Zweitgrößte Kinokette der Welt boykottiert Universal ebenfalls

Universal hat den Film „Trolls World Tour“, der eigentlich fürs Kino geplant gewesen ist, aufgrund der Corona-Krise direkt digital veröffentlicht. Das erwies sich als enormer Erfolg, denn innerhalb von 3 Wochen nahm man dadurch mehr ein, als in 5 Monaten Kinofenster mit dem Vorgänger. Nun hat Universal Blut geleckt und will am liebsten generell seine Filme parallel zum Kinostart auch digital zum Verleih anbieten, was aber den Kinobetreibern sauer aufstößt. Nachdem AMC Theatres, die größte Kinokette der Welt, einen Boykott angekündigt hatte, zieht jetzt auch Cineworld nach.

Cineworld steht für die zweitgrößte Kinokette der Welt und beinhaltet etwa auch die Marke Regal. In einer Pressemitteilung teilt Cineworld mit, dass man in seinen Kinos rund um den Erdball keine Filme mehr von Universal zeigen werde, wenn das Hollywoodstudio die angekündigten Pläne umsetzen sollte. Man kritisiert Universal besonders scharf, da das Studio sich bewusst sei, wie stark die Kinoindustrie wirtschaftlich unter der Corona-Krise leide. In diesen Zeiten den Partnern quasi auch noch eins auszuwischen, habe nichts mehr mit guten Geschäftspraktiken zu tun.

Man wirft Universal vor als einziges Studio aus der Pandemie einen Vorteil ziehen zu wollen, indem man Filme direkt digital zum Verleih anbiete. Obwohl ich persönlich finde, dass Disneys Vorgehen da auch nicht so weit entfernt ist – Disney schob in den USA beispielsweise den aktuellen Pixar-Film „Onward – Keine halben Sachen“ auch bereits zu seiner eigenen Streaming-Plattform Disney+.

Universal hat bisher noch nicht direkt auf die Boykott-Ankündigungen von AMC und Cineworld reagiert. Ich bin gespannt, wie sich die Situation nun weiter entwickelt.

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56 Kommentare

  1. Bei Onward lief der Film aber noch im Kino. Hätte man nach 2 Wochen den Film 1 Jahr später erneut im Kino zeigen sollen. Zudem ja die Weiterverwertungsrechte in Leih/Kauf (6 Monate glaub nach Kinostart) damit losgelaufen sind.
    Dazu kommt Disney brachte den Film direkt zu Disney+ und bot ihn nicht für 20$ zum Kauf an und direkt Geld zu machen.

    • Ich habe Onward noch eine Woche vor dem Lockdown in New York im Regal Cinema Battery Park gesehen. Danach wurden die Kinos in New York ohnehin geschlossen und das sind sie bis heute. Insofern hatte Oward durch die Krise eine verkürzte Laufzeit im Kino, denn nach dem Lockdown stand das Streaming nicht in Konkurrenz zum Kino. Und die Kinobetreiber regen sich auf, weil ein genereller gleichzeitiger Start in Internet und im Kino natürlich das Besucherpotenzial pro Film reduzieren würde. Und das in einer Zeit nach dem Lockdown, in der die Kinos die Verluste erst wieder reinholen müssen und dann vielleicht nie mehr können.

      Jedoch muss man sich fragen, ob eine künstliche Verknappung dem Kino gerecht wird. Denn wenn man nur ins Kino geht, weil man den Film sofort sehen will, zeichnet sich Kino heute wohl durch nichts sonst mehr aus…

  2. Die großen Filmstudios haben Blut geleckt und nun wird sich dieser Vorgang nicht mehr aufhalten lassen.
    Den Kinoketten fehlt ja auch jegliches Druckmittel, wenn Filme, die direkt vertrieben werden, auch noch mehr einspielen.
    Schau ich mir mal an was mich ein Kinobesuch an Zeit und Geld kostet, wäre ich bereit für einen aktuellen Film 15-20 Euro zu bezahlen.
    Dafür spare ich mir dann aber Leute die während der Vorführung reden, stinken, essen und lachen. Ich kann aufs Klo gehen wann ich will und ohne was vom Film zu verpassen und muss mir nicht 40 Minuten Werbung im Vorfeld anschauen.

