Jabra Evolve2 75: Headset mit Unterstützung für Microsoft Teams angehört

Jabra hat vor einiger Zeit ein neues Headset vorgestellt, das sich zwischen dem Evolve2 65 und dem Top-Modell – dem Evolve2 85 – einordnet. Das Evolve2 75 ist der Nachfolger des populären Evolve 75 und soll mit einigen Verbesserungen daherkommen. Ich habe das Teil während des Homeoffice nun schon ein paar Tage auf den Ohren gehabt und möchte ein paar Eindrücke dazu loswerden.

Das Headset kommt in einem weichen Gewebe-Etui zu euch, in dem sich auch ein Jabra-USB-A-Dongle und ein USB-A-zu-USB-C-Kabel befinden, über die ihr das Gerät laden könnt. Während des Ladens kann das Headset auch noch im kabelgebundenen Modus genutzt werden. Ein Klinken-Kabel sucht man vergebens, denn es gibt keinen Kopfhöreranschluss, der das Teil etwa für Flugzeugtrips oder ähnliches nützlich machen könnte.

Es gibt auch eine Version mit Docking-Station, auf die ihr das Headset legen könnt, um kabellos zu laden. Aber kommen wir zum Design, das Jabra-typisch zweckmäßig und gefällig ist. Einfache Formen, hauptsächlich Kunststoff und Kunstleder, was sich jedoch keineswegs billig anfühlt. Die Polsterung am Kopfband und in den Hörmuscheln hat man mit Memory Foam realisiert, der eine bessere Haltbarkeit und einen angenehmeren Sitz gewährleisten soll. Außerdem soll die passive Geräuschunterdrückung im Vergleich zum Vorgänger besser geworden sein.

Die Hörmuscheln lassen sich stufenlos verstellen, der Mechanismus bietet dabei aber genug Widerstand, um nicht von allein wieder in eine andere Stellung zu springen. Außerdem kann man die Hörmuscheln weit genug herausziehen, sodass auch große Köpfe darunter Platz finden.

Schaut man sich das Headset etwas genauer an, dann wird man an der linken Seite einen Button zur Steuerung der Geräuschunterdrückung und für Hear Through finden. Außerdem gibt es den von Jabra bekannten Drei-Stufen-Schalter für An/Aus und Pairing, fehlen noch der USB-C-Anschluss und die Ladekontakte für die Docking-Station.

Rechts hat Jabra die Teams-Taste zum schnellen Teilnehmen an Meetings und drei einfache Buttons für lauter, leiser, Start/Stopp und zum Hin- und Herspringen zwischen den Titeln platziert. Außerdem ist dort der relativ kurze Mikrofon-Arm, eingeklappt mit einer Taste für Siri, zu finden.

Eingerichtet ist das Headset  zügig. Ihr schaltet das Gerät an dem Drei-Stufen-Schalter an und haltet diesen in der Bluetooth-Stellung bis das Headset euch sagt, dass es sich im Kopplungsmodus befindet. Dann kann es normal in den Bluetooth-Einstellungen eures Smartphones oder Laptops gefunden werden. Das Ganze spart man sich am PC oder Mac, wenn man den USB-A-Dongle nutzt. Der ist direkt mit dem Headset gekoppelt und muss nicht separat verbunden werden. In meinem Test habe ich aber keine Unterschiede in Bezug auf Sprachqualität und Reichweite zwischen der normalen Bluetooth-Einstellung und dem Jabra-Dongle feststellen können.

Auf dem Smartphone gibt es die Möglichkeit, die Jabra Sound+-App zu installieren. Diese bietet euch mehr Personalisierungsmöglichkeiten bei den Geräuschunterdrückungs- oder Hear-Through-Einstellungen. Ihr könnt auch Geräusche wie weißes Rauschen einstellen, um euch besser fokussieren zu können. Die Sound+-App kommt außerdem mit einem simplen Equalizer und ihr könnt über einen kurzen Hörtest ein persönliches Hörprofil erstellen lassen. Am Mac oder PC bietet Jabra Direct noch ein paar Einstellungsmöglichkeiten zur Festlegung der Standard-Telefonie-App, Firmware-Updates und mehr.

