Zwischen Spotify und digitalem Homerecording Teil 1: Interview mit Jim Evens

Für Musiker müsste es eine großartige Zeit sein: Über Social Media können Neulinge einen direkten Draht zu den Fans suchen. Außerdem ist es über Streaming-Anbieter wie Deezer und Spotify bzw. Plattformen wie Sound Cloud leichter denn je, Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Doch verbreiten und zur Kenntnis genommen werden, das sind zwei verschiedene Dinge. Dies gilt doppelt in Zeiten, in denen im Grunde jedermann günstig mit digitalem Equipment Aufnahmen anfertigen kann. Zu diesen Themen habe ich einmal dem US-Musiker Jim Evens von Glasz auf den Zahn gefühlt.

Jim Evens… Glasz… Nie gehört? Dafür müsst ihr euch nicht schämen, denn der Musiker aus Los Angeles ist eher Insidern ein Begriff: Mit seiner anderen Band, Helen Stellar, hatte er z. B. einen Auftritt im Gregg-Araki-Film „Kaboom“. Helen Stellars Songs „Our Secrets“ sowie „IO (This Time Around)“ sind auf Soundtracks zu Hollywood-Filmen wie „Elizabethtown“ von Cameron Crowe, „Henry Poole – Vom Glück verfolgt“ mit Luke Wilson, „Love Happens“ mit Jennifer Aniston und Aaron Eckhart sowie bizarrerweise der Musik-Dokumentation „One Direction – This is Us“ von Morgan Spurlock vertreten.

Auch wenn Hollywood die Musik von Helen Stellar also offenbar liebt, vertrieb die Band ihre Alben stets selbst bzw. mit der Hilfe von Cameron Crowes kleinem Label Vinyl Films. Mittlerweile hat Evens aber mit Glasz ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ihr könnt die Songs der Band wahlweise bei Soundcloud hören oder sogar völlig kostenlos via Bandcamp herunterladen. Ich höre die Band, auch bei Facebook vertreten, aufgrund meiner Vorliebe für Shoegaze und verträumte Gitarrenklänge sehr gerne.

Seitdem ich 2008 nach Erscheinen von „Elizabethtown“ auf Helen Stellar aufmerksam wurde, bin ich mit Jim in Kontakt. Hier im Blog geht es regelmäßig um Themen wie Musik-Streaming, Spotify, Deezer, Juke! und Co. Dabei hatte ich schon immer mal im Auge die Musiker aus meinem Bekanntenkreis zu fragen, was sie eigentlich von den aktuellen Entwicklungen halten. Ich habe allerdings nicht nur zu den Entwicklungen rund um das Musik-Streaming einige Fragen gehabt, sondern auch zur Musikproduktion. Denn auch hier ist dank der digitalen Revolution schon seit Jahren selbst für Laien einiges möglich.

Beispielsweise kann eine junge Schülerband heute mit etwas Pfiff daheim selbst mit wenig Talern und der richtigen Software ein erstes Demo aufzeichnen. Ich musste mit meiner ersten Band damals noch für wenige Songs in ein teures Studio gehen. Kann man heute immer noch machen und ein guter Produzent hilft viel aus, aber es gibt eben auch andere Optionen. Dazu habe ich mit Jim dann auch ein wenig geplaudert. Ist  hoffentlich auch für diejenigen von euch ganz interessant, die selbst Musik aufnehmen.

by Zoe-Ruth Irwin

Jim, heute geht es oft um „Analog vs. Digital“: Die Menschen nehmen Fotos kaum noch mit klassischen Kameras auf, sondern nutzen ihr Smartphone. Die Bilder wandern nicht ins Fotoalbum, sondern zu Snapchat. Filme und TV-Serien kauft man nicht mehr auf DVD oder Blu-ray, sondern streamt sie. Was denkst du als Musiker über diese Entwicklungen? Siehst du da eine große Chance für Künstler oder handelt es sich um eine Art Entwertung?

