelles 5G Netz hier gibt und Du für 10 Euro im Monat eine Flatrate für Zuhause buchen kannst ist der klassische DSL Festnetzanschluss ganz schnell auf dem Abstellgleis.

      • du bekommst ja auch heute keine 4g flatrate für 10 euro. auch keine 3g flatrate. nicht mal eine 2g flatrate.

        wieso sollte dann in absehbarer zeit eine 5g flatrate für den preis zu haben sein?

        • Mit 5G werden die Karten neu gemischt, mit der Technik sind erheblich höhere Bandbreiten möglich. Die Netzbetreiber geben heute ihre Netze noch nicht unbegrenzt frei weil diese das schlicht nicht schaffen würden, dafür ist die ganze Infrastruktur aktuell nicht ausgelegt.

          • … Hauptsache du glaubst dran.

            Ich nicht. 10€? Niemals. Wenn es einen gesetzlichen Anspruch für jeden für 10€ darauf gibt, dann vielleicht. Aber aus freien Stücken werden die Anbieter einen Teufel tun, das für 10€ zu verscherbeln.
            Es wird so kommen wie bei LTE: 5G wird erst mal Premium sein. Und bis man es bei Prepaid nutzen kann vergehen vermutlich wieder 10 Jahre.

            • Häng Dich doch nicht so an der Zahl auf. Selbst wenn es 20 Euro wären, wärs immer noch deutlich günstiger als ein klassischer DSL Anschluss im Festnetzbereich. Es ging doch prinzipiell um die Thematik.

              Nebenbei, schau Dir mal die Preise im Ausland an, oder bedenke einfach, dass die ersten Allnet Flatrates über 100 Euro gekostet haben, und das bekommst Du heute für 5-10 Euro hinterher geworfen.

              • Die allnetflats bekommt man auch nur hinterhergeschmissen weil Anrufe und SMS heute nicht mehr das Maß der Dinge sind. Das ist Datenvolumen.

                Und auch 20 Euro werden da nicht reichen, mal 2 oder gar 2,5 kommt schon eher hin. Günstiger als ein klassischer DSL Anschluss in keinem Fall – aus welchem Grund sollte ein Anbieter freiwillig auf Umsatz verzichten? Und dann noch mit dem Hintergrund, dass der Ausbau für 5G auch nicht umsonst ist – das Geld muss auch reinkommen.

                Nur weil dieses 5G gerade voll krass in den Medien der krasseste scheiß ist, werden die Anbieter nicht Samariter spielen und 5G verschenken. Nein, das werden sie sich gut bezahlen lassen, wie bei LTE damals. Warum sollte es hier anders laufen? Weil die Anbieter auf einmal einsehen, dass sie jahrelang königliche Preise für Datenvolumen genommen haben? (MagentaZuhause via Funk (neu seit heute?) Mit 60GB, 50€ zzgl. Router. Weitere 15GB für läppische 15€ – geht’s noch?) Aus welchem Grund sollte 5G daran irgendwas ändern? Weil sie auf einmal zur nonprofit Organisation werden, oder was? Die Aktionäre sich mit weniger Umsatz zufrieden geben, zum Wohle des Kunden? (Haha.)

                In X+X Jahren vielleicht, aber sicher nicht in greifbarer Zukunft.

                Meine Meinung.

  7. da ich keine datenintensiven Sachen am Handy mache, hab ich aus Stromspargründen auch jetzt schon zu Hause meist WLAN ausgeschaltet. Natürlich ist mir bewusst, dass das nur geht, weil ich fast durchgängig über den Tag LTE Empfang habe.
    Am nervigsten war es in der vorletzten Ferienwohnung: kein Funknetz und Gäste WLAN konnte man nur erreichen, wenn man das Handy aus dem Fenster hielt bzw in einer bestimmten Ecke des Balkons stand…

    • RegularReader says:

      Das Handy verbraucht im WLAN aber weniger Energie als über LTE.

      • Ich glaube er meint dass WLAN am Router. Also statt zwei WLAN Sender nur einmal LTE.

        • die 10 Cent, die der WLAN Chip im Router verbraucht hab ich noch über. Ich meine tatsächlich das WLAN am Handy. Und meine Erfahrung sagt mir, dass sich mein Handyakku länger über Wasser hält, wenn ich WLAN aus hab.
          Wenn das bei anderen anders ist, prima 🙂

  8. Bei mir ist sogar 3G (UMTS – nicht HSDPA oder so) schneller als WiFi
    Ich habe und Brache aber trotzdem einen Festnetz Anschluss, weil ich das Internet auch in der Mitte des Monats noch brauche…

  9. Bei meiner Mutter im Harz mit O2 nur Edge. Die braucht ihren DSL mit Wifi.

  10. Bei mir ist mobiles Internet zt schneller, dafür ist DSL billiger, ohne Volumen, hat konstante Datenraten, und ein besseren Ping.
    Telekom Festnetz 24/7: 50/10
    Telekom mobil: bis zu 124/36 gemessen

  11. „Wi-Fi-Verbindungen sind im Schnitt um 25 Mbps langsamer als Wi-Fi-Verbindungen“

    Ähm. Okay, was ist nun langsamer ???

    • Wi-Fi-Verbindungen! Steht doch im Satz 😉
      Spaß beiseite: hab nen Freund aus Kroatien, der kommt immer ins Schmunzeln, wenn er zu Besuch ist und eine Internetverbindung bei mir braucht…#thirdworldcountrygermany

  12. „Das könnte auch für Deutschland gelten. Denn wie bekannt ist, geht es bei uns mit dem Ausbau schneller Glasfaserleitungen eher schleppend voran“

    5G setzt eine (sehr) gut ausgebaute Breitbandinfrastruktur voraus. Denn die Masten sind enger vermascht und brauchen in relativ kurzen Abständen eben einen solchen Breitbandanschluss. Ohne Breitbandinfrastruktur kein 5G.

  13. 5G wird es in Deutschland niemals Flächen deckend geben. Hat doch nicht gerade die erste CDU Politikerin (ausgerechnet Forschung- oder was auch immer) behauptet es braucht keine Flächendeckende 5G Lösung? Da gibt es noch kein 5G und schon jammern die ersten die es angeblich nicht brauchen. Selbst 4G gibt es nicht annähernd Flächen deckend. WiFi ist lediglich einen Notlösung in Verbindung mit seinem eigenen DSL Router Zuhause (von öffentlichen WiFi Verbindungen würde ich eh abraten) weil es sonst nichts brauchbares in unserm Land gibt. Gute Nacht Deutschland! Mit solchen Stümpern und Berufs-Ignoranten bekommt man nie den Hintern hoch.
    5G könnte das Blatt (das, das wir gerade haben) wirklich ändern. Aber leider sind wie immer die ersten „Bremsklötze“ unterwegs die am Ende wieder nur halbe Sachen als Resultat abliefern.

  14. Bei mir wurde VDSL durch LTE+ abgelöst. LTE ist mit 300mbit verfügbar und ca. 190mbit sind permanent verfügbar. Upload ist immer bei 50mbit. Kostet mich effektiv 42€ dank Auszahlung im Telekom Netz(Unlimeted XL)

  15. Na bei mir Zuhause nutze ich auch nur LTE da DSL nur 2Mbit bringt aber LTE 8-40Mbit je nach Tageszeit und Auslastung des Turms.

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