Und wie sitzt das Headset? Sehr gut, muss man sagen. Ich bin Brillenträger und damit recht empfindlich, was den Druck betrifft, der durch Headsets auf die Ohren ausgeübt wird. Der ist bei dem Jabra Evolve2 75 aber sehr angenehm. Auch nach mehreren Stunden spürt man kein unangenehmes Gefühl an den Ohren. Das ist beispielsweise bei den AirPods Max nicht ganz so. Die drücken stark auf die Ohren, sodass es nach längeren Meetings etwas unangenehm wird.

In puncto aktiver Geräuschunterdrückung konnte man sich im Vergleich zum Vorgänger etwas verbessern, liegt aber nicht auf dem Niveau der Evolve2 85 oder gar von AirPods Max oder Sonys Kopfhörern. Das Niveau ist aber ordentlich und blendet zumindest die meisten andauernden Geräusche gut aus. Der Hear-Through-Modus ist Jabras Antwort auf den Transparenz-Modus von anderen Herstellern und nutzt die Mikros, um die Umgebungsgeräusche zu euch durchdringen zu lassen. Das funktioniert gut, kann aber auch nicht mit Apple oder Sony mithalten.

Bezüglich des Klangs hat Jabra einen größeren Schritt im Vergleich zum Evolve 75 gemacht. Ich habe vor allem bei den Tiefen das Gefühl, dass diese mit mehr Druck ausgestattet sind und auch die Details in allen Bereichen sind verbessert worden. Je nach Equalizer-Einstellung könnt ihr hier und da noch Verbesserungen in den verschiedenen Frequenzbereichen herbeizaubern. Standardmäßig ist das Headset jedoch schon mit einem gut ausbalancierten Klangprofil ausgestattet. Im Großen und Ganzen ist das ein sehr gutes Gerät für Telefonie und Musikhören zwischendurch. Natürlich gibt es bessere Kopfhörer aber was Jabra hier hinlegt, reicht meiner Meinung nach sehr gut für den Arbeitstag und darüber hinaus.

Bei einem Headset ist nicht nur der Klang, sondern auch die Mikrofon-Qualität entscheidend. Die ist hier ordentlich, meine Telefonpartner hatten keinerlei Probleme mich zu verstehen und attestierten dem Headset eine gute bis sehr gute Sprachqualität. Das ist bei Jabra nicht immer so, ein Evolve2 85 war beispielsweise nicht wirklich gut, was diese Disziplin betrifft.

Die Ausdauer des Headsets entspricht den Angaben von Jabra. Man kommt ohne ANC gut drei Arbeitstage aus. Mit ANC sind es bei mir mit einer Ladung knapp eineinhalb Tage geworden. Doch das variiert je nach Lautstärke logischerweise. Reicht für mich aber, da das Gerät sowieso ans Kabel kommt, wenn ich den Arbeitstag für beendet erklärt habe.

Jabra hat mit dem Evolve2 75 ein weiteres ordentliches Headset auf den Markt gebracht, welches das Evolve 75 würdig beerbt. Man kann dem Gerät keine wirkliche Schwäche zusprechen. Einzig der Preis ist meiner Meinung nach sportlich. 329 Euro ohne Docking-Station lautet die unverbindliche Preisempfehlung. Das helle Modell liegt aktuell bei 250 Euro bei Amazon, was immer noch viel ist. Für dasselbe Geld bekommt man auch die Sony WH-1000XM4, die ich dem Jabra Headset vorziehen würde, weil sowohl Klang als auch ANC um Längen besser sind.