    • elknipso says:

      Ich zahle sicher keine 20 Euro für einen Leihfilm – das ist mehr als alle Streaming Dienste pro Monat zusammen kosten – aber ins Kino gehe ich aus den von Dir genannten Gründen auch nur noch sehr selten.

    • Ganz meine Meinung, jeder Kinobesuch regt mich nur noch auf und damit meine ich nicht mal die unverschämten Preise sondern die Mitmenschen die einfach keinen Anstand haben und keine 2 Stunden ruhig sitzen können.
      Ich boykottiere schon die letzten 10 Jahre die Kinos aus den Gründen und habe keine Probleme damit einen Film für 15€ zu leihen, wenn dann noch ein paar Freunde zum zusehen kommen, dann ist der Preis günstiger als jeder Kinobesuch! Sollen die Kinos sich doch selbst abschaffen, mir egal!

      • Grainger says:

        Der nächste Schritt ist dann doch, dass zeitgleich mit dem Streaming (oder jedenfalls relativ kurz danach) die BluRay erscheint.
        Die kosten im Schnitt bei Neuerscheinungen um die 15 Euro, also werde ich für ein Streaming-Angbeot sicher nicht das gleiche löhnen.

        Selbst wenn ich mir nicht die Regale zu Hause mit BluRays vollstellen will kann ich die BluRay hinterher immer noch für ein paar Euro verkaufen.

        Mein letzter Kinobesuch ist auch ein paar Jahre her, da hat sich gefühlt alle paar Minuten bei irgend jemand das Smartphone gemeldet.
        Das nervte mich so das ich ab da von Kinobesuchen Abstand genommen habe.

        • Echt? Blu-ray ist sowas von letztes Jahrzehnt.
          Wozu noch ein physikalisches Medium, das ich eh nur einmal anschauen werde? Dann lieber gleich übers Netz streamen.

          • checkit53 says:

            Hat er doch schon aufgeführt – Weitervefkauf und für mich persönlich wichtig die hohe Bitrate und Zusatzinhalte. Zur Not lassen sich die BDs auch rippen.
            Wenn mich das einmalige Streaming so viel (oder gar mehr) als der Kauf auf einem Datenträger kostet, dann entscheide ich mich natürlich für den Datenträger.
            Würde auch nie rein digitale Filme kaufen, wenn ich sie nur über eine Netzplattform schauen kann. Wer weiß wie lange man Zugriff darauf hat, bzw. wie lange die Plattform bestehen bleibt?

        • Das wird doch nicht passieren, weil die Verwertungskette dann nicht mehr gegeben wäre. Das Direktstreaming ersetzt in diesem Fall ja auch den Kinobesuch. Ein Vergleich zwischen den einmaligen Ausleihkosten und den monatlichen Kosten für Streaming-Anbieter ist daher fehl am Platz. Hier sollte eher mit den Kosten für einen Kinobesuch verglichen werden und da spart man, trotz z.B. 20 Euro, noch immer mehr als 50%. Von der Zeitersparnis und den menschlichen Faktoren mal ganz abgesehen.

    • «Dafür spare ich mir dann aber Leute die während der Vorführung reden, stinken, essen und lachen. Ich kann aufs Klo gehen wann ich will und ohne was vom Film zu verpassen und muss mir nicht 40 Minuten Werbung im Vorfeld anschauen.“
      …sich das zu ersparen ist unbezahlbar.

    • 0101010101 says:

      +1
      Stimme den genannten Punkten zu. Die fehlenden Manieren sind die Gründe warum ich das Kino meide. Ich kann es nicht ertragen wie die Menschen sich verhalten, mit Essen spielen, ständig gegen die Rückenlehne treten und einen Dreck hinterlassen, dass absolut inakzeptabel ist. Am Ende des Abends gehe ich mit ziemlich schlechter Laune aus dem Kino, also kein tolles Erlebnis / Quality time.

