Snapdragon Satellite: Notruf und Zweiwege-Kommunikation für Android-Smartphones

Apple hat im vergangenen Herbst erstmals iPhones mit Satelliten-Notruf-Funktion präsentiert. Dass einige Snapdragon-Chips aus dem Hause Qualcomm diesen Trick (auf dem Papier) ebenfalls beherrschen, ist kein Geheimnis. Die Sache scheint nun allerdings endlich Gestalt anzunehmen. So hat Qualcomm eine satellitengestützte Konnektivität für Premium-Android-Smartphones in Kooperation mit Iridium vorgestellt.

Im Rahmen der CES 2023 ließ jetzt auch Qualcomm etwas zur Satelliten-Anbindung moderner Android-Smartphones verlauten. Nennt sich dann „Snapdragon Satellite“ und erlaubt globale Konnektivität, einschließlich Nachrichtenfunktion, mit einem entsprechenden Smartphone mit Chipsatz der Snapdragon-Serie. Auch Apple setzt da auf ein 5G-Modem von Qualcomm, insofern wenig verwunderlich. Zum Start werden nur Flaggschiffe auf Basis eines aktuellen Snapdragon 8 Gen 2 unterstützt. Nach eigenen Angaben unterstützt man Smartphones der „nächsten Generation, die ab der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in ausgewählten Regionen auf den Markt kommen“. Man setzt da auf das witterungsbeständige L-Band-Spektrum von Iridium für Up- sowie Downlink. Unterstützt werden die vollständige Iridium-Satellitenkonstellation, welche globale Abdeckung anbietet. Snapdragon Satellite soll 5G Non-Terrestrial Networks (NTN) unterstützen, sobald NTN-Satelliteninfrastruktur und -Konstellationen verfügbar sind.

Man plant eine künftige Ausweitung von Snapdragon Satellite auf andere Geräte, wie Laptops, Tablets, Fahrzeuge oder auch IoT-Geräte und möchte so ein wachsendes Ökosystem von Snapdragon Satellite für OEMs sowie App-Entwickler anbieten. Neben Iridium arbeitet man da auch mit Garmin zusammen. Die freuen sich, ihre Satelliten-Notfalldienste Garmin Response entsprechend auf Smartphones auszuweiten.

Neben der Unterstützung von Notfallnachrichten bietet Snapdragon Satellite auch die Möglichkeit  für Zwei-Wege-Nachrichten, SMS oder auch anderen Nachrichtenanwendungen, beispielsweise in abgelegenen Gebieten – das ganze eben global. Damit dürfte man noch eine Ecke weiter gehen als Apple. Die Notrufübermittlung über Snapdragon Satellite soll auf Smartphones der nächsten Generation verfügbar sein, die ab der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in ausgewählten Regionen auf den Markt kommen. Angaben zur hiesigen Verfügbarkeit oder den damit verbundenen Kosten machte man bis dato keine. Da man sich da aber offen gibt, könnte das auch von den Partnern, wie beispielsweise Garmin, abhängig sein. Ein erster Richtwert könnten da die Tarifgebühren für Garmins Satelliten-Telefone sein. Da geht es ab 19,99 Euro monatlich für Sicherheitsfunktionen los. Wer entsprechend mehr kommunizieren möchte, der wird da aber auch fix bis zu 75 Euro im Monat los.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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6 Kommentare

  1. Iridium ist doch langsam und hat nur wenige Satelliten.

    Wie wäre es mit Starlink?
    Kann man 1-2 Mbps ohne eine große Antenne bekommen?

    • Ingo Podolak says:

      Hier geht es eher um eine Notfall Funktion, Geschwindigkeit ist da relativ egal.
      Könnte für viele aber bspw ein Garmin InReach ersetzen.
      Ist aber eh nur etwas für Outdoor Sportler oder Leute die sich in entlegenen Gebieten aufhalten.

      • Nee Ingo,

        ist auch was für Leute die mit einer Simkarte im O2 Netz unterwegs sind *lol*

        • Auch wenn’s nur ein Joke war:
          Das ist Quatsch. Notrufe an die 112 (manchmal auch an die 110) gehen unabhängig vom eigenen Netzanbieter über den stärksten Mast/Anbieter. Wenn also irgendein Netz verfügbar ist kann man notrufen.
          Einzige Voraussetzung: Eingelegte SIM-Karte (angeblich zur Vermeidung von Missbrauch).

          • @ RA
            Einzige Voraussetzung: Eingelegte SIM-Karte (angeblich zur Vermeidung von Missbrauch).

            Hat nicht nur was mit Missbrauch zutun. Weis garnicht war es vor 20 oder 25 Jahren, wo es zur Pflicht wurde, dass auch die Prepaid-Karten registriert werden müssen.

            Da bei einem Notruf die Rufnummer immer an die Leitstelle übertragen wird, wird diese automatisch mit der Datenbank verknüpft und der Dispo sieht am Bildschirm Name und Adresse.

          • Was heißt angeblich? Da das vorher auch ohne möglich war, weiß man was das bedeutet. Jeder Depp der auf dem Flohmarkt nen gebrauchtes Handy kaufen wollte, hat so die Funktionsfähigkeit getestet.

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