Jabra Evolve2 75 Wireless PC Headset with 8-Microphone Technology - Dual Foam...
  • Intelligente Geräuschregulierung: Aktive Geräuschunterdrückung (ANC) eliminiert Umgebungsgeräusche und sorgt für besseren Arbeitsfokus...
  • Klare Anrufe im Innen- und Außenbereich: Fortschrittliche 8-Mikrofon-Technologie für eine optimale Sprachübertragung - beweglicher...

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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14 Kommentare

  1. Die Busylights am Evolve 2 75 halte ich persönlich für einen Witz. Sieht man die Dinger gut oder ist das wirklich nur wie auf der Homepage gezeigt dieser schwache LED Streifen auf jeder Seite? Beim Vorgänge hat die komplette Seite rot geleuchtet, das hat man aus so ziemlich allen positionen gut gesehen.

  2. Bei uns in der Firma benutze ich schon seit Jahren das Jabra Evolve 80 mit Kabel. Damit bin ich sehr zufrieden und benutze es immer noch fast jeden Tag. Ich wollte dann gerne auf kabellos wechseln und habe mir die Bose 700 NC letztes Jahr geholt. Ganz gut zum Musik hören, aber für Konferenzen der ganzen Tag leider nichts. Es gab oft Kritik dass man mich nicht richtig hört. Für ab und zu Telefonate ganz ok, aber nicht für den ganzen Tag. Der fehlende Mikrofon Arm macht sich leider bemerkbar. Ich hatte mich dann sehr auf das Jabra Evolve2 85 gefreut, da ich dachte dass das der direkte Nachfolger vom Evolve 80 ist. Sau teuer, am Anfang über 500€. Das Headset hat nach einem Monat nicht mehr funktioniert. Jabra hatte dann ziemlich schnell ein Ersatzgerät geschickt. Aber auch das hat Macken. Der Mikrofon Arm ist gut, aber sehr fragil und wacklig. Wenn er ein bisschen zu weit oben oder unten ist, hört man einen nicht mehr. Und ab und zu hat sich das Headset in Meetings verabschiedet und man musste neu starten. Auch gibt es meines Wissens kein Headset welches im. Headset Modus die Audio Qualität herunter schraubt. Solange man nur hört ist alles ok. Dann geht man in einen Call und die Musik die im Hintergrund läuft, hört sich auf einmal an wie von einer Kassette mit 32kbit. Geht man aus dem Call raus, hört es sich wieder gut an. Bei kabelgebundenen Headsets hat man dieses Problem nicht. Qallcom hat letztes Jahr einen neuen Bluetooth Codec rausgebracht welcher dieses Problem nicht mehr hat. Muss ich auf solche neue Headsets warten oder gibt es eine Alternative.

    • Ich benutze den Bose 700 NC den ganzen Tag für Teams VC. Bisher hat keiner gesagt, er/sie hätte Probleme mich zu verstehen. Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich nutze das ganze unter W10 mit einem Lenovo T480S Laptop. Vielleicht hat es mit deiner Hardware etwas zu tun ?

      Ich würde mich über eine längere Akkulaufzeit des Bose Kopfhörer freuen. Aber ansonsten bin ich super zufrieden damit. Keine Lags, wie zum Beipspiel bei den Bose QuietComfort 35.

      Zu den Jabra’s: Die sind mir für die gebotene Leistung einfach zu teuer. Da kann ich Oliver eher zustimmen.
      Die vorgeschlagenen Sony WH-1000XM4 sind von einigen Usern als unzureichend für VC via Teams z.B. eingestuft worden.

  3. Oliver Müller says:

    Wozu braucht es eine „Teams-Taste“? Was macht die?

  4. Rutscht das Headset auch so leicht von Kopf, wenn man sich nach vorn beugt, wie der Vorgänger? Mit diesem kann man ka nichts aus der auf dem Boden stehenden Tasche nehmen, ohne dass das Headset vom Kopf rutscht. Was allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt ist.