Das ist eine schwierige Frage. Es entwertet die Musik definitiv und auch die Erfahrung Musik zu konsumieren. Denn für mich gibt es nichts Besseres als in einen Plattenladen zu gehen und eine LP zu kaufen. Das kann einfach spontan sein, weil ich über die Band etwas gelesen habe oder sie mir empfohlen wurde – oder einfach weil ich ein Album-Cover großartig finde. Das Vinyl dann auf den Plattenteller zu legen, nebenbei das Artwork und das Booklet durchzugehen, gehört für mich dazu. Aber man muss auch mit der Zeit gehen. Glasz ist z. B. eine neue Band im Eigenvertrieb und wir können es uns selbst nicht leisten unsere Singles auf Vinyl zu veröffentlichen oder allerlei Merchandise zu produzieren und zu verkaufen. Wir wollen gerne gehört werden und da sind Streaming-Anbieter wiederum eine tolle Sache.

Wie gehst du denn mit dem Thema „Analog vs. Digital“ beim Aufnehmen um? Hast du eine Präferenz?

Dazu muss ich sagen, dass ich seit jeher nur digital aufnehme. Vielleicht, weil ich später eingestiegen bin, als die alten Haudegen. Ehrlich gesagt, hatte ich nie die Gelegenheit klassisch auf Tape aufzunehmen. Jeder den ich kannte bzw. kenne nutzt ProTools. Aber mit Helen Stellar haben wir z. B. erst alles digital aufgenommen und abgemischt, die Master jedoch dann auf Tape abgelegt, um einen wärmeren Sound zu erzielen. Von den Tapes wurden dann alle weiteren Duplikate erstellt.

by Johnathan D. Haskell

Und wie läuft das mit den Aufnahmen bei Glasz? Du und dein Co-Songwriter Johnathan D. Haskell lebt beide in L. A., aber du bist auch oft in deiner alten Heimat Chicago. Probt ihr klassisch zusammen oder tauscht ihr eher online Ideen aus, bevor ihr euch zum Aufnehmen trefft? Gibt es da einen bestimmten Workflow?

Wir schreiben Songs auf ganz unterschiedliche Weise. Manchmal jammen wir tatsächlich zusammen. Aber es kann auch sein, dass einer von uns eine Idee hat und sie dem anderen vorstellt, damit wir daraus gemeinsam etwas stricken. Allerdings haben wir manchmal Schwierigkeiten einen Song fertigzustellen, weil einer von uns dann eine neue Idee hat, die sich plötzlich als besser erweist als der ursprüngliche Plan. Aber ich denke da gibt es wohl schlimmere Probleme.

Viele junge Musiker nehmen digital auf, weil der Einstieg deutlich günstiger und einfacher ist, als wenn man sich an analoge Gerätschaften wagt. Denkst du, das ist primär eine gute Sache? Oder könnte man sagen, dass die Leute dadurch quasi auch „faul“ werden, weil es so bequem ist? Vielleicht ein wenig wie mit Autotune: Der Wert eine großartigen Sängers scheint mir zu sinken. Viele Aufnahmen in der Pop-Musik klingen heute sehr gleichförmig, weil bei jedem schiefen Ton schlichtweg mit Autotune drübergebügelt wird.

Grundsätzlich ist Digital Recording fantastisch, denn dadurch erhalten Menschen neue Chancen Lieder aufzunehmen, die ohne die Techniken fehlen würden. Es sei denn man hat Zugang zu einem Studio oder mindestens einem 4-Track-Aufnahmegerät. Klar gibt es heute auch viele Möglichkeiten sich selbst gut klingen zu lassen, selbst wenn die Performance mau war. Gerade für den Gesang gilt das aber meiner Ansicht nach nicht. Du kannst mit Autotune arbeiten und so viele Effekte auf die Stimme legen wie du willst, aber einen schlechten Sänger erkennt man trotzdem sofort. Jedenfalls durchschaut man das, wenn man selbst singt.  Höre ich z. B. Autotuning heraus, schalte ich sofort ab. Computer sind zu sehr viel fähig, aber sie ersetzen eben nicht einen Menschen, der sich mit  vollem Herzen die Lunge aus dem Leib singt.

by Zoe-Ruth Irwin

Was für Soft- und Hardware nutzt ihr mit Glasz zum Aufnehmen?