  3. Ich verstehe das nicht ganz: Wenn Kinos doch sooo toll sind und soooo viel Mehrwert bieten, dann werden die Leute da weiterhin hingehen. Es müsste ja ein Unterschied sein, ob man einen Film im Kino oder Zuhause sieht.
    Oder kann es sein, dass die Leute es satt sind, in Kinos zu gehen, für 0,3 Liter Cola 7 Euro zu bezahlen und dann noch 45 Minuten Werbung zu schauen, bevor der Film dann losgeht?

    • Thorsten says:

      +1 und nicht zu vergessen die teilweise sich oftmals nicht zu benehmen wissenden anderen Kinozuschauer, die mir RICHTIG auf die Nerven gehen. Daher bin ich als früherer Kinofanatiker (2-4 die Woche) auch einfach nicht bereit ins Kino zu gehen, da es zu viele Faktoren gibt, die mir den Besuch versauen.

      • +1, links spielt mit Handy, rechts weißt mich zurecht, weil ich bei Bad Boys lache. Kino ist wohl nur noch für die Erlebnisse bei Rocky Horror da

      • Danke, sprichst mir aus der Seele.

      • Nicht zu vergessen das heute zumeist nur noch der 7.Teil von Superheld A oder der 4. Aufguss einer ohnehin auserzählten Geschichte kommt.

    • Es war schon immer so und wird es auch bleiben: Die Betreiber haben massive Kosten, die einfach irgendwo wieder rein kommen müssen. Immer wieder neue Geräte, Gehälter der Angestellten, Kauf der Filme, Umsetzung/Einhaltung immer neuer Sicherheitsauflagen, Strom/Wasser und und und. Und natürlich möchte der Betreiber am Monatsende auch noch was für sich über haben, sonst lohnt sich das ganze halt nicht.
      Einfach nur durch 10er/15er für ne Eintrittskarte ist es da leider schon lange nicht mehr getan.

      Fakt ist:
      Die Lichtspielhäuser werden den Kampf gegen Streamingdienste langfristig verlieren. Gerade für kleine Kinos/Betreiber finde ich es schade.

      • Es werden wie immer die untergehen, die keine Ideen/Innovationen haben und sich nur öffentlich beschweren. Nicht schade drum.

  4. Wie auch in den anderen Kommentaren tendiere ich sogar auch Richtung Filmstudios. Das Kinos ganz verschwinden fände ich etwas drastisch da ich hin und wieder alle paar Monate auch mal ins Kino gehe. Man kann es eben gut kombinieren um sich mit Freunden zu treffen und dann einen Film zu sehen, das geht Zuhause zwar auch, ist aber eben nicht das gleiche.

    Aber Zeiten ändern sich nun mal, on demand ist heute eben normal. Kinos bieten halt auch keinerlei Anreize bis auf das Bild und den Ton. Die hohen Preise und die verlorene Zeit machen das aber kaum wett. Grundsätzlich wird sich nach der Pandemie auch sonst in der Gesellschaft einiges ändern, da ein Großteil der Menschen eben sieht, es geht doch anders, funktioniert trotzdem und ist meist sogar noch effektiver.

  5. Tartaros84 says:

    Bitte weiter machen Kinos.
    Ich freue mich darauf jeden Film demnächst streamen zu können.
    Ich muss nicht 50€ für einen Kinobesuch für zwei Leute bezahlen.
    Schaue lieber gerne Zuhause, auf dem gemütlichen Sofa.
    Habe meine gekühlten Getränke und Snacks alles da und alles zu einem fairen Preis im Supermarkt gekauft.

  6. Richard Rosner says:

    Werden die Ketten eigentlich von Vollidioten geleitet? Keine Filme mehr von Universal oder anderen Studios zeigen zu wollen, die endlich im 21. Jahrhundert angekommen sind, ist keine Drohung sondern eher ein weiterer Nagel in ihrem Sarg. Dann spielt Universal seine Filme halt Grundsätzlich nur noch direkt als Stream aus. Scheint ja weit Profitabler zu sein. Als ob die sich für sowas wie Kinos interessieren würden.
    Das ist seit langer Zeit die erste sinnvolle Entscheidung eines Filmstudios und Gerechtigkeit für Kinos. Da gibt es absolut keinen Grund für Mitleid. Wenn die Studios ihnen die Druckmittel gegenüber den Kunden wegnehmen wird sich schon zeigen, was Kinos noch Wert sind.
    Welche technischen Spielereien will ein Kino schon bieten, was man nicht zu Hause auch haben kann? Ich meine die einzigen Gründe für Kinos waren schon lange neben der Exklusivität der Filme große Bildfläche und gute Abdunklung. Auch wenn die Umsetzung in manch einer Wohnung nicht einfach ist, in Anbetracht der Tatsache was man in Kinos erdulden muss ist das mehr als ausreichend