  5. Wir haben im Büro das Jabra Evolve2 65 in der Stereo Version. Kann hier selbst nach direktem Vergleich auf der Homepage keinen wirklich nennenswerten Vorteil, abgesehen von ANC, des Evolve2 75 gegenüber dem 65 feststellen. Eine ANC bei einem On-Ear Headset halte ich eh für quatsch! Entweder dann gleich ein Over-Ear oder In-Ear Kopfhörer. Mit dem 65 sind wir alle mehr als zufrieden, die Reichweite ist beindruckend und die Klangqualität der Gesprächspartner ist super! Sehe hier irgendwie keinen nachvollziehbaren Grund den heftigen Aufpreis für das 75 gegenüber dem 65 zu zahlen, vor allem wenn beide Geräte eigentlich das gleiche bieten.

    • Kann mich in allen Punkten anschließen. Hatte kurz das Jabra Evolve 45, das furchtbar war. Dann das Jabra Evolve2 65 gekauft und bin absolut zufrieden. Ja, es wirkt an der einen oder anderen Stelle etwas fragil, aber kaputt ging in dem vielen Monaten seit Kauf noch nix. Ja, das neue 75 ist in dem einen oder anderen Punkt bestimmt besser und ANC hat das auch, aber mir ist das viel zu teuer und ich frage mich, wem der Unterschied diesen Preissprung überhaupt wert ist.

  6. Bei uns in der Firma haben wird ein Cisco Softphone, wenn man im gesperrten Bildschirm das Gespräch mit Tastendruck am Headset annehmen möchte braucht man den Jabra Dongle. Wenn man mit dem Laptop Bluetooth connected ist klappt diese Funktion nicht

    • Marcel Mute says:

      Wir haben auch Cisco Jabber u. Webex. Deshalb hatte ich das Cisco Headset 730 bestellt… Cisco für Cisco sollte ja passen… Und ich fand auch den „fehlenden“ Mikrofonbügel gut… Der Stört dann nicht beim Kaffeetrinken 🙂 Allerdings ist das Teil unbenutzbar weil viel zu leise (für die Gegenstelle). Vor allem am Rechner. Aber auch per Bluetooth am Handy. Davon war in den Testberichten, die ich vorher gelesen/angeschaut habe leider nie die Rede… Im Gegenteil. Kennt das jemand und idealerweise auch eine Lösung für?

    • Kann ich so bestätigten. Bestimmte Funktionen gehen über eine Bluetooth Verbindung nicht, wie z.B. auch das Busylight. Haben im Büro auch festgestellt, dass die Verbindung mit dem Dongle deutlich stabiler ist und die Reichweite weiter ist als bei einer Bluetooth-Verbindung. Würde die Verbindung mit Dongle daher immer der Bluetooth Verbindung vorziehen.

      • Windows-PC haben mit ihren, meist in den WLAN-Chip integrierten Bluetooth-Chip, einen Denkfehler: Bluetooth wurde hier immer für Datenübertragung konzipiert. Funktionen, die man bspw. bei Smartphones inzwischen für selbstverständlich ansieht, sind hier nicht vorhanden. Das liegt an Codecs (Qualität) und Protokollen (Funktionen). Solche dedizierten Dongles liefern das nach. Gerade für effiziente Multi-Point-Verbindungen sehr nützlich.

  7. Sehr interessante Diskussion! Ich selbst benutze seit Corona ein Razer Kaira Pro fürs Homeoffice. Das nutzt das Xbox Wireless Protokoll für die Übertragung per USB-Adapter und kann parallel Bluetooth. Die Mikrofonqualität ist hervorragend in Teams und Skype. Lediglich für die CloudPBX-App der Telekom musste ich es via BT hinterlegen, wobei abgespielte Musik weiterhin durch den Adapter übertragen wird. Allerdings ist das weniger für Umgebungen mit vielen WiFi-Netzwerken geeignet, da es dort zu pulsartigen Interferenzen kommen kann.

    • Wieso scheint dieses Razer Kaira Pro durchdachter zu sein, als doppelt so teure Business-Headsets und warum habe ich eigentlich ne PS5?

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