GNOME Foundation hat Finanzierungsprobleme
Die GNOME Foundation hat in ihrem neuesten Blogbeitrag das Budget für 2024–2025 vorgestellt. das Ganze sieht nicht besonders gut aus. Aufgrund niedriger Spendeneinnahmen im Jahr 2024 musste die Stiftung zwei Mitarbeiter entlassen, Caroline Henriksen (Creative Director) und Melissa Wu (Director of Community Development). Außerdem sollen einige Kosten reduziert werden, z. B. durch weniger Reisen und weniger Ausgaben für Werbung und Grafikdesign.
Für Gnome und die Community wichtige Veranstaltungen wie LAS, GNOME.Asia und GUADEC bleiben aber wie bisher bestehen, hier unterstützen zusätzliche Sponsoren die Events. Gleiches gilt für Flathub, das Projekt wird derzeit noch von der Gnome Foundation vor allem in rechtlichen Belangen unterstützt. Die Stiftung sucht nun verstärkt Unterstützung aus der Community für Eventorganisation, Fundraising und Marketing. Auswirkungen auf die Entwicklung von Gnome hat das alles nicht, Gnome 48 wird weiterhin im März 2025 erwartet.
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Es scheint ja fast im gesamten Open Source Bereich schlecht zu laufen.
Ist ja nicht nur im Open Source Bereich so. Sieht man ja an den ganzen Entlassungen der letzten Zeit. Microsoft, Google………etc. Dann werden noch ganze Gaming Studios komplett geschlossen und so weiter.
.. und wenn man weiß, dass genau diese Großen auch die Hauptsponsoren des Open Source Bereichs sind (und man beachtet, dass z.B. Firmen wie IBM gleich ganz den Bereich Open Source finanziell „vertrocknen“ lassen müssen und nur mehr ihre eigenen Projekte so lala Support erhalten..), kann man sich vorstellen, was da noch kommen wird!
Die sind aber auch deswegen die großen Sponsoren, weil sie selbst darauf setzen und ihre Produkte darauf basieren.
Ja, ganz genau. Kann ich nur Zustimmen.
Das Problem ist, dass alle meckern, alle alles haben wollen aber weder finanziell noch durch Mitarbeit unterstützen. Ich pflege selber ein kleineres Projekt mit rund 500 Stars auf GitHub – komplette One-Man-Show. Vom Code über testing, vorhalten einer Testinfrastruktur, als auch Infrastruktur für die Verteilung von Container Images oder Distributions Paketen. Oft kommen da nur Fragen wann feature X y z end,ich umgesetzt sind und warum das so lange dauert. Manchmal denk ich mir dann auch nur noch… „leck mich, ich lassdas einfach“.
Ehrlich gesagt, ist GitHub halt zu einfach nutzbar 🙂 dadurch hast du viel Input von Leuten die eigentlich nichts damit zu tun haben.
Klar, man könnte zu Codeberg oder ähnliches gehen, aber letztlich ist es ja das Ziel schnell und einfach für Leute eine Anlaufstelle zu haben. Es ist einfacher für „nicht geübte“, die ggf. schon einen GitHub Account haben dort direkt einen Bug zu Reporten, als erstmal neu anzumelden usw. Die Hemmschwelle ist geringer – Fluch und Segen zugleich
Deswegen musst du das eher positiv sehen, und dann dran denken dass das die letzte nicht greifen können und deswegen die relativ zur Arbeit fehlt. Die meisten meinen das auch nicht böse
Viele der großen, bekannten Open-Source-Projekte werden seit jeher durch große Unternehmen finanziert, oftmals „nur“ durch die zeitliche Freistellung von Mktarbeitern, um zeitweise an den Projekten zu arbeiten. Auch GNOME wird nicht von 10-€-Einzelspenden abhängig sein.
Positionen wie die hier genannten bei GNOME entfallenen können sicher als vernachlässigbar, ganz sicher nicht elementar, bezeichnet werden.
Hut ab auch vor Einzelkämpfern wie Dir, da gibt es so einige Projekte wie Sumatra-PDF (https://blog.kowalczyk.info/article/2f72237a4230410a888acbfce3dc0864/lessons-learned-from-15-years-of-sumatrapdf-an-open-source-windows-app.html?). Die gab es auch schon zu DOS-Zeiten und davor: Programmierer, die ihre Ideen gerne und ohne Gewinnerwartung teilen. Da braucht man sicher ein dickes Fell und Selbstmotivation.
Ich habe da aber auch schon gespendet, gerade wenn nicht aufdringlich gebettelt wird.
Leider gibt’s aber heutzutage auch so einige, die das hundertste To-do-Programm „erfinden“ wollen in der Hoffnung, es nächstes Jahr für Millionen amortisieren zu können und bei ersten Erfolgen angepisst auf jedwede Kritik reagieren. Die sollten’s dann vielleicht doch lieber sein lassen.
Ich sehe auch immer wieder, dass User Github Issues als Forum nutzen. Da wird dann gestritten, gemeckert, klug-gesch…. Und als Dev muss man den ganzen Rotz zumindest überfliegen.