    • „Welche technischen Spielereien will ein Kino schon bieten, was man nicht zu Hause auch haben kann?“

      Ja, die Isolation drückt uns allen aufs Gemüt. Aber wenn wir mal wieder raus dürfen, dann schau Dir mal AIS Diplomat Screens in Bangkok an. Oder das Alamo Drafthouse Cinema in Downtown Brooklyn. Oder die Reel Cinemas in Dubai. Da sieht man, was Kino sein kann und das ist weitaus mehr als nur ein großer Screen und die Dunkelheit. In Deutschland haben wir lediglich mal wieder den Anschluss verloren.

      • Richard Rosner says:

        Dann haben vielleicht ein paar vereinzelte Kinos die Chance etwas länger zu überleben. Aber mir ist es herzlich egal auf was du hier anspielen willst, du kannst mir wahrlich nicht erzählen dass die überwiegende Mehrheit der Kinos eine andere Existenzberechtigung als die Exklusivität der Filme haben. Weder in Deutschland noch weltweit. Mag sein dass ein paar Kinos dies tatsächlich überleben werden, wenn sie sich ausreichend spezialisieren, aber die meisten werden dicht gemacht werden, wenn das erstmal Verbreitung findet. Und das mit Recht

        • „Aber mir ist es herzlich egal auf was du hier anspielen willst, du kannst mir wahrlich nicht erzählen dass die überwiegende Mehrheit der Kinos eine andere Existenzberechtigung als die Exklusivität der Filme haben.“

          Doch doch. Es gibt mehr als das, was Du aktuell in Deinem Gehirn abgespeichert hast. Immer.

      • Und ich wohne in Deutschland und weder in Dubai, Bangkok oder sonst wo.
        Von daher ist mir schnurz, wie die Kinos in anderen Ländern sind.

    • Chris R. says:

      Große Bildfläche, vernünftiger Ton, und mehr braucht es nicht, um den Filmgenuss besser zu machen als zu Hause. Mag ja sein, dass du dir ein ordentliches Heimkino eingerichtet hast, bei den meisten anderen Menschen wird das nicht gehen, entweder aus Platzgründen oder einfach, weil die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind.
      Und ja, ich bin auch einer, der sich im Kino schon mal mit seinen Sitznachbarn kurz austauscht über das, was da gerade passiert. Und das wird von anderen sicherlich auch schon mal als störend empfunden. Aber ich glaube tatsächlich, auch sowas gehört dazu, für mich sind es eher die, die sich zwei Stunden hinsetzen und kein Wort reden, die nicht zu einem Kinobesuch gehören. Da geht es nicht nur um das Filmerlebnis, sondern auch um Gemeinschaft. Wenn man nicht unter Leute möchte, ist man im Kino in der Tat falsch.

      • Und es geht um das Erlebnis schlechthin, Aber Du hast insofern recht, dass es immer etwas mit Gesellschaft zu tun hat. Ich denke an so Erlebnisse wie Empfänge vor dem Kinosaal mit Merchandising oder modernen „Devotionaliten“ zum Film. Dann ein Fingerfood-Buffet, natürlich thematisch zum Film passend und ein persönlicher Butler, der Dir den Cocktail bringt, der extra für den Film produziert wurde, oder Bestellungen für Snacks, Getränke u.v.m. für die Vorstellung aufnimmt. Im Kino dann ein Kingsize-Bett mit Kühlschrank und Beistelltisch sowie optische und akustische Abtrennung zu den Nebenplätzen. Dazu noch ein perfekter Sound mit fantastischer Leinwand. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber zuhause habe ich sowas nicht. Und wenn der Film gut ist, schau ich mir ihn auch noch an, nachdem er auf ZDF gelaufen ist. Eben weil mir das Kino ein unvergessliches Erlebnis bietet und nicht, weil ich sonst einen Monat warten müsste, bis der Film auf Scheibe oder im Streaming verfügbar ist.

