Narwal Freo ausprobiert – Neue Staubsaugermarke startet mit einem Top-Modell

Smart Home ist schon viele Jahre ein Thema für den einen oder anderen und während viele Menschen mit smartem Licht oder einem kleinen smarten Lautsprecher starten, findet sich in vielen Haushalten auch ein Saugroboter oder ein Roboter mit Saug- und Wischfunktion wieder. Die Auswahl an Marken ist mittlerweile riesig und damit verbunden gibt es auch in jeder Preisspanne etwas zu finden. Narwal ist eine relativ unbekannte Marke, die erst neu in Deutschland startet. Mit dem Narwal Freo hat man ein Modell mit Saug- und Wischfunktion an den Start gebracht, das ich mir nun bereits ein paar Wochen anschauen durfte.

In der Box selbst befinden sich der Roboter, ein Paar Wischpads, eine Seitenbürste und die Dockingstation mit den Tanks für sauberes und dreckiges Wasser. Außerdem liegt eine Flasche von Narwals Bodenreiniger mit in der Box.

Der Freo sieht auf den ersten Blick aus wie ein Roborock-Modell. Weißer Kunststoff überall so weit das Auge reicht. Dieser fühlt sich im Vergleich aber etwas wertiger an und obendrein ist die Oberfläche hier matt glänzend und nicht ganz so mattiert, wie das beispielsweise bei Roborock der Fall ist. Anders ist auch, dass die Kanten bei diesem Modell wesentlich abgerundeter sind.

Direkt auf den ersten Blick erkennt man den kleinen Turm, in dem sich der rotierende LiDar-Sensor verbirgt, der letztendlich für die genaue Kartierung eurer Räumlichkeiten verantwortlich ist. An der Oberseite gibt es auch eine kleine Klappe, unter der sich der Staubfangbehälter befindet. Hier unterscheidet man sich kaum von der Konkurrenz.

An der Unterseite findet man die Rolle zum Aufgreifen des Drecks, die Antriebsräder, ein kleines Rad zum besseren Manövrieren und die zwei rotierenden Wischpads. Im Gegensatz zu anderen Modellen zieht der Kandidat von Narwal kein vibrierendes oder starres Pad hinter sich her, sondern setzt auf zwei rotierende Mopps.

Dann werfen wir mal ein Auge auf die Dockingstation. Die beherbergt einen kleinen Tunnel, in den der Roboter hereinfahren, die Mopps befeuchten, waschen und auch bei 40 Grad Celsius trocknen kann. Dazu kommt, dass man im Deckel einen kleinen runden und wirklich übersichtlichen Touchscreen verbaut hat, über den man die verschiedenen Modi des Saugroboters auswählen und die Reinigung steuern kann.

Das ist wirklich praktisch, wenn man sowieso gerade in der Nähe ist und die App einen Schritt mehr entfernt ist. Über das Display könnt ihr außerdem den Status verfolgen. Die zwei großen Behälter fassen sauberes und dreckiges Wasser und die Reinigungslösung wird kopfüber neben den Behälter für das saubere Wasser gestellt. Somit kann der Roboter die Zugabe des Reinigers autark steuern.

Eingerichtet ist das Gerät wie auch die üblichen Staubsaugerroboter. Die App erkennt nach dem Einstecken der Dockingstation und dem ersten Aufladen zügig, dass ein Roboter von Narwal in der Nähe ist und ihr müsst nur noch den Guide durchklicken. Dort könnt ihr WLAN etc. hinterlegen und damit dem Roboter erlauben, sich selbst in der App zu registrieren. Fortan könnt ihr den Freo ohne Probleme nutzen. Man startet natürlich mit einem Kartierungslauf. In meinem Testfall habe ich den Freo in unserem knapp 50 Quadratmeter großen Partyraum installiert.