@D1ng0: Was immer du auch als Projekt machst: Danke, dass du deine Zeit opferst. Ich glaube heute wissen viele Menschen nicht mehr was ehrenamtliche Arbeit ist und wissen das nicht mehr wertzuschätzen.
Zu Gnome: Ich dachte nur KDE wäre Spenden-finanziert. Es überrascht mich, dass ein so stark genutztes Desktop Environment finanzielle Probleme hat. Ich bin davon ausgegangen, dass Redhat, SuSe & Co die Arbeit finanzieren. Die Raffgier (bzw der Geiz) der Industrie scheint der Tod der Open Source Bewegung zu sein. Man profitiert, aber gibt (zu) wenig Unterstützung zurück.
Naja es ist die foundation, nicht die Entwickler. Das ist ein ein unterscheid
Redhat aka IBM war mal- die haben inzwischen so eigene finanzielle Problemchen bzw. supporten die nur mehr deren eigene Projekte als Open Source.
Und SuSE ist eigene Sache – seit SuSE aus Novell „ausgegründet“ wurde, wurde aus zuerst von Attachmate – was nicht der Brüller war – und die wiederum von Micro Focus (brit. Softwarefirma, nennt sich jetzt OpenText – denen gehören die Sicherheitsfirma NetIQ, die DB-Firma Vertica Systems, Serena Software, Intersolv, AccuRev, Rocket Software, Enterprise Security Products ehem. HP ESP, Interset – kurz die sammeln Softwarefirmen) übernommen und da ist die finanzielle Seite auch nicht so rosig (zu viel Geld wandert in Neuwerbungen, auch wenn das die Börsianer immer wieder ganz groß freut)
Letztlich bringt offenbar nicht wie von dir angegeben die „Raffgier“ der Großen die Open Source Bewegung um, sondern die Realität ist bei vielen Firmen angekommen – wo es hinaufgeht, muss es auch irgendwann nach unten gehen! Und man braucht sich ja nur die vielen – meiner Meinung nach zu viele – Ein- oder Zwei-Mann-OS-Projekte ansehen. Dass das nicht (mehr) lange gut gehen kann, sollte klar sein.
(Anmerkung: seht euch mal genau an, wie viele Leute echt am Linux-Kernel noch arbeiten! Und da meine ich nicht die, die ihn „verbreiten“, d.h. die um Linus „herum hüpfen“ um die Builds zu liefern und selbst da sind es nur mehr rund 4 Leute inkl. Linus T.! Bis selbst die waren vor kurzem noch über 20 Leute…)
ich verstehe, dass das etwas negativ ankommt, m.E. ist es aber das Gegenteil: zum einen Braucht ein Projekt ja Nutzer, sonst wäre es der reine Selbstzweck. diese „ja mach es doch besser“ Aussage ist in vielen Bereichen des lebens, in denen sie sich an einen Benutzer von etwas richtet, falsch. Das kann man zum Profi mit gleichen Qualifikationen sagen, der an etwas meckert, aber nicht zum Nutzer, der das ja einfach nicht kann, und in seiner Rolle als Nutzer auch nicht können muss. Und „warum dauert das so lange“ zeigt ja sogar Interesse an der Arbeit!
klar gibt’s auch viele a-löcher, aber erst würd ich vom positiven ausgehen.
Erst einmal danke ich dir auch, dass du deine Zeit für das Projekt widmest. Ich kenne das von mir selbst. Das Problem an Open Source, wie auch Linux oder Gnome, ist, dass viele scheinmüde sind. Das Problem ist, wie auch im Artikel beschrieben, dass die Finanzierung fehlt. Hinzu kommt, dass Open Source Projekte, wie auch Linux, nie wirkliche Anreize gegeben haben zu wechseln.
Ich hatte mal mit einem Bekannten die Diskussion geführt, ob Linux wirklich die Alternative ist. Mein Ausgangspunkt war, dass solange zwei Nerds darüber schwadronieren müssen, ob dem so ist, es nicht so ist und bei dem Otto Normalverbraucher niemals ankommen wird.
Meiner Meinung nach fehlt die Basis, um sich überhaupt mit Open Source zu beschäftigen.
Nehmen wir mal ein großes Projekt, zum Beispiel Telegram. Ein Teil von Telegram ist Open Source, aber wie viele haben sich wirklich damit beschäftigt?
Das liegt daran, dass man nicht muss. Man schaut dem Koch auch nicht zu, wie er das Essen zubereitet.
Wir sind von Unternehmen fertige, finanzierte Projekte gewohnt, deren Aufwand mit guter Bezahlung wieder reingeholt wird.
Bei Open Source haben wir das Problem, dass jeder es besser weiß, wie es funktioniert, und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Wie oft habe ich schon auf Github gesehen, dass sich keine Communities zusammengeschlossen haben, sondern jeder es sich forkt und alleine an einer Lösung arbeitet.
Solange dieses Denken herrscht und Linux als Basis für diese Generation von Open Source dient, wird sich das niemals ändern.
Das sieht man auch an Open Source Projekten, die einfach Großkonzernen überlassen werden, allen voran Google und Meta, und die das wiederum kommerzialisieren. Wie will man dagegen ankommen?