        • Herzlichen Glückwunsch wenn du in deinem Kino ein solches Erlebnis geliefert bekommst. Meine Kino-Erlebnisse im Cinemaxx Oldenburg sah in den letzten Jahren leider komplett anders aus. Wenn du für einen Kinoabend zu viert mit Getränken, Snacks und Parkgebühren schon fast so viel ausgeben musst wie für einen gebrauchten Full-HD-Beamer, kann einem der Spaß schon vergehen. Dazu rings um einem herum Handysüchtige, die alle 5 Minuten auf Ihr Display glotzen müssen (Zwang?). Nein, danke.

          Kino macht mir so keinen Spaß mehr. Dann lieber zu Hause, und wenns nur der 65-Zöller ist.

          • Joe_Bofhl says:

            .. und bitte nicht vergessen, dass es (leider) extrem viele Kinos gibt die nur einmal die Woche gereinigt werden (wenn überhaupt)

    • FriedeFreudeEierkuchen says:

      Ich schaue mir Filme weiterhin lieber im Kino an, weil ich weder die Kohle, noch den Platz habe, mir eine Monster-Anlage oder zumindest einen großen Screen ins Wohnzimmer zu stellen.
      Außerdem ist es für mich auch nett auszugehen. Ich hätte gar keine Lust, ständig nur daheim zu hocken. Aber gut, jedem so wie er will.

  7. Bei der Aktion können die Kinos doch nur als verlierer hervor gehen.
    Bei den hohen Preisen neben dem Film, macht’s einfach keinen Spaß mehr jeden halbwegs interessanten Film extra im Kino zu gucken.

  8. leachimus says:

    Also ich denke auch, dass es hier eine Änderung geben wird. Wenn auch zum Leid der Angestellten, aber sei Zeit ist Reif dafür und die Argumente, die „Jemand“ hier angibt sind mehr als plausibel. Allein schon deshalb, da die Fernseher immer größer werden und die Preise auch für diese Modelle bezahlbar werden.

  9. Ich finde es sehr mutig von einen einzelnen Film solche Schlüsse zu ziehen zumal es mit Corona eine einzigartige Situation gibt. Ich glaube nicht dass es so wunderbar dann funktioniert wie sich das alle vorstellen. Bei der ganze Geschichte gibt es außerdem keine guten und bösen (hier haben ein paar zu viele Dinge geschaut). Es geht ums Geld verdienen.

    • Ja, es geht um’s Geld verdienen. Aber wer nun nach Monaten Corona noch immer nicht verstanden hat, dass Geld verdienen nicht alles sein darf, der ist ein Gehirnklatschmiley-Beispiel dafür, warum die Menschheit wohl eher über kurz als über lang aussterben wird. Einfach aufgrund fehlender Lernfähigkeit.

  10. Ich glaube ich bin nicht der einzige, der Filme lieber zuhause guckt statt dafür ins Kino gehen zu müssen und eigentlich nur noch ins Kino geht, um die Filme früh(er) sehen zu können. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn sich das in Zukunft so weiterentwickelt, ich würde mich sogar eher freuen. Gerade in Zeiten von Disney+ und co. Kino ist einfach kein so wirklich profitables Geschäft mehr und man muss die Kinogänger mit Werbung belästigen und ihnen das Geld mit Snacks aus den Taschen zu ziehen. Also andere Studios dürfen sich an Universal gerne ein Beispiel nehmen und hoffentlich knickt Universal nicht durch die Boykotte ein.

  11. Ich liebe mein Heimkino und ich liebe das Astor Kino in Hannover im Atmos Saal.

    Gerne darf beides weiterhin existieren.

  12. Ich gehe ab und an gerne ins Kino (alle paar Monate).
    In meiner alten Wohnung hatte ich ein 5.0 Surround-System mit 2.5m Leinwand und dennoch habe ich mir actionreiche Filme lieber im Kino angesehen. Für Comedy würde ich den Preis nicht zahlen.