Wir arbeiten ausschließlich mit Hardware von Apple sowie mit ProTools.

Was denkst du über den aktuellen Stand der Musikindustrie? Es gab ja viele Trends, die kamen und gingen – MySpace, Künstler wie Radiohead und NIN, die Alben online selbst vertrieben haben und nun eben Streaming. Denkst du es ist jetzt eine gute Zeit für Musiker oder eher eine schwierige Phase?

Es ist immer eine gute Zeit, um ein Musiker zu sein. Aber sagen wir es mal so, es kommt immer darauf an, ob man damit auch sein Leben finanzieren möchte.

Wir kennen uns ja ein wenig und ich weiß auch, dass du gerne und oft Demos aufnimmst und mit neuen Songs experimentierst. Schnappst du dir manchmal ein Tablet oder Smartphone, steckst vielleicht ein Mikro ein und nimmst einfach mobil deine Ideen auf?

by Jim Evens

Lustigerweise habe ich bis vor kurzem tatsächlich alle meine Songideen ganz simpel über die Standard-Voice-Memo-App an meinem iPhone aufgezeichnet. Ich mache es mir da einfach und fange ganz simpel damit an Gitarre zu spielen und zur Melodie zu singen. Aufwändigere Demos benötige ich auch gar nicht. Wenn ich mal eine Multitrack-Aufnahme brauche, habe ich mir immer Hilfe geholt, da ich einfach kein Techniker bin. Manchmal überlege ich auch, ob ich diese ganz simplen 1-Track-Voice-Memo-Aufnahmen zum Spaß mal veröffentliche. Aber dann fällt mir wieder ein, warum ich das bisher gelassen habe…

Wenn jemand, der das Interview hier liest, überlegen sollte in den Bereich Homerecording reinzuschnuppern: Was würdest du zum Einstieg raten – vielleicht auch an Equipment?

Also ich würde sagen, kaufe dir einfach ein vernünftiges Mikro, z. B. das Shure SM57, einen leistungsfähigen PC, eine große, externe Festplatte, such dir ein Programm aus, mit dem du gut zurechtkommst – und leg los! Überfordere dich selbst zu Anfang auf keinen Fall mit tausend Plug-Ins. Konzentriere dich anfangs auf die Basis, dann wird das schon.

Nehmt ihr denn aktuell mit Glasz auch wieder neue Songs auf?

Ja, tatsächlich geht es Dienstag mit unserer vierten Single los. Wir freuen uns schon unheimlich auf die Aufnahmen. Danach spielen wir in den USA einige Shows. Anschließend wollen wir unsere erste, komplette EP aufnehmen – das ist für mich total spannend.

Gibt es für dich spezielle Alben, die du besonders für die Produktion schätzt? Oder Alben, bei denen du umgekehrt das Songwriting liebst, aber die Produktion furchtbar findest? Mir kämen da etwa einige Alben von Muse und den Red Hot Chili Peppers in den Sinn, die aufgrund der Loudness-Wars ganz furchtbar klingen.

Mir persönlich geht es so: Selbst wenn eine Produktion total beeindruckend ist und vielleicht sogar technisch innovativ, werde ich mir die Musik nicht anhören, wenn mir die Songs missfallen. An erster Stelle steht immer das Songwriting. Beispielsweise gibt es einige Neuauflagen der Veröffentlichungen von Cleaners From Venus. Selbst bei allem Remastering, klingen die Aufnahmen immer noch nach Lo-Fi und sehr dünn. Aber das ist egal, denn die Lieder und Melodien sind so klasse, dass man trotzdem das Gefühl hat in einem Raum mit der Band zu stehen.