Sorry Integer, aber offensichtlich hast Du Dich nicht mit dem Gedanken hinter Open Source und freier Software beschäftigt, das merkt man Deinem Text von Vorne bis Hinten an.
Nur zwei Punkte, exemplarisch
„Nehmen wir mal ein großes Projekt, zum Beispiel Telegram. Ein Teil von Telegram ist Open Source, aber wie viele haben sich wirklich damit beschäftigt?“
Niemand muss sich mit dem Open Source Teil einer Software beschäftigen, wenn er nicht will, keine Interesse hat oder auch einfach nicht die technischen Kenntnisse (was wohl auf die Meisten zutrifft). Der Punkt an freier Software ist einfach der: Du hast das RECHT, den Sourcecode zu bekommen und selbst weiterzuentwickeln (oder es jemanden machen zu lassen). Keine Pflicht.
Du bist dadurch lediglich nicht vom Goodwill einer gewinnorientierten Firma abhängig, die ein Produkt komplett einstellen können und alle Rechte am Code haben, somit das Produkt komplett eleminieren können.
„Das sieht man auch an Open Source Projekten, die einfach Großkonzernen überlassen werden, allen voran Google und Meta, und die das wiederum kommerzialisieren. Wie will man dagegen ankommen?“
Gar nicht.
Und es ist auch so, das Open Source und freie Software explizit auch kommerzialisiert werden dürfen! Einzige Bedingung: Der Code muss frei bleiben. Man kann forken, wenn man will und kann.
Das ist der Deal. Niemand verbietet es, mit Open Source Geld zu verdienen.
Das sind auch immer meine Gedanken. Ich glaube OpenSource krankt nicht an „Unterstützung“ sondern an „Hype“.
Gefühlt im Minutentakt sprießen neue Sprachen und Frameworks aus dem Boden, neue Projekte…Window Manager sind da auch ein gutes Beispiel.
Jeder DEV kennt das, man muss sich ständig in was neues einarbeiten weil das alte nur noch so halb maintained wird und man wechseln muss.
Jede Sprache, jedes Framework muss große Teile wieder von Scratch erstellen. Die ganzen Bibliotheken dafür…ich frage mich immer, wer die ganzen Leute sind die das eigentlich machen.
Wie du sagst wird leider immer weniger zusammen gearbeitet dafür immer mehr geforked. Klar, das führt zu Vielfalt und bringt neue, tolle Dinge empor, aber auch (oder vor allem) im OpenSource Bereich sind Ressourcen endlich.
Und die Ressourcen fehlen dann halt auch bei großen Projekten…
Danke für deine Arbeit!
Genau aus letzteren Grund werfen viele Leute das auch hin, weil die schlichtweg keinen Bock mehr haben.
Ich kann nachvollziehen, wenn mit ständig irgendwelche Nutzer auf den Keks gehen, die alles haben wollen, nichts dafür zahlen und dann noch meckern.
Gab ja schon paar Softwareprodukte, die von einer One-Man-Sho kommen aber weltweit im Einsatz sind, bei einigen haben sich ja große Firmen (zum Glück) reingehangen.
Bitte nicht. Aber das ist halt die Haltung von vielen. Leider ist irgendwie „geiz ist geil“ immer noch angesagt. Egal welche Daten man umsonst hergibt und was die Unternehmen damit anfangen. Die „grossen“ Unternehmen profitieren extrem von Open Source.
Event- und Meetingfinanzierung? Community Manager? Creative Director? Das sind Positionen, die haben nicht mal die meisten mittleren For Profit Unternehmen. Wo ist der tangible Grund, dass eine OS Software das alles braucht?
Weil OS Software auf die Community („kostenlose“ Entwickler) angewiesen ist? Außerdem sind das immer auch erstmal nur Namen. Meist passen diese Bezeichnungen nicht genau zu den eigentlichen Aufgaben in einem Projekt. Muss man auch mal bedenken.
Die beiden Genannten waren quasi die Schnittstelle zw. der Community und den wichtigsten Firmen, die für die Gnome-Integration wichtig sind/waren! Also nicht so ganz unwichtig für eine Organisation, die davon lebt, dass die Community wichtige Inputs sowohl in der Entwicklung an sich als auch im „Aussehen“ (das UI und die Usability) des Produkts liefert. Letztlich mag es zwar andere Mitarbeiter geben, die auch diese Arbeiten übernehmen können, aber deren Hauptarbeiten werden darunterleiden!
Auch mit schmalerem Budget kann man haushalten, wenn man an der richtigen Stelle Abstriche macht – oder besser noch – Reserven anlegt, anstatt es in nicht essentielles Personal zu stecken. Der Eintrag „Management“ der englischen GNOME Foundation Wiki kratzt da sicherlich nur an der Oberfläche, aber es liest sich zumindest so, als ob ein CEO mit einem Abschluss in Wirtschaft an der Spitze die bessere Wahl gewesen wäre – zumindest wenn es um Geld. Daran könnte man dann den CTO anflanschen – das ist das gängige Konzept in erfolgreichen Tech-Firmen -> Säkularisierung: Die Trennung von BWL und Tech.