    Ich hoffe, dass sich ein System daraus entwickelt, dass Leihe/Kauf und Kinos parallel beinhaltet. Es gibt Filme die ich kaufen würde um sie zuhause zu sehen, aber keinesfalls ins Kino pilgern würde und es gibt Filme, die ich zuerst im Kino sehen mag und sie später vll noch kaufe..

  13. Die Astor Kinos kann man auch nicht mit den großen Namen vergleichen. In den Astor Lounge Kinos ist ein Filmabend wirklich noch ein Erlebnis: Bedienung am Sitzplatz, Garderobe am Empfang, bequeme Lounge Sessel und nicht zu große Säle.

    Diese Massenabfertigung wie es sie beim Cinemaxx, UCI und Co. gibt, bietet meiner Meinung nach keinen Mehrwert um den Film nicht doch lieber von Sofa zu sehen.

    Kino gerne! Aber dann individuell und als „Erlebnis“.
    Ich denke, dass die großen Kinos irgendwann das zeitliche segnen werden und das Nachbarschaftskino oder Exklusivkino mit mehr Service weiter bestehen bleiben.

    Denn gerade beim Cinemaxx, UCI und anderen großen Kinos mit 10-20 Sälen kommt nun mal, sorry, jeder Asi vorbei um sich dann im Saal nicht benehmen zu können.

  14. Echodeck says:

    Die große Frage ist wohl eher wieviele Ketten diese down Time überleben werden.

  15. Das ist schlau von den Kinos, jetzt wo es ihnen schlechter denn je geht auch noch bockig zu werden und freiwillig auf Einnahmen und gute Geschäftsbeziehungen zu verzichten.
    Hochmut kommt vor dem Fall.

    • elknipso says:

      Das ist kein Hochmut, das ist ein Verzweiflungsakt, wenn sie direkt das ultimative letzte Druckmittel spielen das sie überhaupt noch haben.

  16. Finde das schon kurios, dass manche hier den Kinogang als „Erlebnis“ wahrnehmen. Vor ein paar Jahrzehnten war das Erlebnis noch der Film, dass Drumherum war mehr oder minder egal. Anscheinend geben die Filme nichts mehr her, wenn man noch die Zeit hat, neben dem Film Dinge zu „erleben“.

    Und auch Bedienung am Tisch, bequeme Sitze und so weiter sind keine Erfindung der Neuzeit. Bei mir gab es früher ein Kino, wo man rauchen konnte und sich Essen an den Tisch bringen lassen konnte. Das klingt alles toller, als es ist, weil man beim essen eher schlingt, um nicht den Anschluss zu verlieren und der Rauch hat irgendwann die halbe Leinwand zugenebelt, dass selbst die Raucher zuviel hatten.

    Kino ist eigentlich immer Begegnungsort für alle Klassen gewesen, Unterschiede gab es nur bei der Wahl des Films. Man konnte für einigermaßen wenig Geld den neuesten Film sehen und für nen akzeptablen Preis ne Limo oder ein Eis/Popcorn erwerben.

    Heute ist es das nicht mehr, die Preise gerade für Snacks und Limo sind explodiert, und es geht schon lange nicht mehr jedermann ins Kino, sondern nur noch ein ganz kleiner Teil der Gesellschaft.

    Früher hatte man nach dem Film zumindest gefühlt ein gutes Geschäft gemacht. Man hatte nen netten Abend. Heute muss der Film schon zu den besten des Jahrzehnts gehören, damit man positiv aus dem Kino geht. Denn die Preise verleiden einem jeden Besuch.

    Kino ist für mich tot. Allerdings werde ich auch nicht 15€ für einen Film zum einmal anschauen zu Hause ausgeben. 2,50-5€ sind fair, alles drüber akzeptiere ich nicht.

    • Chris R. says:

      „… weil man beim essen eher schlingt, um nicht den Anschluss zu verlieren und der Rauch hat irgendwann die halbe Leinwand zugenebelt, dass selbst die Raucher zuviel hatten.“ – Also im Grunde wie auch daheim… 😉

    • „Anscheinend geben die Filme nichts mehr her, wenn man noch die Zeit hat, neben dem Film Dinge zu „erleben“.“

      Du verkennst den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang.