Ich selbst habe in meiner Anfangszeit als Gitarrist mal einen Freund gefragt, der mich im Bezug auf Pedal-Boards und die technischen Aspekte beraten hat. Ich war gerade dabei einen dritten Verstärker zu meinem Setup hinzuzufügen. Dabei habe ich mir viele Gedanken um die Technik gemacht, doch mein Kumpel hat mir geraten: „Weißt du, John Lennon hat einfach seine Gitarre in den Verstärker gestöpselt und gespielt“. Das ist doch irgendwie beruhigend, oder?

by Rebekkah Drake

Das kann ich dann als Blogger auch so stehen lassen. Ich persönlich finde übrigens interessant, dass Jim digitale Aufnahmetechnik im Grunde seit jeher nutzt und nicht wirklich etwas Negatives daran sieht. Denn, ihr erahnt es an der Überschrift, ich habe auch noch mit einem zweiten Musiker gequatscht: Rob McVey war mit seinem Lied „Love“ auf dem Soundtrack von Til Schweigers „Honig im Kopf“ vertreten. Seine ehemalige Band Long-View schaffte während des Bestehens mit dem Album „Mercury“ den Sprung in die UK-Top-30. Rob steht digitalen Aufnahmen im Gegensatz zu Jim extrem kritisch gegenüber. Ich denke er könnte auch zu Spotify und Co. eventuell zu einem anderen Urteil kommen. Da will ich aber noch nichts vorwegnehmen und biete euch dann bald das Gegenstück zu Jims Statements an.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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9 Kommentare

  1. Wolfgang D. says:

    Ja, es gibt durch die Technik immer mehr Möglichkeiten, tolle Ideen in Musik umzusetzen. Leider wurde die Konkurrenz dadurch unermesslich groß. Tolles Interview, und sehr sympatisch, dass immer noch auf den Einfluss des Analogen gesetzt wird.

    „habe ich mir immer Hilfe geholt, da ich einfach kein Techniker bin“
    Gute Idee, wir haben beim Multitracken mit dem 4-Spur-Revox (Analoges Bandgerät) mal die ganzen mühsam zusammengemischten früheren Spuren versehentlich gelöscht.

  2. Bekannt zu werden und sich mit was besonderem hervorzuheben ist gerade weil so viele irgendwas online stellen schwerer denn je.. Bei aller berechtigter Kritik an den bösen, bösen Plattenfirmen… Aber Musiker zu finanzieren und bekannt zu machen hatte große Vorteile gehabt… Heutzutage riskiert leider keiner mehr was, jetzt wird Mittelmäßigkeit verschlissen…

  3. André Westphal says:

    Das Problem ist sicher zum einen die Masse, zum anderen ist es für ne Band wie Helen Stellar / Glasz mit eher weniger Mainstream-orientierten Musik auch schwieriger. Jim erzählte mir da vor Jahren auch mal, wie Atlantic Records an der Band Interesse hatten. Deswegen bezahlte das Label denen ein Demo mit drei Songs anhand derer entschieden werden sollte, ob die Band unter Vertrag kommt. Ein Song war eine Neuaufnahme eines Tracks, welcher das Label erst hellhörig gemacht hatte. Den sollte die Band nun mit einer neuen Bridge sozusagen etwas zugänglicher machen – fanden sowohl die Bandmitglieder als auch der Produzent total furchtbar.

    Bei der Diskussion nach den Aufnahmnen fand das Label genau das super – hasste aber die anderen beiden Stücke, welche die Band nun neu lieferte. Da kam man dann laut Jim auch nicht auf einen Nenner, weil die Jungs sich einfach nicht verkaufen wollten. Finanziell wäre das sicher besser gewesen, aber habe ich großen Respekt vor, dass sie sich damals dagegen entschieden.

    Wobei ich schon krass finde, dass Helen Stellar immer wieder auf doch recht großen Filmsoundtracks landete, aber trotzdem so unbekannt geblieben ist. Aber so spielt dann wohl manchmal das Leben.