Die Kartierung über LiDAR kann in der App in Echtzeit verfolgt werden und hat knapp 3 Minuten gedauert. Werden mehrere Räume erkannt, werden die noch benannt und ihr bekommt die Karte direkt in der App präsentiert. Es gibt auch eine 3D-Version der Karte, die man sich ansehen kann. Die Unterteilung der Räume kann man selbstverständlich anpassen und kann dann zügig festlegen, ob nur ein Raum oder der komplette Bereich gereinigt werden soll. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, einen Plan zu hinterlegen, sodass an bestimmten Tagen bestimmte Modi durchlaufen werden. Dabei habt ihr die Auswahl zwischen nur Saugen, nur Wischen oder Saugen und Wischen. Bei Saugen und Wischen kann man sich zusätzlich noch entscheiden, ob man erst saugt und dann wischt oder anders herum. Im Freo-Modus entscheidet der Roboter selbstständig, was gemacht werden soll.

Wie sich das Gerät in der Praxis macht? Der Freo navigiert absolut sicher durch den Raum, was ich so noch mit keinem anderen Modell gesehen habe, sei es von iRobot, Roborock, Ecovacs oder Dreame. Wir haben hier im Raum mehrere Stühle, ein Peloton und ein Laufband stehen (natürlich auch etliche Tische), aber der Roboter macht keinerlei Anstalten sich festzufahren.

Klar, eine Kamera hat er nicht und man kann somit auch nicht live beim Putzen dabei sein oder wird auch nicht auf herumliegende Gegenstände aufmerksam gemacht, aber das braucht der Sauger hier gar nicht. Nicht in einem Fall ist der Freo bis jetzt in einer Situation gewesen, aus der er nicht selbst wieder herausgefunden hätte. Das finde ich in der Tat beachtlich.

Hinzu kommt die ebenfalls beachtliche Reinigungsleistung. Sowohl beim Saugen, als auch beim Wischen hinterlässt er einen sehr guten Eindruck. Der Partyraum grenzt direkt an unsere große Einfahrt und hier schleppen Kinder und Partyvolk gern allerlei Dreck herein. Verschüttete Getränke und in den Resten hinterlassene Fußspuren zeichnen nach Partys die Fließen. Der Freo nimmt den Schmutz zuverlässig saugend auf und entfernt genauso zuverlässig alle Reste. Über die Planung kann man außerdem einstellen, wie viele Durchgänge der Roboter reinigen soll.

Gerade nach Party lasse ich ihn gern zwei oder sogar drei Runden drehen, da Limo nicht direkt beim ersten Wischen komplett verschwunden ist. Man muss bei allem Lob aber dazu sagen, dass der Roboter keine Wunder vollbringen kann. Wenn der Schmutz bereits ein paar Tage alt ist und die Reinigung nicht zeitnah durchgeführt wird, dann hat der Roboter auch seine liebe Mühe.

Streifenbildung hatte ich übrigens keine, denn der Freo wischt wirklich nass und kehrt zwischendurch immer wieder zum Reinigen der Pads zur Dockingstation zurück. Obendrein muss ich die Lautstärke des Gerätes loben. Sowohl beim Saugen als auch beim Wischen ist der Roboter flüsterleise. Da gibt es überhaupt nichts zu beanstanden.

Ebenfalls zuverlässig kartiert der Roboter verschiedene Böden. Er erkannte beim ersten Durchgang direkt, wo Teppich liegt und wo Hartboden ist und konnte auch zuverlässig alles reinigen. Auf Teppich zieht er die Saugleistung an und außerdem kann er die Mopps anheben, sodass er wischen, dann saugen und dann direkt weiter wischen kann.

Hat er seine Arbeit erledigt, kehrt er zuverlässig zum Startpunkt zurück, wäscht die Mopps und trocknet diese anschließend. Das kann dann aber eine Weile dauern. Was leider fehlt: Die Dockingstation hat keinen Bereich für den Staub und entleert demzufolge den Behälter nicht eigenständig.

Mein Fazit zum Narwal Freo fällt demzufolge sehr positiv aus. Ich habe in meinem Test nahezu keine Kritikpunkte feststellen können – außer die fehlende Absaugfunktion. Der Roboter kümmert sich komplett um den Bereich in der Garage und navigiert zielsicher durch das Geschehen. Auch gibt es keine Unfälle, bei denen der Roboter beispielsweise schroff gegen Möbel donnerte oder ähnliches.