      Ich habe noch Zeiten erlebt, da war es nicht selbstverständlich, dass jeder Haushalt einen Fernseher hat. Und als wir den dann irgendwann hatten, gab es keine Möglichkeit, Inhalte außer jene zu sehen, die in den wenigen Fernsehsendern kamen. Natürlich war Kino da ein Erlebnis, das keine Konkurrenz hatte. Und natürlich war der Film wichtig. Das gesellschaftliche Ereignis war aber ebenso wichtig und Teil der Gesamterfahrung, ähnlich einem Besuch im Theater oder in der Oper.

      Wenn nun also Streaming in direkter Konkurrenz mit dem Kino steht, und nun sogar überlegt wird, die selben Inhalte zu zeigen, dann muss man sich als Kino umso mehr auf den Erlebnisfaktors eines Kinobesuchs konzentrieren. Und der kann dann eben nicht aus abgerockten Stühlen, wenig Beinfreiheit, mitteilungsbedürftigen Jugendlichen und überteuerten Softdrinks bestehen.

      Aber wie gesagt, es gibt andere Wege, das Erlebnis Kino zu befördern. Das haben viele Einrichtungen der Branche nicht verstanden. Und die Kontrolle der Filme ist ebenso ein Holzweg, wie der der CD-Branche, Kopiererschutzmechanismen auf CDs zu pressen. Mit Spotify, Deezer und Co. hört sich das heute wie ein schlechter Witz an. Damals (vor nicht allzu langer Zeit) war es DAS Mittel der Branche, mit der man den Verkauf der Silberscheiben retten wollte. Und auch hier hat man eben das Konzept der Bestätigung der Kaufentscheidung psychologisch entweder noch nie gehört, nicht verstanden oder schlichtweg ignoriert.

    • Haha deine Preisvorstellung ist… interessant 😉

  17. Kino ist schon noch ein Erlebnis, es kommt halt ganz darauf welches Kino!

    In Nürnberg gibt es im Cinecitta ein Deluxe Kino mit großen Einzel- (oder auch Zweier-) Sesseln mit elektrischer Sitzverstellung, schwenkbares Tablett, Garderobe und Bedienung, die die bestellten Sachen bringt. Da gehe ich gerne hin und zahle auch gerne mehr für den Eintritt. In einem normalen Kino war ich allerdings schon ewig nicht mehr.

  18. Universal vergisst, dass der Corona Effekt irgendwann nachlässt und die Leute wieder so wenig Zeit haben neue Filme zu schauen, dass die paar neuen Inhalte von Netflix & Co absolut ausreichen. Jetzt haben sich viele einfach „satt“ gesehen und lechzen förmlich nach neuem Content. Eben zu viel Freizeit. Das ändert sich aber wieder.

    • Universal vergisst das nicht, hat jedoch dahingehend Blut geleckt, dass sie immer verdienen. Also egal, ob sich die Leute nun den Film im Streaming oder im Kino ansehen. Zudem verdienen sie wahrscheinlich mehr, wenn sie die Verleiher und Kinos umgehen. D.h. egal wie stark die Nachfrage nach Corona einbricht, die Vergütung würde sich zu Gunsten Universal verschieben.

      • Naja, das dir alles höchst spekulativ. Natürlich ist die Coronazeit nicht so einfach mit Zeiten ohne Lockdown zu vergleichen. Menschen gehen ins Kino, weil sie das in einen Abend einbetten können, indem sie vielleicht vorher gemeinsam Essen gehen und nachher etwas trinken, um sich über den Film auszutauschen. Hier ist natürlich eine Nerd Bubble am Start, die extrem inhaltsfokussiert ist und an Kino nicht mehr Vorteile entdeckt als größere Leinwände und bessere Boxen. Viele Menschen gehen aber ins Kino, um ins Kino zu gehen, gar nicht weil sie unbedingt den einen Film sehen wollen. Psychologisch gesehen geht es den Menschen eben durchaus darum mal aus dem Haus zu kommen und nicht alles in denselben vier Wänden abspielen zu lassen. 2019 waren 118 Millionen Menschen im Kino. Es könnte sich durchaus als Milchmädchenrechnung herausstellen, wenn Universal glaubt, dass viele Menschen höhere Beträge für einen einzelnen Filme bezahlen. Ich selbst gehe tatsächlich fast nie ins Kino, würde aber auch nicht viel für Filme online bezahlen wollen, ich sehe sie im Zweifel dann nie oder höchstens im Streaming Abo.