  4. Der Artikel hinterlässt bei mir mehr Fragen als Antworten, ich weiß nicht recht was er hier zu suchen hat. Es ist doch Usos, dass mindestens seit 20 Jahren digital produziert wird und ja, Spotify und Co. bieten neue Möglichkeiten und auch eine Gefahr der Verwässerung durch massig neue „Künstler“. Für ein Technikblog hätte ich mir aber mehr Infos zur Technik gewünscht, Apple Hardware und Protools ist nun wirklich nichts bahnbrechendes, da hätte man noch in die Tiefe gehen können. Liest sich so, als soll hier auf biegen und brechen irgendein Artikel zu dem Künstler/Band gemacht werden ohne wirklich einen Mehrwert zu erzeugen, ob der Jim jeden Song ausschaltet, der Autotune nutzt, juckt doch niemanden. Ich schalte jeden Künstler ab der so dogmatisch unterwegs ist (paradox 🙂 ).

  5. Analog, digital. Der Unterschied ist wohl genau der Grund, warum Techblogs überhaupt bestehen.
    Bei Musik und Filmen ein großes Thema. Und bei Uhren ebenso schon ziemlich lange. Da kommen sogar jetzt noch die Smartwatches hinzu. Beim Telefon haben wir das auch schon hinter uns – von der Wählscheibe zum Touchscreen.
    Bei der Musik wird es gewöhnlich aber nur von Seiten der Konsumenten diskutiert, was angeblich besser sei. Ist doch auch mal interessant zu lesen, wie jemand dazu steht, der sich auf der produzierenden Seite damit beschäftigen muss. Und was soll so einer groß über ein MacBook erläutern? Oder eine Software? Das ist für einen Musiker nur ein Werkzeug, dass er bedienen kann. Tiefe technische Erläuterungen sollte man da vielleicht nicht verlangen. Gilt ja auch anders herum. Nicht jeder, der eine Gitarre spielen kann, ist in der Lage, mit einer Software einen Song zu produzieren. Und nicht jeder, der sich mit der Software auskennt, kann deshalb Gitarre spielen.

  6. Naja aus meiner Sicht ist doch eher eine Pseudodiskussion, seit Jahren wird doch nur noch digital aufgenommen, höchsten danach noch auf Tape überspielt aber selbst dafür gibt es Saturation Plug-ins. Vielleicht steckt ich als Hobby Musiker selbst zu tief in der Materie aber das Interview hatte für mich keine Mehrwert bzw. passt hier nicht wirklich rein. Aber ich kann Deine Sicht schon verstehen, wenn Du es interessant fandest, hat der Artikel schon seine Daseinsberechtigung.

  7. André Westphal says:

    Es kommt auch noch ein Follow-Up mit einem absoluten Analog-Verfechter als Kontrast – es gibt übrigens durchaus noch die Anloge- / Tape-Verfechter in gewissen Kreisen. Auch wenn es natürlich stimmt, das rein digitale Produktionsketten dominieren :-).

  8. Also das Labels etwas bekannt machen. Dafür muss man eben auch Kröten schlucken. Und wenn die Musik nicht ankommt. Ok dann hat man sich vielleicht nicht verraten aber muss sich einen anderen Job suchen.

    Ich mein, ein label wird sich auch bei einer Sound Änderung nicht stäuben wenn die Zahlen stimmen.

  9. André Westphal says:

    Ein Label hat als Wirtschaftsunternehmen natürlich das Recht zu sagen, dass sie besondere Anforderungen haben. Wiederum muss sich ein Musiker aber dann entscheiden, ob er sich mit derartigen Kompromissen anfreunden kann oder nicht. Ich denke das hängt auch davon ab, ob man sich selbst eher als Künstler oder als Unternehmer sieht – also ob man Kunst oder Produkte schaffen will. Das meiste an Musik, was man etwa in den Charts findet, stammt von Interpreten, nicht von Künstlern. Die Songs werden von Produzenten geschrieben, die jeweiligen Interpreten sind eher Marketing-Galleonsfiguren als Musiker im Sinne von Künstlern.

    Das meine ich jetzt erstmal wertneutral, denn das Ergebnis kann ja trotzdem ein guter Song sein. Aber es geht eben eher um Produkte als um Kunst. Zwar gibt es auch Bereiche, wo sich beides trifft bzw. meistens überschneidet es sich, als dass es die absolute Reinform gibt, aber es gab da ja auch so schöne Videos von Jan Böhmermann über etwa deutsche Popmusiker dazu, die sehr amüsant sind :-).

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