Narwal liefert hier das zuverlässigste Gerät ab, das ich bisher testen durfte (und ich habe schon viele Roboter testen dürfen). Ein großer Wermutstropfen, den ich hier sehe, ist der Preis. Mit 899 Euro ist er zwar teuer, aber im Vergleich zu anderen Top-Modellen meiner Meinung nach ordentlich bepreist. Dennoch: 900 Euro wollen erst einmal bezahlt werden.

Angebot
NARWAL Freo Saugroboter mit Wischfunktion und automatischer Dockingstation...
  • Freo-Modus: Handfrei. Sorgenfrei. Der Narwal Freo Wischroboter verfügt über Selbstreinigung- und Selbsttroknungsfunktionen. Er integriert...
  • Dirtsense-Technologie: Im Gegensatz zu anderen Wisch- und Saugrobotern erkennt die Dirtsense*-Technologie von Freo auf intelligente Weise,...

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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16 Kommentare

  1. Rainbird-1 says:

    Dachte zuerst, dass wäre der erste Saug- Wischroboter fürs Baumhaus bzw. den Garten 😉

    • Corinna Thalies says:

      Ja, die Outdoor Fotos haben mich doch etwas irritiert… Tut das not?

      • André Westphal says:

        Ich mache das auch ab und an, da wir als Blogger auch nicht unbedingt die Foto-Studio-Umgebung im Wohnzimmer haben. Und da kriegt man gerade größere Geräte mit guter Belichtung einfach manchmal besser draußen abgelichtet.

  2. was ist denn die maximale Türschwellenhöhe, die der Freo schafft?

  3. Ich fand die Outdoor Fotos ehr amüsant. Sich deshalb aufzuregen finde ich aber überzogen!

    • Rainbird-1 says:

      Finde es überzogen, das Wort „aufzuregen“ in den Raum zu stellen, wenn der erste Beitrag mit einem Smiley und der zweite mit einem „Werner-Kommentar-tut-das-not“ kommentieren.

      Wo regt sich hier einer auf? Unsere Gesellschaft ist seit Corona dermaßen übersensibel geworden habe ich so den Eindruck…

    • Heisenberg says:

      So eine Unverschämtheit, wie kann man ein Saugroboter nur auf dem Rasen fotografieren! xDxDxD

  4. Mir geht dieses Saugroboter-Thema mächtig auf den Keks. Und Smart Home damit zu verbinden auch. Die Dinger machen mittlerweile alle mehr oder weniger das gleiche. Und die „Wischfunktion“ ist aus meiner Sicht einfach nur eine feuchte Umverteilung. Was tut sich schon groß? Eine „Pille“ fährt rum und saugt alles ein. („Wischen“ mal ignoriert). Meine Lösung: Billo-Saugpille (eufy) und ein Tineco Wischsauger, oder dergleichen und die Hütte ist wirklich sauber. Smart Home setzt weit drüber an.

  5. BigBlue007 says:

    Auch dieser Test ändert nichts daran, dass die fehlende Absaugfunktion für diesen Preis ein absolutes No-Go ist. Das Teil müsste erheblich günstiger sein, und selbst dann würde ich persönlich es nicht kaufen.

  6. Hallo, der Hersteller ist nicht neu. Sie haben mich schon mit dem vorgängermodell narwal W10 (Narwal Robotics: Erster selbstreinigender Wisch-Saugroboter von 2019) im Stich gelassen. Ersatzakku dürfte ich 10 monate nach Erhalt des Roboters kaufen. Der Softwarefehler, der den zweiten Akku auch zerstört hat, wurde nicht behoben.(das sei ein veraltetes Modell und ein Update sei nicht mehr möglich)
    und dann war die Firma nicht mehr erreichbar.

    aus Erfahrung würde ich von denen nichts mehr kaufen

  7. Hallo, kann man den Wischroboter auch auf mehreren Etagen im Haus nutzen? … z.B. durch alternative Floor-Pläne? … Klar, die Treppe kann er nicht hoch/runter springen. Dann müsste man den Roboter halt von Hand in die richtige Etage stellen.

  8. Wie sieht es denn mit der Reinigungsleistung am Rand aus? Das soll ja ein Feature (Smart Swing) sein, mit denen sich das Gerät vom Wettbewerb abheben will.

  9. kann man den Tag und die Startzeit einstellen? Ich bin oft länger weg, da kann er inzwischen arbeiten

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