  19. Markus23 says:

    ..kommt das nur mir so vor oder ist das gerade jetzt eher Theaterdonner von den Kinoketten ?
    Ich kann z.Z. ganz leicht sagen „..wir zeigen keine Film von A oder B mehr“ – gerade werden gar keine Filme gezeigt, die Kinos sind eh zu und der Ausfall ist eh da.
    Mal sehen wie sich das entwickelt wenn der Lockdown vorbei ist und ander Kinos dann mehr durchstarten wie die Kinos, die sich selbst beschränken.

  20. Also ich werde nun auch nicht jünger und ich war in den letzten 10-20 Jahren quasi nicht mehr im Kino (die Ausnahmen kann ich an einer Hand abzählen). Warum?

    – Zum einen weil kaum noch gute Filme gedreht werden; damit meine ich gute Geschichten erzählen! Ich rede nicht von perfekten 3D-Effekten (die gibt es – und es gibt auch reihenweise sehr schlechte) und Krawall im Highspeed-Tempo sondern von wirklich guten Geschichten. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein
    – Es gibt Remakes am Laufenden Band die aber nur selten besser als das Original sind sondern schlicht für eine jeweils neue Generation gemacht werden – lauter, schneller, jünger, absurder

    – Und es scheint überhaupt NIEMANDEN mehr zu geben, der GUTEN SOUND beherrscht. Durch die Bank- NIEMANDEN! Guter Sound wird seit zig Jahren gleichgesetzt mit: Es muss LAUT KRACHEN und zwar aus allen Ecken des Saals. Damit es auch wirklich RICHTIG laut wird – gefühlt lauter als die Realität es wäre – gibt es zwei Tricks die über die Jahre immer weiter getrieben werden:
    a) Der Maximal-Pegel wird hochgefahren bis an/über die Schmerzgrenze
    b) Die Action-Szenen werden per Kompressor möglichst am Maximal-Pegal gehalten (suche auch nach „loudness war“ im Bereich der Musik-Industrie, die Waisenknaben dagegen sind)
    c) Die Dialoge werden möglichst leise gemischt, so dass man sie gerade noch versteht – Das Ergibt in Summe natürlich eine tolle Dynamik, die aber real kompletter Irrsinn ist

    Einen neuen Star Trek Film wollte ich im Cinemaxx Göttingen anschauen – mehrere Leute inkl. mir beschwerten sich schon bei der Werbung über schmerzende Ohren – es wurde kurz leiser gemacht, der Film war wieder maximal laut – ich hatte zum Glück Ohrenstöpsel – nach schriftlicher Beschwerde und lapidarer Antwort „alles ist wie es sein soll“ war das Kino tabu für mich.

    Es gibt (gab :() ein kleines Kino in Einbeck der das selbst bemerkt und verstanden hatte. Er erzählte mir, nachdem ich den Sound lobte, dass er die Vorgaben der Studios für absurd halte. Er macht den Center ein paar dB lauter (Dialoge gut hörbar) und die Effekt-Kanäle ein paar dB leiser (kein Tinitus nach 2h Action Film) – Top! Dort bin ich dann ein paar mal gewesen – nur eben, siehe oben, ohne Filme die mich interessieren würden gibt es auch keinen Kinobesuch von mir… Damit bin ich offenbar nicht allein denn sonst gäbe es das Kino noch 🙁

    …und ich bin noch lange nicht bei den Preisen… Extra für Vorbestellung (sollte das nicht eher günstiger sein?) + Extra für Platzreservierung + Extra für nicht direkt vor der monströsen Leinwand sitzen + Extra für 3D + Extra für Überlänge (auf die letzten Punkte habe ich quasi keinen Einfluss, soll sie aber zahlen) + Equivalent eines Familien-Ausflugs inklusive 3 Malzeiten für ein paar aufgewärmte (! nicht frisch gemachte!) Popcorn und ein Getränk… Nein, Danke.

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